28. Kapitel

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Lesenacht Nr 2 - Kapitel 1
31.12.16  20:30

Feyas Sicht:
„Hope! Komm mal bitte!“, rief ich verzweifelt und nur Sekunden später steckte sie ihren Kopf durch den Vorhang. „Guckst du vielleicht mal ob sie das noch in einer Nummer kleiner haben?“, fragte ich sie mit meinen besten Hundeblick, der trotzdem aussah als wollte ich, dass meine Augäpfel aus ihren Höhlen fielen. Bei meinem Anblick bekam sie einen Lachanfall und musste sich an der Kabinenwand abstützen. Ich konnte nicht anders als mit zu lachen. Als sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, ich lachte immer noch, verließ sie keuchend die Umkleide und suchte nach dem Kleid. Glücklicherweise fand sie es auch in der richtigen Größe und dieses Mal passte es wie angegossen. Das einzige Problem war der viel zu hohe Preis. „So schön es auch ist, Hope, ich kann es mir nicht leisten.“, beteuerte ich aufs Neue, doch sie hörte mir gar nicht zu. Stattdessen zog sie ihr Handy hervor und wählte eine Nummer. Kurz darauf nahm derjenige das Gespräch an und die Tatsache, dass ich nun wusste mit wem sie worüber sprach, schockte mich ein kleines Bisschen.

Evans Sicht:
Bereits seit einer Stunde waren die drei jetzt schon weg, und sie hatten sich noch nicht einmal gemeldet. Das hatte seine Vor- und Nachteile denn einerseits hieß das, dass es keine Probleme gab, andererseits jedoch wussten wir nicht wie es ihnen ging. Plötzlich klingelte mein Handy. Verwirrt zog ich es aus meiner Hosentasche und erstarrte als ich den Namen darauf las.

'Hope'. Besorgt hob ich ab. „Hey Evan. Wir, okay ich, hätte mal eine Frage.“, begann sie, doch ich unterbrach sie: „Was ist passiert? Geht es euch gut? Müssen wir euch holen kommen?!“, fragte ich panisch, doch Hope lachte. Sie lachte mich einfach aus! „Du bist ja schlimmer als eine überbesorgte Mutter. Uns geht es gut, es ist nichts passiert und ihr braucht uns nicht abzuholen. Nun wieder zurück zu meiner Frage: Wärst du bereit Feya ein wunderschönes Kleidungsstück, welches ihr hervorragend steht jedoch zu teuer ist, zu bezahlen?“ Was ist das denn für eine Frage?! „Natürlich wäre ich das! Solange es nicht zu kurz ist!“ „Ist es nicht. Vielen Dank, Alpha.“, verabschiedete sie sich schnell und schon hatte sie aufgelegt. So schnell wurde man sein Geld los.

Feyas Sicht:
„Du kannst doch nicht einfach Evan anrufen und ihn bitten meine Klamotten zu bezahlen!“, empörte ich mich. Hope guckte mich nur gelangweilt an und erwiderte: „Hast du doch gesehen.“ Wir waren mittlerweile auf dem Weg zum nächsten Laden und ich gab mich immer noch nicht damit zufrieden, dass Hope der Meinung war, dass man so am leichtesten Geld sparen konnte. „Ich will euch ja nicht beunruhigen, oder so. Aber habt ihr diese Typen, die seit wir aus dem Laden raus sind hinter uns her laufen, auch schon bemerkt?“, fragte Skylar auf einmal leise und ängstlich von der Seite. Unauffällig drehte ich den Kopf ein wenig und sah aus dem Augenwinkel fünf junge Männer, die uns, bereits deutlich torkelnd und mit jeweils einer Flasche Bier in der Hand, die Straße entlang folgten. „Hope? Ist hier in der Nähe eine Bar oder sowas, dass die vielleicht einfach nur nach Hause müssen?Ich kenne mich damit nicht so aus “, fragte ich unsicher. Auch Hope wandte nun den Kopf, doch sie drehte ihn sofort wieder zurück, als sie die Männer ins Auge fasste. „Die nächste Bar ist nur ein paar Straßen entfernt, aber wenn dann würden sie darauf zu gehen. Kommt! Wir gehen in diesen Laden und wenn sie uns da hinein folgen können wir anfangen uns Sorgen zu machen.“ Mit schnellen Schritten betraten wir den Supermarkt. Immer wieder warf ich Blicke hinter mich, um zu sehen ob die drei Männer uns folgten. Das taten sie nicht und ich beruhigte mich langsam wieder. Nach einiger Zeit, in der wir zwischen den Regalen umher gelaufen waren, trauten wir uns wieder raus. Mittlerweile war die Dämmerung eingetreten und die Straßenlaternen beleuchteten die Gassen. Immer noch wachsam und angespannt machten wir uns auf den Weg zu Hopes Auto. „Warum musstest du auch so weit weg parken?“, jammerte Skylar nun bereits zum wiederholten Male. Hope erwiderte, wie auch die Male zuvor, einfach überhaupt nichts. „Skylar! Hör endlich auf zu jammern. Wir hatten zusammen beschlossen, dass Hope außerhalb der Stadt parkt und wir dann zu Fuß ins Stadtzentrum gehen. Auch die andere Sache war nicht mit eingeplant.“, zischte ich sie genervt an. Wer hatte schon damit gerechnet, dass ein paar gruselige Typen uns folgen könnten. Und das hatten sie noch nicht mal so wirklich getan. Wir hatten uns das alles eingebildet, redete ich mir dauerhaft ein, doch irgendwie war die Stimmung trotzdem bedrückt und angespannt. „Sie hat recht, Skylar! Du solltest wirklich aufhören herumzujammern.“,ertönte plötzlich eine dunkle Stimme aus dem Schatten eines Hauses. Geschockt erstarrte ich und versuchte angestrengt zu erkennen wer dort im Schatten stand. Auch wenn ich es mir eigentlich schon denken konnte. „Du weißt doch sicherlich, was Luke davon hält, dass du mit jemandem aus dem Nordrudel zu tun hast.", sagte nun eine weitere Stimme aus dem Schatten.

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