43. Kapitel

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Evans Sicht:
Ich schreckte aus dem Schlaf auf, als ich einen Schrei hörte. Hektisch sah ich mich um, bis ich realisierte, dass Feya, die dicht an mich gedrängt unruhig schlief, diejenige gewesen war, die geschrien hatte. Schon leicht in Panik verfallen rüttelte ich an ihrer Schulter und versuchte sie aufzuwecken. Glücklicherweise gelang mir das auch nach kurzer Zeit. Sie setzte sich auf, am ganzen Körper zitternd. Ich zog sie fest an mich und strich ihr beruhigend über den Kopf. Ich hielt es nicht aus, sie so zu sehen. So verängstigt und vollkommen aufgelöst. Wie sie hier zitternd in meinen Armen lag und sich gegen mich drückte, erinnerte sie mich an eine kleine, zerbrechliche Fee, nur die Flügel fehlten. So eine zarte und hilflose Erscheinung, aber doch war sie stark genug mich auszuhalten. Das hoffte ich zumindest, denn ich würde es nicht aushalten, sie leiden zu sehen. Doch ich glaubte fest daran, dass sie sich an ihr neues Leben gewöhnen würde und die beste Luna aller Zeiten werden würde. „Wovon hast du geträumt, kleine Fee? Vielleicht kann ich dir helfen. Du kannst mir alles sagen. Ich bin hier." Sie sah unsicher zu mir auf. Dann nickte sie langsam und rückte ein Stück von mir weg. „Da warst du. Und ich, und Emilio und ein gesichtsloses Mädchen. Und noch zwei andere Männer. Sie haben mich und die Fremde festgehalten." Ein tiefes Knurren erklang in meiner Kehle. Ein anderer Mann hatte sie angefasst. Wie? „Ich wollte es nicht! Wirklich. Aber ich konnte mich nicht von ihm losreißen!" Das Knurren stieg noch weiter an, wurde lauter und bedrohlicher. Dieser Kerl hatte sie gegen ihren Willen festgehalten! „Und dann kamst du. Emilio war bei dir. Ihr habt euch auf die Typen gestürzt. Du hast dem einen den Kopf abgerissen. Schreckliche Bilder.“ Sie erschauderte und wandte den Blick ab. Einmal atmete sie tief durch und sah mir dann fest in die Augen. „Würdest du das tun?“, fragte sie streng. „Natürlich! Für dich würde ich alles tun! Auch wenn ich glaube ich niemandem den Kopf abreißen würde. Das sind abartige Vorstellungen.“ Sie wirkte ein wenig geschmeichelt, doch auf jeden Fall hatte ich sie beruhigt. Doch dann änderte sich ihre Mimik schlagartig. Sorge und auch eine Spur Angst trat auf ihr Gesicht. „Wovor hast du Angst, meine kleine Fee?“, fragte ich sie besorgt. „Lass dir niemals etwas antun! Bitte.“, flehte sie. „Prinzessin. Mach dir da mal keine Sorgen. Ich könnte niemals zulassen, dass du stirbst! Da gehört es dazu, dass ich am Leben bleibe.“ Verwirrt sah sie mich an, schien dann aber zu verstehen. Und ich meinte es wirklich so wie ich es sagte. Ich würde immer alles geben, nur für sie. Ich wusste, ich würde selbst am Ende meiner Kräfte immer noch versuchen sie zu schützen. Mein Tod würde auch ihren bedeuten, früher oder später. Allein dafür würde ich um mein Leben kämpfen. „Und jetzt schlaf noch ein bisschen, kleine Fee. Du bist sicher müde.“, murmelte ich, während ich mich wieder in die Kissen sinken ließ und sie mit mir zog. Es schien ihr nicht sonderlich zu passen, halb auf mir zu liegen, mir gefiel es allerdings sehr. Trotzdem lockerte ich den Griff um sie und sie rollte sich neben mich. Auch ich drehte mich auf die Seite und zog sie fest in meine Arme.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag sie noch schlafend neben mir. Sie sah so friedlich aus. Wie ein Engel. Mein Engel, meine Fee, meine Prinzessin, meine Mate, meine Luna. Mein Mädchen. Ganz allein meins. Wie sie mich gestern fragte, ob ich jemanden umbringen würde, sah ich ihr deutlich an, dass sie Angst vor mir und meiner wölfischen Seite hatte. Meine kleine Fee sollte keine Angst vor mir haben. Sie sollte mich mögen, bestenfalls meine Gefühle für sie erwidern. Doch ich hatte beim besten Willen keine Idee, wie ich ihren Gefühlen auf die Sprünge helfen konnte.

I'm back! Hey. Hier mal ein Kapitel aus der Sicht von Evan! Ist leider ein bischen kürzer als die vorherigen, aber es fällt mir ziemlich schwer aus der Sicht des Jungen zu schreiben.
Auch ist mir aufgefallen, dass wir heute die 10K Votes überschritten! Danke, danke, danke! Ihr seid großartig.

Des Rudels Luna Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon