Deadly People ✓

By Killerbeere

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Ally hört Schüsse. Dann die Schreie der Menschen im Saal. Unter der Führung des skrupellosen Reyes wird der T... More

1 - Wespen
2 - Briefe
3 - Scherben
4 - Schüsse
5 - Versteck
6 - Keller
7 - Gast
8 - Halbmond
9 - Blut
10 - Wasser
11 - Wanne
12 - Folter
13 - Steinfliesen
14 - Kammer
15 - Schwamm
17 - Papier
18 - Zettel
19 - Mauer
20 - Hecken
21 - Sohle
22 - Bauchschmerzen
23 - Messer
24 - Tor
25 - Ast
26 - Wunde
27 - Krümel
28 - Tür
29 - Tüte
30 - Pille
31 - Kirschen
32 - Dampf
33 - Bildschirm
34 - Thermoskanne
35 - Cracker
36 - Fensterbrett
37 - Blumen
38 - Waffen
39 - Schlüssel
40 - Nadel
41 - Flecken
42 - Herzschläge
43 - Schacht
44 - Terrasse
45 - Schlangen
46 - Feier
47 - Rauch
48 - Kästchen
49 - Nacht
50 - Tag

16 - Wein

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By Killerbeere

Seelenruhig schneidet Reyes das Fleisch. "Uns sind ein paar Tage verloren gegangen. Das wird in der nächsten Woche aufgeholt. Du hast als Einzige hier das Wissen darüber, wie die Briefe aussahen, die Duarte selbst verschickt hat. Dieses Wissen kann bei der Decodierung von Nutzen sein."

Ich muss schlucken. "Wie läuft die Decodierung?"

"Es könnte besser laufen. Deshalb haben wir einen Experten von außerhalb herbringen lassen, der morgen einen Blick auf die Sache werfen wird. So wie du. Herzlichen Glückwunsch, du hast den Job. Morgen ist dein erster Arbeitstag."

Meine Brauen ziehen sich skeptisch zusammen. "Dieser Experte ... Ist er auch unfreiwillig hier?"

Reyes lacht auf. "Gott, nein! Er ist ein Fan unserer Arbeit." Ein spöttischer Blick in meine Richtung. "Für was hälst du uns? Barbaren?" Er muss grinsen und es scheint, als wäre ihm die Ironie bewusst. "Wir sind eine seriöse Organisation. Überzeugungsarbeit ist selten von Nöten." Ich schiebe eine Gabel Bohnen in meinen Mund und kaue hastig, während er sich nachschenkt.

"Romanée-Conti. 45er Jahrgang. Du verpasst was." Bloß nicht.

"Ich trinke nur alte Jahrgänge."

Sein düsteres Grinsen erinnert mich an die Angst in mir, die meine zum Leben erwachte Hoffnung langsam aber sicher erstickt. Je länger ich darüber nachdenke und abwäge, desto mehr Luft zum Atmen scheine ich zu verlieren. Ich fahre mir mit den Händen über mein müdes Gesicht und gebe mir einen Ruck.

"Wie war das mit den Mahlzeiten? So viele wie ich will zurück in der Heimat?"

Er hat seinen kühlen Blick nicht von mir gelassen. "Richtig." Meine Hände zittern. Die Hoffnung schießt durch meine Venen, auch dann noch, als meine Rationalität es mir verbietet. Seine Stimme ist dunkel. "Es gibt keinen Grund, warum ich dich nicht gehen lassen sollte. Du könntest dem Syndikat nicht gefährlich werden, nicht einmal, wenn du es wolltest." Er macht eine ausschweifende Handbewegung Richtung Dschungel. "Du weißt ja nicht mal, wo du dich befindest."

Er schiebt mein Glas ein Stück zu mir und ich versuche, meine skeptische Miene zu entspannen. Ein vorsichtiger Schluck des 45ers, was genau von Reyes beobachtet wird. "Wenn du dein gesamtes Wissen über Duartes Briefe teilst und die Entschlüsselung erfolgreich beendet ist, ..." Ein freundlicher Blick. "... dann lass ich dich gehen."

Ich nehme noch einen großen Schluck und erlaube mir nicht, ihm zu glauben. Erlaube mir nicht, einen dankbaren Blick in seine Richtung zu werfen. Unterdrücke die Hoffnung. Ich kann ihm nicht trauen. Ich kann nicht ... Aber ich will. Ich will so gerne. Ich sehe in seine grauen Augen, ein paar Sekunden vergesse ich, was ich da tue, aber er starrt einfach zurück, schaut nicht weg. Gerne würde ich ein amüsiertes Zucken seiner Mundwinkel erkennen oder einen berechnenden Glanz seiner Augen. Aber da ist nichts als Ernsthaftigkeit in seinem Blick.

Ich schüttle mit dem Kopf und exe das Glas. Das könnte auch Wein aus der scheiß Tetrapack-Packung sein, ich Unwissende würde den Unterschied nicht mal schmecken. Als er mir nachschenken will, halte ich die Hand über das Glas und starre ihn wütend an. Er bleibt ungerührt. "Eine Woche. Mehr nicht." Alles in mir sehnt sich danach, diese erlösenden Worte zu glauben. Meine Hände zittern vorfreudig. Mein Herz schlägt voller Heimweh. Reyes lässt die Schultern kreisen.

"Du darfst dich frei auf dem Gelände bewegen. Du kommst sowieso nirgendwo hin und ganz sicher nirgendwo raus, es sei denn ich erlaube es. Ein Versteck zu suchen, wäre vergebene Liebesmüh. Aber Verstecken ist ja sowieso nicht so deine Stärke." Ich denke zurück an den Horror-Moment zwischen den Schränken der Hotelküche und knirsche mit den Zähnen, während sich mein Blick an den hohen Mauern hinter dem gepflegten Garten festhakt. Reyes verfolgt meinen Blick. "Über die Abgrenzung zu fliehen, wäre sehr unklug. Aber du kannst es gern versuchen, wenn du auf Stromschläge stehst."

Ich kann meinen Blick nicht von dem Dschungel hinter der Mauer wenden. Eine Woche. Der Geschmack baldiger Freiheit liegt auf meiner Seele. Die Abenddämmerung macht die Baumkronen zu einer düsteren Verheißung.

"Schöne Aussicht, nicht wahr?"

"Wunderschön." Meine Augen verengen sich. "Ich kann es kaum erwarten, sie nie wieder betrachten zu müssen."

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Immer her mit Meinungen, Vermutungen, Feedback und Votes!! Und immer schön gespannt bleiben ;)

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