Chapter 48

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Nach dem Konzert sind wir noch kurz draussen geblieben und haben einige Fotos gemacht. Auch Julia und ich haben uns nochmal gesehen und zusammen ein Foto gemacht.
Aber unsere Gruppenfotos zu fünft sind einfach am besten. Wir alle tragen den selben Hoodie.

Gegen acht Uhr komme ich mit einer Stunde Verspätung in München am Bahnhof an und werde direkt von Fabi in Empfang genommen.
Wir begrüssen uns mit einer kurzen Umarmung und fahren dann zum Studio.
"Wie geht's dir? Beziehungsweise euch?"
"Ganz gut. Ich bin einfach nur ein bisschen kaputt."
"Sieht man aber gar nicht."
"Sehr lustig."
Im Studio angekommen, stelle ich meine Sachen ab und lehne mich dann zusammen mit Fabi an den Türrahmen. Wincent singt gerade etwas ein, was wirklich verdammt schön klingt. Matti und Kevin haben mich auch schon entdeckt. Nur Wincent ist noch voll in seinem Element. Ich liebe es, wenn er singt.
"Argh Verdammt! Diese eine Stelle. Ich bekomm sie nicht hin."
"Ja komm, wir machen erstmal Pause."
"Bitte Kevin, noch einmal. Ich bekomm sie schon noch hin."
"Ja, du bekommst sie bestimmt hin, aber wir machen jetzt erstmal eine Pause."
"Von mir aus. Wo bleibt Fabi eigentlich mit dem Essen?"
"Bin schon wieder da, aber Essen hab ich vergessen."
Wincent dreht sich um und seine Kinnlade klappt nach unten, bevor er zwei grosse Schritte auf mich zu macht und mich fest in seine Arme zieht.
"Was machst du denn hier?" murmelt er.
"Dich überraschen."
"Ich hab euch vermisst."
"Können wir eigentlich auch endlich mal die werdende Mutter begrüssen und vor allem beglückwünschen?" mischt Kevin sich dann von hinten ein.
"Nö, meine Frau. Die geb ich nicht mehr her."
"Ey, wir haben sie hergeholt! Ausserdem bleibt sie doch auch noch bis Montag. Ihr fahrt also zusammen."
"Im Ernst?"
"Ja, nur werd ich nicht mit ins Studio kommen, sondern mein eigenes Ding machen."
"Aber ich kann dich auch mal mitnehemen?"
"Mal sehen."
Als Wincent mich dann immer noch nicht loslassen wil, zieht Kevin mich regelrecht weg und nimmt mich in den Arm.
"Herzlichen Glückwunsch" flüstert er und dann wiederholt sich die Prozedur nochmal mit Matti, bevor ich dann wieder von Wincent in Beschlag genommen werde.
"Ich will nichts hörn!" richtet er sich dann an die Jungs, welche breit grinsen.
"Also, bestellen wir Essen?" grinst Fabi dann und klatscht einmal in die Hände.

Am Morgen wache ich in Wincents Armen auf. Er hält mich fest im Arm, sodass ich mich schon fast nicht mehr bewegen kann. Ich schliesse meine Augen also nochmal und geniesse die Nähe meines Mannes.
"Morgen" murmelt Wincent in meine Halsbeuge.
"Guten Morgen" lache ich leicht und drehe mich um.
Wincent ist komplett verschlafen und sieht einfach nur süss aus.
Lange kann ich diesen Anblick nur nicht geniessen. Wincent legt seine Lippen einfach auf meine. Schnell wird aus seinen zunächst zarten Küssen eine heftige Knutscherei. Ich kann ja verstehen, dass er sich mal langsam wieder mehr wünscht, als nur ein bisschen knutschen, aber in den letzten zwei Wochen verspüre ich einfach keine Lust. Nichtmal jetzt. Obwohl seine Küsse definitiv nicht ohne sind. Normalerweise würde ich schon längst nackt im Bett liegen.
"Schon verstanden" murmelt Wincent dann und rollt sich auf den Rücken.
"Tut mir leid, in den letzten Wochen hab ich einfach gar keine Lust."
"Ist doch okay... Es geht nicht nur um Sex."
Ja, aber wir haben das letzte Mal im Urlaub miteinander geschlafen, also vor über einem Monat. Aber ich habe einfach durch die Schwangerschaft kein Verlangen.
"Also, die eine Sache ist es, mich zu korben. Die andere, danach nichtmal mehr mit mir zu kuscheln."
Er zieht mich einfach in seine Arme und küsst meinen Scheitel.

Den Tag verbringe ich entspannt zusammen mit Lisi in der Stadt, bevor wir abends zu den Jungs im Biergarten stossen. Natürlich werde ich direkt von Wincent in Beschlag genommen. Der hat aber auch mit Louis genug um die Ohren, also kann ich mich weiter auf das Gespräch mit Fabi und Kevin konzentrieren.
"Mira hat Babys im Bauch?" kommt es dann aber irgendwann von dem kleinen Mann neben mir.
"Ja, zwei kleine Babys."
"Warum?"
"Das frag mal Mama oder Papa."
Er rennt um den Tisch rum und Wincent zieht mich etwas dichter an sich heran.
"Schlau gemacht."
"Wir haben das Gespräch auch noch, aber bestimmt nicht jetzt."
"Und sollte da drinnen auch nur ein Mädchen sein, wird das Thema bitte noch sehr lange auf sich warten."
"Solange es keine zwanzig Mädchen werden."
"Sehr witzig, das Interview werde ich mir noch lange anhören können, oder?"
"So sieht's aus."

Bei Kevin und Lisi im Gästezimmer, falle ich regelrecht ins Bett. Der Tag war schon ziemlich anstrengend. Wincent legt sich dann neben mich und zieht mich direkt in seine Arme. Ich nehme nur noch ein "Gute Nacht" und einen Kuss auf meiner Stirn wahr.
Die Nacht schlafe ich ziemlich unruhig. Ich hab keine wirklichen Bauchschmerzen, aber er fühlt sich irgendwie komisch an.
"Was ist los?" murmelt Wincent irgendwann mitten in der Nacht.
"Keine Ahnung, mir ist irgendwie komisch."
"Musst du dich übergeben?" fragt er sofort fürsorglich, setzt sich auf und macht die Nachttischlampe an.
"Nein, mein Bauch."
"Hast du Schmerzen?"
"Nein, keine Ahnung, was das gerade ist."
Wincent schaltet das Licht wieder aus und legt sich dicht an mich ran, bevor er seine Hand unter mein Shirt schiebt und sanft über meinen Bauch streichelt. Ich drehe mich währenddessen wieder etwas auf die Seite.
Durch Wincents Streicheln wird es auch wirklich etwas besser und ich schaffe es wirklich, noch einige Stunden zu schlafen.

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