Kein Monster

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Ich war so wütend, dass ich Elena hätte umbringen können. Wie konnte sie mir das antun? Allein die Tatsache, dass sie uns bis hierher gefolgt sind, ist einfach nur lächerlich. Was erhofften sie sich? Das einzige, das sie damit bewirkten, war ihr Tod. Und diesen fürchterlichen Anblick können sie mir ersparen! Anscheinend braucht mich Damon jetzt nicht mehr, er hatte ja immerhin Elena.

Mittlerweile war es schon dunkel und ich gelangte zurück zu Klaus und dem, was noch von dem Wolfsrudel übrig blieb. Wahrscheinlich war es nicht die klügste Entscheidung vor Wut einfach zurückzugehen, immerhin überließ ich es nun einzig Stefan, der dafür sorgen sollte, dass Klaus nichts von dem kleinen Besuch erfährt. Er war jetzt derjenige, der Ray finden musste. Hoffentlich nahm Stefan mir das nicht übel.

„Warum bist du schon wieder zurück und das auch noch mit leeren Händen? Hatte ich euch nicht einen Auftrag erteilt?" „Stefan kann sich darum kümmern", gab ich kurz wieder.

„Warum denn so launisch?" Er grinste mich an, konnte allerdings nicht erahnen, wie wütend ich im Moment war. Ich durfte es mir aber auch nicht anmerken lassen, ansonsten würde er ahnen, dass ich etwas verheimliche. Schließlich geht er ja immer noch davon aus, dass Elena tot sei.

„Ich hab einfach keine Lust mehr auf diese ganze Wolfssache. Und wenn ich mir deine 'Hybriden' so ansehe, wirken sie auf mich nicht so ganz, als hätten sie ihre Verwandlung gut überstanden."

„Verdammt!", schrie er wütend, nachdem er feststellte, dass ich Recht hatte. Einige von ihnen waren bereits tot, andere quälten sich noch weiter. „Es hätte funktionieren müssen!" Enttäuscht setzte er sich auf einen Baumstamm und nahm sich ein Bier in der Dose. Nachdem er einen Schluck getrunken hatte, stand er schreiend wieder auf und warf die Bierdose weg.

Stefan tauchte endlich auf, bei ihm Ray, tot, über seinen Schultern. Überraschend kam das tatsächlich nicht. Ich fragte mich, ob er Elena oder Damon noch persönlich traf.

„Ich habe alles getan, was man mir gesagt hat! Ich habe den Fluch gebrochen. Ich habe einen Wolf getötet, einen Vampir, Milson-Blut getrunken und ich habe den Doppelgänger getötet!"

Das war wohl der Haken an der ganzen Sache. Er durfte auf keinen Fall wissen, dass Elena noch am Leben war. Andererseits würde ich sie am liebsten in Stücke zerfetzen. „Ich verschwinde", gab ich von mir.

Ich hatte keinen Nerv mehr für all den Stress. Außerdem musste ich noch verarbeiten, was ich heute gesehen hatte. Ich beschloss mich in eine Bar zu setzen und so viel zu trinken, bis der Schmerz auch nur ansatzweise verflog. Immerhin hatte das Vampirdasein eine gute Sache, egal wie viel ich trinke, ich werde nicht an einer Alkoholvergiftung sterben.

In der Bar schließlich, bestellte ich bereits einige Drinks und trank diese auf Ex aus. Als ich ein weiteres Mal nachfragte, schaute mich die Frau an der Bar komisch an. Ich hatte natürlich nicht mitgezählt der wievielte es bereits war, allerdings war ich sowieso schon gereizt, die Frau sollte es lieber nicht noch schlimmer machen.

„Sie hatten schon zu viele Drinks, Sie sollten lieber wen anrufen, der sie abholt."

„Ich hatte nicht genug Drinks. Und Sie werden mir jetzt einen weiteren zubereiten", manipulierte ich sie. Ich setzte noch einen oben drauf, holte aus meiner Tasche ein Messer raus und reichte es ihr. „Schneiden Sie ihr Handgelenk auf und lassen Sie das Blut in meinen Drink tropfen. Dabei schön ruhig bleiben."

Bound Love - The Vampire DiariesWhere stories live. Discover now