Epilog

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Evan hatte den Kampf im Rudelhaus seines Vaters gewonnen, was mich sehr verwunderte, denn eigentlich hätten in diesem Rudelhaus so viele Mitglieder des dazugehörigen Rudels sein müssen, dass unsere kleine Gruppe keine Chance hätte haben dürfen. Doch keiner unseres Rudels war ernsthaft verletzt worden. Alle hatten ein paar Kratzer und teils auch Brüche davongetragen, aber alles war leicht zu heilen gewesen.

Dieses Ereignis war jetzt fast vier Jahre her und doch erinnerte ich mich noch daran, als wäre es erst gestern gewesen. Emilio hatte diese Zeit leider nicht gut überstanden. Nachts und auch tagsüber streifte er umher, auf der Suche nach den Mördern seiner Mate. Evan weigerte sich ihn daran zu hindern, auch wenn es das Rudel in Gefahr brachte. Er wusste, Emilio würde niemals diese Wölfe finden, die für den Tod der betreffenden Westwölfin zuständig waren, denn es war unmöglich diese zu erkennen, würden sie ihm das nicht erzählen.
Aber ich merkte, wie sehr er darunter litt, seinen besten Freund so am Boden zu sehen. Wer würde das nicht?

Aiden und Lilian waren vor zwei Jahren Eltern geworden und ihre kleine Tochter Carol war der Sonnenschein des ganzen Rudels. Jeden Tag sah ich wie Evan sie ansah und dann zu mir sah. Ich wusste, dass er sich Kinder wünschte und heute würde ich ihm von dem kleinen Wesen, das in mir heranwuchs erzählen. Ich wusste nur noch nicht wie. Doch Lilian hatte mir versprochen mir zu helfen.

„Also, wenn er nach Hause kommt wird er wahrscheinlich erstmal zu dir kommen, um mit dir zu kuscheln, so wie jeden Tag. Dann wirst du ihm das Ultraschallbild in die Hand drücken, er wird es sich angucken und vor Freude ausflippen. Ganz einfach. Ich weiß gar nicht, warum du dir so viele Sorgen machst. Als ich es Aiden erzählt habe, hab ich auch nicht so ein Theater gemacht.“ Ich begann zu lachen. „Lüg dich nicht selbst an, Lil. Du bist wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend gerannt und hast jeden gefragt wie du es ihm am Besten sagen könntest. Bis er dann auf einmal hinter dir stand, während du gerade Camilla belagert hast. Nein, du hast wirklich kein Theater gemacht.“, lachte ich und sie boxte mich in die Seite. „Hey. Pass auf. Baby.“, mahnte ich und sie sah mich entschuldigend an. Dann hörten wir das Klicken der Haustür und kurz darauf erschien Evan in der Tür. In der Hand hielt er ein kleines Papier. Meine Augen wurden groß und meine Hände suchten in den Taschen meiner Strickjacke nach meinem Ultraschallbild, doch ich fand es nicht. „Von wem?“, fragte Evan forschend und sah sich im Raum um, denn natürlich waren wir nicht alleine. Nein, das ganze Rudel befand sich im Wohnzimmer. Alle hoben die Köpfe und mir blieb nichts anderes übrig als zu ihm zu gehen und ihm das Bild aus der Hand zu nehmen. „Von mir.“, sagte ich leise und schon fand ich mich in seinen Armen wieder. Er drehte mich einmal in der Luft und stellte mich dann wieder auf dem Boden ab, nur um dann wieder seine Arme um mich zu legen und immer wieder zu murmeln: „Ich werde Vater.“

Lilian hatte einen Lachanfall bekommen und Carol hüpfte in die Hände klatschend durch den Raum, nicht wissend warum sie sich überhaupt freuen sollte und Alec lehnte am Türrahmen und betrachtete uns schmunzelnd. Das war meine Familie.

Damit endet die Gechichte von Evan und Feya. Vielen Dank für all dir Unterstützung und die vielen Votes.

Des Rudels Luna Where stories live. Discover now