Officium #Wattys2016

De Sorcca

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Alainn, das Mädchen mit dem Feuerhaar, wünscht sich eigentlich nichts sehnlicher, als ihre heilige Pflicht al... Mai multe

Prolog * aktualisiert
Lupus ad mortum* aktualisiert
Eaque creatura* aktualisiert
Daemones Maledictio * aktualisiert
Quae est verum * aktualisiert
Seductione * aktualisiert
Quaerere* aktualisiert
In Abscondito *aktualisiert
Maledicto mortis *aktualisiert
Meine Nominierung
Dei Gratio*aktualisiert
Nolite timere* aktualisiert
Immortalis*aktualisiert
Praenuntius* aktualisiert
Sollicitus* aktualisiert
Dicendum*aktualisierst
Corvus*aktualisiert
Insignis*aktualisiert
Amara Memorias*aktualisiert
Renuntiarent *aktualisiert
Nox*aktualisiert
Facere Iudicium*aktualisiert
Tenebris *aktualisiert
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Decipi*aktualisiert
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Brighid *aktualisiert
Revelation*aktualisiert
Revelation 2*aktualisiert
Pugna*aktualisiert
Paenitebit*aktualisiert
Necessitudines*aktualisiert
Mortem*aktualisiert
Pretium*aktualisiert
Consultatio*aktualisiert
Alliance*aktualisiert
Aktualisiert: es geht weiter
Semper
Sororibus
Iudicium
Fuga
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De Sorcca


43.

Alle Gespräche stoppten, als Alainn und Zara auf den Balkon traten. Alainn fühlte hunderte Blicke auf ihrem Gesicht ruhen, während sie selber wie erstarrt das Geländer umklammerte und in den hohen Raum starrte.

»Willkommen bei den Undergroundlern«, flüsterte Zara, während sie ihr zu lächelte.

»Wie viele Undergroundler gibt es?«

Zara zuckte die Schulter. »Mehr als die Königin für möglich hält.« Ein triumphierendes Grinsen bildete sich auf ihrem Gesicht und sie winkte Alainn zu, damit sie ihr folgte.

»Komm!«

Alainn stieg langsam die Treppe herunter und staunte über die hohen Wände, die vielen Gänge und Aufstiege, die ein festes Geflecht bildeten und in diese große Halle führten. Dieser Saal gehörte zu einer ganzen, vergessenen Stadt, die unter Wolfsbach, in den Berg eingearbeitet war.

»Wer hat diese unterirdischen Räume gebaut?«

Zara zuckte mit den Achseln. »Ich vermute Zwerge.«

»Zwerge?« Mit offenen Mund hielt Alainn an und legte ihren Kopf in den Nacken, um die Decke des Baus anzusehen. Dunkle Steinsäulen hielten die hohe Decke, die sich gen Erdoberfläche streckte. Riesige Kronleuchter hingen von der Decke.

»Das sind Albensteine in den Kronleuchtern«, murmelte Alainn. Wie in einer Traumwelt, dachte sie, als ihre Blicke über die Wesen schweiften. Wesen, die nicht in ihrer menschlichen Gestalt herumliefen, sondern so, wie sie waren.

»Diese unterirdische Stadt ist in den Zeiten, der Hexenverbrennung gebaut worden. Hier haben sich die Wesen vor der Inquistion versteckt.«

»Und jetzt nutzen die Undergroundler sie?« Zara lächelte.

»So ist es.«

Erschrocken fuhr Alainn herum. Neben ihr stand ein Mann. Trotz seines Alters war der Mann muskulös und agil. Seine Bewegungen waren flink und seine gelben Augen leuchteten freundlich, als er sie von oben bis unten musterte. Er war oberkörperfrei und trug eine Hose, die mit einem breiten Gürtel, in der Mitte des Bauches begann und an den Waden eng anlag. Dazu trug der Mann hohe, schwarze Stiefel. Er wirkte wie all die anderen Wesen, wie jemand aus einer anderen Welt. Er hatte die Hände hinter seinem Rücken verschränkt und deutete eine kleine Verbeugung vor Alainn an. Es war der Mann, den Alainn in der Gerichtsverhandlung gesehen hatte. Was tat er hier?

»Es ist mir eine Ehre Caenna Namaras Tochter kennen zu lernen.« Er streckte ihr eine seiner massigen Pranken entgegen. »Ich bin Amphitrion. Ratsmitglied der Rebellen hier unten. Draußen kennt man mich als den Oberheeresführer der Königin.«

Zaghaft ergriff Alainn seine Hand.

»Stehen ihre Positionen nicht im Widerspruch mit einander?«, fragte sie dann vorsichtig.

In den gelben Augen des Mannes funkelte es amüsiert.

»Spione sind immer willkommen. Zara ist eine der Größten unter uns. Auf sie fiel noch nie der Verdacht der Spionage. Sie spielt ihre Rolle wie eine Meisterin.« Er nickte der Prinzessin zu, die ihn anlächelte. Alainn dachte, an ihre erste Begegnung mit Zara. Amphitrion hatte recht, Zara spielte ihre Rolle perfekt. Vielleicht ein bisschen zu perfekt, wenn Alainn an die Peitschenhiebe dachte und die herrischen Befehle der Prinzessin. Sie betrachtete das Mädchen von der Seite und fragte sich, ob jemand jemals über ihre Loyalität nachgedacht hatte. Zara hinterging schließlich nicht nur ihre Königin, sondern auch ihre Mutter. Und was würde mit dem Thron geschehen, wenn Morgraine tot war? War Zara hier, um schneller an den Thron zu kommen oder weil sie ihre Mutter wirklich stoppen wollte? Oder schloss das eine, dass andere gar nicht aus?

»Was ist passiert, Zara?« Amphitrons Gesicht wurde ernst und eine Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen.

»Alainn wird ab heute die meist gesuchteste Frau der ganzen magischen Gesellschaft sein.«

»Das war abzusehen.« Amphitrion nickte und legte nachdenklich einen Finger an sein Kinn.

»Das war abzusehen?« Aufgebracht sah Alainn zwischen Amphitrion und Zara hin und her. »Es reicht mir jetzt: Ich will alles wissen. Und zwar pronto!« Sie stampfte mit dem Fuß auf wie ein Kind. Zara und der Mann wechselten bedeutungsvolle Blicke, die die Wut in Alainns Bauch schürten.

»Wir bringen dich am besten zu deiner Tante.«

»Freya?«

»Sie ist auch ein Ratsmitglied.«

»Und meine Mutter?« Alainn lief den beiden nach wie ein kleines Hündchen. Amphitrion hatte einen schnellen Gang und Alainn war sich sicher, dass er seine menschliche Gestalt nicht aufgegeben hatte.

»Deine Mutter war die Gründerin der Undergroundler.«

»Meine Mutter?« Alainn runzelte die Stirn. »Wieso?«

»Sie war nicht zufrieden mit der Regierungsart meiner Mutter.«

»Das wundert mich jetzt aber«, sagte Alainn sarkastisch. Sie führten das Mädchen in einen Raum. Er war rund. Ebenso wie der Tisch, der darin stand. Wandteppiche hingen von der Decke hinab und zeigten hinter jedem Stuhl ein Zeichen, fast wie ein Wappen.

In dem Raum stand Freya. Sie blickte von einer Karte auf, als sie eintraten. Erleichterung stand in ihrem Gesicht. »Gott sei Dank!«, murmelte sie. »Ich habe mir solche Sorgen gemacht, Alainn. Hau niemals wieder einfach so ab!«

Verwirrt sah Alainn sie an. Die Strenge in Freyas Blick war gewichen und sie sah sie beinah liebevoll an.

»Okay, was läuft hier? Ich will jetzt alles wissen über das hier!« Sie zog die langen Ärmel ihrer Jacke zurück.

Amphitrion starrte auf das Brandmal. »Es ist also wahr.«

»Was ist wahr?«, zischte Alainn.

»Du wirst die neue Hüterin.«

»Die Göttin hat entschieden!«, sagte Freya und trat auf den Tisch zu. »Das Zeichen zeigt deine Verbindung zum Weltenbaum. Der Baum, das Buch und du seid wie ein Dreieck, das miteinander verbunden ist - in dir.«

Alainn runzelte die Stirn.

»In mir?«

»Die Hüterin beschützt die Tore. Und die Tore können nur geöffnet werden durch ein Ritual, das aus mehreren Schritten besteht.«

Alainn drehte sich zu Zara um. »Wenigstens der Anfang kommt mir bekannt vor«, zischte sie. Entschuldigend sah Zara sie an.

»Welche Schritte, Freya?«

»Ich kann es dir nicht genau sagen.«

»Wieso nicht?«

»Weil ich es nicht weiß.«

Verwirrt sah Alainn sie an. »Wieso?«

»Ich war niemals eine Hüterin.«

»Aber Boudicca war eine?«

Freya nickte und schob zwei Stühle zurecht. Sie wies Alainn einen zu und setzte sich dann an den anderen. »Boudicca war die Erste. Die erste Korrigan unserer Familie, die erste Hüterin. Ceridwen hat sie erwählt, nachdem sie die Schlacht gegen die Römer verloren hat. Sie hat sich umgebracht, weil sie die Schande nicht ertragen konnte, gegen die Menschen nicht gesiegt zu haben. Ceridwen machte ihr ein Angebot. Ein Leben für ein anderes.«

»Ein Leben für ein Leben?«.

Freya nickte. »Sie schenkte ihr ein Leben, um das Überleben des Weltenbaumes und des Buches zu sichern.«

»Aber ein Buch lebt nicht!«

»Das Leben der Hüterin ist in dem Buch verankert.«

»Wenn das Buch also zerstört wird, sterbe ich?«

»Das Buch kann nur von der Göttin zerstört werden.«

»Und wenn es so kommt?«

»Ich kann dir deine Fragen nicht genau beantworten.«

»Wer kann es denn?«

»Ceridwen oder das Buch.«

»Das Buch, das Morgraine sucht und das nur der Seher finden kann.«

»Hat dir das Caenna gesagt?« Freya sah sie scharf an.

Alainn nickte. »Wo finde ich den Seher? Ceridwen sagte, dass er direkt vor meiner Nase sei.«

»Ceridwen ist dir erschienen?«

»Direkt nach Allisons Tod. Sie hat meine Hand an den Weltenbaum gehalten und tja ... Hier bin ich.«

»Ich weiß nur eins, Alainn: Boudicca braucht das Weltenbuch, dich und den Baum um alle Tore zu öffnen. Inwiefern, sie dich braucht, steht in dem Buch.«

»Von dem niemand weiß, wo es sich befindet - außer Mom.«

Freya schüttelte den Kopf. »Nein, sie hat es versteckt. Aber sie hat ihr Erinnerungen gelöscht, damit niemand sie je zwingen kann den Aufenthaltsort preiszugeben.«

»Eine Korrigan kann ihre Erinnerungen löschen?« Erstaunt hob Alainn die Augenbrauen und fragte sich, was eine Korrigan wohl noch so alles konnte.

»Nein, eine Hüterin kann ihre Erinnerungen löschen. Die Hüterin ist die Stärkste unter den Korrigans. Die Mächtigste, nur sie kann Boudicca besiegen und der Welt Frieden schenken.«

Alle Blicken im Raum richteten sich auf Alainn.

»Na toll, dann hab ich also die Arschkarte gezogen.«

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