8. Kapitel

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I finally had the "You see ghosts - Me, too - Welcome to the club"- Talk and wasn't sure what to think about it in the end.

"Leute!", brüllte Daniel, obwohl es im Hauptraum des Vereinsheims fast still war.

Genervt sah Martha von ihrem Handy auf. Es wirkte fast so, als wolle sie unseren Trainer mit ihren Blicken aufspießen wollen.

"Schrei nicht so", motzte sie und legte ihr Handy mit dem Display nach unten auf den Tisch.
"Sei nicht so mosrig", äffte Daniel ihren Tonfall nach.

"Sie darf dich anmotzen, du hast uns zwei Stunden lang den Strand rauf und runter gescheucht", verteidigte Charlotte sie.

Eigentlich hatte Daniel uns heute wieder zum trainieren in die Bucht oder aufs offene Meer schicken wollen, doch der viel zu starke Seegang hatte es verhindert.

Zugegeben, die Vereinsleitung hatte es Daniel verboten und rauszuschicken, mit der Begründung, dass vermutlich mindestens einer von uns bei dem Versuch anständig zu surfen abnippeln würden. Daniel hatte das zwar mit dem Kommentar, ein bisschen Schwund sei immer, abgetan - Doch trotzdem waren wir heute nicht aufs Meer gefahren.

Stattdessen hatte Daniel sich darauf beschränkt und zum Zirkeltraining zwei Stunden über den Strand zu hetzen. Im eiskalten Regen. Von daher (und auf Grund der Tatsache, dass ich immer noch fror deswegen) verstand ich Martha und die anderen nur zu gut.

"Seid nicht solche Mädchen", unser Trainer, der nur wenige Jahre älter war als wir, verdrehte die Augen. Samuel lachte leise und legte die Beine auf den Tisch: "Wenn es dir nicht aufgefallen ist, Dan, fünfzig Prozent des Teams sind weiblich".

"Ist doch auch egal", lachte er und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Von uns lachte keiner, da wir

A. ungeheuer müde waren und B. alle einen ziemlichen Hass auf besagten Trainer hatten, der in diesem Moment so wie Samuel die Füße auf den Tisch legte.

"Was ich euch noch sagen wollte bevor ihr alle verschwindet", fuhr er fort.
"Gehts um die Wettkämpfe?", fiel Tyler ihm ins Wort.
"Nope, ausnahmsweise nicht. Von der Leitung meinte irgendwer, dass wir jemand neues bekommen".
"Jemand neues?", Jim verzog sein Gesicht.

"Sei nicht so voreingenommen", tadelte Daniel ihn. Der kleine blonde Junge verdrehte die Augen.

"Bin ich nicht", murmelte er und bettete seinen Kopf auf seinen Armen, die bereits auf dem Tisch lagen. Man sah ihm die Müdigkeit deutlich an.

"Ich glaub sie heißt Christina, ist fünfzehn und will hier anfangen", sprach Daniel weiter.

"Was heißt anfangen?", fuhr Charlotte ihm dazwischen.

"Na anfangen. Zum ersten Mal auf einem Brett stehen. Surfen lernen".

Echtes Entsetzen lag in Charlottes Blick, auch ich horchte auf.

"Ähm Daniel, ich weiß nicht ob's dir in den letzten Jahren aufgefallen ist aber wir sind sowas wie Leistungssportler - Und dann mit jemandem zu trainieren, der noch nie auf einem Brett stand?".

Lautstark pflichteten die anderen mir bei und Charlotte nahm den Faden auf: "Genau, es gibt doch auch eine Anfängergruppe, wäre sie da nicht sinnvoller aufgehoben?".

"Unser Training bleibt doch auch auf der Strecke", warf Jim ein und Tyler setzte hinzu: "Das ist doch total dämlich".

"Mädels, Mädels! Beruhigt euch!", beschwichtigend hob Daniel die Hände. Die Jungs beschwerten sich noch nicht einmal als Mädchen bezeichnet worden zu sein. Scheinbar waren sie wirklich nicht begeistert von dem Gedanken eine totale Anfängerin aufnehmen zu müssen.

Ghosts of EleoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt