New York Nights

By Writer505

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Ihr altes Leben ließ Samantha Hanson in Florida, als sie mit ihrer vierköpfigen Familie nach New York City zo... More

• Prolog •
• Kapitel 01 •
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
No chapter#Srynsry
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
• Epilog •
A/N & neues Buch

Kapitel 31

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By Writer505

Kiiara - Feels (Jai Wolf Remix)
A L O N S O

,, Die Orte in New York, die jeder gesehen hat-", fing ich an, ,, -Kennst du bestimmt. Times Square, Macy's, Central Park, Empire State Building. Aber das ist nicht New York. Es ist nur sein Schein. Die richtigen Straßen sind nicht in Manhattan." Sie hörte aufrichtig zu und nickte. Wir fuhren mit der Bahn nach Bronx.

,, Wurdest du hier geboren?"

,, Ich bin erst mit zwei Jahren in die USA gekommen mit Papá und Mamá. Diego wurde dann hier geboren und danach kam meine kleine Schwester Lorena."

,, Und warum?"

,, Wir hatten in Mexiko nicht große Chancen auf eine gute Zukunft." Und jetzt gab es nicht mal keine Zukunft mehr für mich. Ich musste im Moment leben, denn als Gangmitglied konnte man nie wissen, wann jemand eine Waffe rausholte und einen erschoss. Ich konnte keine Zukunft planen, denn das wären sinnlose Hoffnungen. Ich musste im Hier und Jetzt leben.

Ich ließ meinen Blick durch die Bahn gleiten und sah dabei ein verheiratetes Paar. Beide trugen Eheringe. Die junge Frau lehnte sich an den Mann, der ihren Kopf streichelte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. Ich biss mir auf meiner Lippe herum und hatte Angst, Sam nicht das bieten zu können, was sie wollte. Natürlich waren wir ganz am Anfang unserer Beziehung und es wäre irrsinnig jetzt über Heirat zu reden, doch trotzdem bereiteten mir ihre Erwartungen ein wenig Sorgen. Ich würde sie nie erfüllen können.

,, Wir müssen hier raus." Ich nahm ihre eiskalte Hand und zog sie aus der Bahn. Das erinnerte mich plötzlich an den Tag, als sie sich in Queen verirrt hatte und von Juan begrapscht wurde. Um ehrlich zu sein, ich wollte meiner kleinen gringa eigentlich mit dem Motorrad nach Hause fahren, doch sie hatte darauf bestanden, mit der Bahn zu fahren. Sam hatte mir damals nicht vertraut und nun siehe uns hier, Hand in Hand als Paar.

Die Vorstellung, dass ein Mädchen aus Brooklyn, die auf eine Privatschule ging mit einem Kerl aus Queens, der Mitglied einer Gang ist, zusammen war, war bescheuert. Wer würde glauben, dass das lange halten würde? Nicht einmal ich selbst würde mir glauben. Irgendwann würde sie verstehen, dass ich nicht gut genug war. Dass mein Leben gefährlich war und ich sie nicht hineinziehen konnte. Und irgendwie hoffte ich, dass dieser Gedanke früh bei ihr kam, da ich langsam stärkere Gefühle für sie entwickelte. Und diese Gefühle durften mich nicht überwältigen.

Ihre kalten Hände bereiteten mir leichte Gänsehaut. Es war Ende Oktober und es wurde immer kälter in New York. Wir gingen die Treppen hoch, an die frische Luft. Es war kurz vor vier und ich hatte eindeutig Hunger.

,, Schonmal Falafel gegessen?"

,, Was ist das?"

,, Du hast noch nie Falafel gegessen? Hast du früher in einem Dorf gewohnt, dulzura?", lachte ich und drückte ihre Hand fester, da sie anfing zu zittern.

,, Alonso!", rief plötzlich jemand. Ich fuhr herum und blickte auf den besten Freund meines Bruders Diego. ,, ¡Hace mucho que no nos vemos! [Lange nicht mehr gesehen!]"

,, ¿Dónde has estado todo este tiempo? [Wo hast du dich die ganze Zeit getrieben?"  gab mir Ricardo breit grinsend die Hand, worin ich einschlug.

,, Aqui y allá. ¿Cómo te va? [Hier und da. Wie geht's dir so?]", antwortete ich ihm, doch dieser schaute nur skeptisch meine chica an und leckte sich danach über die Lippen und nickte Sam zu.

,, ¿Que es su nuevo? [Ist das deine Neue?]" Ich legte meinen Arm um sie und antwortete ihm mit einem nicken.

,, Ist gut, hermano [Bruder]", lachte Ricardo. ,, Sie gehört ja schon dir." Mit einem Zwinkern verabschiedete er sich ging die Straße hinunter.

,, Wer war das?", verwirrt sah mich Sam an und hob ihren Kopf. Ich schüttelte nur den Kopf. ,, Ein Bekannter." Sie nickte nur und legte ihren Kopf an meinen Brustkorb. Ich schluckte, als sich mein Herzschlag erhöhte und ich meine Muskeln wieder entspannte.

Wir kamen an einem kleinen Essstand an. Als ich für uns bestellte und wenig später mit den Falales zu ihr kam, lächelte sie mich nur warm an.

,, Du hättest nicht bezahlen müssen."

,, Das sagt ihr chicas immer, aber innerlich wollt ihr das doch."

,, Woher willst du das wissen?"

Ich ging nicht auf ihre Frage ein, sondern beobachtete genau, wie Sam ihren ersten Bissen von der Falafel nahm und erstmal hektisch Luft schnappte.

,, Hei!", rief sie und hüpfte herum. Ich amüsierte mich ziemlich dabei und fing an zu lachen.

,, Heiß!", erwiderte sie nochmal und schluckte ihren Bissen runter. Ich zwinkerte meiner Freundin nur grinsend zu. ,, Princesa, das weiß ich schon. Aber du kannst es so oft wie möglich sagen." Belustigt schlug sie mir leicht auf die Schulter und nahm einen weiteren Bissen.

,, Das schmeckt ... Richtig gut! Gibt es sowas nur in New York?"

,, Keine Ahnung. Ich hab New York nie wirklich verlassen. Außer, wenn wir Verwandte in Mexiko besuchen waren. aber das passiert vielleicht alle fünf Jahre."

,, Wirklich? Noch nie aus New York?" Wir hatten nie genug Geld für einen richtigen Urlaub. Onkel Eduardo, also María und Keyla's Vater, arbeitete hard und machte viele Nebenjobs. Ich half, wo es nur ging, denn mein ganzer Verdienst ging immer zu Eduardo. Natürlich schickte Mamá auch immer Geld. Wir sahen sie nicht oft, ich sprach auch wenig über meine Eltern.

,, Komm mit. Weißt du, alle reden nur davon, wie schlimm die Bronx ist. Aber hast du jemals den botanischen Garten hier gesehen?" Ich beschloss, ihr einer der besten Plätze in ganz New York zu zeigen. Die Bronx war, um ehrlich zu sein, eine üble Gegend. Doch die schlimmen Gegenden in Bronx waren nur die Schatten, die die schönen Gegenden warfen. Und einer davon war der botanischer Garten.

Wir aßen die Falafel und waren auf dem Weg Richtung Botanischer Garten. Es wurde immer dunkler und allmählich fragte ich mich, ob er überhaupt offen war.

Als wir da waren, brannten noch die Lichter. Es war halb sechs, also hatten wir noch eine halbe Stunde. Oder auch länger. Wenn wir uns verstecken würden ... Hätten wir mehr Zeit für uns. Und eine unglaublichen Blick auf den Garten.

Vor dem Tor blieb Sam staunend stehen. Ich ging nach vorne und kaufte uns die überteuerten Tickets. Sonst würde ich mich einfach hineinschleichen, doch diesmal war sie dabei. Und das würde ihr gar nicht gefallen.

Ich schnappte mir ihre Hand. Zusammen gingen wir hinein. Sofort schnappte sie nach Luft und drückte meine Hand fester. ,, Alonso ... Das sieht ja unglaublich hier aus!" Ich lächelte in mich hinein und ließ sie staunen. Ich wollte diesen Moment genießen. Ihren glücklichen Gesichtsausdruck, die Aufregung und das Leuchten in ihren Augen. Es gefiel mir.

Etwas weiter hinten im Park, an einem Teich hielt ich an und saß mich auf den großen Steinen hin. Sam saß sich neben mir hin und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Ich strich ihr ruhig und langsam über die seidenweiche Haare. Der Geruch ihrer Haare erinnerte mich an den Tag, als ich tatsächlich den Weg vergessen hatte, nach dem Motorradrennen.

Gott, ich wurde zu einer scheiß Pussy. Irgendwann würde sie sich sowieso von mir abwenden. Irgendwann würde ich nicht mehr gut genug sein. Nur durfte ich sie nicht mit meinen Gefühlen spielen lassen.

,, Warum wohnst du eigentlich bei Keyla, und nicht bei dir Zuhause?", fragte Sam plötzlich. Ich hörte augenblicklich auf mit allem, was ich gerade tat und biss mir wieder auf meiner Lippe herum. Es würde mir gut tun, darüber zu sprechen. Das hatten sie mir damals immer gesagt. Doch ich hätte niemals ein Wort darüber verloren, nicht mal gegenüber Rosa.

Ich versuchte so zu klingen, als sei es keine große Sache. Doch es war eine verdammte große Sache, die mir tief im Herzen saß und ständig hineinstach.

,, Mein Vater ist gestorben und meine Mutter arbeitet deswegen in Mexiko. Sie kommt uns selten besuchen und wir sehen sie nicht oft", sprach ich es endlich aus.

,, Das ... Das wusste ich nicht. T-tut mir leid."

,, Wofür entschuldigst du dich, dulzura?"

,, Ich weiß nicht ... Aber ich weiß, dass Mitleid das letzte ist, was du brauchst", lächelte sie. Ich legte den Kopf schief und sah hinauf in die Sterne, wo mein Papá saß und Acht auf uns gab, wie Mamá uns immer erzählt hatte. Doch keine Sekunde später wurden die Lichter vom Garten alle ausgemacht und wir saßen im Dunkeln da. Und das einzige was leuchtete, waren die Sterne.

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