45. Kapitel

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Feyas Sicht:
„Ihr wollt übermorgen los?!“ Geschockt sah Evan mich an. Okay, jetzt war es offiziell: Er hatte einen anderen Plan gehabt. „Oh verdammt. Die Hälfte des Rudels ist noch nicht wieder hier. Ich werde sie alle zurückrufen müssen. Sie werden zwar sehr schlecht auf mich zu sprechen sein, von dem Moment an, aber es muss sein. Ich kann das Rudelhaus nicht ungeschützt zurücklassen und noch dazu muss ich mehrere Kämpfer für den Notfall mitnehmen. Wen nehme ich mit? Emilio muss mit, Lilian ist sowieso dabei, Aiden und Ashton. Vielleicht auch Camilla. Jack kommt auch mit. Nathan bleibt hier. Irgendwer muss ja hier die Stellung halten. Dann möglicherweise noch Mason oder Damon, oder doch beide?“ Er schien vollkommen abwesend zu sein, während er im Kopf seine Rudelmitglieder durchging und in einem Selbstgespräch entschied wer mitkommen würde, um seinen Bruder Alec zu holen. Wie groß war dieses Rudel bitte, wenn er die Möglichkeit hatte so viele Werwölfe mitzunehmen und trotzdem ausreichend Schutz für das Rudelhaus zu haben? „Was meinst du, meine Luna?“, riss er mich aus meinen Gedanken. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass er mich angesprochen hatte. „Ich habe doch keine Ahnung davon. Mach wie du meinst. Aber eine Frage habe ich: wie groß ist dein Rudel bitte, dass du so viele potentielle Kämpfer zur Verfügung hast?“ Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. „Also auf 30 Mitglieder kommen wir schon. Es müsste reichen, wenn zwanzig hier die Stellung halten. Der Rest kommt mit.“ Plötzlich färbten sich seine Augen wieder rot und er starrte ausdruckslos an die Wand. Was tat er da? Er verharrte eine Weile in dieser Position und immer mal wieder entfuhr ihm ein wütendes Knurren. Er schien nichts um sich herum wahrzunehmen. Es war fast so, als wäre er in einer Art Trance. Langsam begann ich mir Sorgen um ihn zu machen. Was war nur los mit ihm? Sein Kiefermuskel zuckte immer mal wieder und er knurrte leise, während er ansonsten vollkommen reglos da stand. Dann sah er mich auf einmal wieder mit normalfarbigen Augen an, als wäre nichts gewesen. „Was war das gerade, Evan?“, fragte ich ihn vorsichtig. Er schaute mich einen Moment verwirrt an, bis er zu verstehen schien. „Manchmal vergesse ich, wie wenig du doch von mir und allgemein uns Werwölfen weißt. Wir können uns über Gedanken miteinander unterhalten, was in einem Kampf sehr nützlich ist, und genau das habe ich gerade getan.“ „Warum sind deine Augen rot geworden? Das werden sie doch nur, wenn du deinen Rudelmitgliedern unumgängliche Befehle erteilst.“ „Wenn du einen normalen Werwolf beobachtest, während er mit seinen Rudelmitgliedern kommuniziert, wirst du keinen Unterschied merken, solange der Alpha nicht an diesem Gespräch beteiligt ist. Ist er aber beteiligt, färben sich die Augen jedes untergeordneten Werwolfes ebenfalls rötlich. Die Augen des betreffenden Alphas nehmen auch wieder ihre rote Farbe an, frag nicht wieso, denn das könnte ich dir beim besten Willen nicht beantworten, meine Liebe.“ All das erklärte er mir ruhig und sachlich, als wäre es nichts Besonderes, dass er über Gedanken mit anderen Wölfen reden konnte. Okay, für ihn war es wirklich nichts Besonderes. Aber für mich schon. Ich meine, welcher halbwegs normale Mensch bekommt bitte einfach mal so erzählt, dass andere, die noch dazu einer anderen Spezies angehören, über Gedanken miteinander kommunizieren können.

Hallo! Sorry, dass erst jetzt wieder ein neues Kapitel kommt und auch, dass es so kurz ist. Aber ich wollte unbedingt an meinem Geburtstag weiterschreiben und hatte nicht so viel Zeit. Tut mir echt total leid.

Des Rudels Luna Where stories live. Discover now