Aingeru Aroha - Dämonenhochze...

By Jadelyn_Kaya

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Es ist soweit: Saori soll mit Aaron auf dem Fest vor den anderen Engel und der Königin tanzen. Sie haben viel... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Epilog

Kapitel 10

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By Jadelyn_Kaya

Kapitel 10

Eine leise Melodie erklang von Saoris Lippen. Genau die, zu der sie auf dem Fest getanzt hatten. Diese hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt. Vor allem, weil sie so schön und fröhlich geklungen hatte.

Ihr Dämonenschwanz zuckte leicht im Wasser hin und her, als würde er mitsingen wollen. Mit dem Eis in der Hand erinnerte sich Saori an die Gefühle zurück, die sie beim Tanzen gespürt hatte.

"Danke für Eure Geschichte, die mich abgelenkt hat", summte sie vor sich hin, ohne dabei die Melodie zu verunstalten.

"Ich bin froh, dass es geholfen hat", schmunzelte Aaron. "Deine Gefühle gefallen mir sehr."

"Das zeigt mir allerdings auch, dass ich keinen Respekt für Euch haben sollte. So ungezogen, wie Ihr gewesen seid", spottete sie leise. Er war als Kind wirklich ungezogen gewesen. Das hätte er sich bei den Dämonen niemals erlauben dürfen.

"Du bist die Einzige, die jemals diese Seite an mir kennenlernen wird", meinte er mit einem Schmunzeln.

"Ich hoffe, Ihr habt nicht vor, mich wieder auf ein so schreckliches Fest mitzunehmen. Nehmt lieber Zephyr mit. Sie liebt es zu tanzen", stellte Saori klar. Noch einmal wollte sie nicht auf solche Feste gehen.

"Wenn ich nicht muss, werde ich es nicht tun", versicherte er ihr. Die Hochzeit plante er in sehr kleinem Kreise.

"Ihr müsst eine Begleitung mitbringen. Es heißt nicht, wer es sein muss. Ich lasse lieber Zephyr vorgehen, als das noch einmal tun zu müssen", beharrte Saori und steckte sich den Holzstiel in den Mund, um das restliche Eis abzuschlecken.

"Ich habe ebenfalls nicht vor, so schnell wieder zu einem Fest zu gehen", meinte er leise lachend.

Jetzt erst lächelte sie wieder leicht. "Hoffe ich für Euch. Das heißt, Ihr werdet mich sonst allein lassen."

Er hatte versprochen, das nicht mehr zu tun. Und irgendwie war sie sogar wirklich glücklich darüber. Saori hatte Angst vor den anderen bekommen, seit sie vergiftet worden war. Schlimmer als zuvor zog sie sich meistens zurück. Vor Caius und Dion, die auf die Hasen aufpassten und sich um sie und auch die Katudjalls kümmerten, wenn sie mit Aaron auf der Hauptinsel war.

Aber auch vor Zephyr und Ephraim zog sie sich zurück. Manchmal besuchte sie die beiden, um nach der Kaktusfarm zu sehen, doch sie lehnte jedes Mal ab, wenn sie Saori zum Essen einluden.

Zephyr war eine wirklich gute Freundin, die Saori nicht bedrängte und ihr Zeit ließ, sich zu erholen.

Sie würde noch lange brauchen. So einen Verrat vergaß man nicht sehr schnell. Das war jedem hier klar.

Abisai war nicht mehr auf der Insel. Er würde auch nie wieder hierherkommen. Dafür hatte Aaron gesorgt. Raffael behielt ihn, netterweise ebenfalls im Auge.

"Ich habe es dir versprochen", meinte Aaron sanft und streichelte ihren Knöchel.

"Ich weiß", lächelte Saori. "Wer wird eigentlich die Reparaturen erledigen?", wollte sie wissen.

"Nicht Abisai", seufzte er. "Vielleicht sollte ich mich noch einmal nach jemanden umsehen, der handwerklich begabt ist", murmelte er. Dazu musste er jedoch auf den Sklavenmarkt und Saori allein lassen. Das ging also nicht.

"Wer hat sich denn davor darum gekümmert?", erkundigte sie sich bei ihm. Abisai war noch nicht so lange hier, weshalb es doch jemanden geben musste, der dafür verantwortlich gewesen war.

"Ich. Das letzte Mal war jedoch Tabitha dabei", erklärte er.

"Ihr habt selbst die Reparaturen durchgeführt?", fragte Saori zweifelnd. Ihre Frage hatte sich darauf bezogen, wer zuvor die kaputten Gegenstände wieder hergerichtet hatte.

"Ach so. Nein. Ich habe mir Leute ausgeliehen", gestand er lachend.

Die Dämonin legte den Holzstiel auf den Wannenrand, bevor sie nach dem Glas griff und vorsichtig daraus trank. Nachdenklich sah sie auf Aaron, der nach wie vor ihre Füße massierte.

"Wieso verfahrt Ihr dann nicht weiter so? Oder wollt Ihr einen ständigen Handwerker zur Seite haben?", fragte Saori.

"Ich möchte autark sein", meinte er. "Wenn man auf andere angewiesen ist, wolllen sie auch etwas", erklärte er.

Nachdenklich wiegte Saori ihren Kopf hin und her und rutschte ein Stück weiter nach oben, damit sie das Wasserglas wieder auf den Wannenrand abstellen konnte, ohne dass es herunterfiel.

"Könnt Ihr nicht eventuell Abisais Erinnerungen löschen? Wenn er wirklich etwas mit Tabitha zu tun hat? Vielleicht würde dann alles anders werden", schlug Saori vor.

"Das könnte ich", meinte er nachdenklich. "Aber würdest du ihn dann in deiner Gegenwart akzeptieren?", fragte er. Denn darum ging es ihm.

"Mit Euch an meiner Seite vielleicht schon", erwiderte sie ehrlich. Sollten alle Verbindungen zu Tabitha ausgelöscht sein, würde er vielleicht anders sein. Es war ein Versuch wert, doch vertrauen konnte man darauf nicht.

"Wenn du es möchtest und probieren willst, werde ich es tun", sagte er und überließ ihr somit die Entscheidung.

"E-Es wäre ein Versuch wert. Es würde Euch eine Menge kosten ersparen", erwiderte sie leicht unsicher. Sie musste ihm nicht unbedingt begegnen. Doch seine Arbeiten hatte er immer gewissenhaft erledigt.

Aaron seufzte. "Ich bin mir unsicher", murmelte er. "Auch wenn ich seine Erinnerungen lösche war er schon einmal untreu."

"Wie meint Ihr das?", wollte sie daraufhin wissen. Bei seinem früheren Besitzer?

"Er hat sich von jemanden manipulieren lassen und hat sich gegen mich gestellt", meinte Aaron nachdenklich. "Wenn er einmal anfällig dafür war, könnte es immer wieder passieren."

Das war ein großes Problem. Von wem er sich wohl hatte manipulieren lassen? War es Tabitha oder doch jemand anderes gewesen?

"Was denkt Ihr darüber, ob er eine weitere Möglichkeit verdient hat oder nicht?", fragte Saori ihn unsicher.

"Ich weiß, dass du den Leuten gern einen zweiten Versuch einräumst, daher würde ich es dir zu liebe versuchen", erklärte er.

Die Dämonin richtete sich in der Badewanne auf und fixierte ihn mit ihren blauen Augen. "Es geht nicht um mich, sondern um Euren Haushalt, Aaron. Es ist Eure Entscheidung, ob Ihr in behalten wollt oder nicht", beharrte sie fest. Auch wenn sie ihre Meinung gesagt hatte: Aaron hatte das letzte Wort dabei.

"Das mag sein", sagte er. "Aber für mich kommt dein Wohlergehen an erster Stelle. Egal was du dazu sagst. Für mich bist du wichtiger, als jeder einzelne hier."

Anstatt eine erneute Diskussion anzufangen, seufzte sie tief. "Das ist sehr nett von Euch. Aber wenn Ihr nur auf mich achtet, werdet Ihr auf viele andere Dinge verzichten müssen. Und das möchte ich nicht", sagte sie zu ihm. "Meinetwegen, gebt ihm noch eine Chance. Vielleicht weiß er sie dieses Mal zu nutzen."

Aaron nickte und küsste ihre Zehen. "Du bist mir wichtig und solange ich dich habe, verzichte ich gerne auf viele Dinge."

"Ihr behandelt mich gerade so, als ob ich Eure Ehefrau bin", lachte Saori leise. Es klang leicht spöttisch, aber es kitzelte sie auch, wenn er sie an den Zehen kitzelte.

"Mag sein", murmelte er leise. "Würdest du denn als Ehefrau gern so behandelt werden?"

Das Schnauben klang allerdings wirklich spöttisch, welches sie von sich gab. "Wenn ich Euch meine Sicht von einer Ehefrau erzähle, fangt Ihr sowieso nur wieder eine Diskussion an. Deshalb antwortete ich darauf gar nicht erst", erwiderte das Mädchen und zog sich die Flasche mit dem Shampoo her, damit sie ihre Haare waschen konnte.

"Stimmt, da sind wir wohl nicht einer Meinung", meinte er und schmunzelte. "Aber ich würde mich so um eine Ehefrau kümmern, da hast du Recht."

"Dann würde sie auf jeden Fall Glück habe, einen liebenden Ehemann an ihrer Seite zu haben", bestätigte Saori lachend. "Nur werdet Ihr das nicht mehr erfahren können, nachdem Eure Verlobung annulliert wird."

Aaron schmunzelte. "Stimmt", meinte er und konnte sich die leichte Schadenfreude nicht ganz verkneifen. Saori hatte wirklich keine Ahnung.

In Ruhe machte sie ihre silbernen Haare nass und begann, das Shampoo darauf zu verteilen. Gründlich massierte sie es ein und legte ihre Haare dann so nach oben, damit sie nicht mehr ins Wasser hingen. So konnten die guten Wirkstoffe einwirken, bevor sie die wieder herauswusch.

"Ich frage mich allerdings, warum es so große Unterschiede zwischen den Rassen gibt. Wie sie miteinander umgehen", begann sie nach einiger Zeit nachdenklich.

"Ich denke, dass sich das mit der Zeit entwickelt hat", meinte Aaron, der noch immer geduldig ihre Füße massierte, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt.

"Nur nicht bei den Dämonen. Da war es von Anfang an so. Warum können sie sich nicht einfach ändern? Ich hasse es, ein Dämon zu sein", murmelte Saori. Bis jetzt hatte sie es noch nie so deutlich ausgesprochen gehabt.

"Jahrhunderte an Erziehung lassen sich nicht leicht ändern", sagte er. "Aber du kannst den Anfang machen und zeigen, dass es möglich ist."

"Dass ich anders bin, weiß ich. Aber ich wünschte, ich würde sterben und als jemand anderes wieder geboren zu werden", gestand Saori. Schon oft hatte sie daran gedacht, wie es wäre, jemand anderes zu sein.

"Warum willst du dafür sterben?", fragte er leise. "Was wäre dann anders?"

"Vielleicht würde ich als ein Mensch wiedergeboren. Oder als Werwolf", meinte sie nachdenklich. "Dann wäre sehr vieles anders."

"Und was wäre dann anders?", fragte er leise. "Dann wären wir uns vielleicht nie begegnet und ich hätte mich vielleicht auch nie in dich verliebt."

"Dann müsste ich mir nicht ständig Gedanken machen und aufpassen, was ich anfassen darf und nicht. Ich könnte ein anderes Leben haben, ohne diese Stimme im Kopf zu hören, die mir befiehlt zu töten", erklärte Saori ihm ernst. Und wenn sie sich nie begegnet wären, würde Aaron irgendwann seine Engelsfrau heiraten. So wie es vorgesehen war.

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