Kapitel 61

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Tyler Cole

Ich setze mich auf den Stuhl und lasse mir den gesamten Tag im Kopf noch einmal Revue passieren. Ich habe es wirklich geschafft, sie ist hier. Die Frau meiner Träume sitzt nur wenige Räume neben mir auf dem Boden, mir vollkommen ausgeliefert. Doch warum ist die Leere noch immer da?

Ich höre ein panisches schreien, ihr panisches Schreien. Oh Mist, was hat sie nur jetzt wieder angestellt? Mit langsamen Schritten nähere ich mich der Kellertür. Und vielleicht hätte ich doch Jessicas leblosen Körper aus dem Raum nehmen sollen, damit Lia weniger Angst hat. Doch sie soll wissen was auf sie zukommt. Ich möchte die Angst in ihren Augen sehen.

Ich öffne die Tür und sofort verstummt sie. Ich betätige den Lichtschalter, denn bisher war dieser Raum stockdunkel. Die wunderschöne Frau blinzelt mehrmals, um sich an das helle Licht zu gewöhnen.

"Tyler", flüstert sie kraftlos.

"Oh Darling.", antworte ich ihr schmunzelnd und trete näher in den Raum ein. Sie hat Angst, ich sehe es in ihren Augen, an ihrer Körperhaltung. Doch gleichzeitig ist sie überfordert, weiß nicht was diese gesamte Situation zu bedeuten hat.

Oh Darling ich helfe dir so gern auf die Sprünge. Doch bevor ich zu reden beginne, bricht sie ihr schweigen.

"Warum Tyler, ich verstehe es nicht. Warum hast du mich entführt? Warum liegt neben mir eine Frau? Tyler was ist passiert? Wir waren doch mal die besten Freunde, wir kannten uns besser als jeder andere. Warum?", flüstert sie erschöpft und ihre Augen werden ganz gläsern.

"Du hast mich verlassen.", flüstere ich genauso leise wie sie und gehe dabei auf sie zu. "Du hast mich einfach allein gelassen, du wolltest mich nicht." Langsam fahre ich mit meinen Fingern durch ihre braunen Haare. Wie lange habe ich davon geträumt? Wie lange habe ich diesen Moment entgegen gesehnt.

"Du hast mich verlassen und ich musste mir etwas suchen um die Leere zu füllen."

Sie schreckt zurück, weicht meiner Nähe, meiner Berührungen, aber womöglich auch meinen Worten aus.

"Hast du..", sie schafft es nicht den Satz zu Ende zu sprechen. "Ja Darling, ich habe begonnen zu töten. Jede Frau die mich an dich erinnert." Ich hocke mich vor sie und sehe ihr in die rehbraunen Augen.

"Du hättest mich retten sollen, nicht ihn. Doch jetzt ist es zu spät, ich kann nicht mehr gerettet werden. Aber dann soll er auch nicht gerettet werden. Das verstehst du doch?", frage ich sie sanft, berühre sie und gleichzeitig schluchzt sie. Ihre Schluchzen ist wie Melodie in meinen Ohren.

"Und jetzt musst du, Darling, dafür bestraft werden, dass du dich für ihn entschieden hast. Das siehst du doch auch so. Immerhin bist du der Grund, dass sie alle sterben mussten. Sie starben weil du mir noch nur mein Herz gebrochen hast, sondern es auch mitgenommen. Seit du gegangen bist, besitze ich kein Herz mehr.", hauche ich ihr beruhigend zu.

Ich stehe langsam auf und sie hockt immer noch in der Ecke und zittert. Ober vor Angst oder Kälte kann ich nicht sagen.

"Lass mich gehen.", bittet sie mich.

"Du oder Aiden. Wenn ich dich gehen lasse, werde ich ihn töten. Wenn du ihn nur annähern so sehr liebst, wie ich glaube, dann wirst du mich nicht noch einmal bitten dich gehen zu lassen. Sie schließt gequält die Augen.

"Du wirst mich töten.", flüstert sie. Es ist eine Mischung aus Frage und Feststellung.

"Ja Darling, ich werde dich töten."

Sie fängt wieder zu schluchzen und zu weinen an. Ihre Hände zerren an den schweren Eisenfesseln. Ich schüttele genervt mit dem Kopf. Ihr Schicksal ist schon längst besiegelt, da hilft kein Bitten, welches ihren süßen Mund verlässt.

Forever Mine _ until death do us partWhere stories live. Discover now