Stupid Mistake II - Für immer...

By PoeticMind87

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Das Leben von Hope geht in die zweite Runde. Mittlerweile hat sie sich damit irgendwo abgefunden nicht mehr... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Epilog
Info

Kapitel 12

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By PoeticMind87

Zögerlich ging ich prompt dran und kam erst gar nicht zu Wort. »Sag mal, was soll die verdammte Scheiße? Weißt du, was ich mir für Gedanken um dich gemacht habe? Seit Wochen versuche ich dich zu erreichen. Ich war sogar bei dir zu Hause, aber ich werde ja überall abgefangen und nicht zu dir gelassen. Und auf der Straße sieht man dich auch nirgends. Hast du daran gedacht, dass ich eine Heidenangst um dich hatte? Das erste Lebenszeichen, kam von Luke, als er mir sagte, dass er dich aus der Bibliothek kommen sehen hat« und sie machte eine Pause, um Luft zu holen. Das war der erste Tag, an dem ich wieder vor die Tür konnte und auch als ich mich mit Tessa traf.

Ich muss sie danach gleich anrufen. Womöglich wartete sie schon darauf. Vielleicht sah auch Luke sie, aber bei Ryan erwähnte er davon nichts. »Wir müssen uns treffen«, riss mich Lila aus meinen Gedanken und ich schluckte schwer. »Ich weiß nicht, ob ich dazu bereit bin«, gab ich nur leidlich zurück, weil ich tatsächlich keine Ahnung hatte, wie ich ihr gegenübertreten sollte und am besten meinen Mund hielt, bei dem was alles passierte. »Das ist mir egal. Wir müssen ja nicht darüber reden, sondern über Gott und die Welt. Hauptsache ich sehe dich mal wieder, denn eigentlich dachte ich, dass wir nun Freundinnen sind und die brechen nicht Wochenlang einfach den Kontakt ab. Du weißt genau, dass ich immer für dich da bin, aber sich dann so abzukapseln und gar nicht mehr zu melden, ist fies. Also wirst du dich mit mir treffen?«

Verloren rieb ich mir mit der Hand über die Stirn und blickte aus dem Fenster, in den bewölkten Himmel. Sie wusste ja nicht, dass ich das eigentlich gar nicht wollte, sondern meine Mutter daran schuld war. »Okay! Ich kann so in einer Stunde ungefähr mal bei Ryan vorbeikommen, wenn du magst und dann... reden wir ein wenig, aber ich möchte nicht über... du weißt schon... sprechen«, stockte ich und verdrückte mir die Tränen. Nicht, weil ich das Baby verlor, sondern weil ich alles verschweigen musste. »Das ist kein Problem. Ich will nur, dass du weißt, falls du mal darüber sprechen möchtest, egal wann, dann bin ich immer für dich da und höre dir zu« und mir wurde wahnsinnig traurig ums Herz, weil ich auch Lila nun ebenso anlügen musste.

Der Klos in meinem Hals wurde stetig dicker, aber ich würgte ihn herunter und sprach: »Das weiß ich sehr zu schätzen, aber für den Anfang, reicht mir ein normales Gespräch aus. Soll ich etwas mitbringen? Eine Pizza oder so?«, wollte ich wissen und sie erwiderte: »Klar.« Auf jeden Fall begann ich mich trotz dessen zu freuen, dass ich wieder ein einigermaßen normales Leben führen konnte. »Eine oder zwei?«, weil ich ja nicht wusste, ob ihr Freund anwesend war. Lila wurde allerdings kurz still. »Ryan ist nicht da. Er ist mit... Luke unterwegs. Wir sind also allein. Deswegen reicht eine. Wenn du willst, werde ich für uns einen Film heraussuchen. Ich denke mal, dass du nicht unbedingt eine Liebesschnulze sehen willst?« und ich verneinte. »Okay. Bis dann, Süße«, verabschiedete sie sich noch und legte wieder auf.

Binnen weniger Minuten schnappte ich mir dann mein anderes Handy und rief Tessa an. An Lila dachte ich erst einmal nicht weiter und hoffte nur, dass wir beide so normal miteinander umgingen, wie vorher und dass ich irgendwie meine trübe und traurige Stimmung losbekam. Lukes Mutter hob gleich nach dem zweiten Klingeln ab. »Ich habe auf deinen Anruf schon gewartet«, ging sie prompt dran. »Wie geht es dir?« und ich schluckte den Ärger der letzten Nacht herunter. Sofort schaute ich zur Tür; sprang auf und verschloss sie. Zwar war niemand weiter im Haus, außer meine Mutter, doch man wusste ja nie. »Es ging mir schon mal besser, aber soweit ist alles in Ordnung. Du hast Luke an dem Tag gesehen, als wir uns beide in der Bibliothek getroffen haben?«, fragte ich gleich nach und sie antwortete: »Ja und du hast dich mit ihm getroffen?«

Ihre Stimme klang erstaunt. »Das kann man so sagen, aber um ehrlich zu sein hat er es mir nicht gesagt, sondern Lila. Ich habe mit ihr gerade telefoniert und ich fahre dann nachher zu ihr. Wir werden ein wenig... reden.« Sie sollte wissen, dass ich wieder nach draußen durfte und versuchte Anschluss zu suchen. Trotzdem wollte sie natürlich wissen, wie ich ihrem Sohn gegenübertrat und den anderen. »Wirst du ihr sagen, dass du immer noch schwanger bist?« Die Antwort fand ich schon längst für mich selbst. »Nein«, gab ich sofort zurück. »Und sie hat mir auch versprochen nicht mit dem Thema anzufangen« und man hörte Tessa am anderen Ende schwer schlucken. »Ob das alles so gut ist, Hope? Ich verstehe dich ja und auch die ganze Situation... Aber du hast noch einige Monate vor dir, in denen du die Schwangerschaft vor deinen Freunden und Luke geheim halten willst. Glaubst du, dass es nicht vorher herauskommt?« Ich hoffe, dass es niemand erfährt.

»Es muss einfach klappen, sonst ist die ganze Quälerei hier bei meiner Mutter umsonst. Hast du ihm etwas gesagt?«, aber das war eigentlich nicht möglich, denn ich sah Luke erst vor einigen Stunden und das hätte er mir erzählt. »Natürlich habe ich ihm nichts gesagt, aber ich hoffe, du weißt, was du da alles von mir verlangst. Es ist schwer meinem Sohn nichts zu erzählen, aber auch wenn ich alles, was dich betrifft umgehe und ihm nichts sage, werde ich ihn niemals direkt ins Gesicht lügen. Das bedeutet zum Beispiel, wenn er mich direkt fragt, ob du schwanger bist, werde ich es ihm sagen müssen. Alles kannst du nicht von mir verlangen.« Das verstehe ich auch. »Ich weiß«, gab ich leise zurück. »Das wird schon nicht passieren.«

Natürlich konnte ich Tessa verstehen. Immerhin setzte ich die gute Beziehung zwischen ihr und ihrem Sohn aufs Spiel. Mir war auch klar, dass wenn Luke alles erfuhr, er sicherlich ausrastete, aber ich hatte immer noch das Gefühl, dass das Baby alles früher oder später in Ordnung brachte und dann war er sicher auch seiner Mutter nicht allzu lange böse und mir hoffentlich auch nicht. Manchmal muss man halt lügen, um jemanden zu retten. »Wenn du das wirklich durchhalten kannst... Ich habe da so meine Bedenken. Du kannst zwar andere gut anlügen, aber wenn es um Luke geht, tickst du ganz anders. Es frisst dich auf. Das sehe ich in deinem Gesicht und wenn du dich schon mit ihm triffst...« und ich unterbrach sie: »Wir haben uns nicht direkt getroffen. Ich wollte gestern zu Lila, aber sie war nicht da. Deswegen wollte ich auf sie warten, aber da kam unverhofft... Luke.«

Auf der Stelle versuchte ich nicht daran zu denken, was zwischen uns passierte. »Über was habt ihr geredet?«, fragte sie neugierig und ich schluckte schwer, wenn mir die Bilder durch den Kopf fuhren. »Wir haben nicht geredet!«, gab ich zögerlich zu. »Sondern?« und ich kaute auf meiner Lippe herum. »Sag bloß, ihr habt miteinander...« Da ich nichts sagte, sprach Tessa weiter: »Du bist nicht so ein Mädchen. Das habe ich von Anfang an gesehen und das weiß auch mein Sohn. Warum macht ihr das dann? Das macht dich doch noch mehr kaputt und auch Luke ist kein Mann für solche Beziehungen. Das wird ihn innerlich zerfressen und vergiss nicht, dass du schwanger bist. Du musst auch daran denken. Es ist nicht gut, wenn es dir schlecht geht. Psychischer Schmerz ist meist schlimmer zu verarbeiten und du könntest dadurch eine Fehlgeburt erleiden.«

Nein. Das durfte ich nicht zulassen. Mit dem Gedanken daran, dass ich ihn sehen konnte und mein Leben irgendwie die nächsten Wochen normal führen konnte, schaffte ich das auch. »Ich werde auf mich aufpassen. Ich weiß, dass es nicht ideal war und deswegen kommt mir das mit Lila jetzt auch genau recht«, freute ich mich ehrlich. »Das wird dir guttun, wenn du jemand in deiner Nähe hast« und ich nickte, obwohl sie mich nicht sah. »Das stimmt allerdings.« Es war tatsächlich besser, als in meinem Zimmer zu versauern. »Rufst du wieder an?«, fragte sie mich einige Minuten später. »Natürlich werde ich mich wieder melden.« Dann verabschiedeten wir uns und ich legte auf, doch plötzlich kam ein erneuter Anruf herein. »Gott. Daran habe ich ja gar nicht mehr gedacht. Scheiße!«, rief ich zischend aus.

»Eva!«, sprach ich überrascht und biss hart die Zähne aufeinander. Sie wusste von meiner Schwangerschaft und eigentlich wollte ich, als ich mich so extrem mit Luke zoffte, abhauen. Und das zu ihr. Da sie nicht so scheiße, wie meine Mutter war und anders wie der Rest der Familie, dachte ich immer, wir wären beide adoptiert. »Hope«, gab sie aber nur ernst zurück. »Deine Mutter hat dir dein Handy wiedergegeben. Das ist gut« und ihre Stimme klang trocken. »Wie jetzt? Woher weißt du das?«, musste ich wissen. »Glaubst du ich bin blöd? Ich kenne meine Schwester und auch den Rest unserer scheiß Familie. Sie hat es dir nicht erzählt? Ich habe sie angerufen, nachdem du eigentlich zu mir kommen wolltest. Dann hat sie aber gesagt, dass ich mich da heraushalten soll, aber ich habe mit ihr gesprochen.«

Was meint sie? »Wie?«, fragte ich mit großen Augen. »Ich war, als du mit John in die Bibliothek durftest, bei euch zu Hause?« Ach, quatsch. »Bitte was?«, rief ich aus. »Und warum bist du dann nicht hier?« Das verletzte mich, weil sie mir wirklich wichtig war und ich vermisste sie so wahnsinnig. Sie war die einzig normale Person aus meiner Familie und wir verstanden uns sonst immer prima, doch sie ging gar nicht darauf ein. »Ich habe mit Katrin gesprochen. Ich weiß alles. Hope. Das heißt, wirklich alles und auch die Sache mit John und diesem anderen Jungen.« Frustriert seufzte ich auf. »Das hat sie dir freiwillig erzählt?« Das passte gar nicht zu ihr. »Natürlich nicht. Du kennst doch deine Mutter, aber ich habe da noch ein kleines Ass im Ärmel. Woraufhin sie mir den Gefallen getan hat, dich wenigstens so wie vorher zu behandeln, denn der Schmerz, nicht mit dem Vater des Kindes zusammen zu sein, reicht schon genügend aus, um dir das Leben schwerzumachen« und ich starrte an die orangefarbene Raufasertapete in meinem Zimmer.

Zorn kroch in mir auf. Wie konnte man einem das Leben nur so schwer machen?! »Ließ sich die Sache nicht wenigstens so drehen, dass ich mit Luke glücklich werden kann?« Natürlich nicht. »Darauf ließ sie sich nicht ein. Du weißt ja wie sie ist, aber wenigstens kannst du dich wieder normal bewegen. Das ist schon mal was« und da gab ich ihr Recht. Das vereinfachte die Sache nämlich sehr. Der Rest ergab sich schon irgendwie. Dabei wurde mir auch nun wieder einmal klar, dass sie mir nicht Freiraum gab, weil sie ein schlechtes Gewissen, wegen diesem Schwein hatte, sondern durch ihre eigene Schwester. »Ich kenne auch die Geschichte von dem Video«, erklärte Eva säuerlich und riss mich aus meinen Gedanken.

»Aber ich kenne auch dich. Sonst hast du immer alles gemacht, aber als du zu mir wolltest, wusste ich, dass du dich geändert hast und daran ist dieser Mann schuld, oder? Deswegen weiß ich auch, dass du nicht einfach so aufgibst, wieder mit ihm zusammenzukommen. Habe ich recht?« Ich wusste, dass ich ihr vertrauen konnte und das komplett. Tausend prozentig. Sie würde alles und jeden belügen und das konnte sie genauso gut und perfekt wie ich. »Nein«, gab ich ihr zu verstehen und erklärte: »Ich spiele auf Zeit. Ich hoffe, dass ich die Monate überstehe und wenn Luke fertig ist, werde ich ihm alles sagen.« Das ist mein Plan. »Glaubst du, dass er dir dann verzeiht? Immerhin trägst du euer Kind in dir. Du belügst ihn von vorn bis hinten« und mir wurde wieder einmal bewusst, wie scheiße ich in dieser Hinsicht eigentlich war.

»Ich tue das nur für ihn. Wenn ich es nicht mache, dann fliegt er vom College. Die paar Monate schaffe ich das auch noch und dann hoffe ich, dass er mich verstehen kann und die ganze Sache vergiss. Schon wegen dem Baby. Wo bist du eigentlich jetzt, wenn du gestern hier warst?«, wollte ich wissen, um vom Thema abzulenken. »In einem Motel in der Stadt«, erklärte sie mir und ich antwortete: »Wir haben ein riesiges Haus. Warum bist du dann nicht bei uns?« Ich klang enorm enttäuscht. »Deine Mutter und ich, wie sind wie Hund und Katze und das weißt du auch. Wir beide unter einem Dach? Wir würden uns nur die Augen auskratzen.« Natürlich wusste ich das. Dennoch hätten sie sich aus dem Weg gehen können.

»Das ist mir relativ. Ich brauche dich. Eine Unterstützung hier in diesem Chaos, wäre perfekt. Du kannst mich nicht allein lassen. Du bist die einzige Person meiner Familie, die über alles Bescheid weiß und dann auch noch mit mir verwandt ist. Bitte komm her.« Mit jedem Wort wurde ich stetig leiser. »Ich werde mich mit Katrin unterhalten und heute Abend vorbeikommen.« Das war ein Kompromiss. »Das passt gut. Da bin ich sicher wieder zurück. Ich gehe nämlich gleich noch zu einer Freundin. Leider die Einzige.« Dennoch besser wie niemand. »Weiß sie etwas?« und ich brummte: »Nein.« Eva hingegen biss hörbar die Zähne aufeinander. »Ich bin heute Abend da. Sei stark. Du schaffst das. Das hast du immer« und als wir auflegten warf ich mich erschöpft aufs Bett.

Eva wird kommen. Verdammt. Nach Jahren sah ich sie wieder. Ich freute mich so wahnsinnig sehr, dass ich erst einmal alles Schlechte um mich herum vergaß und kurz darauf wieder aufsprang. Auf der Stelle machte ich mich in meinen begehbaren Kleiderschrank auf und zog mir ein Top heraus, doch als ich mich im Spiegel betrachtete, hob ich den Stoff meines Shirts an. Ich hatte durch die Kotzerei etwas abgenommen, aber mein Bauch war nicht weniger geworden. Er war fast flach. Fast. Da ich aber meinen Körper gut kannte, bemerkte ich die Veränderung sofort. Niemand wird es sehen, aber ich weiß es. Kurz streichelte ich über meinen Bauch und senkte den Blick auf mein Oberteil. Es war ziemlich eng und auch wenn ich so etwas noch tragen konnte, wollte ich nicht riskieren, dass jemand doch darauf aufmerksam wurde, ich sei noch schwanger und Lila starrte mit Sicherheit darauf.

Deswegen nahm ich mir ein nicht so ganz enges Top und warf mir einen grobmaschigen dünnen Pulli drüber. Falls mir dann doch zu warm wurde, konnte ich den ausziehen. Im Anschluss tauschte ich meine kurze Hose mit einer langen Jeans, die an den Knien zerrissen war, machte mich ins Badezimmer auf und glättete etwas meine Haare, sodass nur noch große Wellen hervortraten. Diese band ich dann mit einem Zopfhalter zusammen. Ein leichtes Make-up trug ich mir ebenfalls auf, damit man meine dunklen Augenringe nicht sah und ich mich wieder einigermaßen unter Menschen traute, aber auch die konnte nicht die Traurigkeit in meinen Blick komplett verstecken. Allerdings versuchte ich es mit einem falschen Lächeln im Spiegel zu überdecken.

»Prima, Hope. Wie sonst auch. Du schaffst das immer wieder aufs Neue« und ich zupfte mir eine Fussel von meinem schwarzen Pullover. Ich sollte wohl Schauspielerin werden. Damit hatte ich genügend Erfahrung und ich schnappte mir meine Tasche. Das neue Ultraschallbild holte ich noch aus meinem Portmonee raus und legte es in meine Schreibtischschublade, denn somit ging ich auf Nummer sicher. Das eine ließ ich hingegen drin. Es musste irgendwo bei mir sein. Immerhin war es das erste Bild meines Babys. Noch einmal sah ich auf mein Handy. Traurig wurde mir ums Herz, als Luke sich immer noch nicht meldete. Sollte ich zuerst schreiben? Immerhin ließ ich ihn einfach so stehen. Aber Lila sagte, dass er mit Ryan unterwegs war. Waren sie irgendwo feiern?

Daran wollte ich nicht denken, denn das machte mich irre und eilig schrieb ich Lila, damit ich abgelenkt war: »Ich mache mich jetzt auf den Weg. Hole vorher noch die Pizza. Bis dann gleich« und schnappte mir im Anschluss meine Tasche. Dann ging ich die Treppe in einem normalen Tempo herunter. Sonst rannte ich meist, aber das gewöhnte ich mir ab, nachdem ich erfuhr, dass ich schwanger war, denn ich hatte viel zu sehr Angst davor, dass das was meine Mutter damals Luke schrieb, tatsächlich passierte und da war es besser, wenn man vorsichtig war.

Unten angekommen stand auch schon meine Mutter vor mir. Man sah ihr die Reue noch immer an und kurz kam sie auf mich zu. Erst sah ich, dass sie mich umarmen wollte, es dann aber sein ließ. Das war auch besser so. Ich brauchte zwar eine Person, die mich in den Arm nahm, aber nicht diese. »Ich werde in ein paar Stunden wieder da sein. Du kannst dich auf mich verlassen. Bis heute Abend.« Sie nickte. »Bis später, Hope«, gab sie leise zurück und schaute auf meinen Bauch. Zugleich sprach sie noch schnell: »Pass auf dich auf.« Ich wusste, dass ihr das Leid tat, was mit diesem fremden Typen passierte. Dennoch hätte sie es von Anfang an verhindern können. »Das werde ich«, gab ich zurück und verließ das Haus, ohne mich noch einmal herumzudrehen.

Draußen angekommen setzte ich mich ohne Umschweife in mein kleines Auto, aber meine Mutter kam mir hinterher und drückte mir eine kleine Fernbedienung in die Hand. »Damit lässt sich das Tor öffnen. Immerhin kann ich nicht die ganze Zeit am Fenster stehen und warten bis du kommst« und ich nahm sie entgegen. Darauf stand »open« und »close«. »Danke«, murmelte ich und drehte meinen Zündschlüssel herum. Nur allzu gerne wusste ich, weshalb sich meine Mutter nun so verhielt. Es lag nicht nur an der Reue. Das wusste ich, aber was hatte Eva damit zu tun? Weiß sie irgendetwas, was nie jemand erfahren darf und was nur meine Mutter etwas anging? Noch in meinen Gedanken versunken fuhr ich vom Grundstück und den ganzen Weg zur Pizzeria überlegte ich den Grund für dieses komische Verhalten, doch das machte mich bloß noch bekloppter. Dann drehte ich die Musik lauter und dachte an nichts mehr. So war es besser. Erst einmal stand Lila im Vordergrund und ich begann mich wieder richtig darauf zu freuen ihr zu begegnen. 

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