Ghosts of Eleo

By FraeuleinJung

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"Abigail du kannst sehen", so hatte Abbys Großmutter es einige Stunden vor ihrem Tod ausgedrückt. Seit dem A... More

1.Kapitel
2.Kapitel
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4.Kapitel
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8. Kapitel
9. Kapitel
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13. Kapitel
14. Kapitel
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23.Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
Epilog

11. Kapitel

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By FraeuleinJung

"How I helped a ghost, crashing the most boring party on earth."

Danny sollte Recht behalten. Dank mir waren wir zu spät und diese Tatsache machte Mum sichtlich nervös. Seit wir das Auto eine Straße weiter geparkt hatten, hatte sie ihren Lidstrich dreimal in den Außenspiegeln anderer Autos überprüft und unablässig ihre Jeans glatt gestrichen.

Wir befanden uns im ersten Bezirk, nahe der O'Connell Street mit ihren imposanten Gebäuden.

"Ist es das hier?", fragte ich, um Mum aus ihrem emotionalen Loch zu holen, in das sie in den letzten vierzig Minuten gefallen waren. Mental bereitete sie sich gerade auf das Zusammentreffen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester vor.

Doch anstatt von Mum, antwortete Danny mir, indem er zielstrebig die ausladende Vortreppe betrat und ehe Mum es verhindern konnte, die Klingel betätigte, die sich neben dem polierten Namenesschild mit der geschwungenen Aufschrift "Alwood" befand.

Eine halbe Minute passierte gar nichts. Während ich an der überladenen Fassade hoch blickte und die hell erleuchteten Fenster über mir betrachtete, spielte ich mit dem Gedanken einfach zu gehen. Vermutlich würde unser Fehlen niemanden interessieren. Gerade als ich den Mund öffnen wollte, wurde allerdings die schwere Holztür geöffnet.

Ein Mädchen mit hellblondem Schopf erschien im Rahmen. Sie sagte nichts.

"Hallo Carla-", begann Mum, doch Carla unterbrach sie: "Ich bin Olive".

"Natürlich, ich - egal. Groß bist du geworden".

Danny und ich wechselten einen Blick. Das war erbärmlich. Vor allem wenn man bedachte, dass Olive und Carla zweieiige Zwillinge waren.

Wenn Mum schon bei ihrem Anblick nervös wurde, wie sollten sie dann den Rest des Abends überstehen? So ganz ohne Alkohol, denn immerhin musste sie uns noch nach Hause fahren. Ich hatte wirklich nicht vor hier länger als nötig zu bleiben.

"Wie dem auch sie Olive, willst du uns nicht rein bitten?", fragte ich honigsüß und gab Mum unauffällig einen Schubs in Richtung Eingang. Wer weiß? Vielleicht wäre sie sonst hier stehen geblieben? Zu zutrauen wäre es ihr jeden Falls.

Danny und ich folgten ihr mit einigen Sekunden Abstand. Das Erdgeschoss, das wir nun betreten hatten wurde nicht wirklich bewohnt. Stattdessen bestand aus mehreren Räumen, die als Waschküche, Vorrats- und Lagerräume genutzt wurden. Der Eingangsbereich, in dem wir uns befanden war (und man kann es nicht anders ausdrücken) imposant.

Das Parkett glänze, die Decke war Stuck verziert und mehrere hässliche aber garantiert teure Vasen standen herum. Die vertäfelten Wände zierten mehrere Landschaftsmalereien. Von der Tür aus waren es nur wenige Meter zu der monströsen Treppe, die den Mittelpunkt des Raumes bildete und in den Wohnbereich führte.

"Ach du Scheiße. Das kann ja heiter werden", murmelte er mir auf Gälisch zu. Das mit dem Gälisch war so eine Sache. Eigentlich mochte ich die Sprache, nur eben nicht als Schulfach.

Meine Grandma hatte sie im Umgang mit uns benutzt, genau wie Dad. Mum sprach nur ein paar Brocken, die sie erst gelernt hatte, nachdem sie nach Howth gezogen war. Der Rest der Familie Downing sprach lediglich Englisch, Französisch, Indonesisch, Chinesisch, Spanisch oder was auch immer gerade auf dem internationalen Markt gefordert wurde. Man konnte Gälisch also als Dannys und mein "Geheimsprache" bezeichnen. (Auch wenn seins vermutlich besser war als meins, reichte es hier für aus).

"Kannst du laut sagen", erwiderte ich und erfreute mich dabei an Olive' s genervt, gelangweilten Gesichtsausdruck. Vielleicht war der Abend doch noch irgendwie zu retten.

Wir folgten unserer Cousine über den dicken roten Teppich und stiegen hinter ihr die Treppe hoch. Schon hier konnte man das Stimmengewirr aus dem Salon vernehmen. Hohes Gelächter, tiefe Stimmen, Gläser klirren, das Klackern vor Absätzen auf dem polierten Holzboden. Je näher wir der Geräuschkulisse kamen, desto nervöser schien Mum zu werden. Ständig wischte sie ihre Hände an der Hose ab, fummelte an ihren Haaren herum. Ihr war nicht mehr zu helfen, dachte ich und überlegte fieberhaft war wir tun könnten. Doch meine Möglichkeiten waren nur begrenzt.

Einen Schwächeanfall oder so etwas vortäuschen, fiel kategorisch heraus, da bestimmt gleich mehrere Ärzte anwesend waren.

Okay, ich gestehe, das war die einzige Möglichkeit die mir auf die Schnelle einfiel und als ich dann endlich eine fast glaubwürdige Story ausgeheckt hatte, befanden wir uns Mitten im Gedränge.

Ein prüfender Blick bestätigte das, was ich bereits geahnt hatte. Definitiv die Upperclass. Vermutlich niemand der für sich selbst kochte, geschweige denn seine Wäsche selbst wusch.

"Kennst du davon jemanden?", murmelte ich Danny zu. Ohne hinzusehen, wusste ich, dass sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich.

"Mit ein paar von denen sind wir verwandt. Die Zwillinge, unsere Tante und die dicke Frau dahinten war letztes Jahr auch dabei und hat mir von ihrem toten Vetter erzählt. Die. Ganze. Zeit".

"Ich glaub ich kann niemandem hier irgendeinen Namen zu ordnen", gab ich leise lachend zu und steuerte zusammen mit Danny auf das Buffet zu. Mum war an irgendeine Bekannte aus der Galerie geraten. Besser eine Kunstsammlerin als eine durchgeknallte Verwandte.

Die Sache war, dass wenn reiche Menschen sich trafen, um zu feiern, war das zwar meistens langweilig aber das Essen war wirklich, wirklich ziemlich gut. Und zugegeben war das Ambiente ziemlich nett. der sogenannte Salon war geschmackvoll eingerichtet und lange nicht so überladen wie das Untergeschoss und über das Panoromafenster hatte man einen hervorragenden Blick auf die Lichter der Stadt.

Danny schob sich an einem älteren Pärchen vorbei, das sich wild gestikulierend unterhielt.

"Das ist schon ziemlich traurig", antwortete er nachdem erfolgreich dem Arm des Mannes ausgewichen war.

Wir verließen den Salon und traten in den anschließenden, etwas kleineren Raum, in dem sich kaum Leute befanden.

Zielstrebig griff ich nach einem der Teller und begutachtete die Speisen. Bevor ich mich einfach entschloss alles mindestens einmal auszuprobieren.

*

Zwanzig Minuten später war das Essen abgekühlt, während ich kaum einen Bissen davon hatte nehmen können. Fast ständig waren irgendwelche fremden Menschen um mich herum, die mich scheinbar kannten. Ich musste Fragen über die Schule beantworten übers Surfen und und und. Es war langweilig. Danny erging es nicht besser, dieser war in ein Gespräch mit Grandma Victoria verwickelt worden. Selbst auf die Distanz konnte man erkennen, dass sie an seinem neuen Haarschnitt herum kritelte. Allerdings war Danny im Vergleich zu mir wesentlich besser darin seine Gefühle und Emotionen zu verstecken.

"Und wie lange machst du das schon?", fragte der Typ mir gegenüber, der wenn ich mich Recht erinnerte, ein Cousin dritten Grades war.

"Fast zwölf Jahre", ich nippte an meinem Sekt, den Mum mir im Vorbeigehen in die Hand gedrückt hatte. Mittlerweile wirkte sie erstaunlich gefasst.

"Und du so? Was machst du in deiner Freizeit?".

"Ich segle", erklärte er stolz und strich sich die nur leicht gegelten Haare zurück. Ich setzte ein Lächeln auf, das noch nicht einmal komplett gekünstelt war.

"Und wie lange schon?", erkundigte ich mich und stopfte mir eine Gabel überbackene Rigatoni in den Mund. Auch wenn sie schon kalt waren, schmeckten sie einfach himmlisch.

"Seit ich elf bin", der Junge, dessen Name mir entfallen war warf sich albern in die Brust. Meinte er diese Geste ironisch oder ernst? Vermutlich eher letzteres.

Ich überspielte meine nicht vorhandene Begeisterung und trank erneut von dem Sekt.

"Das sind dann acht Jahre", erklärte er weiter.

"Mhh", machte ich und schob eine weitere Gabel Rigatoni in meinen Mund. Solange ich essen konnte, konnte er ruhig reden. Schließlich schien er sich nicht sonderlich für mich zu interessieren, stattdessen lauschte er lieber dem Klang seiner eigenen Stimme.

"Ach Herr Gott", gab er irgendwann von sich. Sein leicht entsetzter Tonfall ließ mich aber dann doch aufhorchen.

"Alles klar?", brachte ich heraus, nachdem ich meinen Bissen herunter geschluckt hatte.

"Schau dir mal die da an".

Mit die da meinte der Junge eine Frau, die gerade den Salon über die monströse Treppe betreten hatte. Kaum hatte ich die Frau mit den langen blonden Haaren, abgetragenen Adidas-Sneakern und einer knall roten Bluse mit gewagtem Ausschnitt erblickte, musste ich grinsen. Tante Isabel sah definitiv aus wie Anfang dreißig und nicht wie gerade vierzig geworden.

Mein Gegenüber hingegen rümpfte die Nase. Herrje war der verzogen. Allerdings schien er nicht der einzige zu sein der Tante Isabel - sagen wir mal- ungewöhnlich fand.

Eilig stellte ich meinen Teller auf dem Tisch vor mir ab und sprang von dem Eierschalen farbenden Sofa auf, um mich zu Isabel zu gesellen. Mein Gesprächspartner schien von meinem etwas rüden Abgang nicht allzu begeistert zu sein. Seinen Protest, als ich verschwand, hörte ich nur noch auf halbem Ohr.

"Isabel", lächelnd begrüßte ich sie und erwiderte ihre herzliche Umarmung.

"Hi Abby. Lass dich ansehen", lachte sie.

"Groß bist du geworden".

Ich verdrehte die Augen: "Ja in den drei Monaten in denen wir uns nicht gesehen haben, bin ich unglaublich gewachsen."

Isabel lachte erneut und wuschelte mir scherzhaft durch die Haare: "Du weißt genau wie ich das meine. Ich-", jäh stockte sie und ließ von mir ab.

"Caren, schön dich zu sehen", begrüßte sie ihre älteste Schwester und setzte ein strahlendes Lächeln auf. Auf dem Absatz drehte ich mich um und erblickte eine ältere Version meiner Mum. Allerdings waren Tante Carens Haare sorgfältig hochgesteckt, ihr Kleid saß perfekt, allerdings hatte ihr Make-up ihre Falten nichts ganz verdecken können. Und von den Falten hatte Caren nicht wenige. Vor allem die auf Stirn und neben dem Mund, die von einem dauerhaft missbilligenden Gesichtsausdruck zeugten. Grandma Victoria hatte übrigens die gleichen, auch wenn ich zugeben muss, dass die von unserer Grandma doch noch tiefer waren. Aber das laut Mum und Isabel war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die sogenannten Downing-Falten, für immer tief in Tante Carens Gesichtszüge eingebrannt haben würden.

"Ich hab deine Bestätigungskarte gar nicht bekommen", erwiderte Caren ohne ihre jüngste Schwester richtig zu begrüßen.

"Oh ich hab sie aber abgeschickt", gab Isabel zurück und setzte das gleiche falsche Lächeln auf wie ihre Schwester.

"Dann ist sie wohl in der Post verloren gegangen", Mum trat zu uns. Augenscheinlich war dieses gekünstelte Lächeln irgendwie erblich bedingt, denn Mum hatte genau das gleiche tödliche und falsche Lächeln aufgesetzt.

"Ganz bestimmt", Carens Mundwinkel schienen versteinert. Gerade als die Spannung beinahe zu fühlen war, fiel Carens Aufmerksamkeit auf mich: "Abigail, schön dich zu sehen".

"Abby", verbesserten Mum und ich sie automatisch. Worauf sich die Falten um Carens Mund gefährlich vertieften und Isabel angestrengt ein Grinsen unterdrücken musste.

"Ich versteh nicht warum du deiner Tochter den Namen einer biblischen Figur gibst aber sie trotz allem rufst du sie mit diesem albernen Spitznamen", kopfschüttelnd nippte sie an ihrem Sekt.

Mit Mühe konnte ich ein entnervtes Seufzen unterdrücken. Wie oft hatten sie diese überflüssige Diskussion schon geführt? Aber diesmal hatte Mum ein neues Argument parat, anstatt wie sonst zu schweigen: "Wer sagt, dass ich Abby nicht nach Abigail Williams, der Hauptfigur aus dem historischen Theaterstück "Hexenjagd" von Arthur Miller benannt habe?".

Offenbar kannte die ach so gebildete Caren besagtes Theaterstück genauso wenig wie ich. Also presste sie nur die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, ehe sie: "Ich geh mich mal um meine Gäste kümmern", heraus brachte und verschwand.

Mum und Isabel warteten bis Tante Caren außer Hörweite war, bevor sie synchron seufzten.

"Jedes Jahr der selbe Unsinn", Isabel schüttelte den Kopf und nahm Mum ihr Sektglas aus der Hand.

"Gibt es das Theaterstück eigentlich wirklich?", hakte sie nach und gab Mum das Glas zurück, nachdem sie es halb ausgetrunken hatte.

Mum kicherte (Merkwürdig aber wahr, auch Mütter können kichern): "Nach Mutters Geburtstag und dem letzten Gespräch über Abbys Namen hab ich bekannte Persönlichkeiten mit dem Namen Abigail bei Wikipedia gesucht und mir einfach das älteste ausgesucht".

"Chapeau, Schwesterchen. Chapeau".

"Apropos hast du Mutter schon gesehen?", fragte Mum und eine kleine Spur Panik trat sowohl in ihre Stimme als auch in ihren Gesichtsausdruck.

"Ich bin gerade zwei Minuten da. Carla hat mir die Tür geöffnet und jetzt steh ich hier. Ich hatte also noch keine Zeit mir anzuhören, dass es ein Fehler war meinen Mädchennamen nach der Scheidung nicht wieder anzunehmen."

"Scheidungen sind ja auch sowas von schlimm", der sarkastische Unterton in Mums Stimme überdeckte den erneuten Anflug von Nervosität.

"Ja, wenn du aus deiner Ehe rauskommen willst, ist die Scheidung der falsche Weg. Du musst schon zur Witwe werden", die Worte waren aus Isabels Mund ehe sie darüber richtig nachgedacht hatte und ihr ein leises: "Oh" entfuhr.

"Sorry, das sollte nicht so klingen", schob sie schnell hinter her.

"Ist schon okay", brachte Mum hervor.

"In unserer Familie bin ich schließlich nicht die einzige Witwe", in ihrer Stimme schwang eine beinahe ungewohnte Bitterkeit mit.

"Aber ich bin die, die ganz langweilig ihren Mann an Krebs verloren hat, während der von Caren einen Autounfall hatte und wochenlang im Koma lag. Als sei das ein Wettkampf", Mum spuckte die Worte beinahe aus. Es war ein offenes Geheimnis, dass Tante Caren nie wirklich sonderlich traurig um den Verlust von Ehemann Nummer eins gewesen war. Ehemann Nummer eins war der Unternehmensberater und Vater der Zwillinge. Ehemann Nummer zwei war der gegenwärtige Gatte Carens, der sich ironischer Weise als der beste Freund von Ehemann Nummer eins herausgestellt hatte.

Isabel lächelte schwach: "Sorry, ich hab nicht drüber nachgedacht", entschuldigte sie sich kleinlaut.

"Ist schon okay, man gewöhnt sich daran und es ist ja jetzt schon was her".

Es war komisch Mum über Dads Tod sprechen zu hören. Im Laufe der Jahre, hatten wir aufgehört viel darüber zu reden. Nicht weil wir in vergaßen, sondern weil alles gesagt worden war und sich jeder für sich an ihn erinnerte. So fiel es unserer Familie nun mal leichter damit um zu gehen.

"Dann lass uns mal zu Mutter gehen", schlug Isabel vor. Mum stimmte ihr kleinlaut zu, trotzdem sah man ihrem Blick an, dass sie nicht wollte.

"Wenn wir das nicht tun, dann wird sie uns vermutlich ewig böse sein".

"Ich glaub ich geh dann mal", erklärte ich entschieden. Isabel lächelte: "Wenn du nicht über deine Noten und deine Haltung sprechen willst, ist das vermutlich die klügste Entscheidung".

Während Mum und Tante Isabel in einen der angrenzenden Räume verschwanden, um sich mit Grandma Victoria zu unterhalten, stand ich einige Sekunden orientierungslos im Raum herum. Mein Essen auf dem kleinen Tischchen war abgeräumt worden, der Kerl mit dem ich mich vorhin unterhalten hatte, war (dem Himmel sei Dank) verschwunden aber auf dem Sofa, auf dem ich eben noch gesessen hatte, saß nun Danny, der mich ungeduldig zu sich winkte.

Geschickt schlängelte ich mich durch die umher stehenden Menschgrüppchen und konnte mich bald neben Danny auf das Sofa fallen lassen.

"Was gibts so wichtiges?", erkundigte ich mich über den Grund für dessen Ungeduld.

"Ich hab da eben was entdeckt", ließ er mich mit leicht gesenkter Stimme wissen. Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch: "Und zwar was? Etwa einen normalen Menschen?".

Dannys Grübchen traten deutlich hervor, während er grinste: "So was in der Art. Sieh mal". Mit dem Kopf nickte er in Richtung einer antiken Kommode, um die herum sich niemand aufhielt.

"Was ist damit?".

"Sieh genau hin", forderte er mich auf. Ich verstand.

Und tatsächlich, als ich mich lang genug konzentriert hatte, konnte ich schließlich erkennen, was Danny meinte. Dort an die Kommode gelehnt stand Ehemann Nummer eins. Als Geist, versteht sich.

"Ist das-?".

"Phillip Keannon? Tante Carens erster Mann? Ja, ich glaub schon".

"Heißt das er sitzt in unserer Welt fest mit einer Aufgabe?", fuhr Danny fort.

Ich nickte, wobei ich gleichzeitig den Geist von Ehemann Nummer eins musterte. Auch er sah nicht besser aus als Henry. Mehrere klaffende Wunden zogen sich über sein Gesicht und wenn ich mich nicht ganz irrte, konnte ich einige Glassplitter darin aus machen, die vermutlich von der bei dem Unfall zersprungenen Windschutzscheibe stammten.

"Und was mache wir jetzt?", während er das fragte, sah er mich mit dieser Sorte von Blick an, die ausdrückte, dass wir beiden schon wussten, was wir als nächstes tun würden.

Ohne meine Antwort wirklich abzuwarten, erhob mein Bruder sich von dem Sofa und streckte mir die Hand entgegen, um mir auf zu helfen.

Langsam bewegten wir uns auf den Geist zu, der immer noch an der Kommode lehnte und das Treiben um sich herum zu beobachten schien.

"Mr Keannon?", fragte ich zaghaft.

Etwas irritiert blickte der Vater von Olive und Carla uns an. Unverwandt starrten Danny und ich zurück.

"Ihr könnt mich sehen?".

"Nein, eigentlich verarschen wir sie nur", entgegnete ich und verkniff mir nur mit Mühe ein Augenverdrehen. Danny lehnte sich mir gegenüber an die Kommode, sodass sich Phillips Geist zwischen uns befand und es so aussah, als würden wir uns lediglich miteinander unterhalten.

"Phillip, wenn Sie noch hier sind-", begann Danny vorsichtig und verlagerte sein Gewicht von seinem Linken auf sein rechtes Bein.

"Ja, ja, ich weiß, ich weiß... ich war ein schlechter Mensch. Arrogant. Egozentrisch. Launisch und egoistisch. Hab ich alles schon von denen gehört- müsst ihr mir nicht auch unter die Nase reiben".

Eine leichte Falte bildete sich zwischen Dannys Augenbrauen und das Glimmen um seine Handflächen herum, schien kurzzeitig heller zu werden.

"Darauf wollte ich überhaupt nicht hinaus", in seiner Stimme lag eine ungewohnte Spur Schärfe.

"Und worauf dann?", provokant zog Phillip eine Augenbraue hoch. Er verhielt sich nicht ganz so unerträglich, wie zu seinen Lebzeiten. Wollte ich diesem arroganten Schleimbeutel überhaupt helfen? Eigentlich nicht. Aber andererseits- andererseits wollte ich unbedingt wissen, wie es war jemandem auf diese spezielle Art zu helfen. Nicht dass ich hinterher bei Henry etwas falsch machte und er auf ewig in dieser Welt herum spuken müsste.

"Phillip, wie Sie vielleicht wissen, müssen sie nicht für Immer hier bleiben", Danny musterte Phillip von Oben bis Unten. Obwohl er ihm gerade ein Angebot machen wollte, sah er ihr immer noch mit diesem abschätzigen Blick an, den ich früher abbekommen hatte, wenn ich das letzte Stück Schokolade ohne zu fragen gegessen hatte.

Man konnte es in Phillips angematschten Kopf rattert sehen. Als der Groschen dann schließlich fiel, machte er große Augen: "Das heißt. Moment. Ihr seht mich. Ihr könnt mich hören. Heißt, ihr könntet etwas für mich tun".

Ich nickte: "Darauf wollte Danny hinaus. Sie haben eine Aufgabe bekommen, wir können Ihnen helfen, diese Aufgabe zu erfüllen. Aber, Sie müssen dafür ihre Taten bereuen."

Hastig nickte Phillip. Die Aussicht, nicht für immer in dieser Welt bleiben zu müssen, schien ihn zu beflügeln.

"Das tue ich bereits", erklärte er eilig. "Ich weiß, dass ich ... gewisse Dinge nicht hätte tun soll. Und ich hasse mich dafür, dafür dass ich nicht nachgedacht habe, was andere für Konsequenzen davon tragen könnten, dass es mir egal war", plötzlich nervös nahm Phillip seine randlose Brille von der Nase und rieb sie an seinem Hemd, in dem schwachen Versuch sie zu säubern.

Danny warf mir einen skeptischen Blick zu. Ich wusste genau was er dachte. Er war nicht überzeugt. Er traute Phillip nicht.

"Lass es uns versuchen", formte ich mit den Lippen. Dannys Lippen wurden zu einer schmalen Linie und seine Augenbrauen zogen sich so weit wie möglich zusammen. Definitiv, er glaubte, dass hier war eine ziemlich schlechte Idee. Und vielleicht war es das auch.

"Phillip?", hob ich vorsichtig die Stimme und versuchte seine Aufmerksamkeit von der Brille wieder auf mich zu lenken.

"Wie lautet ihre Aufgabe?", schob Danny ungewohnt ungeduldig hinter her.

"Ach... ja - Die Aufgabe", es war als würde er aus einer Trance erwachen.

"Ihr wisst, dass es in meinem Umfeld nur eine Person gibt, die schlimmer ist als ich und die gleichzeitig für meinen Tod verantwortlich ist."

Ich hatte eine Ahnung, wen er meinte. Aber den Namen jetzt einfach so reinzuwerfen, das kam mir schon etwas taktlos vor. Danny hingegen hatte sein Taktgefühl zu Hause gelassen und fragte: "Was hat Tante Caren mit Ihrem Tod zu tun?".

Ich wusste, dass Tante Caren schräg drauf war, äußerst schräg. Aber sie war doch keine Mörderin. Zwar war Phillip zu seinen Lebzweiten kein wirklich angenehmer Zeitgenosse gewesen. Aber man sagte doch, Gleich und Gleich gesellt sich gern.

Caren hatte nie wirklich traurig gewirkt, nach Phillips Tod. Aber meiner Meinung nach war sie auch eine emotional verkrüppelte Beutelratte. Trotzdem war es mit schleierhaft, wie sie es fertiggebracht haben sollte ihren Mann umzubringen.

"Caren, die alte Schlampe wollte mich loswerden. Aber einfach die Scheidung einzureichen, dass hätte ihr Image als die perfekte Ehefrau zerstört. Also hat sie kurzer Hand, die Bremsen meines BMW's durchtrennt und den Rest der Geschichte kennt ihr ja."

Danny nickte, fast so als hätte ihn das gehörte nicht sonderlich überrascht.

"Und ihre Aufgabe ist nun...?"

Ein schmieriges Grinsen trat auf sein Gesicht: "Ich soll Carens Stolz einfach nur etwas stutzen und ihre beweisen, dass ich von ihrer Tat weiß oder wusste oder was auch immer".

So wie er gerade sprach, klang es nicht so als würde er irgendetwas überhaupt bereuen. Mehr noch, seine Art ekelte mich an. Andererseits war die Vorstellung an Tante Carens Stolz zu kratzen schon irgendwie verlockend.

Ich warf Danny einen Blick zu. Fragend zog dieser eine Augenbraue hoch. Ich hielt seinem Blick stand, bis er schließlich kurz nickte.

"Und das wäre alles? Einfach nur Caren einen Schrecken einjagen?", hakte er nach.

"Das ist alles", bestätigte Phillip. "Wie ist egal".

In meinem Kopf spielte ich beinahe automatisch mehrere Szenarien durch. Und eins davon, gefiel mir ganz besonders.

*

"Du hast eindeutig zu viele Gruselfilme gesehen", lachte Danny nachdem ich ihm von meinem Plan erzählt hatte.

"Vermutlich, aber was meinst du zu meiner Idee".

"Wenn wir ihr schon eins reinwürgen, dann können wir dabei ruhig auf unsere Kosten kommen", erklärte er und das erste ehrliche Lächeln dieses Abends breitete sich auf seinen Lippen aus.

"Mir gefällt die Idee übrigens auch", merkte Phillip an.

"Na dann, lasst es uns versuchen".

Betont unauffällig schoben wir uns von dem Platz an der Kommode, durch den Salon. Ich erblickte Mum, die zusammen mit Isabel auf einem der Sofas etwas abseits saß.

Unsere Großmutter stand etwas weiter weg und unterhielt sich mit dem Segler von vorhin. Offensichtlich war sie ganz angetan von ihm. Für ihre Verhältnisse sah sie geradezu begeistert aus. Sogar ihre sonst so eingemeißelten Gesichtszüge waren entspannter als sonst. Grinsend deutete ich auf sie:" Wäre sie sechzig Jahre jünger, würde sie diesen Typen glatt heiraten".

Danny lachte: "Vermutlich schon. Hast du eigentlich schon Carla und Olive gesehen?".

Ich zuckte die Schultern und senkte meine Stimme beim sprechen, da ich nicht wusste, ob Phillip uns hören konnte: "Nicht, seit Olive uns die Tür geöffnet hat. Aber falls du dir Sorgen machst, dass eine von ihnen bei Buffet vorbeischneit, kann ich dich entwarnen. Die beiden sehen mittlerweile nicht so aus, als würden sie überhaupt noch was essen".

Danny ließ seinen Blick über die Geburtstagsgesellschaft schweifen: "Olive ist dahinten und klimpert am Klavier und Carla... redet mit irgend so einem Typen, von dem ich wette, dass er Anwalt ist".

Wir hatten Glück, als wir den Raum mit dem Buffet betraten, war dort niemand.

"Mach die Türen zu", wies Danny mich an.

"Ist das nicht ein bisschen auffällig?", entgegnete ich mit der Hand schon an der Türklinke.

"Ist doch egal, ihr müsst euch einfach beeilen", drängte Phillip.

Danny seufzte: "Abby, hier ist kein Ketchup".

Upps... daran hatte ich in meinem brillanten Plan gar nicht gedacht. Geleitet von meinen klischeehaften, low-Budget Gruselfilmvorstellungen, hatte ich fest damit gerechnet, dass es hier Ketchup geben würde. Aber andererseits, welcher reiche Schnösel servierte auf einer Party schon den billigen Ketchup von Selfridges? Caren garantiert nicht.

Hastig schloss ich die Tür auf der Seite auf der wir hereingekommen waren, während Danny einen Stuhl unter die Klinke am anderen Ende stellte.

"Nimm irgendwas anderes. Ich glaube ich hab Salsa oder sowas gesehen".

Phillip konnte es nicht lassen, mich zu verbessern:"Eigentlich handelt es sich dabei um eine asiatische Chilipaste".

"Dann eben Chilipaste", murmelte ich. Griff nach dem Töpfchen mit der roten Sauce und begann sie an die Wand zu schmieren. So groß, dass jeder es lesen konnte. Aus einzelnen Linien wurden Buchstaben und aus Buchstaben Worten. Es war nicht sonderlich kreativ, aber würde unter Garantie seine Wirkung nicht verfehlen.

"Beeil dich", zischte Phillip.

"Sie macht ja schon", Danny lehnte sich gegen die Tür, an der kein Stuhl stand.

Und schließlich stand er da. Der Klischee -behafteste Satz schlecht hin.

I know you killed me, Caren.
P.

Kritisch begutachtete ich mein Werk: "Ich hab mir das irgendwie spektakulärer vorgestellt", gab ich zu.

Danny lachte leise: "Komm lass uns abhauen". Darauf bedacht, so wenig Lärm wie möglich zu machen, stellte er den Stuhl bei Seite.

"Geht besser dort raus", riet und Phillip und deutete auf die zweite Tür, die (wie ich wusste) in einen kleinen Flur führte.

"Los komm", Danny hatte die Tür bereits geöffnet und war aus dem Raum heraus geschlüpft.

Ohne zu zögern, folgte ich ihm.

Wir tapsten durch den Flur, bogen an der hinteren Ecke nach links und standen wenige Sekunden später wieder im belebten Salon.

Niemand hatte unser Fehlen bemerkt. Jetzt hieß es Abwarten und Tee trinken. Wir postierten uns auf den zwei schmalen Sesseln, die vor dem Panoramafenster standen.

"Wie lang glaubst du wird es dauern?", fragte ich und fläzte mich unangemessen auf dem durchaus bequemen Möbelstück.

Danny zuckte die Schultern: "Nicht lange".

"Abby, ich weiß du willst, dass es funktioniert, einfach um dich sicher zu fühlen. Und ich glaube auch, dass unser Teil des Plans funktionieren sollte aber-", er stockte, um nach den passenden Worten zu suchen.

"Aber du glaubst, dass Phillips Einstellung falsch ist?", fragte ich.

Danny nickte: "Er kommt mir so falsch vor, nicht so als würde er seine Taten, was auch immer er damit meinte, von ganzem Herzen bereuen". Er lehnte sich etwas zur Seite, um zu Phillip spähen zu können. Dieser war, unsichtbar wie er für den Großteil der Partygesellschaft war, im Buffetraum zurück geblieben, um Carens Reaktion so gut wie möglich mitzubekommen.

"Ich weiß was du meinst aber ich glaube er ist einfach anders. Vielleicht bereut er wirklich und kann es lediglich nicht zeigen. Vielleicht ist er emotional ähnlich verkrüppelt wie Tante Caren".

Ich sah seinem Gesichtsausdruck an, dass er nicht überzeugt war, weswegen ich: "Wir werden es gleich sehen. Wenn er noch hier ist, dann ist seine Reue wohl nicht echt".

Wir warteten keine fünf Minuten, bis wir eine Freundin Carens aus dem Buffet-Raum wuseln sahen. Sie steuerte direkt auf Caren zu und wechselte mit ihr einige Worte. Kurz darauf sah man sie aus dem Salon verschwinden und hörte einen spitzen Schrei aus dem Buffet-Raum, dicht gefolgt von einem: "Was soll das? Was ist das d- Arghhh", unsere Saucen-Schmiererei hatte ihre Wirkung erzielt.

Wie ein Rudel verwirrter Tiere, strömten die Gäste alle gleichzeitig auf das Buffet zu. Ein dichtes Gedränge entstand, so dass wir nichts sehen konnten, allerdings konnten wir durchaus hören, was Caren von sich gab. Sie wütete geradezu durch den kleineren Raum. Ich biss mir auf die Unterlippe, um mein Pokerface zu wahren.

"Wer war das? Wer hat das getan?", brüllte Caren. Ihre Stimme überschlug sich und schnellte dabei gleich eine ganze Oktave in die Höhe. Sämtliche Fledermäuse im Umkreis .

"Caren, Caren Schatz - beruhige dich doch", doch auch Carens derzeitiger Gatte David, konnte Caren nicht beruhigen. Sie war in Rage, und wie. Es war als hätte sie ihre Gäste komplett vergessen, sie wütete, schrie und raufte sich immer wieder die Haare.

"Lass mich allein David - Verschwinde - Verschwindet alle", fuhr sie David schließlich an, nachdem dieser versucht hatte, ihre Hand zu nehmen.

"Caren Camilla Alwood!", das war unverkennbar die herrische Stimme von Grandma Victoria, die es nicht mit ansehen konnte, wie ihre Vorzeigetochter sich in Gesellschaft zum Narren machte.

Während sie vortrat und ihre Tochter beinahe unsanft am Arm packte, erinnerte Grandma mich auf eine unheimliche Weise die Beschreibung von Lady Arista aus Rubinrot, da sie mehr denn je so aussah als hätte sie einen oder gleich mehrere Stöcke verschluckt.

Grandma Victoria seufzte tief, sah sich im Raum um, wobei ihr Blick abfällig an dem Geschmiere an der Wand hängen blieb. Man sah, dass ihre dünnen Lippen sich kurz bewegten aber sie sprach so leise, dass vermutlich nicht einmal Caren sie richtig verstand. Dann platzierte sie eine mit Altersflecken übersäte Hand in Carens Rücken und schob sie energisch und gleichzeitig routiniert aus dem Raum.

Erst jetzt schien der größte Teil der Gäste das Geschmiere an der Wand wirklich wahr zu nehmen, da Tante Caren bis jetzt fast ihre komplette Aufmerksamkeit erfordert hatte.

"Ist das Chilisauce?", fragte ein älterer Herr mit rosa glänzender Glatze.

"Scheint so", Isabel hatte sich nach Vorne gedrängt und begutachtete die Schmiererei. Selbst aus der Ferne, konnte man sehen, dass sie mit aller Kraft ein Grinsen unterdrücken musste.

"Merkwürdig, merkwürdig".

Doch so merkwürdig der Vorfall auch sein mochte, so konnte der die Dubliner Upperclass nicht länger als einige Minuten fesseln, bevor sie sich wieder wichtigen Dingen zuwandte, wie zum Beispiel dem Ausgang des letzten Polospiels.

Während die Menge sich zerstreute, stellte ich mich auf die Zehenspitzen, um den Überblick zu behalten und gleichzeitig nach Phillip Ausschau zu halten.

"Siehst du ihn?", meine Stimme war auf einmal belegt und hatte einen rauen Klang angenommen.

Zu meiner Erleichterung schüttelte Danny den Kopf. Phillip war von hier verschwunden. Hoffentlich für immer. Seine Reue war also doch echt gewesen. Merkwürdige Art sie zu zeigen.

Wortlos blickten Danny und ich uns an. Caren, so egozentrisch und bösartig sie doch war, hatte sie das verdient?

War es das wert gewesen?

__________________________

Ich melde mich zurück - Endlich. Meinungen sind ausdrücklich erwünscht :)

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