Harry POV
"Was um Himmel's Willen?", fluchte ich, als ich Zayn und Louis dabei beobachtete wie sie einen Joint herumreichten und über die Polizei ablästerten.
Das würde unser Image anknacksen und uns in ein falsches Licht stellen. Warum mussten sie sich auch dabei filmen? Vollidioten. Es ist so unfair. Gerade jetzt ist doch die Woche, wo wir eine unserer Höchstleistungen erziehlten und sie mussten das alles zu Nichte machen. Ich spürte wie das Blut in meinen Adern sich erhitzte und mein Puls anfing zu rasen. Mein Telefon klingelte und der Name von Louis erschien auf dem Display. Warum musste ich so oft ein Telefonat führen? Ein Wochenende Ruhe war doch nicht zu viel verlangt, oder?
"Harry, lass es mich erklären.", stammelte Louis in den Hörer.
"Was gibt es denn da bitte noch zu erklären? Ich sehe, dass ihr beiden verdammt nochmal am kiffen seit und euch total daneben verhaltet. Wollt ihr mich verarschen? Scheiße!", schrie ich und haute auf meinen Schreibtisch.
"Entschuldigung. Wir wussten echt nicht, warum wir das gemacht haben.", flüsterte er.
"Ach ja? Du kleines Arschloch filmst es dann auch noch, heh? Du weißt doch, dass unsere Fans alles leaken, das weißt du doch!", rief ich laut und trampelte im Raum herum.
"Au. Ich werde mich dafür rechtfertigen, genauso wie Zayn es tun wird. Ich wurde ja schon bei den Doncaster Rovern rausgeschmissen. T'schuldigung.", erklärte Louis.
"Das ist richtig scheiße. Warum hast du gekifft?", zischte ich.
"Siehst du es nicht, Harry? Anscheinend hast du ja nur noch dich im Blick. Uns allen geht es nicht mehr wirklich gut und uns allen wird das 'One Direction'-Ding viel zu stressig aber nein unser kleiner Harold, bemitleidet sich selber. Hast du es nicht gemerkt? Harry hab mal ein Auge für andere, verdammt nochmal. Deshalb habe ich es gemacht. Sollte meinen Stress abbauen. Scheiße, vor dir muss ich mich echt nicht rechtfertigen, verdammt.", schrie Louis und ich ballte meine Fäuste dann legte ich auf.
"Fuck!", schrie ich, als ich gegen die Wand trat und rückwerts taumelnd auf den Boden klatschte.
Ich hasste Louis und Zayn dafür. Man war ich wütend auf die beiden. Nein, ich war nicht nur auf mich fixiert. Das dachte ich zu mindestens. Kiffen war doch keine Lösung für das alles. Sie ritten sich damit in den Abgrund. Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen und weinte. Als ich auf Twitter ging, sah ich einen Tweet, den Liam verfasst hatte. Er hatte sich tatsächlich dafür gerechtfertigt, obwohl es nicht sein Mist war. Liam ist zu gut für diese Welt. Ein Engel.
"Harry?", fragte Gemma mit einem Handtuch um den Körper gewickelt.
Ich wollte jetzt mit niemandem reden. Es brachte doch eh nichts.
"Also hast du es mitbekommen.", sagte sie und kauerte sich zu mir auf den Boden.
"Sie haben unser Image zerstört.", weinte ich.
Gemma seufzte und streichelte meinen Rücken: "Das ist nicht deine Schuld, okay? Harry du musst die Schuld nicht auf dich laden, weil es nicht deine ist. Es wird euer Image nicht zerstören. Keine Sorge."
Ich schüttelte meinen Kopf und wischte mit dem Handrücken die Tränen weg. Vielleicht sollte ich einfach meinen Koffer zu Ende packen. Es war ja nicht nur die Image-Sache, nein, ich hatte auch extremen Streit mit meinem besten Freund. Der mich auf's Tiefste erniedrigt hatte und beleidigt hatte. Der Schmerz in meiner Brust war höllisch. Gemma ging und ich versuchte die Sache zu verstauen. Meine Sicht war verschwommen und ich musste mich durch das Klamottendurcheinander quälen. Fertig legte ich mich auf den Rücken und schlief ein. Dieses Wochenende war für die Tonne.
...nächster Tag...
Ich verluht gerade meinen Koffer in meinen Wagen, als Gemma und Mum herauskamen. Sie musterten mich und versuchten dann ihren verzweifelten Blick zu verstecken. Ich wusste doch wie ich aussah. Mein Gesicht ist blass und ich habe extreme Augenringe. Auch bin ich diese Nacht sehr oft aufgewacht, da ich Albträume hatte einer von dem Absturz von One Direction, der andere Traum von Jenny und wie sie den beiden Typen ausgeliefert war, ich konnte sie nicht retten. Meine Haare hatte ich notdürftig hochgegeelt, um sie bloß nicht im Gesicht zu haben.
"Ich kann es nicht glauben, dass du uns schon wieder verlassen musst.", flüsterte meine Mutter und drückte mich fest an sich.
Es fiehl mir schwer die Tränen zurückzuhalten und ich biss mir zwanghaft auf die Unterlippe.
"Bye Harold.", lächelte Gem bevor sie mich in die Arme schloss.
"Wie gesagt, komm wenn es nicht mehr geht.", munterte mich Mum auf und ich nickte.
Dann stieg ich ein und startete den Wagen. Ich schaute noch ein letztes Mal auf die Beiden wie sie mir zu winkten und versuchten zu lächeln. Langsam fuhr ich durch Homes Chapel und genoß so gut wie jeden Moment. Ich kam an der Wiese vorbei mit dem Fluss, wo ich meinen ersten Kuss hatte. Zu gern erinnerte ich mich an das Ereignis... eher ein lustiges Debakel.
*Flashback*
Linda zog mich durch die Wiese. Es war bestimmt witzig für außen stehende Betrachter, da sie einen Kopf größer als ich war. Trotzdem mochte ich sie. Sehr sogar. Heute trug sie eine blaue einfach Jeans und ein weißes Oberteil.
"Schau Harry. Das ist mein Lieblingsplatz.", lachte sie und ich kicherte.
"Linda, das ist wirklich ein schöner Platz.", stimmte ich ihr zu.
Sie griff meine Hand und zog mich zu einem Baum. Mir wurde ganz warm und ich wurde ganz nervös.
"Harry, ich mag dich.", gab sie zu und wurde rot im Gesicht.
Was sollte ich darauf bloß antworten? Aber schon drückte sie mich gegen den Baum und drückte ihren Mund auf meinen. Sie schmeckte nach Himmbeerkaugummi und ich fühlte mich wohl aber... Das Schlimmste dabei war, dass sie sabberte und ihre Spucke mein Kinn runterlief. Sie trug eine Zahnspange und bevor Linda mich weiter bearbeiten konnte, löste ich mich aus ihrem Griff.
"Ehm... Ich kann das nicht.", stammelte ich und versuchte nicht an mein tropfendes Kinn zu denken.
"Was so schlimm?", fragte Linda nervös.
"Das würde ich jetzt nicht sagen aber ich denke, dass wir Freunde sein sollten.", lächelte ich verunsichert.
"Du hast Recht wenigstens haben wir es jetzt beide hinter uns mit dem erste Kuss. Danke.", grinste sie und wir beide brachen in Gelächter aus.
*Flashback Ende*
Durch diese Erinnerung an meinen ersten Kuss musste ich lachen. Was Linda wohl heute macht? Auf jedem Fall ist es eine sehr feuchte Erinnerung, um es gut auszudrücken. Aber ich musste meine verdammten Gedanken ordnen. Jetzt. Alles Unwichtige sollte ich unbeachtet lassen. Ich musste mir zurecht legen, was ich Greg erzählen sollte und wie ich den Jungs vorallem Zayn und Louis begegnen konnte. Die Fahrt erschien kurz. Ab und zu summte ich ein Lied mit und tippte mit den Fingern auf das lederne Lenkrad. Es regnete und war neblig. Der Abend war angebrochen, doch die Wolkendecke war standhaft grau und schwärzte sich langsam ein. Müde parkte ich meinen schwarzen Wagen in einer freien Parklücke. Ich stieg aus und zog meinen schwarzen langen Anorak enger um mich. Das Licht brannte noch und ich ging in das große Gebäude. Liam kam mir entgegen und ich nickte ihm zu.
"Harry, ich weiß es ist viel passiert aber wir sollten alle zusammen darüber reden.", sagte er.
"Weißt du was Liam? Ich bin müde und ich wollte nur ins Studio meinen Teil aufnehmen und dann schlafen.", erklärte ich kurz und fügte hinzu. "Mit Louis möchte ich jetzt gerade nicht reden."
"Okay. Hauptsache wir meistern diese Bandkrise. Ich begleite dich.", murmelte er und begleitete mich durch die Gänge zum Studio.
Dort erwartete mich Julian schon und als er mich sah breitete sich Erleichterung aus. Er wies mich in die Tonkabine.
"Ich würde dich jetzt anschreien aber wir haben Stress. Greg war kurze Zeit echt drauf und dran, auszuflippen.", erklärte Julian und ich stöhnte auf.
Dann ertönte der Track. Auf dem Papier stand "Strong". Den hatte Louis geschrieben. Die Musik wurde abgespielt. Ich gab mein Bestes. Schließlich musste ich nur noch einmal einen Teil singen.
"I'm sorry if I say, "I need you.". But I don't care, I'm not scared of love. 'Cause when I'm not with you I'm weaker. Is that so wrong? Is it so wrong that you make me strong?"
Er streckte seine Daumen in die Höhe und ich legte die Kopfhörer hin und ging hinaus.
"Heute klang deine Stimme irgendwie rauer. I like!", lächelte er. "Damit kann ich arbeiten."
"Tschüss Julian, ich fahre jetzt zu meiner Wohnung.", stöhnte ich müde und ging in den Flur.
Beim Laufen schaute ich auf den Boden und knallte mit jemandem zusammen. Louis.
"Pass auf wo du hinläufst, elender Kiffer!", schrie ich und stellte mich hin.
"Harry?! Weißt du was?", rief er und die Ader an seiner Stirn pochte. "Fuck you!"
Um mich davon abzuhalten nicht auf ihn einzuprügeln, rannte ich raus. Weg von meinem ehemaligen besten Freund. Ich brauchte etwas zu trinken. Vielleicht sollte ich mein Geld einfach mal für Drinks ausgeben. So raste ich an ihm vorbei und fuhr mit meinem Audi vor einen Club namens "Forget". Vergessen war bestimmt die beste Lösung.
Jenny POV
Ich zog nochmal den Lippenstift nach und zwenkte mich in ein knappes rotes Spitzenkleid. Es bedeckte gerade noch so meine Oberschenkel. Ich konnte Kevin denoch dazu überreden mich flache Schuhe tragen zu lassen. Er stand dort in einem normalen schwarzem Shirt und Jeans und reichte mir seinen angewinkelten Arm, damit ich mich einhacken konnte.
"Heute, werden wir dorthin gehen, wo sie alle versuchen ihre Sorgen wegzutrinken und ihre Sinne zu vernebeln. Ich wette du warst noch nie dort.", lächelte er und ein Schauer durchfuhr mich, als ich an die vielen verletzten Menschen dachte, denen man leicht das Geld aus den Taschen ziehen konnte.
"Okay.", fröstelte ich.
"Du als Vollprofi solltest keine Angst haben.", lächelte er und strich über meinen Arm. "Nebenbei, du siehst hübsch aus."
Diesmal lächelte ich und bedankte mich schüchtern. Ich hatte meine Aufgabe verstanden. Ich zog mir ein Jäckchen über. Keiner von uns sagte ein Wort und wir plazierten uns vor einem der Clubs, der "Forget" hieß.
<Author's Note>
Neues Kapitel. Wer hätte das gedacht? Ich hab mich mal einfach an den Ereignissen aus vergangener Zeit bedient. Das hat natürlich nichts mit den Reaktionen aus meiner Geschichte zu tun. :-) Ich hab es doch noch geschafft heute zu updaten. Danke für die ganzen Votes! ♥
-Talisa