Was im Verborgenen liegt (1/?)

Por Alex230386

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Auf der Suche nach den Horcruxen, fällt Hermione den Greifern in die Hände, als sie versucht Harry und Ron zu... Más

Allg. Infos - BITTE lesen! Beugt Fragen vor
001. Gefangen
002. Ich hasse ihn!
003. Wer bist du?
004. Darf ich vorstellen, Hyperion!
005. Von guten Geistern und dunklen Prinzen
006. Überraschungen
007. T - minus...
008. Engel der Nacht
009. Aus Traum wird Albtraum
010. Bleib...
011. Verloren
012. Konfrontation mit dem Tod
013. Flucht
014. Kein Zurück
015. Späte Erkenntnis
016. Ungewisse Stunden
017. Ein langer Weg zurück
018. Du?
019. Schock
020. Mein Feind
021. Ich kenne dich nicht
022. Etwas erwacht
023. Leises Vertrauen
024. Ein trauriges Geheimnis
025. Explosive Gespräche
026. Eine unruhige Nacht
027. Ein kleines, dunkles Geheimnis
028. Neue Erkenntnisse
029. Klare Ansagen
030. Erste Einsicht
031. Treffer
032. Ein verhängnisvolles Unterfangen
033. Tödliche Schatten
034. Gedankenchaos
035. Ein dünnes Band
036. Eiszeit
037. Ein ernstes Gespräch
038. Dickköpfe unter sich
039. Alles auf Anfang, ... oder?
040. Die Ruhe vor dem Sturm
041. Aufbruch
042. Es beginnt
043. Flammendes Inferno
044. Ein Kampf, zwei Ziele, viele Schicksale
045. Die Gnadenfrist
046. Das letzte Gefecht
047. Ein verhängnisvoller Fehler
049. Kriegsopfer
050. Kalte Wahrheiten
051. Vorbereitungen
052. Azkaban
053. Im Ministerium
054. Zuspruch
055. Geteilte Ansichten
056. Für einen Freund
057. Hetzjagd
058. Zwischen Schein...
059. ... und Sein
060. Nervenkrieg
061. Klärende Gespräche
062. Zuspruch mit Folgen
063. Kleine Lichtschimmer
064. Sorgenkind, Hermione Granger
065. Unerwartete Probleme
066. Verhandlung I: Auftakt (1/2)
066. Verhandlung I: Auftakt (2/2)
067. Verhandlung II: Angriff (1/2)
067. Verhandlung II: Angriff (2/2)
068. Verhandlung III: Überraschungen (1/2)
068. Verhandlung III: Überraschungen (2/2)
069. Verhandlung IV: Finale Gespräche (1/2)
069. Verhandlung IV: Finale Gespräche (2/2)
070. Hoffnung (1/2)
070. Hoffnung (2/2)
071. Das Glück des Augenblicks
072. Ein kleines Stück Normalität
073. Aussprachen
074. Nicht heute!
075. Zwielicht
076. Hinter verschlossenen Türen (1/2)
076. Hinter verschlossenen Türen (2/2)
077. Geburtstagsparty und ein Geständnis
078. Trauma, Sehnsucht und ein Kuss (1/2)
078. Trauma, Sehnsucht und ein Kuss (2/2)
079. Leben ... oder so ähnlich
080. Für dich (1/2)
080. Für dich (2/2)
081. Der letzte Gang
082. Halt mich (1/2)
082. Halt mich (2/2)
083. Rückkehr mit Überraschungen (1/2)
083. Rückkehr mit Überraschungen (2/2)
084. Ruhe? Von wegen ...
085. Veränderungen (1/2)
085. Veränderungen (2/2)
086. Ein Problem kommt selten allein (1/2)
086. Ein Problem kommt selten allein (2/2)
087. Ein Witz mit Folgen
088. Ausgeträumt (1/2)
088. Ausgeträumt (2/2)
089. Zwischen Löwen ... (1/2)
089. Zwischen Löwen ... (2/2)
090. ... und Schlangen
091. Schule! - Der ganz normale Wahnsinn (1/2)
091. Schule! - Der ganz normale Wahnsinn (2/2)
092. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker (1/2)
092. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker (2/2)
093. Steinige Wege (1/2)
093. Steinige Wege (2/2)
094. Unerwartete Begegnungen (1/2)
094. Unerwartete Begegnungen (2/2)
095. Spiel mit dem Feuer (1/2)
095. Spiel mit dem Feuer (2/2)
096. Verunsicherung (1/2)
096. Verunsicherung (2/2)
097. Der Zauber Slytherins (1/3)
097. Der Zauber Slytherins (2/3)
097. Der Zauber Slytherins (3/3)
098. Von Missverständnissen und Ränkespielchen (1/2)
098. Von Missverständnissen und Ränkespielchen (2/2)
099. Schmetterlingseffekt (1/2)
099. Schmetterlingseffekt (2/2)
100. Anhörung (1/2)
100. Anhörung (2/2)
101. Reine Nervensache (1/2)
101. Reine Nervensache (2/2)
102. Wenn Wellen brechen (1/2)
102. Wenn Wellen brechen (2/2)
103. Nachwehen (1/2)
103. Nachwehen (2/2)
104. Das perfekte Geschenk (1/2)
104. Das perfekte Geschenk (2/2)
105. Gedankenspiele (1/2)
105. Gedankenspiele (2/2)
106. Geburtstag und andere Katastrophen (1/2)
106. Geburtstag und andere Katastrophen (2/2)
107. Party 2.0 (1/2)
107. Party 2.0 (2/2)
108. Erhitzte Gemüter (1/2)
108. Erhitzte Gemüter (2/2)
109. Essentielle Fragen (1/2)
109. Essentielle Fragen (2/2)
110. Gefühle in Wallung (1/2)
110. Gefühle in Wallung (2/2)
111. Dunkle Vergangenheit (1/2)
111. Dunkle Vergangenheit (2/2)
112. Vergängliche Glücksmomente (1/2)
112. Vergängliche Glücksmomente (2/2)
113. Verschwunden (1/2)
113. Verschwunden (2/2)
114. Ängste (1/2)
114. Ängste (2/2)
115. Warum? (1/2)
115. Warum? (2/2)
116. Die Nadel im Heuhaufen (1/2)
116. Die Nadel im Heuhaufen (2/2)
117. Dem Wahnsinn so nah (1/2)
117. Dem Wahnsinn so nah (2/2)
118. Zuwendung (1/2)
118. Zuwendung (2/2)
119. Erkenntnis (1/2)
119. Erkenntnis (2/2)
120. Nur du und ich (1/2)
120. Nur du und ich (2/2)
121. Neue Wege (1/2)
121. Neue Wege (2/2)
122. Slug-Party (1/2)
122. Slug-Party (2/2)
123. Schrecken der Nacht (1/2)
123. Schrecken der Nacht (2/2)
124. Wünsche (1/2)
124. Wünsche (2/2)
125. Gespräche (1/2)
125. Gespräche (2/2)
126. Verständnis und Hilfe
127. Depressionen
128. Dinner for two (1/2)
128. Dinner for two (2/2)
129. (Un)liebsame Entwicklungen (1/2)
129. (Un)liebsame Entwicklungen (2/2)
130. Bitterer Schmerz (1/2)
130. Bitterer Schmerz (2/2)
131. Einsamkeit (1/2)
131. Einsamkeit (2/2)
132. Ärger im Verzug (1/2)
132. Ärger im Verzug (2/2)
133. So nah und doch so fern (1/2)
133. So nah und doch so fern (2/2)
134. Gespräche am See (1/2)
134. Gespräche am See (2/2)
135. Vom Ende zum Anfang (1/2)
135. Vom Ende zum Anfang (2/2)
136. Quidditch: Slytherin vs. Hufflepuff (1/2)
136. Quidditch: Slytherin vs. Hufflepuff (2/2)
137. Das Wir gewinnt (1/2)
137. Das Wir gewinnt (2/2)
138. Kalte Erinnerungen (1/2)
138. Kalte Erinnerungen (2/2)

048. Ein Ende mit Schrecken

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Por Alex230386


Ein Ende mit Schrecken

۩ ۞ ۩

Auf dem Weg nach unten rannte Draco einige Male in kleinere Kämpfe, die bereits halb entschieden waren. Allerdings hinderte ihn das nicht daran, diese Entscheidung mit seinem Einschreiten noch etwas zu begünstigen. Schließlich kam er auf dem Vorplatz an, auf dem das Tor zur Hölle offen schien.

Aus jeder nur erdenklichen Ecke zischten Lichtblitze über das Gelände und schlugen mit urgewaltigen Kräften ein, sodass der Stein explosionsartig auseinander barst. So auch direkt neben ihm. Als er aufsah, entdeckte er unter anderem Jugson und Travers, die wutschnaubend mit gezückten Zauberstäben auf ihn zukamen.

„Blutsverräter!", spie Travers und warf ihm, zusammen mit Jugson, die ersten Flüche entgegen, die er mit Mühe und Not abwehren konnte. Doch kam er nicht dazu Luft zu holen und seinerseits nachzusetzen.

„Du bist tot, Malfoy!", verkündete Travers, der plötzlich selbst von einem Zauber getroffen wurde, der hinter Draco hervor zischte. Kurz darauf folgte dem ein Zweiter, bevor Draco seinen Retter, oder besser die Retter, neben sich hatte. Es waren Blaise und Charlie. Beide blutig, zerschrammt, verstiebt, die Klamotten teils zerrissen, im Großen und Ganzen aber unversehrt.

„Noch mehr Blutsverräter!", keiften die Death Eater, als sie die ehemaligen Slytherins an der Seite ihres Freundes sahen, und duellierten sich mit den drei jungen Männern. Diese hatten nun wesentlich mehr Luft gewonnen, um nicht zu sagen die Oberhand, sodass Dracos Blick eher ungewollt über den Platz ging und er bei den anderen Kämpfenden dasselbe gewahrte.

Sie gewannen stetig an Boden gegen das Dunkel. Inzwischen kämpften auch nicht mehr nur die Leute aus dem Schloss, sondern auch aus Hogsmeade, sowie die Zentauren aus dem Verbotenen Wald. Aber auch Hauselfen sah er, die sich mit Küchenmessern und Hackebeilen auf den dunklen Mob stürzten.

Was ihm unter dem ganzen Trubel dann noch auffiel, war Potter der plötzlich, wie aus dem Nichts, auftauchte und sich mit IHM duellierte. Ein grüner Blitz traf auf einen Roten, die sich miteinander verbanden. Keiner der Lichtstrahlen schien anfangs zurückzuweichen, egal wie sehr sich die beiden Kontrahenten bemühten, den Sieg für sich zu erringen.

Erst, als Draco ein ächzendes Stöhnen vernahm, sah er zurück zu seinen Gegnern. Das Geräusch stammte von Jugson, dessen Gestalt sich gefährlich nach hinten bog, bevor er haltlos zusammenbrach, genauso wie Travers kurz zuvor. Direkt hinter Jugson stand der Grund dafür, der nur halb im Hier und Jetzt schien. Zumindest sah es so aus, da nur ein Teil ihrer Erscheinung zu sehen war. Nämlich der Kopf und ein Großteil des Rumpfes der rechten Seite.

„Mutter?", sah Draco verwirrt auf Narcissa, die sich Harrys Umhang ganz runter zog und zu den Jungs eilte. Im nächsten Moment schloss sie Draco erleichtert in die Arme.

„Was ... was tust du hier?", stammelte er. Zeitgleich gab es einen Knall, der mit einer enormen Druckwelle einherging und die Anwesenden taumeln ließ. Als sie sich dem Ursprung dessen zudrehten, stand nur noch eine Gestalt in der Mitte des Schlachtfelds. Und das war Harry.

„Ich glaub das nicht", murmelte Blaise fassungslos und starrte, wie alle anderen auf dem Platz, abwechselnd zwischen einem stehenden Harry und einem liegenden Voldemort hin und her. Diesen hatte sein eigener Zauber getroffen und damit endgültig besiegt.

„Er hat ihn erledigt. Potter hat ihn echt erledigt", stammelte Charlie, womit Gemurmel auf beiden Seiten hervorbrach, bevor dieses auf ihrer Seite zu Jubelschreien wurde.

„Merlin sei Dank, es ist vorbei", brachte Narcissa zitternd hervor, als sie Draco wieder mehr ran zog und ihm leise in die Schulter weinte. Dieser war noch immer sichtlich überrascht. Über die Tatsache, dass Potter es wirklich hinbekommen hatte und dieses Monster weg war. Endgültig!

„Wie seht ihr überhaupt aus? Fehlt euch irgendetwas?", sah Narcissa mit tränenüberströmtem Gesicht zu den Dreien auf, die auf den ersten Blick recht übel zugerichtet schienen, doch fehlte ihnen in der Tat nichts weiter. Das Schlimmste bei Draco war die dicke Platzwunde am Kopf, die ihn so beängstigend aussehen ließ.

„Alles in Ordnung", meinte Blaise und sah zu Draco.

„Oder?" „Sicher", beruhigte er seine Mutter. Daraufhin stahl sich ein befreites Lächeln auf ihre Lippen, bevor sie alle drei fest, wie auch erleichtert, in die Arme schloss. Zeitgleich stürzten alle zu Harry, um nach ihm zu sehen, zu gratulieren und alles. Der Held stand allerdings noch immer etwas unter Schock, aufgrund des Kampfausgangs.

Zwar hatte er gehofft, dass es so kam, nur hatte er trotz allem tief in sich nicht wirklich an einen Sieg seinerseits geglaubt. Nun war er tatsächlich da und damit wachte er aus seiner kurzzeitigen Lethargie auf. Um ihn herum jede Menge freudestrahlende Gesichter, die versuchten ihn zu umarmen. So auch Ron, zu dem er trat.

„Das war Wahnsinn!", war das Einzige, was sein Freund auf die Schnelle rauskriegte. Stattdessen griente er Harry bis über beide Ohren an, der es ihm kurz darauf gleich tat, bevor er seinen besten Freund fest in die Arme schloss.

„Wir haben gewonnen! Wir haben echt gewonnen!", überschlug Ron sich regelrecht, worauf Harry nickte und den Blick durch die Menge gleiten ließ. Wen er unter seinen Freunden nicht sah und damit schmerzlich zu vermissen begann, das waren zum einen Ginny und zum anderen Hermione.

„Hast du Ginny und Hermione gesehen?", richtete er sich an Ron, dessen Grinsen auf Harrys Frage einem überdimensionierten Fragezeichen wich.

„Ich... Nein. Nicht mehr, seit sie aus der Halle raus sind." „Was meinst du?" „Ich... Ginny war sauer und ist aus der Halle raus in die Gänge. Hermione ist ihr nach." „Wann?" „Als diese Waffenruhe war." „Das ist gut zwei Stunden her!", brauste Harry auf.

„Seitdem hast du sie nicht mehr gesehen?" „Ich... Nein", wurde Ron nun doch etwas beunruhigt, sodass Harry sich an die Übrigen richtete, die aber auch keine Ahnung hatten. Darüber hinaus waren sie noch viel zu sehr im Freudentaumel.

Was Tonks, Remus, Kingsley und noch ein paar der bereits anwesenden Auroren anging, die kümmerten sich um die noch stehenden und flüchtenden Death Eater.

Harry folgte dem kurz mit Blicken, bevor ihm noch eine ganz andere Gruppe ins Auge fiel, zu der er als Nächstes trat. Als Ron die Vier sah, wurde seine Miene jedoch dunkel, was noch schlimmer wurde, als er erkannte, dass Harry zu ihnen trat.

„Habt ihr die Mädchen gesehen?", fragte er Blaise, der ihn nur verdutzt ansah. Narcissa ließ auf Harrys Erscheinen erstmal wieder von ihrem Sohn ab und gab dem Bezwinger Voldemorts seinen Umhang zurück.

„Wen?", stutzte Charlie.

„Hermione und Ginny. Seit der Waffenruhe hat sie keiner mehr gesehen." „Ich ... nein", murmelte Charlie und sah zu Blaise. Er schüttelte ebenfalls mit dem Kopf, was das mulmige Gefühl in Harry verstärkte.

„Sie sind in der Bibliothek", meinte dann aber Draco, zu dem Harry stattdessen sah.

„In der Bibliothek?" „Ja. Ich hab sie vor zehn 15 Minuten dorthin gebracht." „Wie jetzt?", stutzte Harry, sodass Draco erklärte. Auf die Aussage mit Greyback und Lestrange schauten Harry und Ron entsetzt, bevor Ron wieder einen Angriffspunkt sah.

„Ich denk, Lestrange hättest du schon mit Tonks erledigt?!", giftete er, worauf Draco ihn wütend ansah.

„Dachte ich ja auch! Sie lag unter einem Schuttberg begraben. Scheinbar hat sie unter dem noch einen Schildzauber oder so was heraufbeschwören können. Keine Ahnung. Auf alle Fälle hab ich die beiden bei Binns' im Klassenzimmer gefunden, als sie sich mit ihnen duelliert haben. Granger hat sich dabei irgendwie das Bein gebrochen. Und weil sie dort wie auf dem Präsentierteller gesessen haben und euer blöder Turm zu weit weg war, hab ich sie in die Bibliothek gebracht, damit sie niemand so leicht findet." „Aber es geht ihnen gut?", bohrte Harry besorgt, worauf Draco nickte.

„Sie waren nicht weiter schwer verletzt." Damit sah er zu Charlie.

„Aber es ist besser, du guckst trotzdem nochmal." „Klar. Bringt sie in die Halle runter. Ich seh erstmal, ob ich Madam Pomfrey helfen kann. Die hat so schon genug zu tun. Gehst du mit?", sah er zu Blaise, welcher nickte. Harry richtete sich unterdessen an Narcissa.

„Sie gehen dann lieber zu Tonks oder Professor McGonagall, bevor die Auroren auf dumme Gedanken kommen", riet er ihr. Sie nickte, womit Harry sich mit Draco, Blaise und Ron relativ ungesehen zurück ins Gebäude stahl. Ron noch immer murrend, der mit Harry flüsterte, was er nun auch noch mit Malfoys Mutter hatte? Warum die seinen Tarnumhang hatte? Sein Freund gab ihm darauf aber keine Antwort, sondern lief den Gang weiter runter in Richtung Bibliothek.

An dieser angekommen hing die Tür gefährlich in den Angeln. Auch hier war der Kampf nicht spurlos vorübergegangen. Die Vier verschwanden umgehend in den hohen Räumlichkeiten, die zeitweise von einem leisen Wimmern und Schluchzern durchzogen wurden.

„Klingt wie die maulende Myrtle", murmelte Ron, zu dem Harry skeptisch sah. In Draco keimte auf die Laute jedoch eine quälende Unruhe auf.

„Das ist nicht Myrtle. Das klingt eher wie -" Der Rest seiner Worte verlor sich in einem spitzen Schrei, der die Jungs wie geschlagen zusammenschrecken ließ.

„Hermione", flüsterte Blaise bloß, womit die Vier durch den Trümmerhaufen, dem Schrei entgegenstürzten. Die Zauberstäbe allesamt gezückt, stolperte Draco als erstes zwischen dem halb umgefallenen Bücherregal hindurch.

„FLIPENDO!", brüllte er, noch bevor er die Erscheinung über der Löwin gänzlich erkannte. Dabei lag so viel Wut und Zorn in seinem Fluch, dass es das dunkle Ungetüm nicht nur von Hermione herunter schleuderte. Stattdessen wurde die Gestalt so energisch in eines der Regale geworfen, dass das massive Holz, unter dem wuchtigen Körper und Schwung des Zaubers, nachgab und zusammenkrachte. Der Death Eater wurde dadurch halb unter den schweren Büchern und Holztrümmern begraben.

„Scheiße, HERMIONE!", stieß Harry geschockt aus und war kurz darauf bei ihr.

„Hermione? Sag was!", drängte er, stellte dann aber erleichtert fest, dass sie atmete, auch wenn es mehr ein Keuchen war. Als Ron aufsah, fiel ihm seine reglose Schwester ins Auge und er wurde bleich.

„Ginny...", stammelte er unter Schock, worauf Harry seinem Blick folgte und seine Freundin da erst in ihrem Blut liegen sah.

„NEIN!", schrie er panisch und war nur eine Sekunde später mit Ron bei ihr.

„Ginny? GINNY!", versuchte er, sie anzusprechen und suchte hektisch nach ihrem Puls, da sie vollkommen fahl war. Zu seiner Erleichterung fand er diesen recht schnell, nur ging er extrem schwach.

Daraufhin kramte er hastig in seiner Jackentasche nach der Phiole von Harper. Er hatte wirklich gut daran getan, sie so lange wie möglich aufzuheben. Kaum dass er sie hatte, reichte er seiner Freundin das Mittel behutsam. Dabei achtete er akribisch darauf, sie nicht weiter zu bewegen, immerhin konnte sie sich sonst was getan haben. Als der Trank weg war, murmelte er in einem beständigen Tonus den einfachen Heilzauber, mit dessen Hilfe sich die dicke Platzwunde langsam schloss.

Draco stand währenddessen vor dem eingekrachten Regal und sah mit brennendem Hass auf die schwarze Gestalt darunter. Sein Blick lag teils auf dem so extravagant verzierten Zauberstab, den er nur zu gut kannte, dann aber erstmal aus der Gefahrenzone kickte. Im Anschluss sah er auf den Tyrannen herab, der gerade etwas benommen zu sich kam.

„Nenn mir einen verdammten Grund, dich nicht auf der Stelle umzubringen!", raunte er ihm gepresst, wie auch düster zu. Es juckte ihm beinahe übermächtig in den Fingern, den Avada mit aller Macht in dieses dreckig grinsende Gesicht zu brennen.

„Ich bin dein Vater", gab Lucius ihm genüsslich zurück, da er ahnte, schon irgendwo wusste, dass Draco dieser einfache, kleine Satz stärker traf, als alles andere, was er hätte sagen können. Und so war es auch.

Der Slytherin hatte sich auf diese eine bittere Tatsache überhaupt nicht mehr unter Kontrolle. Ohne nachzudenken ballte er die linke Hand zur Faust, die in einem harten, direkten Schlag mit Lucius' Gesicht Bekanntschaft machte. Es knackte kurz, als die Nase des alten Malfoy brach, dem es damit aufs Neue das Bewusstsein nahm.

Für Draco war es nicht genug. Alles in ihm schrie danach, dieses Monster zu töten, am Ende zwang er sich jedoch zur Beherrschung. Es gab eine Strafe, die für den Alten weitaus schlimmer war, als ein schneller Tod. Und das wusste Lucius. Daher die Provokation, denn mehr steckte nicht hinter seinen Worten. Draco würde ihm aber nicht den Gefallen tun, auf diesem Weg Azkaban und den Dementoren zu entfliehen. Stattdessen legte er ihm nur noch die Ganzkörperklammer um, bevor er sich zu Blaise und dem Rest drehte.

Potter und das Wiesel hockten bei Ginny, während Blaise Hermione in den Armen hielt. Er versuchte ihre Wunden zu heilen und den Schmerz etwas zu lindern. Nur wollte es nicht funktionieren, denn gegen die Folgen des Cruciatus gab es keinen Zauber. Das Einzige, was da half, war tiefe, nachhaltige Ruhe.

„Gib sie mir", flüsterte Draco Blaise noch immer klopfenden Herzens zu, als er sich neben ihn kniete. Sein Freund kam der Bitte sofort nach, nachdem er Dracos Blick gestreift hatte.

Es war nur eine kleine Geste, die Hermione in ihrem Dämmerzustand jedoch recht deutlich spürte. Wie sie plötzlich weitergereicht wurde und nur einen Augenblick später sicher, fest und allen voran warm, in den Armen eines anderen lag.

Ron, ging es ihr durch den schweren Kopf. Kurz darauf mühte sie sich nochmal mit ihren Augen ab, die ihr fürchterlich brannten. Dennoch gelang es ihr, diese zu öffnen. Das Gesicht, in welches sie blickte, war blutig, rußgeschwärzt und zerschrammt. Trotz allem spiegelte sich darin ein überaus erleichtertes Lächeln wider. Sie sah für einen Moment erschöpft in diese Augen, bevor ihr Blick ein wenig zur Seite driftete. In die Richtung, aus der sie Rons Stimme gewahrte.

Ihr Freund war nicht bei ihr, sondern gut fünf Meter von ihr entfernt bei Ginny. Harry das Gleiche, der seine Freundin in den Armen hielt. Sie hatte die Augen zu, Hermione konnte aus den Worten der beiden jedoch recht schnell deuten, dass sie anscheinend nur bewusstlos war.

„Hermione? Alles okay?", vernahm sie besorgt, sodass sie den Blick bitter von ihren besten Freunden losriss und sich stattdessen der Stimme zuneigte. Sie gehörte dem jungen Malfoy, in dessen Armen sie inzwischen lag. Blaise daneben, der sie kurz zuvor gehalten hatte. Jetzt war sie wieder bei dem einen Menschen, von dem sie alles Mögliche gedacht hätte, nur nicht, dass sich eine derartige Sorge in seinen Augen widerspiegelte, die sich mit einer tiefen Erleichterung vermischte, da sie lebte. Am Ende stahl sich ein warmes, beinahe liebevolles Lächeln auf seine Lippen.

Ron, Harry oder sonst einer ihrer Freunde... Von jedem dieser Menschen erhoffte und erwartete sie solch eine Regung. Dieser Blick, dieses Lächeln kam jedoch nicht von den beiden, die im Augenblick scheinbar keine Sekunde lang auch nur einen Gedanken an sie verschwendeten. Stattdessen waren sie voll und ganz mit Ginny beschäftigt, was sich Hermione noch einmal mit einem bitteren Blick bestätigte. Harry hielt sie warm umschlossen, während Ron versuchte sie anzusprechen.

Natürlich, immerhin war sie seine Schwester. Harry wiederum war in sie verliebt. Es war eigentlich vollkommen normal, dass die zwei zuerst nach ihr sahen. Dennoch fühlte Hermione auf den Anblick einen dumpfen Stich im Herzen. Es war ein leiser Schmerz aufgrund dieser scheinbaren Gleichgültigkeit. Ein Gefühl des Allein-gelassen-Werdens.

Auch wenn es dumm und irgendwo egoistisch war, so fühlte sie sich jetzt von ihren Freunden unendlich allein gelassen. So sehr, dass es ihr die Tränen in die Augen trieb.

„Sch", hörte sie dann wieder eine tröstende Stimme, die zu Malfoy gehörte, zu dem sie erschöpft sah. Er lächelte noch immer und zog sie stärker zu sich, damit sie besser lag. Er hielt sie fest und warm in den Armen, bevor eine seiner Hände ihr Ziel in ihrem zerzausten Schopf fand, durch den er behutsam strich.

„Es ist alles okay. Es ist vorbei. Er ist weg. Es ist alles gut", hauchte er beruhigend und drückte ihren Kopf sanft an seine Brust. Inzwischen konnte sie ihre Tränen auch nicht mehr zurückhalten und ließ sich gänzlich fallen. Sie weinte ihm bitter in die Schulter und klammerte sich fest an seine Erscheinung.

Sie ließ sich jetzt einfach nur von ihm halten, wärmen und trösten. Dabei nahm sie das Gefühl von Sicherheit, Fürsorge und Geborgenheit, was sie in den Wochen zuvor bereits von ihm bekommen hatte, erneut tief in sich auf. Sie ließ sich davon beruhigen. Von ihm.

„Sch. Es ist alles gut. Es ist vorbei", flüsterte er, was kaum noch in ihrem immer schwerer werdenden Kopf ankam, über den sich ein dumpfer, schwarzer Schleier legte.

Bevor dieser allerdings zur Gänze von ihr Besitz ergriff, glaubte sie noch einen sanften, warmen Hauch an der Stirn zu spüren. Ein Hauch wie ein kleiner, beruhigender, tief erleichterter Kuss. Damit kam der Nebel und sie fiel ins Dunkel.

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