S A M
,, Was macht ihr da?" Augenblicklich schubste ich Alonso von mir runter und stand mithilfe von Keyla auf. Die ganze Situation war mir so unangenehm, ich meinte, sie hatten uns beim Fast-Knutschen erwischt. Ging es noch peinlicher?
Alonso rappelte sich ebenfalls auf und fing an, etwas zu husten. Ich klopfte mir die Erde von meinem Sachen und schüttelte meine Haare.
,, Was ist eigentlich passiert?", fragte ich diesmal Alonso.
Er hatte urplötzlich meine Hand genommen und war losgerannt. Einfach so losgerannt. Und ich hatte High Heels an. Und bevor ich überhaupt runterfallen konnte, hatte er mich in einen verdammten Busch geschubst. Vielleicht war der ja voller Insekten und jetzt klebten Würmer an meiner Lederjacke? Aber warum war er überhaupt losgerannt?
,, Irgendein Penner", fing Alonso an und fuhr sich durch die dunklen Locken. ,, Um genau zu sein, der Türsteher, ist ein Warrior. Er hat mich mit einem Messer bedroht und wollte danach die Bullen rufen." Zögerlich sah ich dann zu Keyla.
,, Dann sind Ramon und ich gekommen, um Alonso den Rücken freizuhalten. Der Typ hat danach seine Mitglieder geholt und wollte auf uns schießen." Mein Mund formte sich vor Schock zu einem 'O'. Er wollte auf sie schießen?
Ein kalter Schauer überkam mich, als ich daran dachte, dass sie so leicht mit Leben und Tod spielten.
,, Ich hatte meine Waffe nicht dabei", seufzte Alonso. Ich hustete ein paar Mal und sah danach zu Keyla und Ramon.
,, Wir sind vor einer Schießerei weggerannt?" Keyla zuckte nur mit den Schultern und nickte unbeeindruckt. ,, Kann sein", murmelte sie nur. Ich hielt mir die Hand vor den Mund. Sofort wurde mein Atem unregelmäßiger und ich fing an, zu schwitzen. Obwohl es kühl war, war mit unglaublich warm. Sie könnten sterben.
Warum kapierten sie nicht, dass sowas gefährlich war?
,, Wollen wir uns jetzt deswegen den Abend vermiesen lassen? Los, bewegt eure Ärsche wieder zurück", rief Ramon und schubste mich und Keyla leicht nach vorne. Ich stand stocksteif und schüttelte vor Schock den Kopf. War das sein ernst? Ich würde keinen einzigen Schritt in die Richtung von diesem Club wagen.
,, Spinnst du?", schrie ich schrill und blieb wir ein bockiges Kind auf einem Fleck. ,, Ich werde ganz sicher nicht in diesen Club gehen."
,, Warum?" Alonso schien das wohl ganz zu amüsieren, denn er grinste nur blöd und seufzte kurz danach.
,, Die haben Waffen!"
,, Na und?" Ramon zuckte mit den Schultern. ,, Wir auch. Ich hab zwei Knarren in meinem Motorrad."
,, Aber ihr bringt niemanden um, oder?" Nun herrschte Stille, was mich nun noch mehr schockte. Verbrachte ich hier Zeit mit Mördern?
,, Wir bringen niemanden um", murmelte Keyla. ,, Wir beschützen uns."
,, Was geht dich das überhaupt an?", knurrte nun Alonso plötzlich angespannt.
,, Vieles. Keyla ist meine beste Freundin", zischte ich bissig und blickte ihm nicht mehr in die Augen. ,, Und andere Menschenleben sind mir auch wichtig."
,, Ach, also bin ich dir wichtig?"
,, Verdreh' mir die Wörter nicht im Mund!"
,, Aber du hast es genauso gesagt! Andere Menschenleben sind dir auch wichtig. 'Sag doch gleich, dass du in mich verliebt bist." Nun platze mein Geduldsfaden. Wie konnte er es wagen, sowas bescheuertes zu vermuten? Vielleicht mochte ich ihn etwas. Aber verliebt war was ganz anderes! Da bildete sich Mr. Ramírez etwas ein.
,, Nicht einmal in deinen schönsten Träumen", erwiderte ich stutzig und spannte meinen Kiefer an.
,, In jedem meiner Träume, princesa."
,, Ich jage dich eher in deinen Alpträumen."
,, Mit einer Peitsche?" Er schmunzelte etwas, steckte die Hände in die Hosentasche und grinste verschmitzt.
Empört zog ich die Luft ein. Was für Fantasien hatte er denn?
,, Komm jetzt mit", kicherte Keyla und zog mich an meiner Hand, Richtung Club. Wenige Sekunden später realisierte ich erstmal, dass sie mich in den Club brachte, voller Mitglieder ihrer verfeindeten Gang.
,, Wie wollen wir überhaupt darein?"
,, 'Lass das mal unsere Sorge sein", sagte Alonso und warf mir ein halbes Lächeln zu. Ich blickte ihn misstrauisch an und versuchte schnell mitzukommen, doch mit diesen schrecklichen Tretern ging das ziemlich schlecht.
Etwa einen halben Kilometer vor dem Club bogen wir plötzlich nach rechts ab. Wir gingen um den Club herum nach hinten, wo die Mülltonnen standen und es übel stank. Ich hielt mir angewidert die Nase zu.
,, Also, warum sind wir hier? Wie wollen wir in den Club? Können wir so schnell wie möglich weg von hier?"
,, Wirst du gleich sehen." Wieder tat Alonso einen auf 'Geheimnisvoll'.
Keine Sekunde später schob Ramon die Mülltonne hinter zwei kleine, offene Fenster und stieg hinauf. Er kletterte geschickt durch das Fenster in den Club. Ich hörte ihn sogar erleichtert ausatmen.
,, Keyla, komm schon!" Keyla tat es ihm gleich, jedoch zog sie davor ihre High Heels aus und brauchte Hilfe beim Hinaufsteigen der Tonne.
,, Du bist dran, Sam", erwiderte Alonso und zeigte auf die Mülltonne.
,, I-ich weiß nicht, bestimmt fall' ich runter", murmelte ich. Beim Klettern war ich nie geschickt.
,, Große Klappe, nix dahinter, Hmm?" Keine Sekunde später kletterte Alonso auf die Tonne, durch das Fenster und schien nun im Club zu sein.
,, Ernsthaft? Keyla hilfst du und mich lässt du hier alleine?", schrie ich wütend und seufzte genervt.
,, Zeig' mir, was du drauf hast! Eine princesa kann bestimmt mehr, als nur hochnäsig und empört zu sein", rief er belustigt zurück. Ich stöhnte wiederum genervt auf und zog mir meine Schuhe aus. Mit nackten Füße versuchte ich auf die Mülltonne zu klettern.
Natürlich scheiterte ich bei den ersten Versuchen.
Beim vierten Mal schaffte ich es tatsächlich. Ich hielt mich an den Seiten und dabei meine Schuhe fest. Plötzlich rollte die Öffnung der Tonne auf und bevor ich hinein fallen konnte, hielt ich mich an der äußeren Fensterbank fest und warf dabei meine Schuhe in den Club.
,, Aua!", schrie eine männliche Stimme. Alonso. ,, Sam, sind das deine Schuhe? Hast du mich ernsthaft damit abgeworfen?"
,, ALONSO! Ich hab da ein Problem", kreischte ich panisch und versuchte durch das Fenster zu klettern, doch meine Füße fanden nirgendwo Halt.
Alonso's Kopf blickte über mich. Er grinste.
,, Ow, braucht da jemand Hilfe?"
,, Nein! Zieh' mich nur nach oben."
,, Hört sich so an, als ob du Hilfe brauchst."
,, Tu ich aber nicht. Jetzt zieh' mich nach oben!" Alonso grinste amüsiert.
,, Dafür schuldest du mir was, verstanden?"
,, Was?! Nein!", rief ich panisch und versuchte irgendwie alleine durch das Fenster zu klettern, wobei ich scheiterte und fast in die verdammte Tonne fiel.
,, Es ist doch eh alles deine Schuld! Warum auch eine scheiß Tonne!"
,, Willst du in den Müll fallen?" Er legte seine warmen und großen Hände auf meine. Sofort überkam mich ein angenehmer Schauer, was mein Herz zum Rasen brachte.
,, Zieh. Mich. Nach. Oben", knurrte ich wütend.
,, Zauberwort?"
,, Fick dich."
,, Ich sagte Zauberwort. Nicht Wörter", Alonso zwinkerte mir grinsend zu.
,, Ich reiß dir die Eier ab. Warte bloß ab!" Er beugte sich zu mir hinter und hauchte mir ins Ohr:,, Ich kann es kaum erwarten, bis du sie anfasst." Und dann zog er mich mit einem Ruck hoch.
A/N:
Oh man :/ Tut mir leid, wenn die Kapitel so unregelmäßig kamen, doch ich habe Stress mit der Schule, da ich höchstwahrscheinlich die Schule wechsele und wir die Vera (auch als Lernstandserhebung bekannt) geschrieben haben:)
Vielen lieben Dank für die 9k!!❤️🎉