27. Kapitel

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Feyas Sicht:
Mein Blick huschte erschrocken zum oberen Anfang der Treppe. Dort stand Connor, sichtlich verärgert und um Beherrschung ringend. „Connor!", quiekte Skylar erschrocken, rappelte sich auf und trat einen Schritt von Miles weg. Polternd kam Connor nach unten und zog sie besitzergreifend in seine Arme. Leise und besorgt murmelte er: „Hast du dir wehgetan, meine Süße?" Sie schüttelte als Antwort den Kopf. Er küsste sie auf den Kopf und wandte dann Miles den Kopf zu. Seine Augen sprühten vor Hass und er wirkte dazu bereit sich sofort auf Miles zu stürzen und ihn umzubringen, sollte dieser sich auch nur um einen Millimeter auf Skylar zu bewegen. Besorgt machte ich einen Schritt auf Miles zu und stand nun direkt neben ihm. Auch Evan hatte sich bewegt. Er stand nun schräg vor Miles. „Connor! Es reicht jetzt. Deine unbegründete Eifersucht macht mich wahnsinnig! Lass Miles in Ruhe. Er ist ihr Bruder.", knurrte er aufgebracht. „Unbegründet? Du weißt genauso gut wie ich, dass meine Eifersucht nicht unbegründet ist, Evan!", erwiderte Connor. „Sie ist vollkommen unbegründet.", mischte sich auch Miles nun ein. Seine Stimme war ruhig und unbekümmert. Wie konnte er in dieser Situation so ruhig bleiben? Jetzt, wo Connor ihm so offen drohte. Evan trat wieder neben mich und sagte leise: „Was bin ich froh, dass Aiden nicht mehr so schlimm ist." „Nicht mehr?", hakte ich neugierig nach. „In den ersten Wochen war er genauso. Ich durfte nicht näher als fünf Meter Entfernung an Lilian ran. Irgendwann haben wir es dann aber geschafft ihm klar zu machen, dass ich ihr Bruder bin, was er natürlich auch vorher schon wusste, und nichts von ihr will." „Warum klappt das dann hier nicht?", wollte ich wissen. „Ich vermute mal, weil Skylar nicht mithilft. Aber genau kann ich dir das auch nicht sagen. Vielleicht ist Aiden auch einfach unkomplizierter und nicht so besitzergreifend wie Connor. Denn der ist das nicht nur bei Skylar." Entsetzt riss ich die Augen auf. „Du meinst er hat noch andere Mädchen?", rief ich aus. Sofort waren alle Augen auf mich gerichtet. Skylar sah entsetzt von mir zu Connor und machte sich letztendlich von ihm los. „Nein! Natürlich nicht. Ich meinte, dass man niemals versuchen sollte ihm Essen oder sowas zu klauen." Erleichtert atmete ich aus und auch Skylar entspannte sich wieder etwas. Doch der Schmerz war ihr deutlich anzusehen. Connor funkelte mich zornig an und ich wurde unter seinen wütenden Blicken immer kleiner. Auf einmal stupste Evan mir in die Seite. „Lass dich nicht von ihm einschüchtern! Mach ihm klar welchen Rang du hast. Du bist die Luna, die Chefin des Rudels, meine Mate. Also zeig ihm, dass du dich nicht einschüchtern lässt!", forderte er zischend. Ich sah ihn kurz zweifelnd an, riss mich dann jedoch zusammen. Ich straffte die Schultern, richtete mich gerade auf und blickte Connor fest in die Augen. „Da wir das ja jetzt scheinbar alles geklärt haben, könnten wir uns dann jetzt dem wirklich Wichtigen widmen? Mädels, wir müssen shoppen gehen! Jetzt!" Ich hatte schon fast vergessen, dass Hope ja auch noch da war. Doch als sie diese Ansage machte, erinnerte ich mich wieder an ihre Anwesenheit und automatisch musste ich über ihre Worte lächeln. „Klar doch, Hope. Auf geht's! Komm schon, Skylar." Ich packte meine Schulfreundin am Arm und zog sie energisch, unter den missbillegenden Blicken des knurrenden Connors, durch die Tür hinaus ins Freie. Hier draußen schien es als würde die Anspannung komplett von Skylar abfallen und kurz darauf saßen wir lachend im Auto von Hope und diskutierten darüber, welchen Laden wir zuerst durchstöbern wollten.

Nach etwa einer halben Stunde Fahrt parkte Hope ihren Wagen am Stadtrand und wir stiegen aus. Der erste Laden, für den wir uns nach langer Diskussion entschieden hatten, war ein schicker und leider auch relativ teurer Klamottenladen. Nicht mal im Traum wäre es mir eingefallen, diesen Laden überhaupt zu betreten, da ich wusste, dass ich mir absolut nichts daraus leisten konnte und wollte. Allerdings war Hope schier begeistert von diesem, wie sie es nannte: „Palast aus Kleidung" oder kurz „Schmuckstück", und so hatten Skylar und ich uns letztendlich doch überreden lassen. „Hope wie kannst du dir sowas leisten?", fragte ich kopfschüttelnd mit Blick auf das Preisschild einer einfachen Jeans, jedenfalls sah sie so aus. „Naja, Nathan kauft mir alles was ich haben möchte. Da konnte ich einfach nicht widerstehen und habe ihn bei unserer ersten Shoppingtour hier her geschleppt. Das musste ich ausnutzen.", erwiderte sie vergnügt, während sie ein Kleid nach dem anderen von einer Kleiderstange nahm und es sich prüfend ansah. „Oh mein Gott! Feya, das musst du anprobieren!", rief sie auf einmal aus und ich sah mir das Kleid in ihrer Hand an. Es war wirklich sehr schön. Knielang, hellblau mit einem silbernen Gürtel um die Taille. „Zu welchem Anlass denn bitte, Hope?" In diesem Moment kam Skylar um die Ecke. Als sie das Kleid sah, begannen ihre Augen zu leuchten. „Feya, dieses Kleid ist absolut perfekt für dich! Du könntest es zum Ball tragen." Ball? „Was denn für ein Ball?", fragte ich verwundert nach und Skylar sah mich an als wäre ich von allen guten Geistern verlassen. „Du bist viel zu vergesslich! Der Ball, der dieses Jahr am Ende des Schuljahres stattfindet. Du musst es dort tragen!" Ups. Das war mir wohl glatt entfallen. Seufzend nahm ich Hope das Kleid ab und verschwand in einer Umkleide.

So, die Lesenacht an Silvester wird stattfinden!! 
Ich weiß noch nicht wann ich das erste Kapitel veröffentlichen werde, aber das nächste Kapitel wird exakt eine halbe Stunde später kommen. Ihr müsstet euch dann einfach nach dem ersten Update richten.

Des Rudels Luna Where stories live. Discover now