Soul Jumper

By nandoliabos

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Soul Jumper 1 »Alles okay bei dir?«, fragte sie vorsichtig und setzte sich neben mich. Ich hob scniefend den... More

Prolog
Kapitel 1: Silver Lady
Kapitel 2: Gewinner und Zicken
Horseupdate
Kapitel 3: Eine nicht ganz so neue Bekannte
Kapitel 4: Die täglichen Konflikte
Nominierung
Kapitel 5: »I'm in the game!«
Kapitel 7: Einsamkeit
Kapitel 8: Erfolg oder Niederlage?
Kapitel 9: Zu viel auf Einmal
Kapitel 10: »Das geht so nicht!«
Kapitel 11: Zufall?
Kapitel 12: Abstellgleis?
Kapitel 13: Gerüchteküche
Kapitel 14: Schlimmer geht immer
Kapitel 15: Ja, nein, vielleicht
Kapitel 16: Training & Überraschungen
Kapitel 17: Doros Antwort
Kapitel 18: Mit dieser Mutter gestraft
Kapitel 19: Freude, Verwirrung und Wut
Kapitel 20: Wiedersehen mit Doro
Kapitel 21: Mein Geburtstag
Junge Pferde im Reitsport
Kapitel 22: Chaos
Kapitel 23: Nervenbündel
Kapitel 24: Träume und Wünsche
Kapitel 25: Träume werden war
Kapitel 26: »Was zum...?!«
Kapitel 27: Unerwartete Erklärungen
Epilog
Danksagung
Info zu Teil 2
Feedback
Teil 2!

Kapitel 6: Gespräche

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By nandoliabos

Es tutete in der Leitung.
»Schwarz?«, meldete sich eine Stimme am anderen Ende.

»Hallo Doro! Ich bins Linn.«, grüßte ich fröhlich.
»Hi Linn!«, antwortete Doro erfreut, »Wie geht's?«

»Super«, erwiderte ich und versuchte gleichzeitig Luckys Schnauze von meiner Schulter zu schieben, mit der er mich beharrlich am Ohr kitzelte.

Lucky war Ellas erstes Pferd, so wie Flip bei mir und er hatte sie bis L getragen. Allerdings war er auch ein gutes Springpferd und so war ich früher auch E und A Springen mit ihm gegangen.

Allerdings hatte Ella, Lucky als Fohlen bekommen und so war er erst 9 Jahre alt. Aufgrund seiner Größe von 1,55 hatte ich jetzt beschlossen ihn im Springen bis M auszubilden. Das wir ihn immer Pony nannten war eigentlich unfair und ich verstand auch nicht ganz warum Ella ihn nicht weiter ritt, denn sie hätte ihn eigentlich noch auf Turnieren vorstellen können.

»Schön«, freute sie sich, »Was machst du denn so?«

Ich lächelte. »Jetzt grade kümmer ich mich um Lucky. Er ist das Pony von meiner Schwester, also halt wie Felipe bei mir. Und gleich hab ich noch Training mit Sally und Choco. Und du? «

Es raschelte an Doros Ende. »Ich bin grad bei Cooper und sehe mal nach seinem Bein. Die Bandage muss gewechselt werden.«

»Oje«, ich verzog das Gesicht, »Wie geht es ihm denn.«

»Tja, er lahmt halt. Der Tierarzt weiß auch nichts genaueres. Er vermutet allerdings irgendwas mit der Sehne. Ich hoffe, dass es das nicht ist. So würde er nur auf der Weide stehen und sich langweilen und ich hätte keine Zeit für ihn und sonst auch niemand.«

»Ach scheiße. Ich drück dir die Daumen, dass es irgendwas anderes ist. Aber, dass sich niemand um ihn kümmert, die Angst hab ich bei Flip auch, wenn da mal was passiert...«

Ich könnte förmlich hören wie Doro nickte: »Es ist immer praktischer einen Hengst zu haben. Die kann man dann wenigstens noch in der Zucht einsetzen und sie werden gepflegt aber als Wallach hat man wirklich nicht viel Chance noch irgendwie viel Aufmerksamkeit zu bekommen.«

»Sally ist ja ne Stute, da kann das nicht passieren und bei Choco als Hengst schonmal gar nicht. Da achten meine Eltern mittlerweile auch drauf.«

Als Doro seufzte klang es sehr Schwermütig. »Das ist auch gut so. Und danke dir ich hoffe auch, dass es was anderes ist. Ich kann das Schritt führen ja grade noch in meinen Zeitplan quetschen, aber auf die Dauer... Naja ich muss auflegen Ludger wartet auf mich.«

»Okay bis bald.«, verabschiedete ich mich und wandte mich wieder Lucky zu.

Der Wallach flehmte und wackelte mit den Ohren. »Clown«, lachte ich und tätschelte ihm die Schulter.

Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung wie ich seine Weiterbildung zeitlich unterkriegen sollte, aber es war ein Wunsch von mir.

Lächelnd ging ich zur Sattelkammer. Ich sah die Szenerie schon vor mir: Lucky und ich auf dem Turnierplatz in Hamburg. Die goldene Schleife flatterte an der Trense des Palominos. Die Richterin händigte mir die Schärfe aus. Linnea-Katharina Griez und Lucky Star: Sieger des Junioren Springderbys in Hamburg.

Meine Traum-Seifenblase zerplatzte. Erstmal müsste Lucky überhaupt über ein Meter zehn springen und es war unwahrscheinlich, dass ich ihn bereits im Mai auf M drei Sterne Niveau haben würde und das Pferd noch Spaß daran haben würde.

Außerdem würde ich im Mai, 18 werden und, dann durfte ich sowieso nicht mehr bei den Junioren mitreiten.

Also aus der Traum. Außer... Tja, außer Choco und ich... Schnell holte ich mein Handy heraus.

Das Derby im Mai war noch vor meinem 18 Geburtstag! Choco und ich hatten also durchaus Chancen das Juniorchampionat im Springen zu gewinnen!

Ich schüttelte den Kopf. Was war ich bloß für eine abgehobene Traumtänzerin!

Ächzend wuchtete ich Luckys Springsattel aus der Sattelkammer an der das Schild
Linnea, Elena & Fabienne Griez
prangte.

Dass Ma's Name darauf stand, war eher auf die Tatsache zurück zu führen, dass sie die Boxen zahlte als dass sie sich so häufig in den Sattel schwang.

Mit Lucky ging ich auf den Platz. Ich ließ ihn Cavaletti gehen und machte ein bisschen Stangen Arbeit mit ihm. Viele gebogene Linien und Vorwärts-Abwärts.

Er war lange nicht mehr richtig trainiert worden. Immer ein bisschen auf E-Niveau, dennoch hatte er stark an Muskeln abgebaut.

Es würde ein gutes Stück Arbeit werden ihn wieder fit zu kriegen. Dressur, Springen, Gelände, Boden: Ich würde alles einbauen müssen um ihn trainiert zu kriegen.

Nach einer dreiviertel Stunde ließ ich die Zügel lang und lobte Lucky, der trotz winterlicher Temperaturen ordentlich schwitzte.

Nachdem ich ihn trocken geritten war und unter dem Solarium hatte trocknen lassen, brachte ich ihn zurück in seine Box.

Anschließend machte ich Choco fertig und ging in die Halle um ihn warm zu reiten.

Unser Springtraining fand meist in der kleinsten und ältesten Halle statt. Sie wirkte etwas abgerockt und heruntergekommen. Außerdem hatten die Stangen die man dort vorfand ihre besten Zeiten schon hinter sich.

Zwanzig Minuten später erschien Lars und ich trabte an. Er musterte mich ab und zu mit seinem prüfenden Blick, während er die Sprünge aufbaute.

Hin und wieder sagte er etwas wie: »Lass ihn mehr an die Hand rangehen.«, »Nicht so eilig« oder »Gut so.«

Nachdem ich ein, zwei Mal galoppiert war winkte Lars über ein Kreuz, dass in der Mitte etwa 90 Zentimeter hoch war.

3, 2, 1, zählte ich die Galoppsprünge runter und Choco setzte spielend über den verhältnismäßig kleinen Sprung hinweg.

Wir arbeiteten uns noch bis auf L Niveau und machten einen Sprung auf M Höhe und dann war Schluss für Heute.

Erst Anfang nächster Woche würde das Training intensiver werden denn mit Choco war ich Mittwoch und Donnerstag in Bonn gemeldet, so auch mit Sally. Für diese zwei Tage wurde ich von der Schule freigestellt werden.

Das passierte recht oft. Noch einer der Gründe weshalb ich in der Schule sowohl sozial als auch leistungstechnisch wenig Anschluss fand.

Schnaufend parierte ich durch und lobte Choco kräftig. Er hatte mal wieder alles gegeben.

Nach Choco war dann Sally an der Reihe. Nach ein wenig Stangenarbeit und Springgymnastik, arbeiteten wir uns noch bis auf A Höhe und dann war Schluss für Heute.

Flip ließ ich eine halbe Stunde in der Halle laufen, dann machte ich mich auf den Weg nach Hause.

Als ich dort ankam war es bereits neun Uhr. Nach dem Essen könnte ich noch versuchen etwas für Englisch zu machen, dann müsste ich meine Tasche packen und dringend schlafen.

Aber zu Englisch kam ich nicht mehr denn in dem Moment klingelte mein Handy. »Maja!«, sagte ich erfreut.
Ich hörte das kehlige Lachen der Blonden. »Ja, ich bin es wohl. Du hast heute schon wieder so fleißig trainiert, dass ich gar nicht dazu kam mit dir zu reden.«

»Leider. Bei mir häuft es sich gerade wieder so mit Schule und Training. Mitte der nächsten Woche starte ich ja noch in Bonn.«, seufzte ich.

»Oh«, machte Maja, »Bist du dann am Wochenende nicht in Mainz? Ich hatte gehofft dich zu treffen.«

»Doch da bin ich auch noch. Aber ich bin gerade ernsthaft am Überlegen ob ich die Nennung zurück ziehe. Tja, ich hab die Qual der Wahl: Will ich von meiner Englischlehrerin erwürgt werden, weil ich die Hausaufgaben schon wieder nicht gemacht habe oder von meiner Mutter gelyncht weil ich dieses wichtige Turnier ausfallen lasse.«

»Naaaa verdammt.... du arme das klingt vertrackt. Aber wenn du magst kann ich morgen nach dem Reiten bei dir vorbei kommen und dir mit Englisch helfen.«, bot Maja an.

» Oh , danke, echt? Das wär total lieb von dir.«
»Kein Ding. Mach ich doch gern.«

Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker wie üblich um 6 Uhr. Seufzend und mit geschlossenen Augen schaltete ich den Störenfried aus, schwang meine langen Beine aus dem Bett und schlurfte ins Bad.

»Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon wieder wach.«, murmelte ich verschlafen während ich meine Haare bürstete damit sie halbwegs anständig aussahen.

Dann schlüpfte ich in Jeans, T-Shirt und meinen mintgrünen Lieblingspulli von Stonedeek.

Anschließend ging ich hinunter zum Frühstück. »Gude Morje.«, grüßte Lizabeth in breitestem Sächsisch.

»Guten Morgen Große.«, sagte auch mein Vater und legte seine Zeitung beiseite. Schnell ging ich zu ihm und umarmte ihn. »Bonjour Papà.«

Meine Eltern bestanden auf sprachlicher Erziehung, deshalb sprachen Ella und ich von Geburt an Englisch und Französisch mit ihnen.

Dass ich trotzdem so schlecht in der Schule war, lag vorallem daran, dass ich unter Stress nicht arbeiten konnte und der Unterricht .

»Salut mon amour. Ça va? Est-ce que tu as dormi bien?«, begrüßte mich nun auch meine Mutter. (Übersetzt heißt das soviel wie »Hallo meine Liebe, wie geht es dir? Hast du gut geschlafen?)

»Oui, merci. Très bien.«, antwortete ich und setzte mich an den Tisch. Ella rollte die Augen. Sie fand Französisch zu affektiert, deshalb studierte sie auch nordische Sprachen und Latein. Wenn wir Französisch sprachen nervte sie uns gern mit ihrem Schwedisch.

So auch jetzt wieder. »Min godheit du är irriterande. Tala för hımlens skull ıgen tyska. «

»Wie bitte?«, fragte Papa höflich.

»Låt mig ha roligt. När jag talar Svenska så set du alltid så roligt ut.«, sagte Ella fröhlich. Sie sprach fließend
Schwedisch und hatte eine perfekte Aussprache, aber da hier niemand außer ihr Deutsch sprach war es meistens einfach nur anstrengend.

Als Ella bemerkte, dass wir langsam echt angenervt waren übersetzte sie entnervt: »Ihr sollt um Himmels Willen Deutsch reden und wenn ihr das schon nicht tut mir wenigstens den Spaß lassen eure dummen Gesichter zu sehen.«

Sie steckte sich noch ein Stück Käse in den Mund, dann stand sie auf und winkte und zu. »Wie auch immer. Bye bye, ich muss jetzt zur Uni.«

Wir murmelten ihr alle eine Verabschiedung hinterher, bevor wir uns wieder dem Frühstück zuwandten.

Zehn Minuten später verließ auch ich den Tisch und machte mich kurz darauf auf den Weg zur Bushaltestelle.

Im Bus war es das übliche. Alle anderen standen beziehungsweise saßen zu zweit oder in kleinen Gruppen zusammen, nur ich stand allein.

Als plötzlich jemand hinter mir »Hi«, sagte, fühlte ich mich deshalb auch zuerst gar nicht angesprochen.

Erst als die Person sagte: »Linn? Du heißt doch Linn oder?«, da fuhr ich herum. Ein bisschen erschrocken war ich schon, noch nie hatte mich jemand so einfach angesprochen.

»Ähm ja.«, erwiderte ich und sah dem Jungen offen ins Gesicht, »Aber dich kann ich ehrlich gesagt nicht einsortieren. Also, wo muss ich dich hinpacken?«

Er grinste. »Ich bin Benny. Wir haben zusammen Musik.«
Och schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Ach soooooooo. DU bist Benny. Ich dachte immer das wär der kleine Blonde mit den Sommersprossen?«

Ben schüttelte amüsiert den Kopf. »Nein das ist Ole. Mein bester Freund. So wirklich richtig anwesend bist du im Unterricht nicht was?«

»Nee«, gestand ich un biss mir ertappt auf die Lippe.
Er lachte leise und fuhr sich durch die Haare. »Ich geh mal wieder zu Jan und Ole. Wir sehen uns dann nachher.«

Erstaunt sah ich ihm nach. Er, also Benny, war eigentlich total nett. Und er sah ziemlich gut aus,mit seinen hellbraunen welligen Haaren und den wunderschönen grün-braunen Augen.
Ein Wunder, dass er mir noch nie aufgefallen war.

Sonst verlief der Schultag relativ unspektakulär. In den Pausen war ich bei Ida und Franja, den beiden Mädchen aus der Klasse mit denen ich mich am besten verstand.

»Philipp, aus dem Sport LK, der ist schon echt süß.«, grinste Franja.
Ida stieß ihr in die Rippen. »Oh là, là. Fannie! Bahnt sich da was an?«
Aber Franja schüttelte den Kopf: »Nee... Der ist mit dieser Johanna aus der Stufe unter uns zusammen...«
Auf die Frage nach meinem Liebesleben schüttelte ich nur lächelnd den Kopf.

Da gab es nicht wirklich was zu erzählen. Außer man zählte mit, dass ich Benny total süß fand. Aber ich war nicht gut genug mit den beiden befreundet um ihnen das zu erzählen.
Das bewahrte ich mir auf um es später Maja zu erzählen.
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Hey meine Lieben,
Hier kommt das nächste Kapitel ♡
Und wir haben 500 reads
Danke euch✵
Eure,
nandoliabos

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