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Harry und ich verbrachten den restlichen Nachmittag bei mir im Bett und schauten zusammen Modern Family. Wir wollten die Zweisamkeit reichlich ausschöpfen und die Ruhe genießen, bevor das Drama losgehen würde.

"Okay, es reicht. Ich hole uns jetzt etwas zum Essen", kündigte ich an, nachdem Harrys Magen zum dritten Mal knurrte. 

"Bleib hier", schmollte er und hielt mich fest in seinem Griff.

So ging das schon die ganze Zeit. Wir hatten beide großen Hunger, aber er ließ mich einfach nicht nach unten gehen. Harry wollte wirklich keine Sekunde verschwenden. 

Schließlich schaffte ich es doch, mich von ihm zu befreien und machte mich auf den Weg in die Küche, wo ich uns Toast mit Nutella fertig machte. Wir hatten nichts anständiges im Kühlschrank, aber es schmeckte auch einfach gut. 

Als ich gerade die Küche verließ, ging plötzlich die Haustür auf und Jayden stand vor mir.

"Was machst du denn hier?", fragte ich überrascht.

Er war schon wieder zurück? Ich war so abgelenkt gewesen mit Harry, dass ich gar nicht drüber nachgedacht hatte, dass Jayden auch irgendwann wieder nach Hause kommen könnte. Aber eigentlich hatte ich auch fest damit gerechnet, dass er den Abend bei Alexandra verbringen würde.  

"Ich wohne hier?"

Jayden klang natürlich verwundert, es war auch eine dumme Frage von mir gewesen. 

"Ich dachte nur, du wärst mit Alexandra unterwegs", versuchte ich ganz normal zu klingen, damit er keinen Verdacht schöpfte.

Ich betete innerlich, dass Harry sich ruhig verhielt und jetzt bloß nicht auf die Idee kam, mein Zimmer zu verlassen.

"Sie ist noch mit ihren Freundinnen verabredet", zuckte er mit seinen Schultern. 

Das grenzte schon beinahe an ein Wunder, dass die zwei mal nicht den Abend miteinander verbrachten. Und das dann auch noch zur unpassendsten Zeit, wo er nicht Zuhause sein sollte.

"Achso", sagte ich nur und wollte mich so schnell es ging aus dem Staub machen. 

"Hast du Besuch?", wollte Jayden aber plötzlich neugierig wissen, als ich schon mit einem Fuß auf der Treppenstufe stand. 

Ich versteinerte und mein Herz rutschte mir in die Hose. Hatte er etwas geahnt? War ich zu auffällig?

"Warum?", fragte ich nervös.

Mein Versuch, unverdächtig zu klingen und mich so zu verhalten, klappte nicht zu hundert Prozent. Aber ich hatte einfach Angst, dass er es nun so erfahren würde. Das durfte auf keinen Fall passieren. 

"Du hast zwei Teller in der Hand", deutete er auf die vielen Toasts drauf hin.

Mein Blick folgte seinem und innerlich haute ich mir gegen die Stirn. Kein Wunder, dass er dachte, ich hätte Besuch da gehabt. 

"Ach, die sind nur für mich...", krächzte ich lachend. "Ich habe heute sehr großen Hunger."

Jayden zog eine Augenbraue hoch. Er war misstrauisch, aber ich konnte es ihm nicht verübeln. Eine bessere Ausrede war mir auf die Schnelle allerdings nicht eingefallen und außerdem wurde ich immer angespannter. Lügen war auch einfach nicht meine Stärke. 

"Sicher, dass nicht vielleicht dein Freund da ist?"

Mist. Er hatte genau ins Schwarze getroffen. Von dem Gedanken musste ich ihn ganz schnell wieder abbringen, damit er nicht einfach in mein Zimmer stürmte und Harry dort fand. Oh Gott, das wäre absolut das Ende für uns beide. Ich musste weiter improvisieren. 

unexpected love || h.sWhere stories live. Discover now