40. Kapitel

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Feyas Sicht:
Heute Nacht hatte ich, natürlich nur nachdem ich eine lange Diskussion mit Evan verloren hatte, wieder bei ihm im Bett geschlafen. Ätzend! Okay, nein. Es war in Ordnung... Er schlief noch und ich saß auf der Bettkante und beobachtete ihn. Es hatte mich zwar einiges an Kraft gekostet, mich aus seiner Umklammerung zu befreien, doch letztendlich hatte ich es dann doch geschafft. „Wenn du denkst, ich kriege es nicht mit, wenn du weg gehst, dann irrst du dich gewaltig.“, murmelte er und ich fiel vor Schreck von der Bettkante. Er beugte sich über den Rand und sah besorgt zu mir herunter. „Hast du dir was getan?“, fragte er, doch als ich mürrisch den Kopf schüttelte und mich wieder aufrichtete, begann er lauthals zu lachen. Beleidigt ging ich um das Bett rum, kniete mich neben ihm darauf und versuchte ihn vom Bett zu schmeißen. Und es klappte tatsächlich. Mit einem gewaltigen Poltern landete er, in die Decke eingewickelt, auf dem Boden. Fluchend versuchte er sich aus der Decke zu befreien um wieder aufstehen zu können, doch seine ersten Versuche scheiterten kläglich. Wütend funkelte er mich an und ich ergriff, immer noch lachend, die Flucht. Das Problem war nur, ich kannte mich in diesem Haus kaum aus. Die einzigen Räume die ich kannte waren Evans Zimmer, Lilians Zimmer, das Zimmer von Connor, die Küche und das Wohnzimmer. Lachend floh ich in den Raum, den ich am besten kannte. Ins Wohnzimmer. Dort traf ich auf Camilla und Ashton. Kichernd versteckte ich mich hinter Ashton und sagte leicht atemlos: „Beschütz mich!“ Camilla begann nun ebenfalls zu lachen, da sie augenscheinlich begriffen hatte vor wem ich flüchtete. Ashton jedoch fragte verwundert: „Vor wem?“ „Vor dem großen bösen Alpha-Wolf!“, kicherte ich leise. Kaum hatte ich das gesagt, stürmte eben dieser ins Wohnzimmer. Krampfhaft versuchte ich das Lachen zu unterdrücken, als er sich suchend umsah. Dann bemerkte er Ashton und Camilla. „Ashton! Halt sie fest!“, knurrte er. Seine Stimme klang schrecklich dominant und ließ keinerlei Widerworte zu, was noch durch seine roten Augen unterstrichen wurde. Ashton drehte sich zu mir um, seine Augen glühten rötlich, so wie die von Camilla, als Evan sie dazu gezwungen hatte, ihm zu verraten, was Lilian mir erzählt hatte. Er streckte die Hand nach mir aus und versuchte mich zu packen, doch ich wich gerade noch so aus. Wieder versuchte Ashton mich festzuhalten, doch ich wich ihm wieder aus und ging nun hinter Camilla in Deckung. Evan wandte ihr die glühenden Augen zu und auch sie versuchte mich festzuhalten. Im letzten Moment duckte ich mich unter ihrem Arm hin durch und rannte in die entgegengesetzt Richtung davon. Leider hatte Evan sich von seinem Platz bewegt und ich rannte ihm direkt in die Arme. Ich versuchte noch ihm auszuweichen, doch er war schneller und schlang seine Arme um mich. „Mach das nicht nochmal, Kleines!“, drohte er mir flüsternd. Seine Augen hatten aufgehört zu glühen, was mich stark beruhigte. Eindringlich sah ich Ashton und Camilla an. Immerhin hatten sie mich in diese Situation gebracht. „Sorry.“, formte Camilla lautlos mit den Lippen und auch Ashton sah mich entschuldigend an. Aber helfen wollten sie mir offensichtlich auch nicht, denn sie verließen Hand in Hand den Raum. Ein frustrierter Laut entfloh meiner Kehle. Es hörte sich an wie eine Mischung aus dem Miauen eines kleinen Kätzchens und einem beleidigten Fauchen. Irritiert schob Evan mich von sich und musterte mich von oben bis unten. Er schien nicht Ungewöhnliches entdeckt zu haben, denn er schloss mich einfach nur wieder fest in die Arme und hielt mich fest. Langsam strich er mir über den Rücken. Rauf und runter, rauf und runter. Ein wohliges Gefühl machte sich in mir breit und ich wollte nicht, dass er aufhörte. Unbewusst drängte ich mich etwas enger gegen ihn und schmiegte mich in seine Umarmung. Vorsichtig hob ich meine Arme etwas an und legte sie um ihn. Nun standen wir einfach nur voreinander und umarmten uns. Alles um uns herum schrie vergessen, bis so ein kleines lästiges Stimmchen in meinem Kopf fragte, wann ich denn eigentlich wieder in die Schule müsste. Erschrocken löste ich meine Arme von Evan und wollte einen Schritt zurück machen, doch ihm passte das gar nicht und er drückte mich noch etwas fester an sich. Man konnte das, was darauf folgte schon fast einen Kampf nennen. Ich versuchte von Evan wegzukommen, was mir letztendlich dann auch gelang, während er mich schraubstockartig an sich drückte und nicht nachgeben wollte. Als ich mich endlich aus seiner Umklammerung befreit hatte, stellte ich mich vor ihn. In sicherer Entfernung, so, dass selbst seine langen Arme mich nicht erreichen konnten. „Was ist eigentlich mit Schule, Evan? Müssten wir dort nicht sein?“, fragte ich ihn argwöhnisch. Er sah mich beleidigt an und murrte dann: „Und deshalb gehst du von mir weg!“ Etwas lauter sagte er: „Wir sind für ein paar Tage entschuldigt. Noch bis nächste Woche. Dann müssten wir es geschafft haben, dich allen vorzustellen.“ Den Grund musste ich mir merken, wenn ich das nächste Mal keinen Bock auf Schule hatte! „Sorry, aber ich musste noch ein paar Leute kennen lernen. Daher konnte ich leider nicht in die Schule kommen.“ Was die Lehrer darauf wohl antworten würden?

Des Rudels Luna Donde viven las historias. Descúbrelo ahora