Was im Verborgenen liegt (1/?)

By Alex230386

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Auf der Suche nach den Horcruxen, fällt Hermione den Greifern in die Hände, als sie versucht Harry und Ron zu... More

Allg. Infos - BITTE lesen! Beugt Fragen vor
001. Gefangen
002. Ich hasse ihn!
003. Wer bist du?
004. Darf ich vorstellen, Hyperion!
005. Von guten Geistern und dunklen Prinzen
006. Überraschungen
007. T - minus...
008. Engel der Nacht
009. Aus Traum wird Albtraum
010. Bleib...
011. Verloren
012. Konfrontation mit dem Tod
013. Flucht
014. Kein Zurück
015. Späte Erkenntnis
016. Ungewisse Stunden
017. Ein langer Weg zurück
018. Du?
019. Schock
020. Mein Feind
021. Ich kenne dich nicht
022. Etwas erwacht
023. Leises Vertrauen
024. Ein trauriges Geheimnis
025. Explosive Gespräche
026. Eine unruhige Nacht
027. Ein kleines, dunkles Geheimnis
028. Neue Erkenntnisse
029. Klare Ansagen
030. Erste Einsicht
031. Treffer
032. Ein verhängnisvolles Unterfangen
033. Tödliche Schatten
034. Gedankenchaos
035. Ein dünnes Band
036. Eiszeit
037. Ein ernstes Gespräch
038. Dickköpfe unter sich
039. Alles auf Anfang, ... oder?
040. Die Ruhe vor dem Sturm
041. Aufbruch
042. Es beginnt
043. Flammendes Inferno
044. Ein Kampf, zwei Ziele, viele Schicksale
045. Die Gnadenfrist
046. Das letzte Gefecht
047. Ein verhängnisvoller Fehler
048. Ein Ende mit Schrecken
049. Kriegsopfer
050. Kalte Wahrheiten
051. Vorbereitungen
052. Azkaban
053. Im Ministerium
054. Zuspruch
055. Geteilte Ansichten
056. Für einen Freund
057. Hetzjagd
058. Zwischen Schein...
059. ... und Sein
060. Nervenkrieg
061. Klärende Gespräche
062. Zuspruch mit Folgen
063. Kleine Lichtschimmer
064. Sorgenkind, Hermione Granger
065. Unerwartete Probleme
066. Verhandlung I: Auftakt (1/2)
066. Verhandlung I: Auftakt (2/2)
067. Verhandlung II: Angriff (1/2)
067. Verhandlung II: Angriff (2/2)
068. Verhandlung III: Überraschungen (1/2)
068. Verhandlung III: Überraschungen (2/2)
069. Verhandlung IV: Finale Gespräche (1/2)
069. Verhandlung IV: Finale Gespräche (2/2)
070. Hoffnung (1/2)
070. Hoffnung (2/2)
071. Das Glück des Augenblicks
072. Ein kleines Stück Normalität
073. Aussprachen
074. Nicht heute!
075. Zwielicht
076. Hinter verschlossenen Türen (1/2)
076. Hinter verschlossenen Türen (2/2)
077. Geburtstagsparty und ein Geständnis
078. Trauma, Sehnsucht und ein Kuss (1/2)
078. Trauma, Sehnsucht und ein Kuss (2/2)
079. Leben ... oder so ähnlich
080. Für dich (1/2)
080. Für dich (2/2)
081. Der letzte Gang
082. Halt mich (1/2)
082. Halt mich (2/2)
083. Rückkehr mit Überraschungen (1/2)
083. Rückkehr mit Überraschungen (2/2)
084. Ruhe? Von wegen ...
085. Veränderungen (2/2)
086. Ein Problem kommt selten allein (1/2)
086. Ein Problem kommt selten allein (2/2)
087. Ein Witz mit Folgen
088. Ausgeträumt (1/2)
088. Ausgeträumt (2/2)
089. Zwischen Löwen ... (1/2)
089. Zwischen Löwen ... (2/2)
090. ... und Schlangen
091. Schule! - Der ganz normale Wahnsinn (1/2)
091. Schule! - Der ganz normale Wahnsinn (2/2)
092. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker (1/2)
092. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker (2/2)
093. Steinige Wege (1/2)
093. Steinige Wege (2/2)
094. Unerwartete Begegnungen (1/2)
094. Unerwartete Begegnungen (2/2)
095. Spiel mit dem Feuer (1/2)
095. Spiel mit dem Feuer (2/2)
096. Verunsicherung (1/2)
096. Verunsicherung (2/2)
097. Der Zauber Slytherins (1/3)
097. Der Zauber Slytherins (2/3)
097. Der Zauber Slytherins (3/3)
098. Von Missverständnissen und Ränkespielchen (1/2)
098. Von Missverständnissen und Ränkespielchen (2/2)
099. Schmetterlingseffekt (1/2)
099. Schmetterlingseffekt (2/2)
100. Anhörung (1/2)
100. Anhörung (2/2)
101. Reine Nervensache (1/2)
101. Reine Nervensache (2/2)
102. Wenn Wellen brechen (1/2)
102. Wenn Wellen brechen (2/2)
103. Nachwehen (1/2)
103. Nachwehen (2/2)
104. Das perfekte Geschenk (1/2)
104. Das perfekte Geschenk (2/2)
105. Gedankenspiele (1/2)
105. Gedankenspiele (2/2)
106. Geburtstag und andere Katastrophen (1/2)
106. Geburtstag und andere Katastrophen (2/2)
107. Party 2.0 (1/2)
107. Party 2.0 (2/2)
108. Erhitzte Gemüter (1/2)
108. Erhitzte Gemüter (2/2)
109. Essentielle Fragen (1/2)
109. Essentielle Fragen (2/2)
110. Gefühle in Wallung (1/2)
110. Gefühle in Wallung (2/2)
111. Dunkle Vergangenheit (1/2)
111. Dunkle Vergangenheit (2/2)
112. Vergängliche Glücksmomente (1/2)
112. Vergängliche Glücksmomente (2/2)
113. Verschwunden (1/2)
113. Verschwunden (2/2)
114. Ängste (1/2)
114. Ängste (2/2)
115. Warum? (1/2)
115. Warum? (2/2)
116. Die Nadel im Heuhaufen (1/2)
116. Die Nadel im Heuhaufen (2/2)
117. Dem Wahnsinn so nah (1/2)
117. Dem Wahnsinn so nah (2/2)
118. Zuwendung (1/2)
118. Zuwendung (2/2)
119. Erkenntnis (1/2)
119. Erkenntnis (2/2)
120. Nur du und ich (1/2)
120. Nur du und ich (2/2)
121. Neue Wege (1/2)
121. Neue Wege (2/2)
122. Slug-Party (1/2)
122. Slug-Party (2/2)
123. Schrecken der Nacht (1/2)
123. Schrecken der Nacht (2/2)
124. Wünsche (1/2)
124. Wünsche (2/2)
125. Gespräche (1/2)
125. Gespräche (2/2)
126. Verständnis und Hilfe
127. Depressionen
128. Dinner for two (1/2)
128. Dinner for two (2/2)
129. (Un)liebsame Entwicklungen (1/2)
129. (Un)liebsame Entwicklungen (2/2)
130. Bitterer Schmerz (1/2)
130. Bitterer Schmerz (2/2)
131. Einsamkeit (1/2)
131. Einsamkeit (2/2)
132. Ärger im Verzug (1/2)
132. Ärger im Verzug (2/2)
133. So nah und doch so fern (1/2)
133. So nah und doch so fern (2/2)
134. Gespräche am See (1/2)
134. Gespräche am See (2/2)
135. Vom Ende zum Anfang (1/2)
135. Vom Ende zum Anfang (2/2)
136. Quidditch: Slytherin vs. Hufflepuff (1/2)
136. Quidditch: Slytherin vs. Hufflepuff (2/2)
137. Das Wir gewinnt (1/2)
137. Das Wir gewinnt (2/2)
138. Kalte Erinnerungen (1/2)
138. Kalte Erinnerungen (2/2)

085. Veränderungen (1/2)

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By Alex230386


Veränderungen

۩ ۞ ۩

Irgendwann, es war schon nach 18:30 Uhr, begab Hermione sich zu Draco, um ihn zu wecken.

Als sie sein Zimmer betrat, stellte sie bedrückt fest, dass zwei der drei Kissen in verschiedenen Ecken des Raumes lagen und die beiden Decken zu einem undefinierbaren Knäuel geworden waren. Mitten drin Draco, der quer im Bett auf dem Bauch lag. Sein rechter Arm diente als Ersatzkissen, während der Linke schlaff über der Bettkante hing. Er hatte also wieder Albträume gehabt. Aber was wunderte es sie? Schließlich trat sie zu ihm.

„Draco?", hauchte sie und vergrub die Finger in seinem zerwühlten Haarschopf, durch den sie behutsam strich. Auf die kleine Geste zuckte er jedoch zusammen und fuhr verschreckt hoch.

„Was...", begann er leicht panisch, sah dann allerdings die Löwin und kippte in einem genervten Stöhnen nach hinten. Dabei fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht und durch die Haare.

„Schlecht geschlafen?", mutmaßte sie, worauf er knapp nickte. Anschließend sah er sie wieder an.

„Wie spät ist es?" „Kurz nach halb. Wir müssen uns langsam beeilen, wenn wir nicht zu spät kommen wollen." „Großartig", stöhnte er und schaute sie wehleidig an.

„Besteht irgendwie die Chance, dass du dich meiner erbarmst und ich hier bleibe?" „Nein. Du isst was." „Ich kann mir auch was aus der Küche holen", schlug er ihr einen Kompromiss vor. Hermione zog daraufhin skeptisch eine Augenbraue hoch.

„Warum willst du nicht zum Essen kommen?" „Kannst du dir das echt nicht denken?", zischte er, worauf sie beleidigt die Backen aufplusterte. Draco rückte dann aber mit der Sprache raus.

„Von Blaise, Charlie und dir abgesehen, dürfte kaum jemand begeistert davon sein, dass ich hier bin!" Auf den Hinweis schwieg sie, sodass er weiter sprach.

„Genauso die Tatsache, dass sie mich zum Schulsprecher gemacht haben. Ich versteh noch immer nicht, was McGonagall sich dabei gedacht hat! Wieso hat sie dir nicht Potter, Longbottom oder sonst wen zur Seite gestellt? Warum ausgerechnet ich? Ich mein..." Er stöhnte und zog sich das verbliebene Kissen über den Kopf.

Hermione begann sein Dilemma indes zu verstehen. Auch wenn sie sich jetzt mit ihm vertrug und angefreundet hatte, traf das keinesfalls auf den Rest der Schüler zu. Einige würden die Sache vermutlich neutral angehen. Ginny, Luna und Harry vielleicht. Die übrigen hingegen... Ja, die würden in der Tat keine Freudensprünge machen. Am Ende nahm sie ihm das Kissen weg und sah in ein leicht gequältes, schwermütiges paar graue Augen.

„Denkst du, dass sie dich zerfleischen?" „Keine Ahnung. Gut möglich." Daraufhin schüttelte sie mit dem Kopf.

„Du siehst das viel zu Schwarz. Ehrlich. Begeistert werden sie wahrscheinlich nicht sein. Und dass es nicht ganz einfach werden würde, war ja auch abzusehen. Aber du bist doch nicht alleine. Du hast Blaise, Charlie und mich." Daraufhin horchte er auf.

„Am Anfang wird das alles sicher ein bisschen blöd sein, mit der Zeit werden die anderen aber verstehen, dass sie dir Unrecht tun, wenn du dich benimmst. Zeig ihnen die Seite, die du mir gezeigt hast", meinte sie aufmunternd, mit einem Lächeln und ergriff ihn bei der Hand, um ihn hochzuziehen.

„Los jetzt. Zieh dich um, sonst kommen wir wirklich noch zu spät." Damit hatte sie ihn halb aus dem Bett und verschwand in ihr Zimmer, um ihre Schuluniform anzuziehen. Draco sah ihr noch kurz etwas nachdenklich hinterher.

Am Ende schlurfte er geschlagen an seinen Schrank, um sich, wie gefordert, fertig zu machen. Ein paar Minuten später trafen die beiden im Wohnzimmer in ihren Roben wieder aufeinander. Rot traf auf Grün. Grün traf auf Rot, wodurch Hermione sich für einen winzigen Moment auf unbehagliche Weise in die vergangenen Jahre zurückversetzt fühlte, als sie ihn in der sonst so gewohnten Gestalt vor sich hatte. Das Wappen Slytherins direkt vor der Nase. Einzig und allein das leicht verstrubbelte Chaos auf seinem Kopf wirkte befremdlich und erinnerte sie daran, dass ihr ein anderer Draco Malfoy gegenüber stand, als früher.

„Was ist?", fragte er verwundert, da sie ihn anstarrte. Damit konzentrierte sie sich wieder richtig auf seine Züge, die nach wie vor recht blass waren, während seine Augen sie fragend musterten.

„Hm? Nichts. Alles in Ordnung", lächelte sie.

„Gehen wir?" „Müssen wir ja", murrte er. Er hatte absolut keine Lust, in die Große Halle zu verschwinden, in der ihn 100%ig jeder anstarren würde, sobald man ihn entdeckte.

Er hatte bereits jetzt das abfällige Getuschel in den Ohren und die zerstörerischen Blicke vor Augen. Da half ihm der Gedanke, dass er Blaise, Charlie und Hermione auf seiner Seite wusste, kaum. Und was die Löwin anging... Er fragte sich ohnehin schon die ganze Zeit, wie sie sich verhalten würde, wenn sie wieder unter ihren Freunden war?

Sie, als Teil des Trios und Kriegsheldin, würde die komplette Schule mit offenen Armen empfangen. Da konnte sie ihn nicht gebrauchen. Niemand würde es verstehen, noch weniger dulden, wenn sich ihre Heldin mit ihm, dem Death Eater, abgab.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf schlich er immer langsamer werdend die Treppen hinunter. Dabei versteifte und verkrampfte er sich zunehmend. Ohne, dass er sich dessen richtig bewusst war, fing er an eine kalte Mauer um sich herum aufzubauen.

Seine Züge verloren sich unweigerlich hinter der kühlen, emotionslosen Maske, die ihm all die Jahre einen gewissen Schutz geboten hatte. Distanz zu anderen, die ihn irgendwie hätten treffen und verletzen können. Er begann verstärkt in seine alten Muster zu fallen, was Hermione sah, als sie sich zu ihm umdrehte, da mittlerweile eine recht große Lücke zwischen ihnen klaffte.

„Draco!", fuhr sie ihn an, wodurch seine Maske ein wenig verrutschte. Kurz darauf war sie bei ihm und nahm ihn bei der Hand.

„Hör auf damit! Wenn du so guckst, ist es, als ob es 10° kälter geworden ist! Wenn du wieder diesen überheblichen Eisklotz raushängen lässt, wird es nur noch schwerer den anderen begreiflich zu machen, dass du das nicht bist!", beschwor sie ihn.

Zwar mochte sie damit Recht haben, dennoch konnte er es nicht verhindern. Es war trotz allem zu sehr eine alte Gewohnheit, anderen dieses Gesicht zu zeigen. Es war ein Reflex und damit irgendwo Selbstschutz. Bei Blaise und Charlie konnte er diese Maske ablegen, wie inzwischen auch bei Hermione. Aber bei anderen? Nein.

Im ersten Stock angekommen, machte er sich von ihr los. Er wollte einfach nicht, dass die übrigen sich auf den Anblick sofort auf sie stürzten und Hermione wegen dieser Dinge anklagten, verurteilten oder versuchten, ihr den Kopf zu waschen.

„Was denn?", fragte sie, als er erneut stehen blieb.

„Geh vor. Ich komm nach." „Warum?" Daraufhin zog er, Slytherin like, eine Augenbraue hoch. Manchmal war sie wirklich schwer von Begriff. Am Ende schüttelte er über ihre Frage mit dem Kopf.

„Darf ich dich an etwas erinnern?" „Was?" „Du hast mir heute Morgen gesagt, dass von deinen Leuten keiner weiß, dass ich bei dir war. Dass du ihnen nichts gesagt hast, weil du Streit aus dem Weg gehen wolltest. Was denkst du aber, was los geht, wenn wir zusammen in der Großen Halle auftauchen, wo wir alle beide nicht im Hogwarts-Express waren?", fragte er und legte den Kopf schief. Mehr noch, als sie kurz schluckte. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht.

„Wenn du deine Ansichten darüber in den letzten Stunden nicht geändert hast, wäre es besser, wir tauchen separat auf. Ansonsten werden die blöden Blicke, Sprüche und vor allem irgendwelches Gebrüll und Gefluche vermutlich nicht lange auf sich warten lassen. Willst du das?", fragte er weiter mit einer Arschruhe, während sich in Hermiones Innern ein kleiner Knoten bildete.

Natürlich wollte sie das nicht! Sie wollte nicht schon wieder so einen riesen Streit, wie vor ein paar Tagen erst. Der würde allerdings kommen, wenn Ron irgendetwas in der Richtung ahnte. Und das würde selbst er, wenn sie zusammen mit Draco in der Großen Halle ankam.

Ach, verdammt!, fluchte sie. Warum mussten sich manche Dinge auch immer so kompliziert gestalten?

„Wahrscheinlich hast du Recht", murrte sie, bevor sie ihn schief ansah.

„Du kommst aber?", maß sie ihn warnend, worauf er seufzte und ergeben die Hände hob.

„Hab ich eine Wahl, ohne, dass du mich verfluchst?" „Nein." Daraufhin deutete er ihr mit der Hand zu gehen. Erst als sie unten, und damit um die nächste Ecke verschwunden war, setzte er sich missmutig in Bewegung.

Zwischenzeitlich war die Gryffindor am Eichenholzportal, wo sie sich noch einmal nach ihm umsah, in der leisen Befürchtung, er hätte kehrtgemacht. Doch er kam. Zwar mies gelaunt, wie auch schlurfend, aber er kam. Damit verschwand sie in der Großen Halle, blieb dann jedoch wie angewurzelt stehen und schaute völlig überfordert auf das, was vor ihr lag.

„Hermione!", echote es wenig später freudig aus einer Ecke. Es war Blaise, der mit Charlie ähnlich verloren zwischen den einzelnen Tischen stand, denn die vier langen Haustische waren weg. Stattdessen war die Halle, wie damals zum Yule Ball, mit dutzenden runden Tischen ausgestattet, an denen bequem 10 Personen Platz fanden. Eher noch mehr. Momentan war die Bestuhlung allerdings auf 10 Leute ausgelegt.

„Hey Süße", umarmten Blaise und Charlie sie zur Begrüßung, kaum dass sie bei den beiden war. Zeitgleich fanden sich bereits die ersten zweifelhaften Blicke bei ihnen ein. Bei den zwei Jungs war es Hermione jedoch egal, die im Anschluss gleich ihre Fragen bei der Hexe abluden.

„Hast du eine Ahnung, was das hier soll?", begann Charlie und deutete in den Raum, während Blaise etwas ganz anderes auf der Seele brannte.

„Wo ist Draco? Geht's ihm nicht gut?" „Doch. Soweit schon. Er ist noch draußen." „Warum? Habt ihr euch gestritten?", fragte Blaise alarmiert. Hermione schüttelte mit dem Kopf.

„Nein. Wir sind nur zu dem Schluss gekommen, dass es vermutlich besser ist, wenn wir separat in die Halle kommen", erklärte die Löwin, worauf Blaise und Charlie sie fragend musterten. Kurz darauf entdeckte Charlie Draco, als er schlurfend durch das Portal trat und, wie Hermione kurz zuvor, verwundert stehen blieb.

„Da ist er", murmelte Charlie und deutete dem Blonden mit einem knappen Wink, wo sie waren, während Blaise sich rege über Hermiones Erklärung wunderte.

„Warum separat?", wiederholte er. Draco rollte indes mit den Augen, da Hermione bei seinen Freunden stand und sie dadurch doch wieder zusammen waren. Nicht, dass es ihn störte, nur waren da eben seine leisen Befürchtungen. Bis jetzt schien ihn allerdings keiner bemerkt zu haben. Die anwesenden Schüler waren vielmehr mit sich und der offensichtlich neuen Tischordnung beschäftigt.

„Ich glaube, das hätten wir uns sparen können", flüsterte er der Gryffindor zu. Diese zuckte nur mit den Schultern.

„Es war deine Idee." „Wie geht's dir?", mischte Charlie sich dazwischen, zu dem müde Draco sah.

„Gut soweit", murmelte er knapp. Der Brünette zog jedoch zweifelnd eine Augenbraue hoch, während Blaise weiter seine Frage beantwortet haben wollte.

„Hallo? Warum schleicht ihr einzeln hier rum?" „Weil Potter und Co. es bestimmt nicht gerne sehen, wenn ich mich in der Nähe ihrer Hermione aufhalte", schnalzte der Blonde, worauf Blaise die Stirn runzelte, bevor er zu seiner Freundin sah.

„Das ist jetzt nicht euer Ernst? Haben die zwei Idioten sich immer noch so stur? Hast du mir letztens nicht gesagt, Potter hätte angefangen sein Hirn zu benutzen und -... AU!", zischte Blaise, als Hermione ihm ziemlich energisch gegen den Arm schlug und ihn sauer anfunkelte.

„Wofür war das?" „Das weißt du ganz genau! Ich mag es nicht, wenn du meine Freunde beleidigst!" „Wenn die sich so albern haben", merkte Charlie trocken an, den Hermione ebenfalls strafend maß, ehe sie sich wieder auf Blaise konzentrierte.

„Davon abgesehen sieht Harry die Dinge schon etwas anders. Es ist nur -" „Weasley", warf Draco kühl ein, zu dem Hermione kurz schielte, während Blaise mit den Augen rollte und sich süffisant zu der zierlichen Hexe beugte.

„Schieß den Schwachkopf endlich in den Wind. Was anderes verdient der nicht." Daraufhin fing er sich erneut eine, nur zuckte er diesmal nicht, sondern sah seiner Freundin fest in die Augen, der es ein bisschen unheimlich wurde.

„Der Typ ist ein Trottel vor dem Herrn und das weißt du auch. Du verdienst etwas Besseres. Das hab ich dir mindestens schon 100-mal gesagt und ich werde es dir weiter sagen, bis das in deinem hübschen Köpfchen ankommt", gab er ihr ruhig aber dennoch mit Nachdruck zu verstehen, sodass seufzte.

„Lassen wir das", mischte Charlie sich in den kleinen Zwist ein und versuchte, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.

„Hat McGonagall euch heute Nachmittag gesagt, was das hier soll?", deutete er in den Raum, worauf Hermione mit dem Kopf schüttelte. Im Grunde hatte die Schulleiterin ihnen durch den Streit gar nichts sagen können. Sicherlich wollte sie noch etwas anderes mit ihnen besprechen, als nur die Sache mit den Schulsprechern. Als sie daran dachte, schlug sie sich mit der flachen Hand vor die Stirn.

„Was ist?", fragte Charlie verwundert. Hermione sah indes zu Draco, der das silberne Abzeichen mit dem H ebenfalls vergessen hatte. Oder... Weniger vergessen, sondern wohl bewusst nicht angesteckt. Er war von der Schulsprechersache ja alles andere als begeistert. Bei Charlie entdeckte sie wiederum das P, was ihn als Vertrauensschüler auswies. Ebenso bei Blaise ein C, das ihn zum Quidditch Kapitän seines Hauses machte.

„Nichts. Ich hab nur was vergessen", erklärte sie, worauf Charlie grinste.

„Mal ganz was Neues." „Ha, ha", gab Hermione ihm trocken zurück. Zeitgleich fiel Draco eine kleine, stark umschwärmte Gruppe von Personen ins Auge, von denen zwei leuchtend rote Haare hatten. Auf den Anblick schob er sich unwissentlich mehr zwischen Blaise und Charlie. Sein dunkelhäutiger Freund bemerkte es.

„Was ist?" Der Blonde sagte nichts, sondern deutete stattdessen mit dem Kopf in die entsprechende Richtung.

„Showtime, würde ich sagen", murmelte Blaise tief, während sich sein Blick ein wenig verfinsterte.

„Vielleicht gehst du lieber, ehe bei Weasley irgendwas zündet, wenn er dich bei uns sieht", gab Draco der Löwin leise zu verstehen. Dabei musterte er den Rotschopf bereits unheilvoll.

Den Schwachkopf hatte er nach wie vor gefressen. Und das 1'000-mal mehr als Potter, der wenigstens etwas Hirn sein eigen nannte und das ab und zu auch mal benutzte.

Hermione schluckte auf den Anblick ihrer Freunde leicht, bevor sie knapp nickte und nur noch rasch meinte: „Wir sehen uns später." Kurz darauf trat sie zu den Löwen, die sie freudig in ihrer Mitte aufnahmen.

Draco nahm es ein wenig gedrückt zur Kenntnis. Dieses Gefühl schlug jedoch rasend schnell in dumpfe Wut um, als das Wiesel Hermione fest in die Arme zog und ihr einen feuchten Kuss auf die Wange drückte. Blaise bemerkte seinen Blick und zog zynisch eine Augenbraue hoch.

„So wie du guckst, hast du ihr noch immer nichts gesagt." „Nein", knurrte Draco.

„Hat sich noch nicht so richtig ergeben." „Aha", schnalzte Blaise nur und beugte sich gefährlich zu Draco.

„Wenn du nicht willst, dass ich das Schloss mit postergroßen Fotos tapezier, solltest du das allmählich ändern", drohte er ihm. Draco sah ihn allerdings fragend an.

„Mit was für Fotos?" „Von welchem werde ich wohl reden? Oder war dir das Bild noch nicht Motivation genug?" „Welches?", verstand der Blonde ehrlich nicht.

„Das, was Hermione dir gegeben hat." „Sie hat mir nichts gegeben." „Klar hat sie! Ich hab ihr einen Umschlag dagelassen, also tu nicht so unschuldig." „Der!", fiel es Draco ein. Kurz darauf schenkte er Blaise ein zuckersüßes Lächeln.

„Ich muss dich enttäuschen. Deine Überraschung wollte ich mir lieber alleine zu Gemüte führen. Bei dir sollte man schließlich vorsichtig sein." „Wie wahr", sinnierte Charlie. Blaise sah seinen Freund warnend an.

„Du redest mit ihr. Ansonsten mach ich meine Drohung wahr. Und das willst du nicht. Glaub mir."

________________________

„Ich fass es nicht!", schnaubte Ron, kaum dass er sah, von wo Hermione gekommen war.

„Dieses schmierige Frettchen ist tatsächlich hier!", giftete er, den Blick weiter auf die drei Slytherins, allen voran Malfoy, gerichtet. Der blickte seinerseits finster zu ihm, bis Zabini sich zu ihm beugte und irgendetwas sagte, worauf er zu der anderen Schlange sah.

Hermione seufzte deprimiert aufgrund seiner Worte. Die Blicke der übrigen Anwesenden, die bis eben eifrig mit Harry geredet hatten, machten es nicht gerade besser. Auf Rons abfällige Worte schauten nun alle zu den drei Jungs. Allen voran zu Draco, womit das erste Getuschel losging. Und zwar von einer Sorte, wie sie es nicht hören wollte, denn es waren Worte der Abneigung, des Hasses, der Verachtung und, und, und.

Ihre Mitschüler sahen es nicht. Sie wollten es trotz allem nicht wahrhaben und verstehen, was er noch getan hatte. Stattdessen überwog weiterhin die alte Abneigung und der Hass. Leider.

„Hat er dir was getan?", hörte sie Ron wütend, zu dem sie kurz verwirrt sah, dann aber verstand, dass er von Draco sprach, worauf sie schnaubte.

„Natürlich nicht! Keiner von ihnen! Und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du ihnen nicht ständig so etwas unterstellen würdest!", meinte sie erbost. Ron knurrte gefährlich, sodass Harry sich rasch zu Wort meldete, um einen erneuten Streit zu unterbinden. Denn darauf drohte es bereits hinauszulaufen.

„Das hat doch auch keiner", richtete er sich beruhigend an Hermione und sah beschwörerisch zu Ron, dessen Gesicht noch immer zur Faust geballt war. Eine, die er Malfoy offensichtlich gerne ins Gesicht schlagen wollte.

„Sagt mal...", erklang Lunas helles Stimmchen, zu der die Freunde sahen. Ihr Blick lag jedoch recht abwesend auf den ganzen Tischen, die sie mit schräg gehaltenem Kopf betrachtete.

„Weiß jemand, wo wir uns hinsetzen sollen?" „Gute Frage, Luna. Die Tische sehen alle gleich aus", murmelte Harry, womit die Anspannung aller langsam wich und die Anwesenden zunehmend über diese Sache rätselten. Wenig später tauchte Minerva auf und klatschte kurz geräuschvoll in die Hände, um die Aufmerksamkeit aller auf sich zu lenken. Als die Schulleiterin am Pult stand, wurde es mucksmäuschenstill.

„Meine lieben Schülerinnen und Schüler. Ich freue mich, Sie alle wieder hier in Hogwarts begrüßen zu dürfen. So auch all jene, die sich dazu entschieden haben, Ihr versäumtes Jahr nachzuholen. Wie Ihnen sicherlich schon aufgefallen ist, gibt es einige Veränderungen. So haben wir, die Professoren und der Schulbeirat, uns dazu entschlossen, die strenge Tischordnung, die die Häuser seit jeher zusätzlich spaltet, aufzuheben. Es hat sich in den vergangenen Jahren bereits gezeigt, dass auch häuserübergreifend Freundschaften geschlossen wurden. Diese wollen wir unterstützen und fördern, sodass der alte Platzzwang aufgehoben wird. Ich möchte Sie nun bitten, sich zu setzen wohin und zu wem Sie möchten. Es gibt keine Vorschriften in dieser Richtung mehr. Des Weiteren..." „Das ist ja cool!", stieß Neville begeistert aus und sah zu Luna, die unbändig strahlte, da sie nun noch mehr Zeit mit ihren Freunden verbringen konnte. Zeitgleich fanden sich auch an den anderen Tischen die Schüler ein, die teils doch unterschiedliche Wappen auf ihren schwarzen Umhängen trugen.

________________________

„Uhm... Hey", erklang eine unsichere Stimme neben Blaise, Charlie und Draco, die auf Minervas Erklärung mit den Greengrass Schwestern am erstbesten Tisch in ihrer Nähe Platz genommen hatten. Wer nun zu ihnen gestoßen war, war Theodore Nott. Ein paar Schritte von ihm entfernt stand, ebenso unsicher, Tracey Davis.

„Habt ihr was dagegen, wenn ich ... wir...", deutete er auf Tracey. „... uns mit zu euch setzen?", fragte er, während sein Blick hauptsächlich über die Züge der drei Jungs huschte und letztlich bei Draco kleben blieb, der seine Frage gar nicht für voll genommen hatte. Stattdessen schielte er zu einem der anderen Tische, an dem die Löwenmeute, zusammen mit der zierlichen Lovegood, saß.

„Nein", antwortete Blaise knapp, worauf sich die beiden erleichtert zum Rest der Schlangen setzten, die ohnehin kaum noch vertreten waren. Zumindest, was die älteren Jahrgänge anging. Aber auch aus den Unterstufen fanden sich nur vereinzelt Schüler ihres Hauses wieder.

Es war nur zu offensichtlich, dass sich sehr viele nach dem Krieg gescheut hatten, nach Hogwarts zurückzukommen, da ihr Haus inzwischen unumstößlich am Pranger stand. Vermutlich hatten die Eltern der meisten ihre Kinder aus Angst entweder nach Durmstrang oder Beauxbatons geschickt.

„Wie geht's euch?", begann Daphne vorsichtig, um das angespannte Schweigen am Tisch zu durchbrechen. Theo und Tracey sahen sich daraufhin unschlüssig an, bevor Theo mit den Schultern zuckte.

„Es geht schon. Irgendwie", flüsterte er leise und schielte erneut zu dem Blonden, den er und Tracey, ebenso wie Daphne und Astoria zuvor, ein wenig musterten.

Dass er nicht wie das blühende Leben aussah, war unschwer zu erkennen. Die Frage über das Warum stellte sich gar nicht erst. Er, wie auch die anderen am Tisch, hatte die Presseberichte um Draco verfolgt und sich zudem einiges an Fragen gestellt.

Am Ende folgte Theo seinem Blick rüber zu den Löwen, zu Granger, die ihn aus der ganzen Scheiße irgendwie rausgeboxt hatte.

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„Ist ja mal wieder typisch, dass die unter sich bleiben", schnarrte Ron bissig, während der Auswahlzeremonie der Erstklässler, als sein Blick zu den sieben Schlangen glitt. Daraufhin schauten Hermione und Ginny sich lauernd an. Schließlich sah Ginny mit einem süßlichen Lächeln zu ihrem Bruder.

„Also ich hätte kein Problem, wenn Charlie und Blaise uns ein bisschen Gesellschaft leisten." Sie hatte es noch gar nicht ausgesprochen, da prustete Ron schon in seinen Kürbissaft. Kurz darauf sah er sie entsetzt an.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst?!" „Oh doch. Und zwar mein Voller!", gab sie ihm entschieden zurück und nippte ungestört an ihrem Glas, sodass Ron aufbrauste, allerdings noch recht leise, und seine Schwester anzischte.

„Das sind Slytherins!" „Ja. Und? Hast du irgendein Problem damit?", sah sie ihn herausfordernd an, während Hermione ihr Schmunzeln hinter vorgehaltener Hand verbarg. Ron würde gleich ein Donnerwetter erleben, so wie sie Ginny kannte. In ihren Augen loderte es bereits warnend, als sie ihren Bruder leise anfauchte.

„Jetzt hör mir mal gut zu, Ron. Du kannst die Jungs nicht leiden. Schön. Das ist deine Sache. Mione und ich kommen aber super gut mit ihnen aus. Sie sind unsere Freunde und ich würde mich freuen, wenn sie zu uns kommen. Aber das tun sie nicht, weil sie ganz genau wissen, dass vor allem dir...", taxierte sie ihn gefährlich.

„... das ordentlich in die Nase steigen würde und es nur Streit und Ärger gebe. Also fang nicht wieder mit dem Scheiß an! Sie bleiben nicht unter sich, weil sie es wollen, sondern weil die anderen sie meiden wie die Pest!", zischte sie und funkelte ihn wütend an, während der Rest der Anwesenden schwieg und etwas abwesend auf die vollen Teller starrte.

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