Officium #Wattys2016

By Sorcca

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Alainn, das Mädchen mit dem Feuerhaar, wünscht sich eigentlich nichts sehnlicher, als ihre heilige Pflicht al... More

Prolog * aktualisiert
Lupus ad mortum* aktualisiert
Eaque creatura* aktualisiert
Daemones Maledictio * aktualisiert
Quae est verum * aktualisiert
Seductione * aktualisiert
Quaerere* aktualisiert
In Abscondito *aktualisiert
Maledicto mortis *aktualisiert
Meine Nominierung
Dei Gratio*aktualisiert
Nolite timere* aktualisiert
Immortalis*aktualisiert
Praenuntius* aktualisiert
Sollicitus* aktualisiert
Dicendum*aktualisierst
Corvus*aktualisiert
Insignis*aktualisiert
Amara Memorias*aktualisiert
Renuntiarent *aktualisiert
Nox*aktualisiert
Facere Iudicium*aktualisiert
Tenebris *aktualisiert
Luctus*aktualisiert
Sacrificium*aktualisiert
Princeps*aktualisiert
Decipi*aktualisiert
Trade*aktualisiert
Venenum*aktualisiert
Brighid *aktualisiert
Revelation*aktualisiert
Revelation 2*aktualisiert
Pugna*aktualisiert
Paenitebit*aktualisiert
Necessitudines*aktualisiert
Mortem*aktualisiert
Pretium*aktualisiert
Consultatio*aktualisiert
Alliance*aktualisiert
Aktualisiert: es geht weiter
Semper
Sororibus
Iudicium
Fuga
43
44

Somnium*aktualisiert

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By Sorcca

22.

Staub. Er hing überall in ihren Haaren und in ihrer Luftröhre. Rasselnd holte sie Luft, hustete von den fliegenden Staubpartikeln in ihrem Mund. Hinter ihrer Stirn pochte es schmerzhaft, dröhnte durch ihren gesamten Kopf und verursachte in Alainn das Gefühl, als habe sie einen Hohlkörper, in dem jemand ein Gummiball hineingeworfen hatte, der nun von einer Wand zu anderen Wand dopste. Ihre Lider öffneten sich flatternd. Was war geschehen?

"Du hast dir den Kopf gestoßen!", flüsterte Kiran. Sie drehte den Kopf, sah ihn aus halbgeöffneten Augen an. Sein Gesicht war bestäubt mit Staub und Schmutz und lies ihn wie einen Bäcker erscheinen. Sie hob ihre Hand an ihrem Kopf, tastete auf das dumpfe Pochen hin. Getrocknetes Blut."Du warst ohnmächtig!", noch immer wisperte Kiran nur. Gemächlich tropfte die Erinnerung wie zäher Honig in ihr Bewusstsein zurück.

"Sind sie noch da?", flüsterte Alainn und ihre Stimme wehte wie ein leiser Hauch durch die Ruine. "Einige kämpfen mit der Frau! Die anderen kämmen die Gegend nach uns ab." Alainn versuchte das Pochen in ihrem Kopf zu ignorieren und ihre Konzentration wieder auf ihre Umgebung zu lenken. „Sie laufen Patrouillen!", informierte Kiran sie leise. Seine schwarzen Augen wanderten unruhig über die Ruine, gleichzeitig lauschte er angespannt.

Dann hörte das Mädchen sie. Waffenklirren. Stimmen. Schritte, unter denen Steine weg platzten. Sie kamen näher. Zornige Diskussionen durchdrangen die Stille nur wenige Meter von ihnen entfernt. Ihr Herz setzte aus. Nur um, umso rasanter gegen ihren Brustkorb zu hämmern."Wir müssen hier raus!", zischte Alainn und wollte sich aufstemmen. Sie lagen halb begraben unter Schutt und morschen Holzverstrebungen. Ein besonders schwerer Balken nagelte die Beiden auf den Boden. Das Atmen viel ihr schwer und sie unterdrückte ein Husten. Mörtel setzte sich zwischen den Haaren und ihren Kleidern fest, bedeckte und beschmutze alles um sie herum. Verzweifelt versuchte Alainn sich zu befreien, doch außer ein leichtes ächzten, seitens des Balkens, gab es keine Veränderung. Ein weiterer Holzsparren lag auf ihren Schulterblättern und drückte sie mit seiner Wucht nach unten. "Vergiss es, Alainn! Ich hab es schon versucht!", knurrte Kiran:" Hoffen wir, dass sie uns nicht finden!"

"Das werden sie. Wir haben keine andere Wahl, als hier raus!" Hektisch versuchte sich das Mädchen aufzustemmen. Sich zu drehen. Aber sie saßen fest. Und die Stimmen kamen unaufhaltsam näher. Schritte, die sich durch den Schutt vorkämpften. "Hilf mir!", fuhr Alainn Kiran an. Sie hätte Schreien und fluchen können, aber das hätte sie angelockt wie Geier von Aas in der Wüste. Also blieb Alainn still. Schluckte die heißen Beschimpfungen hinunter und mühte sich ab, den Kampf gegen den Balken zu gewinnen. Die Grundmauern ragten wie Skelette noch halb in die Höhe. Ansonsten hatte sich das Haus in einen übereinanderstapelnden Schutthaufen verwandelt. Über ihnen ragte ein hohes Loch auf. Der kalte Wind fuhr durch das eingefallene Haus und trug einige Schneeflocken mit hinein. Dachziegel lagen zersplittert und verteilt neben den Jugendlichen.

Unbeherrscht grapschte Alainn nach einen der Ziegel. Die abgesplitterte Ecke war nicht besonders scharf, aber vorerst hatte sie nichts Besseres vorzuweisen. Ihre, mit Schutt bestaubten Finger umfassten die Scherbe fest. Schritte näherten sich. Raschelnd bewegte sich der Schutt. Sie kamen. Angst und Hilflosigkeit vermischten sich zu aufkommenden Zorn. Entschlossen packte Alainn die Scherbe fester. Sie fühlte sich wie ein Gefäß, Rand voll mit dieser heißen unbändigen Flüssigkeit aus Wut. Raschelnd bahnten sich die Schritte weiter ihren Weg durch das Geröll. Sie sah zuerst die schwarz verhüllten Köpfe. Alainn zielte. 

„Was tust du da?", knurrte Kiran neben ihr. 

„ich gbe nicht so einfach auf.", erwiderte Alainn und sammelte rötliche Ziegelscherben um sich. Die Gestalten wurden größer. Eine Kapuze drehte sich zu ihnen. Bevor die Kreatur auch nur einen Laut von sich geben konnte, traf sie Alainns Stein direkt in die Mitte seiner Stirn. Ein dumpfes Stöhnen war zu hören, dann platschte der Körper auf den Boden. Rufe wurden laut. Man wand sich zu ihnen um. Alainn warf einen weiteren Stein. „Was hast du getan?"

„Sie werden uns nicht gehen lassen. Und ich habe nicht vor kampflos unter zu gehen!", sie schob ihm eine Sammlung Steine zu. Schwarze Umhänge näherten sich. Wichen den fliegenden Geschossen aus. Ab und zu trafen sie einen. Alainn ergötze sich an den Schmerzenslauten und den auf den Boden klatschende Personen. Doch kein Ziegelstein konnte sie schlussendlich davon abhalten, sie zu erreichen. Je näher sie kamen, desto unruhiger wurden sie in ihrem Gefängnis. Doch es war aussichtslos. Hoffnungslos. Dann waren sie da. Sie starrten auf die Kinder herab. Erst jetzt erkannten sie, das die Gestalten schwarze Masken trugen. Nur die Augen lagen frei. Menschliche Augen. Zornig blickte Alainn ihnen entgegen. "Das sieht irgendwie übel aus!", brummte Kiran. Sie drehte ihren Kopf:" Gut kombiniert, Sherlock!"Die Gestalten mussten Männer sein. Sie waren zu groß und massig, um weiblich zu sein, überlegte Alainn, als sie hinauf zu ihnen starrte. Sie sahen auf sie herunter. Erbarmungslos."Meinst du sie lassen mit sich reden?" Der Schlag der Kiran traf, ließ ihn aufstöhnen.

"Das, war dann wohl ein Nein!", kommentierte Alainn und musterte den langen eisernen Stab des Mannes, der Kiran geschlagen hatte. Den zweiten Schlag versuchte Kiran abzuwehren. Plötzlich gab der Stab ein einrastendes Geräusch von sich. Eine scharfe Klinge erschien am Ende des Stabes.

Sofort erstarrte Kiran in der Bewegung."Das ist ein gutes Argument!", sagte er zu der verhüllten Person und legte seine Hände wieder auf den Boden. Der Anführer kniete sich vor Alainn hin und betrachtete sie aus grauen Augen. Sein Blick hatte etwas Wölfisches. Er belauerte sie, genoss ihre bewegungsunfähige Lage. Er ergötz sich an ihrer Wut und Machtlosigkeit. Alainn las es von seinen Augen ab und hasste ihn nur noch mehr.

"Heute hast du wohl kein Glück, Hüterin!" Alainn biss sich auf die Lippe, als er sie in lateinisch ansprach. Nicht gut, dachte sie und linste zu Kiran. "Was hat er gesagt?"

"Ich glaube es war sowas wie: tut uns leid für die Unannehmlichkeiten, wollen sie ein Stück Kuchen?" Verwirrt sah Kiran sie an.

"Keine Ahnung, mein Latein ist nicht so gut!", brauste sie auf. Der Mann in dem Umhang lachte laut auf, als er Alainns Lüge hörte. Woher wusste er davon? Woher wusste er, was sie war? Es beunruhigte sie. Er beunruhigte sie. Seine Selbstsicherheit lies sie erschaudern. „Was wollen Sie von uns?", fragte Kiran den Mann. Die grauen Augen sahen listig zu Alainn. Er ließ sie nicht eine Minute aus den Augen. Sie konnte Zufriedenheit in ihnen erkennen und eine Bösartigkeit, die ihr einen Schauer über den Rücken laufen ließ."Tötet ihn. Das Mädchen brauchen wir!", befahl er in lateinisch und wand sich dann ab. Vier der Männer richteten ihre Waffen auf die beiden Kinder. Der Rest begann den Balken anzuheben. Wie ich Menschen hasse, dachte Alainn. Sie sah den Männern in die Augen. Suchte nach Schwächen. Noch lag sie einfach nur still da. Noch."Legt eure Hände vor euch!", befahl einer der großen Umhänge. Seine Stimme erinnerte Alainn an einen Schlächter. Grob und brutal. Seine Augen lagen gierig auf Kiran. Langsam nahm Alainn ihre Hände nach vorne. Noch immer schlossen sich ihre Finger um die Glasscherben. Kühl lag das Glas unter ihren Fingern. Ein Mann beugte sich zu ihr hinunter, betrachtete den Verband um ihre Hand. Dann riss r die Hand grob nach oben und zog den Stoff bei Seite. 

„HEY!", schrie Alainn und versuchte ihre Hand aus dem Griff des Mannes zu entreißen. Aber es war zu spät. Der Mann drehte ihre Hand um. Das Brandmal des Weltenbaumes lag schwarz glänzend vor ihnen. Aus den Augenwinkel konnte Alainn sehen, wie Kiran verblüfft und gleichzeitig nachdenklich das Tattoo betrachtete. „Meister?", der Mann mit den grauen Augen drehte sich um:" Sie wurde bereits gezeichnet!", Alainn hörte seine Angst. Zornig versuchte sie, ihre Hand aus seinem Griff zu befreien. Der Grauäugige kam auf sie zu. Von oben herab starrte er auf ihre Hand. Dann sah er sie an. Alainn verstand nichts. Genauso wenig wie Kiran neben ihr, der zwar in Gedanken versunken schien, seit er den Baum erblickt hatte. 

„Sie ist ahnungsloser als ein Baby!", der Grauäugige spuckte aus. Winzige Speicheltropfen trafen Alainns Gesicht und sie verzog angewidert das Gesicht. Ahnungsloser als ein Baby. Pff. Am liebsten hätte Alainn sich auf ihn gestürzt. Aber er verschwand zwischen dem Schutt. Die Männer machten sich wieder an die Arbeit. Alainn beobachtete sie. Suchte das schwächste Glied.

Sie machte eine zuckende Bewegung nach vorne. Der Mann neben ihr reagierte schnell und die kalte Klinge bohrten sich in ihren Hals."Keine Mätzchen!" er hatte einen Akzent. Das "ch" brachte er nur gebrochen aus seinem Mund. Alainn lächelte. Sie hatte das Zucken in dem Mann neben ihr gesehen. Seine Klinge richtete sich auf Kirans Stirn. Du bist so gut wie tot, dachte Alainn. Sie fixierte ihn. Er versuchte ihren stechenden Blick zu ignorieren und Kiran weiterhin nicht aus den Augen zu lassen. Aber sie konnte das Zucken seiner Augen sehen. Es waren nur kurze Blicke. Aus dem Augenwinkeln, wenn er nachschaute, ob sie noch immer zu ihm hinsah. Auch die anderen Männer wurden unruhig. Sie wussten, sie hatte das schwächste Glied gefunden. Sie konnte ihre Nervosität förmlich spüren. Nicht in ihren Bewegungen. Alainn konnte nicht einmal sagen, wie genau sie es spürte. Aber der Weltenbaum pulsierte. Sang eine Melodie in ihren Inneren, dass ihre Annahme bestätigte.

Die Gruppe der Umhänge rückte zusammen. Zu ihrem schwächsten Mitglied. Ihr Grinsen wurde breiter. Sie konnte Kirans Seitenblicke wahrnehmen. Er schien zu wissen, was sie vorhatte. Er war ein Wolf, er würde ihre Wut riechen. Ihre Furcht und ihre Siegesgewissheit. Sein Ellenbogen berührte ihren leicht. Er war ihrem Gedankengang ebenfalls gefolgt.

Ihr Lächeln wurde noch breiter. Der Fuß unter dem Umhang zuckte. Der Balken ächzte. Das Gewicht auf ihren Beine nahm ab. Und der erste Balken polterte auf den Boden. "Wenn du irgendwas versuchen solltest, Hüterin. Dann werde ich deinen Freund die Haut abziehen!", schnauzte der Mann mit dem merkwürdigen Akzent in lateinisch. Sie hob eine Augenbraue. Ihre Augen sagten ihm, pass auf, dass ich euch nicht die Haut abziehe! Die Klinge des Stabes bewegte sich in sekundenschnelle. Kiran stöhnte. Es war keine sehr lange Klinge. Dennoch tief genug, um ihn einzuschränken. Der Mann sah Alainn an. Triumphierend. Als wolle er ihr beweisen, dass sie verloren hatte. Alainns Zorn wuchs. Er wurde zu einer großen, kochenden Masse in ihrem Innere. Sie konnte sich kaum beherrschen sich nicht zu verwandeln. Dann war der Balken weg. Die Schwerter drückten sie mit einer Unendlichkeit nach unten. Alainn wartete. Die Männer holten Ketten heraus. Das kalte Metall rieb an ihren Handgelenken und schränkte sie in ihrer Bewegungsfreiheit ein. Nicht zu sehr. Aber dennoch so, dass es sie nervte. Alainns Blick wanderte zu Kiran. Sie würde nicht schnell genug bei ihm sein. Also blieb sie liegen. Abwartend. Die Ketten schlossen sich viel zu eng um ihr Handgelenk. Die Männer, die zuvor die Balken weg geschafft hatten, hoben sie nun auf. Feste Griffe an ihren Schultern. 

"Eine falsche Bewegung..." Knurrte der Mann in ihr Ohr. Ihr Ellenbogen kam schnell. Grub sich in seine Magengrube. Er knickte ein. Stöhnend. Die Glasscherbe blitze auf, als sie durch die Luft sauste. Sie zielte nicht auf Schmerzen ab. Sondern auf die Nerven. In wenigen Sekunden waren die ersten zwei Männer bewegungslos. Konnten kaum ihre Arme heben, während sie am Boden kniend zusahen, wie Alainn und Kiran sich wehrten. Kiran hatte seine Hände gefaltet. Wie bei einen Gebet und benutze sie nun als Art Knüppel. Er duckte sich unter den Schwertern weg. Und warf sich auf die Männer. Nicht gerade ein eleganter Kampfstil, aber effektiv- wie Alainn fand. Ihr Knie traf die weiche Stelle zwischen den Beinen und der Mann sackte in sich zusammen gen Boden. Ihre Fingerkuppen fanden die weichen Stellen im Nacken und zwischen den Rippen. Während ihre weitläufigen Tritte, die Angreifer nicht an sich ran ließ- bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie es so entschied. Den Letzten schaltete sie mit einem präzisen Schlag in den Hals aus. Ohnmächtig sank er auf den Boden. Sie griff in seine Tasche und zog die Schlüssel hervor. Die Schlösser knackten.

"Komm!", ihre Hand fand Kirans Hemd und zog ihn aus dem Haus. Sie warf ihm im Rennen die Schlüssel der Ketten zu. Dann flohen sie erneut. Sie sprinteten um die Ecke der Straße. Stöhnend nahmen die Maskierten wieder die Verfolgung auf. Alainn hörte, wie sie sich wieder unverständliche Dinge zuriefen. Das Klirren von Metall. Doch diesmal hatten sie einen Vorsprung. Kiran übernahm die Führung, zog sie aus dem verlassenem Wohngebiet heraus. Die Steigung nahm zu und Alainn fing an zu schwitzen. Dann blieb Kiran vor einer Fabrikhalle stehen. Sie lauschten noch einmal. Schleifende Schritte. Schnell zog er sie in die Dunkelheit. Alainn konnte nichts sehen. Kirans Hände zogen sie am Arm vorsichtig weiter. Ihre Schritte hallten leicht durch die leere Halle. Alainn sah nichts außer Düsternis. "Vorsicht Stufen", informierte Kiran sie. Sein heißer Atem berührte ihre Ohrmuschel und ließ sie erschaudern. Er führte sie. Seine Hände fanden ihre Taille und Hände zogen und drehten sie sanft, aber bestimmt. Alainn fühlte sich wie eine Puppe. Dann kamen sie an eine Treppe. Je mehr Treppenstufen sie hinter sich brachten umso heller wurde es. Als Kiran vorsichtig die Eisentür aufdrückte, standen sie auf einem Dach."Ist das sicher?", fragte Alainn skeptisch und besah sie sich das Dach. Sie verspürte nicht geringste Sehnsucht, noch einmal von Staub und Schutt begraben zu werden. Schneeflocken wirbelten um sie herum. "Sicher als was?", gab Kiran bedeutungsvoll zurück:" Sicherer als da unten? Bestimmt!" Er zeigte auf das Netz der Straßen. Hinter der tiefen Brüstung kauerten sie sich hin. Das Haus war gut gewählt. Vorsichtig spähten sie über die Steinmauer des Daches, sahen, wie die schwarzen Gestalten durch die Gassen eilten. Nebel kam auf, aber mit einer versteckten Handbewegung von Alainn, legte er sich wieder. Stille kehrte auf dem Dach ein. Alainn hätte später nicht sagen können wie lange sie dort gesessen hatten. Die Sonne verschwand allmählich hinter dem Berg. Mit dem Verschwinden der letzten Sonnenstrahlen fiel die Temperatur. Schnee stob unablässig durch den Wind getragen um sie herum. 

Und noch immer sahen Kiran und Alainn die geheimnisvollen Gestalten in Form von wandelnden Glühwürmchen durch die tote Stadt geistern. Alainn hatte Fragen. Tausende. Aber Kiran konnte diese nicht beantworten und sie konnte wiederum seine Fragen nicht beantworten. Also schwiegen sie. Ein lähmendes Gefühl bemächtigte sich ihrer. Sie spürte wie erschöpft ihr Körper und wie verwirrt ihr Geist war. Warum Jagden Menschen sie? Und woher wussten sie von ihr. Nicht einmal Kiran wusste, was sie war. Für einen Moment fragte sie sich, ob es sinnvoll war es ihm zu erzählen. Aber ihre Mutter hatte sie gewarnt. Eine Korrigan zu sein bedeutete mächtig und stark zu sein, aber selbst die stärksten auf dieser Welt können von einer Flut schwächerer Gegner gestürzt werden. Also hielt sie den Mund. Schmerzlich bewusst wurde Alainn wie wenig sie doch über die Welt, die verborgene Welt wusste. Dabei war sie immer der Meinung gewesen,dass diese Welt, die Ihre war. Der einzige Ort an den sie hingehörte. Der einzige Ort, an dem sie immer sein wollte. Der Ort, an dem sie ihrer Bestimmung als Hüterin der Weser folgen konnte. Der Ort, an dem sich ihr Schicksal erfüllen würde. Wie lächerlich sich ihre Gedanken nun in ihrem Kopf anhörten. Wie sollte sie eine Welt beschützen, von der sie nur ein Bruchteil kannte?

„Was bedeutet dein Tattoo?", Alainn schreckte von ihren düsteren Gedanken hoch:" Der Weltenbaum ist das Bindeglied zwischen den Welten. Er ist die stärkste magische Kraft neben den Göttern- so behaupten es jedenfalls die Legenden!", Kiran schüttelte den Kopf:" Ich wollte nicht wissen, was Yggdrasil ist! Ich wollte wissen, was er DIR bedeutet?", sein Gesicht lag im Schatten der Dunkelheit. Dennoch sah Alainn kurz das flüssige Obsidian aufleuchten. „Ich weiß es noch nicht!", sagte Alainn wahrheitsgetreu. „Du lässt dir ein Motiv stechen ohne zu wissen, was er für dich bedeutet?". Alainn zuckte mit den Schultern:" Es ist schwer zu erklären. Es war keine bewusste Entscheidung..", eigentlich gar keine freiwillige Entscheidung, fügte sie in Gedanken hinzu:" er hat mich einfach ...angezogen. Verstehst du?". 

Kiran sah, wie sich das schwache Licht der Sterne in ihren Augen spiegelte. Er nickte bedächtig. Ihre grünen Augen starrten auf einen Punkt über die Dächer. Seit sie auf dem Dach waren und die unmittelbare Gefahr vorbei war, herrschte eine bedrückende Stimmung. Ihr Streit hing zwischen ihnen wie eine klebrige Masse, die sich einfach nicht verflüchtigen wollte. Von der Seite aus betrachtete er sie. Er sah ihre Verwirrtheit und ihre Unwissenheit in ihrem Gesicht. Kiran wollte ihr vertrauen, aber da war so viel unbekanntes, so viele Geheimnisse, die Alainn vor ihm versteckte und zwar besser, als jeder andere. 

Kiran hatte sich immer auf seine Instinkte verlassen können. Seine innere Stimme hatte ihm gesagt, was er tun sollte, wem er vertrauen konnte und wer log. Wenn er Alainn ansah, dann stimmte seine innere Stimme ein missgestalteten Monolog an, der widersprüchlich und launisch, wie die See war. Alainn Namara war der erste Mensch, der eine solche Kakophonie in ihm hervorrief und bei dem er sich nicht auf seine Stimme verlassen konnte. Und das machte Kiran wahnsinnig. Wie sollte er ihr vertrauen, wenn er nicht wusste, ob sie vertrauenswürdig war? Wie sollte er einem Mädchen vertrauen, dass eine Arie des Blutes und der Gewalt in ihm auslöste, obgleich eine zweite Stimme von Gerechtigkeit und Humanität sprach. Vielleicht, so sagte Kiran Graham sich, vielleicht ist es nicht Tatsache, dass ich sie nicht einordnen kann, die mich misstrauisch macht. 

Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass sie mir die Grenzen meines Könnens vor Augen führt, die mich so an ihr stört. Kiran seufzte und sah hinunter. Der Junge beäugte die wandernden Glühwürmchen und fasst einen Entschluss. Er sollte sich lange Zeit nach dieser Nacht noch oft fragen, ob dies der Anfang seines Endes gewesen war oder ob es schon viel früher begonnen hatte."Alainn?", sie drehte den Kopf. Mit großen Augen betrachtete sie ihn. Die Haut weiß wie der fallende Schnee, die Lippen unablässig malträtierend, saß sie an die Brüstung gelehnt da. „Ich werde mich nicht entschuldigen, dass ich dich verdächtigt habe..", sie seufzte genervt, die Stirn in Falten gelegt:" Wieso fängst du wieder damit an?", fragte sie ihn.

" Wir müssen nicht darüber reden!". Er sah in ihren Augen, dass sie es ernst meinte. 

Er lächelte leicht:" Doch das müssen wir!"

„Nein!", trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust:" Wir haben gerade echt andere Probleme als unsere Streitigekeiten!!", sie zeigte hinunter auf die Patroullien. „Kennst du die Antworten?"

„Was?"

„Ob du die Antworten auf unsere Fragen kennst", er zeigte hinunter:" Weißt du, wer sie sind und was sie von uns wollen?"

„Natürlich nicht!", sie wirkte beleidigt. „Gut, dann haben wir doch genügend Zeit über unsere Streitigkeiten zu reden!"

„Ich will, aber nicht darüber reden!", zischte sie und wand sich von ihm ab, während das Mädchen die Lichter der herumirrenden Laternen fixierte. „Ich weiß, dass du genauso verwirrt von den Geschehnissen bist wie ich!", Noch immer weigerte sie sich ihn anzusehen:" Ich weiß auch, dass du genau wie ich ratlos bist, was in dieser Stadt vor sich geht. Und das du genauso gerne erfahren willst, was hier passiert. Deswegen denke ich, dass wir zusammen halten sollten!", sie starrte ihn wortlos an:" Wir können wir zusammen halten, wenn wir uns nicht vertrauen?"

„Durch Akzeptanz und Toleranz!", Alainn hob fragend eine Augenbraue:" Wie meinst du das?"

„Sagen wir einfach: Ich aktzeptiere, dass du Geheimnisse hast und du akzeptierst dies im Gegenzug ebenfalls. Wir tolerieren unsere Verschiedenheit und konzentrieren uns auf unser Ziel!"

„Und was genau ist unser Ziel?"

„Antworten. Antworten auf unsere Fragen!"

„Wir bilden also eine Zweckgemeinschaft? Wieso sollte ich mich darauf einlassen? Ich habe bisher auch immer alleine meine Ziele erreicht!"

„Und?", fragte Kiran provozierend:" Bist du es nicht leid immer alleine zu sein?". Fassungslos starrte Alainn ihn an. Bevor sie ihm eine bissige Antwort entgegen schmettern konnte, hob er die Hände, als wolle er zeigen, dass er unbewaffnet sei. „Schon gut. Das ist deine Sache. Ich denke nur, dass wir zusammen mehr erreichen können. Und da mein onkel und deine Mutter mehr wissen, könnten wir sie von zwei Seiten bearbeiten und uns so vielleicht ein größeres Bild machen könnten."

„Das..das klingt plausibel!"

„gut!", er streckte ihr die Hand hin. Sie sah ihn leicht verkniffen an, streckte dann aber zögerlich die Hand aus. Kiran sah in Zeitlupe wie sich das Tattoo auf ihrer rechten Hand auf die seine zu bewegte. Er hörte, wie ein Rabe entfernt krächzte, als Yggdrasil auf seine Haut traf. Bilder von schwarzen Mustern auf blasser Haut strömten auf ihn ein. Alainns Gesicht. Ihre Augen zwei schwarze Löcher, in denen Grausamkeit und Blutdurst aufblitzen. Ihre Haut verziert mit jenen schwarzen Symbolen und Mustern, die er zuvor gesehen hatte. Ihre Miene eine Maske aus erbarmungsloser Macht. Ein silbriger Stamm tauchte auf. Alainn stand neben ihm. Eine blonde Frau befand sich neben ihr. Sie schrie sie an, drückte dann Alainns rechte Hand auf den Stamm. Er hörte Alainn schreien. Ein durchdringender Schrei, der ihre Schmerzen offenbarte. Entfernt nahm er war, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Die Bilder wechselten nun schneller. Er sah Geister aus dem Boden auftauchen. Goldene Kreuze. Rotglühende Augen und immer wieder Alainn und Yggdrasil. Und ein Buch. Alt und in Ledergebunden mit dem gleichen Tattoo auf dem Einband, dass sie nun auf Alainns Hand befand. Er keuchte. Alainn war vor ihm zurückgewichen. „alles okay?", fragte sie vorsichtig. Ihre Augen waren grün. Moosgrün. Das Gold glitzerte darin besorgt. Erleichtert atmete er aus,. „Ja, alles okay!"

„Wir sollten zusehen, dass wir nach hause kommen. Sie werden nicht so bald aufhören uns zu suchen und ich will hier nicht die Nacht verbringen.", Kiran nickte. Noch immer brannten die Bilder in seinem Inneren. Wer zur Hölle war dieses Mädchen. Sein Herz pochte.

„Wen haben wir denn da?", Alainn und Kiran schossen herum. Erschrocken starrte sie den schwarzen Umhang an. Alainn erfasste die Situation instinktiv:" Bist du alleine?", fragte Alainn. Als der Mann im Umhang das Funkeln in ihren Augen sah, erkannte er, dass er einen Fehler begangen hatte. Einen Gewaltigen. Das Grün glitzerte. Selbst im schwachen Licht sah er, wie sie an Intensität zunahmen. Goldene Sprenkel leuchteten wie die Sterne am Himmel. Faszinierend, dachte er. Wie schön sie war. Er wehrte sich gegen den Nebel in seinem Kopf. Klirrend zog er sein Schwert. Doch sie war schon bei ihm. Er sah sie mit aufgerissenen Augen an. Er wusste, sie konnte seine Angst reichen. Er wusste, dass sie ihn töten würde, gäbe er ihr die Möglichkeit. Gott, war sie schön. Diese Augen ... betörend. Das Symbol, meldete sich eine Stimme in seinem Inneren. Nichts davon ist echt. Seine Augen wanderten über ihren Körper. Lüstern. Gierig. Noch nie hatte er eine solche Sehnsucht nach einem anderen Körper verspürt. Mit einer einzigen Bewegung brach sie ihm die Nase. Schmerzen jagden durch sein Bewusstsein.

Es war ein schneller Schlag. Ein gewalttätiger. Einer, der ihre wahre Natur offenbarte. Mit einem Kampfschrei stürzte er sich auf sie. Sie wich aus. Blitzartig. Sie trat ihm die Beine weg. Dann saß sie schon auf seinem Brustkorb. Und er konnte nicht umhin, dass er sie schön fand."Vergib mir für meine unreinen Gedanken!", betete er in Gedanken: Vergib mir für meine Sehnsucht!".

Sie roch nach einem Raubtier. Nach Stärke und Gefahr und Sex. Dennoch wirkte sie zart und verletzlich. So lieblich. So unschuldig. Das Grün in ihren Augen. Rote Lippen.Er keuchte, als ihre Hand ihm die Kehle zudrückte."Wer bist du und was willst du von uns?", zischte sie."Was machst du da?", mischte sich der Junge ein, der bisher nur erstarrt zugesehen hatte."Also?"

Die Rothaarige ignorierte den Jungen und drückte sogar noch fester zu. Er röchelte.

"Pater nosterqui es is coelissanctificetur nomen tuum, "

"Hey, du sollst nicht beten, du sollst die Fragen beantworten: WAS WOLLT IHR VON UNS?!, zischte sie wieder.

"Alainn, lass den Mist!"

„Ich will wissen, was sie von uns wollen!"

"Aber doch nicht so!", entsetzt zog der Junge sie einfach von ihm runter. Das Mädchen wehrte sich nicht gegen den Schwarzhaarigen, aber sie ließ ihn nicht aus den Augen.

Sie wusste nicht, wer er war. Er lächelte. Noch war diese Mission zu retten. Noch konnte er seinen Herren zufrieden stellen- noch gab es Hoffnung."adveniat regnum tuum,fiat voluntas tua sicut in coelo et in terra" Noch immer hielt der Junge das Mädchen fest. Sie sahen ihn an. Beinahe hätte er gelacht. Wie wenig sie doch wussten.

"Was sagt er?", fragte der Schwarzhaarige das Mädchen und sah sie an. Einen Augenblick zu lange. Sie war schön. Der Junge war längst verloren. Er sah es in seinen schwarzen Augen. Wenn er kein dreckiges Wesen gewesen wäre, hätte er Mitleid für ihn empfunden. Der Junge sah sie an. Eindringlich. Bittend. Wie ahnungslos sie doch alle waren. Grimmig fasste er sie ins Auge. Er war nur ein dreckiges Wesen, aber sie ... Sie war wie die Verkörperung des Bösen. Eine Nachkommin Liliths. Er würde es genießen sie zu töten. Ihr Gesicht so lange zu verunstalten bis nichts mehr von ihrer Schönheit übrig war. Denn sie alle waren Monster. Gefangen von ihren Instinkten und nicht besser als wilde Tiere. "Panem nostrum quotidianum da nobis hodie, et dimitte nobis debita nostra sicut et nos dimittimus debitoribus nostris. "

Seine Stimme nahm einen feierlichen Ton an und schwoll zu einer lauten Melodie an. Er erhob sich langsam. Salbungsvoll. Grüne Augen fixierten ihn. Sie wusste, was er sagte. Und dennoch konnte sie es nicht einordnen.

Seine Stimme wurde noch ein bisschen lauter. Seine Worte hallten durch die Luft. Hinauf in den Himmel."Et ne nos inducas in tentationem sed libera nos a", er machte eine kurze Pause. Fixierte die beiden Wesen. Wie sie ihn anekelten. Sie würden büßen für ihre Sünden. Das Mädchen krallte sich in das Hemd des Jungen."MALO!", schrie er und stürmte auf sie zu. Den Dolch erhoben. Er rannte schneller. Hob den Arm. Der Dolch blitze. Das Mädchen machte eine blitzschnelle Bewegung. Sie würde nicht schnell genug sein. Nicht diesmal. Der Dolch traf ins Leere. Er stolperte. Strauchelte. Dann fiel er. Erschrocken richtete Kiran sich auf, als das platschende Geräusch erklang. Alainn hatte ihm im letzten Moment aus der Bahn geschupst. Nun beugten sie sich über die Balustrade."Ist er...?", entsetz sah Kiran hinunter auf das Pflaster."et dimitte nobis debita nostra", murmelte Alainn neben ihn."Verflucht!" Kirans Kieferknochen sprang scharf hervor, als er seine Zähne fest auf einander presste. Sein Gesicht wirkte scharf und abweisend durch die kräftige Linie, die sein Kinn mit seiner Schläfe bildete. "Ist das jetzt wieder meine Schuld?", fragte Alainn ihn herausfordernd.

"Wie kannst du jetzt Witze machen?"

"Der Mann wollte uns töten!"

"Das weiß du doch gar nicht!"

„Er ist mit einem Dolch auf uns losgerannt! Was bitte ist daran für dich nicht schlüssig?", sie sah hinunter auf den Asphalt, wo das Gehirn des Mannes verspritz war und eine Lache Blut sich ausdehnte wie ein Eimer umgekippter Farbe. Alainn sah das Blut und den Kopf des Mannes, der aufgeplatzt war wie ein Kürbis, denn man hinunter geworfen hatte. Und Kiran sah, dass sie nichts fühlte. Keine schuld. Kein Mitleid. Nicht einmal Ekel oder Entsetzten vor dem Tod. Nichts. Sie sah ihn an, zuckte mit den Schultern. „Wir sollten verschwinden!", er stand auf:" wenn seine Freunde ihn finden, dann werden sie schnell auf unser Versteck kommen!"

„Und wo gehen wir hin? Die Stadt ist voll. Patrouillen auf allen zu- und Einfahrtswegen in und aus der Stadt." Sie drehte sich um. Lichter wanderten durch die Gassen. Sie würden niemals aufgeben.

„Ich dachte, wir könnten es vermeiden, aber..", Kiran legte die Stirn in Falten:" Wir haben keine andere Wahl", er blickte noch einmal hinunter. Ignorierte den Toten mit dem aufgeplatzten Kürbis-Kopf und unterdrückte die aufkommende Übelkeit:" Wir laufen durch den Wald!"

„Den Wald?"

„Die einzige Möglichkeit sie zu umgehen!", Alainn seufzte:" Ist der Weg lang?" Kiran sah sie an, sagte aber nichts. „Meine Güte!", stieß Alainn aus und schüttelte den Kopf. Sie hörte in sich rein, lauschte dem Lied, dass von ihrer Hand auszugehen schien. Es gab keine andere Möglichkeit. Ob sie genügend Kraft für weitere Kämpfe hatte? Sie wusste es nicht, aber sie war auch nicht bereit darauf zu warten, dass sie sie fanden. Entschlossen nickte sie:" Also gut. Ich schlage vor wir rennen. Ein bewegtes Ziel ist schwerer zu treffen!"

Mögen uns die Götter gewogen sein, dachte Alainn und starrte in die Schwärze des Waldes. Sie betete für eine schnelle Heimkehr. Sie sah, wie Kiran sie von der Seite anstarrte. Überrascht. „Ich wusste gar nicht, dass du religiös bist!"

Sie sah an:" Ich bin anders religiös!"

„Wie hätte es auch anders sein können!", seufzte er. „Was meinst du damit?" Er grinste:" Ich wette, deine Andersartigkeit ist deine Religion. Bloß kein Durchschnitt sein, huh?" Ein Rabe krächzte und lies sich auf einen Zweig nicht unweit von ihnen nieder. „ich sag dir mal etwas, Kiran Graham!", er hob die Augenbrauen. Er wusste, dass dieses Geplänkel nur dazu diente, zeit zu schinden:" Es gibt keine Durchschnittsmenschen. Vergiss diesen Unsinn. Das hat sich irgendein royaler Holzkopf ausgedacht, um die Menschen unter ihm das Gefühl zu geben, sie wären weniger Wert. Es gibt nur zwei Arten von Durchschnittsmenschen. Erstens:", sie hob einen Finger:" Die Menschen, die noch nicht begriffen haben, was für ein Potenzial oder Talent sie haben. und zweitens", sie hob einen zweiten Finger in die Luft und schwenkte sie lächelnd vor seinem Gesicht:" Die Menschen, die nicht an sich glauben und deshalb ihre Stärken nicht anerkennen und mit den anderen mutlosen und/ oder feigen Talenten schwimmen."

„Glaubst du das wirklich?", fragte er, als die ersten Zweige unter seinen Schuhen knacksten:" Das jeder etwas besonderes ist?", sie lächelte ihn an:" Das ist doch das schöne am Individualismus. Jeder ist Besonderns. Es vergessen nur viele und passen sich an!"

„Weißt du, was das heißt?", sagte Kiran und lachte:" Du bist ein Softie!" Sie schlug ihm spielerisch gegen dem Arm als sie endgültig und begleitet von Raben krächzen im Wald verschwanden.

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