Was im Verborgenen liegt (1/?)

Oleh Alex230386

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Auf der Suche nach den Horcruxen, fällt Hermione den Greifern in die Hände, als sie versucht Harry und Ron zu... Lebih Banyak

Allg. Infos - BITTE lesen! Beugt Fragen vor
001. Gefangen
002. Ich hasse ihn!
003. Wer bist du?
004. Darf ich vorstellen, Hyperion!
005. Von guten Geistern und dunklen Prinzen
006. Überraschungen
007. T - minus...
008. Engel der Nacht
009. Aus Traum wird Albtraum
010. Bleib...
011. Verloren
012. Konfrontation mit dem Tod
013. Flucht
014. Kein Zurück
015. Späte Erkenntnis
016. Ungewisse Stunden
017. Ein langer Weg zurück
018. Du?
019. Schock
020. Mein Feind
021. Ich kenne dich nicht
022. Etwas erwacht
023. Leises Vertrauen
024. Ein trauriges Geheimnis
025. Explosive Gespräche
026. Eine unruhige Nacht
027. Ein kleines, dunkles Geheimnis
028. Neue Erkenntnisse
029. Klare Ansagen
030. Erste Einsicht
031. Treffer
032. Ein verhängnisvolles Unterfangen
033. Tödliche Schatten
034. Gedankenchaos
035. Ein dünnes Band
036. Eiszeit
037. Ein ernstes Gespräch
038. Dickköpfe unter sich
039. Alles auf Anfang, ... oder?
040. Die Ruhe vor dem Sturm
041. Aufbruch
042. Es beginnt
043. Flammendes Inferno
044. Ein Kampf, zwei Ziele, viele Schicksale
045. Die Gnadenfrist
046. Das letzte Gefecht
047. Ein verhängnisvoller Fehler
048. Ein Ende mit Schrecken
049. Kriegsopfer
050. Kalte Wahrheiten
051. Vorbereitungen
052. Azkaban
053. Im Ministerium
054. Zuspruch
055. Geteilte Ansichten
056. Für einen Freund
057. Hetzjagd
058. Zwischen Schein...
059. ... und Sein
060. Nervenkrieg
061. Klärende Gespräche
062. Zuspruch mit Folgen
063. Kleine Lichtschimmer
064. Sorgenkind, Hermione Granger
065. Unerwartete Probleme
066. Verhandlung I: Auftakt (1/2)
066. Verhandlung I: Auftakt (2/2)
067. Verhandlung II: Angriff (1/2)
067. Verhandlung II: Angriff (2/2)
068. Verhandlung III: Überraschungen (1/2)
068. Verhandlung III: Überraschungen (2/2)
069. Verhandlung IV: Finale Gespräche (1/2)
069. Verhandlung IV: Finale Gespräche (2/2)
070. Hoffnung (1/2)
070. Hoffnung (2/2)
071. Das Glück des Augenblicks
072. Ein kleines Stück Normalität
073. Aussprachen
074. Nicht heute!
075. Zwielicht
076. Hinter verschlossenen Türen (1/2)
076. Hinter verschlossenen Türen (2/2)
077. Geburtstagsparty und ein Geständnis
078. Trauma, Sehnsucht und ein Kuss (1/2)
078. Trauma, Sehnsucht und ein Kuss (2/2)
079. Leben ... oder so ähnlich
080. Für dich (1/2)
080. Für dich (2/2)
081. Der letzte Gang
082. Halt mich (1/2)
082. Halt mich (2/2)
083. Rückkehr mit Überraschungen (1/2)
083. Rückkehr mit Überraschungen (2/2)
084. Ruhe? Von wegen ...
085. Veränderungen (1/2)
085. Veränderungen (2/2)
086. Ein Problem kommt selten allein (1/2)
086. Ein Problem kommt selten allein (2/2)
087. Ein Witz mit Folgen
088. Ausgeträumt (1/2)
088. Ausgeträumt (2/2)
089. Zwischen Löwen ... (2/2)
090. ... und Schlangen
091. Schule! - Der ganz normale Wahnsinn (1/2)
091. Schule! - Der ganz normale Wahnsinn (2/2)
092. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker (1/2)
092. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker (2/2)
093. Steinige Wege (1/2)
093. Steinige Wege (2/2)
094. Unerwartete Begegnungen (1/2)
094. Unerwartete Begegnungen (2/2)
095. Spiel mit dem Feuer (1/2)
095. Spiel mit dem Feuer (2/2)
096. Verunsicherung (1/2)
096. Verunsicherung (2/2)
097. Der Zauber Slytherins (1/3)
097. Der Zauber Slytherins (2/3)
097. Der Zauber Slytherins (3/3)
098. Von Missverständnissen und Ränkespielchen (1/2)
098. Von Missverständnissen und Ränkespielchen (2/2)
099. Schmetterlingseffekt (1/2)
099. Schmetterlingseffekt (2/2)
100. Anhörung (1/2)
100. Anhörung (2/2)
101. Reine Nervensache (1/2)
101. Reine Nervensache (2/2)
102. Wenn Wellen brechen (1/2)
102. Wenn Wellen brechen (2/2)
103. Nachwehen (1/2)
103. Nachwehen (2/2)
104. Das perfekte Geschenk (1/2)
104. Das perfekte Geschenk (2/2)
105. Gedankenspiele (1/2)
105. Gedankenspiele (2/2)
106. Geburtstag und andere Katastrophen (1/2)
106. Geburtstag und andere Katastrophen (2/2)
107. Party 2.0 (1/2)
107. Party 2.0 (2/2)
108. Erhitzte Gemüter (1/2)
108. Erhitzte Gemüter (2/2)
109. Essentielle Fragen (1/2)
109. Essentielle Fragen (2/2)
110. Gefühle in Wallung (1/2)
110. Gefühle in Wallung (2/2)
111. Dunkle Vergangenheit (1/2)
111. Dunkle Vergangenheit (2/2)
112. Vergängliche Glücksmomente (1/2)
112. Vergängliche Glücksmomente (2/2)
113. Verschwunden (1/2)
113. Verschwunden (2/2)
114. Ängste (1/2)
114. Ängste (2/2)
115. Warum? (1/2)
115. Warum? (2/2)
116. Die Nadel im Heuhaufen (1/2)
116. Die Nadel im Heuhaufen (2/2)
117. Dem Wahnsinn so nah (1/2)
117. Dem Wahnsinn so nah (2/2)
118. Zuwendung (1/2)
118. Zuwendung (2/2)
119. Erkenntnis (1/2)
119. Erkenntnis (2/2)
120. Nur du und ich (1/2)
120. Nur du und ich (2/2)
121. Neue Wege (1/2)
121. Neue Wege (2/2)
122. Slug-Party (1/2)
122. Slug-Party (2/2)
123. Schrecken der Nacht (1/2)
123. Schrecken der Nacht (2/2)
124. Wünsche (1/2)
124. Wünsche (2/2)
125. Gespräche (1/2)
125. Gespräche (2/2)
126. Verständnis und Hilfe
127. Depressionen
128. Dinner for two (1/2)
128. Dinner for two (2/2)
129. (Un)liebsame Entwicklungen (1/2)
129. (Un)liebsame Entwicklungen (2/2)
130. Bitterer Schmerz (1/2)
130. Bitterer Schmerz (2/2)
131. Einsamkeit (1/2)
131. Einsamkeit (2/2)
132. Ärger im Verzug (1/2)
132. Ärger im Verzug (2/2)
133. So nah und doch so fern (1/2)
133. So nah und doch so fern (2/2)
134. Gespräche am See (1/2)
134. Gespräche am See (2/2)
135. Vom Ende zum Anfang (1/2)
135. Vom Ende zum Anfang (2/2)
136. Quidditch: Slytherin vs. Hufflepuff (1/2)
136. Quidditch: Slytherin vs. Hufflepuff (2/2)
137. Das Wir gewinnt (1/2)
137. Das Wir gewinnt (2/2)
138. Kalte Erinnerungen (1/2)
138. Kalte Erinnerungen (2/2)

089. Zwischen Löwen ... (1/2)

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Oleh Alex230386


Zwischen Löwen ...

۩ ۞ ۩

„Das sollte Ihrem Problem Abhilfe schaffen, Miss Granger", meinte Madam Pomfrey und reichte ihr einen Trank, den sie sofort schluckte. Wenig später verschwand der Schwindel in ihrem Kopf, ebenso das mulmig, flaue Gefühl in ihrem Magen.

„Besser?", fragte Ginny, worauf sie nickte.

„Ja." „Dann lass uns ein bisschen raus gehen, solange die Sonne noch scheint", griente ihre Freundin. Allerdings kamen sie nicht sonderlich weit. Gelinde gesprochen schafften sie es nur aus dem Krankenflügel, als Ron Hermione schnaubend zu sich zog.

„Was läuft da zwischen dir und Malfoy?" „RON!", zischte Ginny wütend, während Hermione kurz perplex guckte, ehe sie sich ruppig von Ron löste.

„Spinnst du jetzt völlig?!", fauchte sie sauer. Rons kalter Blick blieb.

„Verarsch mich nicht! Ich hab Augen im Kopf! Was war das gestern?!" „Ich hab keine Ahnung, was du meinst! Ehrlich gesagt könnte ich dich das genauso fragen! Hast du eigentlich komplett den Verstand verloren, so in der Halle herumzubrüllen und Draco an den Pranger zu stellen?!" „Ich hab nur die verdammte Wahrheit gesagt! Und lenk jetzt gefälligst nicht ab! Ich hab euch ganz genau gesehen!" „Und was hat der werte Herr bitteschön gesehen?!", zischte Hermione und verschränkte wütend die Arme vor er Brust. Ron schnaubte mörderisch, sodass ihm in einem Cartoon bereits Rauch aus den Ohren gekommen wäre.

„Du hast dich dem an den Hals geworfen!" Daraufhin blinzelte Hermione kurz überfahren, während Ginny und Harry sie total perplex ansahen. Ihre Freundin fing sich allerdings gleich wieder „WAS?" und sah Ron nun wie einen komplett Geistesgestörten an.

„Wann und wie habe ich mich Draco an den Hals geworfen?" „Als ihr aus der Halle raus seid! Du hast die Hand des Frettchens genommen und ihn schon regelrecht angehimmelt!", warf er ihr vor, worauf es sie schüttelte.

Während ihren Besuchen in Azkaban war es für sie irgendwann zur Gewohnheit und Selbstverständlichkeit geworden, seine Hand zu nehmen. Sie hatte so für sich und ihn eine tiefere Verbundenheit schaffen können. Eine, die ihm geholfen hatte, gleichermaßen wir ihr. Ihr hatte diese Nähe gutgetan. Richtig gut, denn, auch wenn die Situation alles andere als angenehm war, so hatte sie sich trotz allem wohl bei ihm gefühlt. Ein Wohlgefühl, was Ron jetzt nur zu offensichtlich noch mehr in die Nase gestiegen war, als ohnehin ihr bisheriges Verhältnis zu dem Blonden. Ginny und Harry tauschten einen zweifelnden Blick miteinander, ehe sie ihre Konzentration zurück auf die Streitenden legten.

„Merlin nochmal, geht's jetzt vielleicht noch kindischer? Ja, ich habe ihn bei der Hand genommen und aufmunternd angelächelt, weil er wegen deinem bescheuerten Auftritt schon wieder eine scheiß Laune hatte!" „Und da musstest du gleich Seelentröster spielen? Weil es dem räudigen Frettchen ja sooo schlecht geht", äffte er theatralisch herum, was Hermione zur Weißglut trieb.

„Du bist ein gottverdammter Idiot, weißt du das?! Es - geht - ihm - schlecht!", betonte sie jedes Wort deutlich und lehnte sich gefährlich zu Ron, bevor sie weiter schimpfte.

„Was denkst du eigentlich, was sie in Azkaban mit ihm gemacht haben? Tee getrunken?!" „Es ist mir scheißegal, was sie mit dem Penner gemacht haben! Ich will verdammt nochmal wissen, was DU gestern Abend mit dem getrieben hast!?", brüllte er halb. Sein Kopf war inzwischen purpurrot, und unterstrich so noch zusätzlich die pochende Ader an seiner Stirn. Hermione schnaubte.

„Wir haben nur etwas getrunken!" „ETWAS?", donnerte Ron. Hermione schrie allerdings zurück.

„JA!" „Du warst doch sturzbesoffen, so wie du vorhin rumgetorkelt bist!" „Na und?" „Du gibst es also zu?" „Ja! Und? Wir haben nichts gemacht! Wir haben nur geredet und hatten ein bisschen unseren Spaß!" „Spaß? Ja, klar!", zischte Ron verächtlich und funkelte sie unheilvoll an.

„Ich kann mir schon vorstellen, was für SPASS du mit dem Frettchen hattest, so dicht wie du warst!" „Sag mal, für was hältst du mich eigentlich?", schnappte Hermione empört und wurde zunehmend zur Furie.

„Denkst du ernsthaft, ich knutsch wild mit ihm rum und reiß ihm die Klamotten vom Leib? Verdammt, da war nichts! Wir haben nichts gemacht und er hat mir auch nichts getan! Er hat mich am Ende nur ins Bett gebracht, als ich auf der Couch weggenickt bin!" Auf den Kommentar wollte Ron bereits neu ansetzen, Hermione fuhr ihm allerdings gleich böse über die Zunge.

„Wage es ja nicht, das auch nur zu denken, Ronald Weasley! Ich lag alleine in meinem Bett, und zwar noch mit meinen Klamotten von gestern Abend! Er war einfach nur nett und zuvorkommend! Ansonsten war da nichts! Rein gar nichts, also hör endlich auf dich so aufzuspielen! Ich habe meinen Frieden mit ihm gemacht! Wir sind Freunde und es ist mir egal, was du davon hältst! Ich vertraue ihm, okay? Akzeptier es oder lass es bleiben! Ich werde das nämlich nicht wieder aufgeben, nur weil du Gespenster siehst und der Meinung bist, ihn weiter hassen zu müssen! Werd erwachsen! Der Krieg ist vorbei! Und das für mich in jedweder Beziehung, hast du mich verstanden!? Ich habe einen Schlussstrich unter alles gezogen und das solltest du verdammt nochmal auch endlich tun, bevor du an deinem krankhaften Hass erstickst!", schrie sie ihn an und verschwand wütend in den Gängen. Sein donnerndes „HERMIONE!" ignorierend.

Er war ein Idiot! Ein gottverdammter Idiot! Das war doch echt krankhaft, völlig bescheuert und obendrein langsam paranoid! Zudem kam nun wohl auch die Tatsache, dass er offensichtlich eifersüchtig war. Auf Draco! So viel zum Thema Vertrauen.

Pah!

Als ob sie bei der erstbesten Gelegenheit mit Draco rummachen würde. Sie hieß weder Brown noch Parkinson! Davon abgesehen passte sie doch überhaupt nicht in Dracos Beuteschema, nahm sie sich all die Mädchen, mit denen er, den Gerüchten zufolge, in den vorangegangenen Jahren etwas hatte. An seinem Geschmack, was Frauen betraf, dürfte sich kaum etwas geändert haben.

Es waren stets ausnahmslos attraktive, hübsche Mädchen gewesen, die er um sich geschart hatte. Vielleicht nicht immer die Hellsten, aber das sich die Kerle im Allgemeinen nichts aus dieser Tatsache machten, hatte sie ja auch schon recht bitter erfahren.

So huschte jetzt trotz allem der leicht deprimierende Gedanke durch ihren Kopf, dass sie, selbst wenn sie es wollte, den Ansprüchen des Blonden ohnehin nie genügen würde. Überhaupt war die Vorstellung, mehr mit ihm zu haben, völlig absurd, da sie einfach nur einem lächerlichen Witz des Schicksals gleich käme. Dennoch tat es ihr irgendwo weh, da sie sich mittlerweile auf verschiedenen Ebenen so gut mit ihm verstand. Sie hatte ihn nach allem inzwischen richtig lieb gewonnen, wie vor Jahren schon Blaise und Charlie.

Er konnte ein wirklich liebevoller Freund sein. Einer, der sie ins Bett brachte, da sie auf der Couch eingeschlafen war. Es war nicht mehr, als eine nette Geste, die sie von Ron garantiert nie zu erwarten hatte. Er hätte sie maximal zugedeckt, wenn überhaupt, da war sie sich leider ziemlich sicher. Noch ein Punkt mehr für Draco. Er kümmerte sich verstärkt um sie, oder... Kam es ihr jetzt vielleicht nur so vor, weil die Jahre zuvor das genaue Gegenteil der Fall war? Dass sie ihm solche Dinge nicht einmal im Traum zugeschrieben hätte und es sie nun mehr beeindruckte, da er doch so etwas an und für sich Freundschaftliches tat, wie sie ins Bett zu bringen? Genauso die Aktion mit Black in McGonagalls Büro. Oder als er zum Ende der Schlacht für sie da war und sie einfach nur warm gehalten hatte? Oder...

Oh Hermione, was denkst du dir hier eigentlich? Das ist einfach nur absurd! Du bist mit ihm befreundet. Nicht mehr und nicht weniger. Punkt!

Alles, was darüber hinausging, kam ohnehin nicht in Betracht. Sie spielte absolut nicht in seiner Liga und für irgendwen verbiegen würde sie sich auch nicht. Entweder jemand mochte sie so, wie sie war - mit der Katastrophe auf ihrem Kopf, die sich Haare schimpften, ihrem Intellekt und der manchmal sicherlich besserwisserischen Art - oder er mochte sie nicht.

Als ihr diese Dinge vermehrt durch den Kopf gingen, wurde sie noch deprimierter und blieb letztlich irgendwo im Gang stehen. Ihre Hand fand von selbst ihr Ziel an dem Anhänger, der auf ihrer Brust ruhte. Diesen hielt sie sich traurig vor Augen.

Sie hatte keine Ahnung, warum sie sich im letzten Jahr, während ihrer Suche, mehr mit Ron zusammengerauft hatte. Vermutlich war es der simple Wunsch nach ein wenig Wärme und dieser besonderen Zuwendung in der dunklen Zeit gewesen, dass sie seinem Werben, sofern man seine Mühe überhaupt als solche bezeichnen konnte, nachgegeben hatte. Immerhin war er der Einzige, der da gewesen war.

Harry hatte sich zwar auch um sie gekümmert, allen voran nachdem Ron abgehauen war. Nur hatte er Ginny im Kopf und war zudem für Hermione schon immer mehr so etwas wie ein Bruder, den sie nie hatte. Da war nichts Romantisches, was ab und an schwach bei Ron aufgeflackert war. Jetzt hingegen...

Sie war sich zunehmend unsicherer, ob da wirklich etwas war, das es wert war, es als Liebe zu bezeichnen. Dieses spezielle Gefühl hatte sie bisher nur ein einziges Mal geglaubt zu empfinden. Und das war inzwischen fast zwei Jahre her. Dennoch...

Wenn sie an diesen einen Abend zurückdachte, an den Kuss, den sie ihm gestohlen hatte und dann im Gegenzug doppelt so intensiv zurückbekommen hatte, machte sich schlagartig ein Kribbeln in ihr breit.

Sie hatte sich in der Nacht ein bisschen wie Cinderella gefühlt, die ihren Prinzen gefunden hatte. Nur das nicht sie in den Schatten der Nacht verschwunden war, sondern ihr Prinz. Und jetzt?

Er hatte noch immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen. Auch so... Merlin, sie würde sonst etwas darum geben, wenn er hier wäre. Wenn Hyperion vollkommen unverhofft vielleicht am Frühstückstisch auftauchte. Und das mit einem Brief von ihm, in dem er sie zu einem Treffen einlud. Und das diesmal ohne Versteckspiel. Das hatte er ihr ja versprochen. Dass er ihr alles sagen und erklären würde, wenn die Dunkelheit vorüber war. Und das war sie nun seit fast vier Monaten, doch es war nichts passiert. Kein Hyperion, keine Briefe, kein Ben, worauf sie seufzte.

„Alles okay, Hermione?", hörte sie plötzlich eine besorgte Stimme und blickte von ihrem Anhänger auf, zu einem brünetten Jungen, der vor ihr aufgetaucht war. Dessen blaue Augen musterten sie mit leichter Sorge.

Hermiones Hirn begann daraufhin akribisch nach einem Namen zu dem charismatischen Gesicht zu suchen, nur kam nichts, weswegen sie sich in ein kleines Lächeln rettete.

„Ja." Ihr Gegenüber zog jedoch skeptisch die Augenbrauen kraus.

„Sicher? Du hast doch etwas", beharrte der Junge darauf, sodass sie versuchte, ihn mit Nichtigkeiten abzuwiegeln.

„Es ist alles in Ordnung. Und ich... Entschuldige, aber ich habe noch etwas zu tun." Damit wollte sie an ihm vorbei, doch der junge Mann hielt sie recht schnell am Handgelenk fest.

„Warte mal, ich ... uhm... Darf ich dich etwas fragen?" „Was?" „Ähm... Also... Nicht falsch verstehen, aber... Du und Ron. Seid ihr eigentlich ... zusammen?" „Bitte was?", entwich es Hermione total perplex und genauso sah sie den Jungen auch an. Dieser lächelte unsicher, schon fast schüchtern.

„So sagen die Meisten, nur nach eurem Streit gestern Abend in der Halle..." „Warum fragst du?", begann sie lauernd, bekam allerdings nur ein Achselzucken als vorläufige Antwort.

„Es interessiert mich." „Warum?", bohrte sie und taxierte ihr Gegenüber durchdringend. Zeitgleich wühlte sie erneut in ihrem Hirn nach einem Namen, nur konnte sie den Jungen nicht einmal einem Haus zuweisen. Dadurch, dass Wochenende war, trug er persönliche Kleidung.

Sie vermutete Hufflepuff oder Ravenclaw. Gryffindor war er definitiv nicht, denn die kannte sie alle. Auch die unteren Jahrgänge. Slytherin fiel genauso flach, da von denen kaum jemand zurückgekommen war. Von den Älteren gar keiner weiter, außer ihrer Freunde. Der Junge zuckte indes scheinbar desinteressiert mit den Schultern, bevor er sie wieder direkt ansah.

„Na ja, das ist meine Meinung, aber... Ich finde, ihr passt überhaupt nicht zusammen. Wenn ich ehrlich sein soll, hab ich nie verstanden, was du an ihm findest? Ich mein... Er ist jetzt nicht gerade der Attraktivste und du bist so viel intelligenter als er. Auch so seid ihr total unterschiedlich in allem und ... uhm... Na ja, ich finde einfach, du solltest dich nicht mit so wenig zufrieden geben. Du hast jemanden verdient, der ... na ja ... besser ist." Auf die Worte des ihr Fremden blinzelte sie kurz perplex, als ungeahnt noch ein Satz durch ihren Kopf rauschte, mit einer ähnlichen, wenn nicht gar gleichen Bedeutung.

- Warum gibst du dich mit so wenig zufrieden? Du könntest so viel mehr haben. -

Es war ein Satz, der einen dumpfen Schmerz mit sich brachte, da sie erneut verstärkt daran zweifelte, dass das mit Ron wirklich das war, was sie wollte. Dass es das im Grunde nicht war, wusste sie, denn sie wollte jemand anderen, der jedoch nicht da war und vielleicht nie wieder auftauchen würde. Am Ende hatte er den Krieg gar nicht überlebt und das ... das...

„Hermione?" „Was?", entwich es ihr plötzlich schwach, wie auch zittrig. Sie bemerkte jetzt erst, dass ihr unverhofft zwei kleine Tränen über die Wangen kullerten, aufgrund des bloßen Gedankens, dass er tot sein könnte. Es ließ ihr Herz unwahrscheinlich schmerzen. Ihr Gegenüber verunsicherte ihr Anblick.

„Tut mir leid, wenn ich dir damit jetzt irgendwie wehgetan habe, aber... Das gestern Abend, da... Du solltest dich wegen Ron echt nicht so fertigmachen. Wirklich. Es gibt genug andere Jungs, die dich mögen und besser zu dir passen." „Ich ... ich...", stammelte sie dünn, da ihr noch immer recht düstere Bilder durch den Kopf huschten.

Es waren Eindrücke von der Schlacht, mit all ihren Trümmern und dem Blut, das von reglosen, gesichtslosen Körpern herrührte, von denen einer plötzlich doch stärker Gestalt annahm. Da waren blaue Augen, die leblos starr ins Nichts blickten.

„Hey, ist doch alles gut", sprach der Junge ihr ruhig zu, als Hermione erneut ein, zwei Tränen über die blassen Wangen kullerten. Auf den Anblick trat er ganz zu ihr und wollte sie in die Arme nehmen. Auf die kleinste Berührung schrak sie jedoch wie geschlagen zurück.

Sie prallte mit dem Rücken an die kalte Steinmauer und verlor so den Blick der toten Augen, wie auch des zerschrammten Gesichtes, in welches sie sich vor fast zwei Jahren verliebt hatte. Stattdessen sah sie ihren Mitschüler wieder vor sich, der sie immer verwunderter musterte, aufgrund ihrer verschreckten, schmerzlichen Züge.

„Was ist denn?", fragte er, doch sie sah sich außerstande ihm zu antworten. Sie sah ihn weiter bleich, fertig, schmerzzerfressen, wie auch leicht gebrochen an, worauf er erneut die Hand nach ihr ausstreckte.

„CORNFOOT!", hallte unverhofft eine aufgebrachte Stimme durch den Gang, der sich beide erschrocken zuwandten. Hermione erleichtert, als sie die Jungs entdeckte. Diese bekannten, lebendigen Gesichter, die sie wieder richtig in die Wirklichkeit zurückholten, wobei eines davon wutverzerrt war. In der nächsten Sekunde stieß Blaise den Jungen vor ihr grob beiseite und funkelte ihn mörderisch an.

„Was hast du mit ihr gemacht?!", begann er drohend, die Stimme gefährlich tief. Unterdessen zog Charlie Hermione zu sich, die sich erleichtert seinen Armen hingab. Blaise' Gegenüber blinzelte wiederum perplex, bevor er sich fing und beleidigt „Gar nichts!" schnappte.

„Ach ja?" „JA!", wurde Cornfoot laut und damit auch wütend.

„Was mischst du dich überhaupt ein, Zabini?" „Ich misch mich generell ein, wenn jemand meine Freundin belästigt!" Daraufhin blinzelte der Brünette erneut verdutzt „Freundin?" und sah zu Hermione, die ein wenig mitgenommen an Charlies Schulter lehnte. Im Folgenden sah er wieder zu Blaise, der noch immer sauer schnaubte.

„Fass sie nochmal an und du lernst mich richtig kennen! Dann kannst du dir deine Knochen -" „Blaise, hör auf", unterbrach Hermione ihren hitzigen Freund matt, der prompt zu ihr sah. Sie wischte sich da gerade die Tränen weg.

„Er hat nichts gemacht. Wir haben nur geredet", erklärte sie dünn.

„Aber du -" „Es war nichts", beruhigte sie ihn und sah entschuldigend zu dem Jungen. Cornfoot. Ravenclaw, entsann sie sich allmählich. Er war in ihrem Jahrgang und, soweit sie wusste, reinblütig. Deswegen schien Blaise ihn mit dem Nachnamen zu kennen. Er war ihr selbst allerdings nie weiter aufgefallen, da er so ruhig war. Stanley, Stefan... Stephen! Genau. Stephen hieß er.

„Tut mir leid, Stephen. Er meint es nicht böse. Er hat nur eine etwas ...", sah sie spitz zu Blaise. „... aufbrausende Art, seine Sorge zum Ausdruck zu bringen." „Der?", deutete Stephen verwirrt und zudem leicht geschockt auf Blaise. Hermione nickte und sah beruhigend zu ihrem Freund.

„Ich hatte ein bisschen so was wie ein Déjà-vu und da irgendwie Bilder von .. von der Schlacht vor Augen", erklärte sie matt, sodass ihm ein geschlagenes „Ohhh" über die Lippen kam. Stephen war jedoch irritiert.

„Wir haben doch gar nicht von der Schlacht gesprochen." „Nein. Du hast aber etwas erwähnt, was mich ... ich...", wurde sie wieder leiser, als die blutigen Bilder drohten zurückzukommen. Charlie wusste diese allerdings zu ersticken, indem er Hermione warm in die Arme schloss, denen sie sich dankbar hingab, denn es war etwas Vertrautes. Es waren die tröstenden Arme eines Freundes, was Stephen mit ausdrucksloser Miene beobachtete, zu dem Blaise nochmal sah.

„Lass sie in Ruhe. Sie hat genug durch." „Ich hab nur mit ihr geredet!", verteidigte Stephen sich empört. Blaise sagte jedoch nichts mehr dazu, sondern trat ganz zu Hermione.

„Vielleicht legst du dich lieber etwas hin. Charlie und ich kommen mit. Wir wollten ohnehin zu euch und... Wo steckt Draco eigentlich?" „Wahrscheinlich oben im Turm." „Ah!", grinste Blaise leicht und flankierte seine Freundin auf der anderen Seite. Stephen guckte kurz blöd, fing sich dann allerdings und lief den dreien nach.

„Hermione, warte mal!", rief er, worauf Blaise mit den Augen rollte, während die Gryffindor sich zu Stephen drehte.

„Was denn?" „Also was ich vorhin gesagt habe... Das war mein Ernst. Du und Ron, ihr passt nicht zusammen." „Du wirst mir gerade sympathisch, Cornfoot", warf Blaise amüsiert ein und bekam dafür Hermiones Ellenbogen in die Seite, bevor sie zurück zu Stephen sah.

„Ich denke, das ist meine Sache, mit wem ich zusammen bin und mit wem nicht." „Aber er hat Recht!", stimmte Blaise nochmal ein, den sie nun mit einem bösen Blick bedachte. Stephen schien daraufhin ermutigt.

„Sicher ist es deine Sache nur ... uhm... Ich dachte, vielleicht können wir uns mal auf einen Tee treffen?" „Und damit hasse ich dich wieder", bemerkte Blaise süffisant und kriegte erneut den Ellenbogen in die Seite. Stephen sah ihn nur grimmig an.

„Bist du ihr Zuhälter?", motzte er, worauf sich Blaise' Blick bedrohlich verdunkelte.

„Du vergreifst dich im Ton, ist dir das klar?" „Und du in deiner Kompetenz! Hermione kann ja wohl selbst entscheiden!" „Natürlich", erwiderte Blaise kalt, in dessen dunklen Augen es gefährlich blitzte. Hermione nahm es skeptisch zur Kenntnis, ehe sie ihre Konzentration wieder auf den Ravenclaw legte und entschuldigend lächelte.

„Tut mir leid. Aber ehrlich gesagt, hab ich dahingehend kein Interesse. Und -" „Kein Date oder so!", warf der Brünette rasch ein.

„Nur Tee trinken und ein bisschen reden. Ich mein... Sieh mal, wir sind zusammen eingeschult worden, haben allerdings nie weiter miteinander gesprochen, was ich echt schade finde. Auch so, dass du bei den Löwen warst, weil... Bei deinem Intellekt wärst du bei uns viel besser aufgehoben gewesen und -" „Stephen..." „Ich würde dich einfach nur gerne besser kennenlernen. Immerhin... Das ist unser letztes Jahr und nach allem, was war, finde ich, sollte man die Zeit nutzen, die man hat. Und da... Du bist eine erstklassige Hexe und auch so ein furchtbar netter Mensch. Ich würde mich wirklich gerne nur mal näher mit dir Unterhalten und -" „Sie hat kein Interesse, Cornfoot. Geht das nicht in deinen Schädel?", unterbrach Blaise ihn warnend, zu dem Stephen sauer sah. Hermione seufzte.

Wo war sie hier gerade hineingeraten? Am Ende schaute sie zu Stephen, der sich noch immer ein Starrduell mit Blaise lieferte. Bei einer Schlange, erst recht bei Blaise, würde er da allerdings zeitnah den Kürzeren ziehen.

„Stephen, hör zu. Ich hab derzeit wirklich keinen Kopf für so etwas. Wir können später ja nochmal darüber reden. Im Moment bin ich ganz froh, wenn ich ein bisschen Ruhe habe. Die letzten Monate waren mir einfach zu viel", sah sie ihn entschuldigend an. Er nickte.

„Ja, klar. Versteh ich. Ich mein, was du da mit Harry und Ron geleistet hast, war der pure Wahnsinn! Dafür hättet ihr den Orden des Merlin erster Klasse verdient", grinste Stephen. Hermione seufzte.

„Darauf kann ich verzichten. Ich will nach allem nur noch meine Ruhe haben. Ein Jahr ohne Katastrophen, in dem ich meinen Abschluss nachholen kann." „Sicher. Aber gegen einen guten Tee zwischen dem Lernen spricht doch nichts?", lächelte der Ravenclaw.

„Wir haben von McGonagall ja freien Ausgang, was Hogsmeade angeht. Meld dich einfach, wenn du Lust hast", lächelte er und entblößte so eine Reihe strahlend weißer Zähne. Die Gryffindor nickte ergeben „Mach ich", bevor sie sich ihren beiden Schlangen widmete.

„Ihr wolltet zu uns?" „Huh? Ja. Ich... Ich hab noch was Wichtiges mit unserem Kleinen zu klären." „Muss ich mir Sorgen um ihn machen?" „Du nicht, er aber, wenn mir seine Antwort nicht gefällt", raunte Blaise düster, womit sich etwas Durchtriebenes in seine Augen stahl. Hermione stimmte es skeptisch. Letztlich schüttelte sie mit dem Kopf und setzte sich in Bewegung.

„Wir sehen uns die Tage, ja?", rief Stephen ihr freudig nach, worauf Blaise die Augen verdrehte und „Schmeißfliege" murrte. Hermione hob zur Antwort nur den Arm, damit Stephen wusste, dass sie ihn verstanden hatte. Kurz darauf waren die drei um die nächste Biegung verschwunden.

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