Kapitel 71

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1 Jahr später:

Aiden Brown

Verschlafen taste ich die rechte Bettseite ab. Meine Hände treffen auf einen warmen, weichen Körper. Ich drehe mich um und öffne die Augen, sofort nehmen mich zwei strahlend blaue Augen in Besitz.

"Guten Morgen." Sie strahlt mich an und legt dann ihre Lippen auf die meinen.

"So werde ich doch gern geweckt.", flüstere ich und drehe uns so, dass ich oben liege. Sie lacht ein wenig und tatsächlich klingt es niedlich. Ich beobachte sie und endlich, nach mehreren dutzend verschiedenen Frauen in meinem Bett, muss ich nicht mehr jede davon mit ihr vergleichen.

"Wie wäre es, wenn wir das von dieser Nacht noch einmal nachholen, heute Abend?", sie sieht mich fragend an. Sofort löse ich mich von ihr, als hätte ich mich an ihrer zarten Haut verbrannt. Ich atme schwer ein und setze mich dann an den Bettrand. Sie legt von hinten ihre Arme um mich. Plötzlich wird der Druck auf meiner Brust unglaublich schwer und ich muss mich zwingen zu atmen.

Ich habe das letzte Jahr damit verbracht, mich jede einzelne Nacht abzulenken, nur damit ich die Einsamkeit nicht mehr ertragen muss. Dabei hatte ich zwei Regeln:

1. Nur eine einzige Nacht. Ich bin niemals mit der selben Frau zweimal ins Bett gegangen.

2. Nicht in meiner eigenen Wohnung. Bis heute kann ich nicht zulassen, dass jemand dort liegt, wo sie eigentlich liegen sollte.

"Ich muss heute auf eine Geschäftsreise.", erkläre ich ihr, während ich ihre Hände von meinem Körper löse. Langsam stehe ich auf und ziehe mir eine Jeans an. "Wann kommst du wieder?", fragt sie mich und wickelt sich ihre Decke um den Körper.

"Ich weiß es nicht, aber ich melde mich einfach bei dir." Ich schnappe mir mein Shirt, ziehe es über und gehe dann nochmal zu ihr, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Sie lächelt mich schüchtern an.

Ich gefalle ihr, das weiß ich und genau das ist auch ein weiterer Grund dafür, dass ich nur einmalige Sachen eingehe. Ich möchte nicht, dass sich jemand in mich verliebt. Genauso wenig wie ich mich noch einmal verlieben möchte.

Es ist lächerlich, dass ich auch nur einen winzigen Moment daran dachte, dass die Liebe alles heilen könnte. Das die Liebe einen stark macht, denn das sind einzig und allein Lügen. Lauter Lügen, welche sich über Generationen weiter getragen haben. Aber wenn man wirklich liebt, dann macht einen das nur schwach. Sie hat mich schwach gemacht...

***

Ich eile durch die volle Halle des Flughafens und muss dabei in einer Art Slalom, um alle Menschen herum tänzeln. Ich frage mich noch heute, warum Nate so plötzlich eine Außenstelle für unsere Firma möchte, aber was solls. Schaden wird es uns auf keinen Fall. Außerdem ist es doch nicht das erste Mal, dass er eine Idee hat und sich nicht davon abringen lässt, egal was kommt.

Doch irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los, dass Nate irgendetwas plant. Er ist komisch geworden, während ich wieder komplett der alte Aiden Brown bin. Es geht mir gut! Zum Glück konnte ich mich wieder mit ihm versöhnen. Mindestens zweimal die Woche gehen wir zusammen weg und feiern. Selbst mit Sarah habe ich mich arrangiert, obwohl ich mir sicher bin, dass sie mich noch immer nicht leiden kann. Doch es ist mir egal, denn immerhin bin ich wieder der alte, rücksichtslose Mistkerl!

Ich arbeite viel, bin wieder der alte, herrische Chef und kommandiere wieder ohne jegliche Gnade jeden umher. Ich gehe abends aus, betrinke mich und lande dann mit irgendeiner wildfremden Frau im Bett. Ich genieße meine neue Freiheit. Ich ernähre mich relativ gesund, mache wieder viel Sport, natürlich ohne irgendwelche Boxkämpfe zu starten. Zumindest mit diesem Kapitel habe ich abgeschlossen.

Forever Mine _ until death do us partWhere stories live. Discover now