Chapter 51

1.3K 53 1
                                    

Als ich am Morgen aufwache, ist mir gar nicht wohl. Ich komme einfach nicht aus dem Bett. Wincent ist anscheinend schon auf den Beinen. Ich hingegen fühle mich komplett ausgeloggt.
Die Decke bis zur Nasenspitze gezogen, schliesse ich meine Augen wieder und versuche, wieder einzuschlafen. Es ist nichtmal mein Bauch, der Probleme macht. Ich fühle mich einfach allgemein komplett beschissen.

"Mira? Schatz?" flüstert Wincent, wovon ich langsam wieder wach werde.
"Hm" murmle ich und öffne langsam meine Augen.
"Du solltest mal was essen. Es ist schon kurz vor eins."
"Wie spät?"
"Kurz vor ein Uhr. Du hast immer geschlafen, wenn ich nach dir gesehen habe."
Langsam und vorsichtig setze ich mich auf. Mir geht es definitiv besser als vorhin.
"Geht's dir gut?"
"Ja, mir war vorhin ziemlich komisch, aber es geht wieder."
"Ich mach dir was zu essen und du ziehst dir was an und kommst dann runter. Langsam."
"Okay."
Wincent haucht mir einen Kuss auf die Lippen und zwei auf den Bauch, bevor er aufsteht und runter geht. Ich stehe vorsichtig auf und ziehe mir eine schwarze Sweatpants und einen grauen Strickpullover an. Dann gehe ich runter, wo eine Schüssel mit Joghurt, Müsli und Apfel und eine Tasse Tee stehen.
Wincent und Amelie sitzen am grossen Tisch, welcher mit Unterlagen überseht ist.

Gestern war ich wirklich für kaum was zu gebrauchen. Heute Morgen ging es mir schon wieder ganz okay und nachdem ich was gegessen hatte wirklich ganz gut.
Wincent ist eben auch losgefahren. Er ist jetzt eine Nacht weg und kommt dann halt morgen wieder. Amelie und ich wollen uns nochmal an die Arbeit setzen und dann ein bisschen entspannen und quatschen.
So kommt es auch. Wir arbeiten noch vor dem Mittagessen alles ab und fahren dann auch mal zum Strand, wo wir einen kleinen Spaziergang mit Bailey machen. Er hat eindeutig Spass. Knuffig.
Nachdem er dann ausgiebig im Sand gespielt hat, wickeln wir ihn einmal in ein Handtuch ein, was wir noch im Auto hatten. Natürlich ist es ein schönes schwarzes mit einem weissen Logo und somit hole ich aus dem Auto nicht nur das Handtuch und die Strickjacke vom Hund, sondern auch meine Kamera. Wir schiessen ein paar schöne Fotos und machen uns dann wieder auf den Weg nach Hause.
Dort angekommen ziehen wir die Fotos direkt auf den Laptop und bearbeiten sie auch ein wenig, bevor wir zwei der schönsten in die Story der Crewseite packen.
"Wie sieht es eigentlich mit dem neuen Merch von Crewlove aus?"
"Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Ich bin in einfach jedes Teil verliebt."
"Prototypen?"
"Ich brauch erstmal eine grobe Auswahl."
"Kann ich mal die Entwürfe sehen?"
"Klar, ich brauche mal noch eine Meinung."
Sie öffnet die Dokumente auf ihrem Laptop und dreht ihn dann zu mir. Ich klicke mich durch und verliebe mich direkt in drei der Teile.
"Okay, alle Teile sind wirklich mega schön."
"Und welche sind deine Favoriten?"
"Die Strickjacke mit dem Druck hinten drauf, die College Jacke mit dem Logo und die Trinkflasche."
"Okay, die, den einen Hoodie mit dem Druck und das Shirt davon werden es jetzt."
"Klingt doch gut. Was ist das eigentlich für ein Text?"
"Den hab ich geschrieben. Es soll einem einfach Mut machen."
"Schreib doch mal nen Song. Das kannst du definitiv."
"Ich weiss nicht, irgendwie ist der Text noch nicht zu 100 Prozent perfekt."
"Wie wäre es, wenn du die Zeile hier, also „And always think about it" gegen „And never forget" tauschst?"
"Ja, das klingt toll! Danke."
"Ich bin der grösste Fan von Crewlove. Es war mir eine Ehre."
"Haha na dann ist ja gut. Wenn ich die Prototypen hab wirst du wieder testen müssen."
"Sehr gerne sogar."
Wir schauen uns noch ein bisschen was an, machen uns dann aber doch langsam ans Abendessen. Bailey liegt die ganze Zeit brav in seinem Körbchen neben dem Sofa.

Bis spät sitzen wir im Wohnzimmer. Auf Netflix laufen irgendwelche Filme, wir trinken Tee und stopfen irgendwelchen Kram in uns rein. Bailey liegt zwischen uns auf dem Sofa und lässt sich von uns verwöhnen. Wir reden einfach über Gott und die Welt.
"Wincent freut sich unheimlich, oder?" schmunzelt sie.
"Ja, er ist unglaublich. Als wir am Montag aus der Praxis raus sind, hat er mich einfach hochgehoben und herumgewirbelt. Ich hab ihn noch nie so glücklich gesehen."
"Er hat dich herumgewirbelt?"
"Ja, das war unglaublich süss. Er freut sich wie ein kleines Kind."
"Na toll, dann bist du alleinerziehend mit drei Kindern. Das kann ja mal was werden."
"Haha und wie sieht es bei dir aus? Hattest du nicht mal was erzählt, dass es wen gibt?"
"Jaaa... Das ist aber alles noch ziemlich frisch."
"Ich will alles hören."
"Also, er ist wirklich unglaublich süss. Er arbeitet als Restaurantleiter, hat ein zauberhaftes Lächeln und wunderschöne blaue Augen."
"Du schwärmst ja richtig" schmunzle ich und knuffe ihr leicht gegen den Oberarm "Also, wie habt ihr euch denn jetzt kennengelernt?"
"Ehm im Park, als ich mit Bailey spazieren war. Mir Tollpatsch ist mein Schlüssel aus der Tasche gefallen und er hat sie mir hinterher gebracht. Wir haben da natürlich noch nicht Nummern ausgetauscht, uns aber jeden Tag wieder da im Park getroffen. Wir sind dann immer ein Stück zusammen gegangen, bis er mich endlich nach meiner Nummer gefragt hat. An dem Tag sind wir auch noch zusammen einen Kaffee trinken gegangen. Wir schreiben jeden Tag oder telefonieren manchmal auch einfach zwei bis drei Stunden. Ich fühle mich bei ihm einfach so unglaublich wohl. Sowas hatte ich lange nicht mehr."
"Naww" quieke ich leicht "Du hältst mich definitiv auf dem Laufenden!"
"Versprochen."

Auf ganzem Weg Where stories live. Discover now