Seegefecht am Nordkap

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Leider lässt sich der Krieg nur selten von Feiertägen aufhalten und während diesen wird er einfach fortgesetzt. Weihnachten 1914 war eine der wenigen Ausnahmen gewesen, die es gegeben hatte. In den nächsten Jahren des Ersten Weltkrieges wurde es verboten und auch im Zweiten Weltkrieg gab es nichts vergleichbares. So war am 26. Dezember 1943 das deutsche Schlachtschiff Scharnhorst in der Polarregion über Norwegen auf der Suche nach einem alliierten Frachtkonvoi, der Material in die Sovjetunion brachte.

Die Alliierten führten jedes Jahr Arktiskonvois während dem Winter durch, um die Sovjets zu beliefern und die Deutschen versuchten, diese Konvois zu stoppen

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Die Alliierten führten jedes Jahr Arktiskonvois während dem Winter durch, um die Sovjets zu beliefern und die Deutschen versuchten, diese Konvois zu stoppen. Der Grund, wieso sie im Winter durchgeführt wurden, war, weil dann alles im hohen Norden dunkel wäre, was den Konvois guten Schutz vor Flugzeugen und U-Booten geben würde. Im Sommer wären sie aufgrund den langen Tagen sehr verwundbar. Die deutschen Versuche brachten unterschiedliche Ergebnisse mit sich. Als das Schwesterschiff der Bismarck, die Tirpiz, einmal zu einem Angriff auslief, verstreute sich der gesamte Konvoi in Panik aufgrund einer überhasteten Reaktion eines Admirals, der unbemerkt an einem Hirntumor litt und die vereinzelten Schiffe wurden nacheinander von U-Booten und Flugzeugen ausgeschaltet. Im Winter 1942/43 lief eine Einheit der Kriegsmarine aus, um einen Konvoi anzugreifen und blamierte sich stattdessen, als sie von einer schwächeren Streitmacht in die Flucht geschlagen wurden, ohne nennenswerte Ergebnisse erzielt zu haben, was mit dem Rücktritt von Grossadmiral Raeder endete. Hitler wollte die Überwassereinheiten der Kriegsmarine danach verschrotten lassen, aber Grossadmiral Dönitz überzeugte ihn davon, die Schiffe zu behalten, die sie noch hatten.



Im Winter darauf, verfügte die Kriegsmarine nur über ein einsatzbereites Schlachtschiff. Die Scharnhorst. Dessen Schwesterschiff, die Gneisenau, war aufgrund schwerer Beschädigungen zur Reparatur bereitgestellt worden und hätte ausserdem modifiziert werden sollen, als Hitler die Schiffe verschrotten lassen wollte, weshalb man bei der Gneisenau bereits damit begonnen hatte, als er den Befehl wieder rückgängig machte und das Schiff würde nicht mehr einsatzbereit sein. Die Tirpiz, die den Briten ein grosser Dorn im Auge war, hatte gerade einen Angriff durch Kleinst-U-Boote hinter sich, wobei sie schwer beschädigt worden war. Das liess deshalb nur die Scharnhorst und da Dönitz die Konvois angreifen wollte, bat er Hitler um die Erlaubnis, die Scharnhorst einsetzen zu dürfen und er erhielt sie. Am 22. Dezember wurde der Konvoi JW55B entdeckt und die Vorbereitungen zum Auslaufen wurden getroffen. Am 25. Dezember lief die Scharnhorst aus dem Fjord bei Alta aus, in Begleitung von fünf Zerstörern. Das Kommando hatte Konteradmiral Erich Bey.

Die Scharnhorst war bisher das wohl erfolgreichste Schlachtschiff der Kriegsmarine gewesen. Sie war mehrmals in den Atlantik ausgebrochen, hatte den Flugzeugträger HMS Glorious versenkt und dabei einen Rekordweiten Treffer erzielt, der zusammen mit dem Treffer der HMS Warspite bei Punta Stilo der weiteste Treffer eines Schlachtschiffes ist. (Welcher der beiden weiter ist, ist nicht geklärt.)
Die Scharnhorst war für Schlachtschiffverhältnisse eher schwach bewaffnet und verfügte nur über neun 28cm Geschütze als Hauptbewaffnung. Sie hatte deshalb mehrmals während des Krieges Gefechte mit britischen Schlachtschiffen abgebrochen, die teilweise aus dem Ersten Weltkrieg stammten, weil diese eine viel schwerere Bewaffnung hatten. Die Scharnhorst hatte im Vergleich zu den britischen Schlachtschiffen einen grossen Vorteil. Sie war schneller, womit sie sich zurückziehen konnte, falls sie auf sie stossen würde. Dies war auch die Anweisung, die sie diesbezüglich erhalten hatte.

Irgendwelches Zeug und Geschichte 2020Where stories live. Discover now