Chapter 33

1.6K 52 1
                                    

Noch leicht ausser Atem liegen wir so halb unter der Decke. Ich habe einen Arm um Mira gelegt, während sie mit meinem Ring spielt.
"Habt ihr eigentlich wirklich gestern noch zwei Songs komplett neu aufgenommen?"
"Naja, wir haben noch zwei gebraucht, aber einen hatte ich schon gesichert."
Ich spüre ihren fragenden Blick auf mir und sehe dann runter.
"Wie, du hattest ihn gesichert?"
"Wir hatten ihn schon letztes Jahr fertig gemacht. Ich weiss aber noch nicht, ob ich ihn veröffentlichen will... Das besprechen wir mal wann anders in Ruhe."
"Wieso wir? Ich rede dir doch nicht rein, wenn du einen Song veröffentlichen willst."
"Ja, ich weiss, aber es geht hier um 'Ich brauche dich'. Ich weiss nicht, ob ich ihn veröffentlichen will oder nicht. Das will ich aber auch nicht jetzt ausdiskutieren. Jetzt will ich grad einfach nur hier mit dir liegen und nichts tun."
"Nichts tun klingt auch gut" murmelt sie dann.
"Nichts tun klingt nicht gut. Was ist los?"
"Ich will nicht an diese Wochen erinnert werden."
"Also soll ich es nicht veröffentlichen?"
"Nein... Doch... Keine Ahnung."
Sie dreht sich um, sodass wir uns nun richtig anschauen können.
"Mira, wenn du mir sagst, dass du nicht willst, dass er veröffentlicht wird, wird er nicht veröffentlicht."
"Ich weiss es nicht... Zum einen erinnert er eben an diese kurze Phase... Zum anderen ist er aber eben auch verdammt schön."
"Hör zu, wir müssen das definitiv nicht jetzt entscheiden. Wir haben genau die selben Bedenken. Süsse, lass uns jetzt erstmal das nichts tun geniessen. Wir müssen das weder heute, noch morgen, noch in zwei Wochen entscheiden. Aber wir entscheiden das zusammen. Nur bestimmt nicht nackt im Bett. Da kann man sich ja nicht im Ansatz konzentrieren."
"Okay."
"Okay?"
"Okay" lächelt sie jetzt wieder leicht "Du kannst dich also nicht konzentrieren?"
Grinsend setzt sie sich auf und wendet mir den Rücken zu.
Allein dieser Anblick würde schon reichen, um sie gleich noch einmal zurück zu ziehen und die zweite Runde zu starten. Naja, wir haben die nächsten Wochen noch genug Zeit.
Sie streckt sich einmal und tapst dann um das Bett rum ins Ankleidezimmer.
Ich grinse nochmal kurz in mich hinein, bevor ich aufstehe und mir meine Boxershorts anziehe.
"Sag mal, das Armband, was unten in der Küche liegt, war das in dem kleinen Päckchen?"
"Ja, ich hab das irgendwo vorgeschlagen bekommen und musste es einfach bestellen."
"Es ist wirklich verdammt schön. Shay wird sich unglaublich freuen."
Mira drückt mir einen Kuss auf die Lippen und als sie sich lösen will, ziehe ich sie direkt zurück ins Bett.
"Wie war das mit dem nichts tun?"
"Schatz, ich muss noch Wäsche machen."
"Die kannst du doch auch morgen machen."
"Nein, kann ich nicht. Ich muss die Klamotten auch noch anprobieren, die anderen Sachen von der Leine abnehmen."
"Du hast Klamotten bestellt? Hast du da nicht nen ganzen Schrank voll?"
"Nur nen halben, die andere Hälfte gehört dir" grinst sie, was mich leicht die Augen rollen lässt "Nein, ich passe aber nicht mehr in meine Hosen."
"Wie jetzt?"
"Nicht 'Wie jetzt?', sondern 'Schwanger!'" lacht sie leicht.
"Ha Ha..."
"Typisch Mann. Checkt sowas einfach nie!" lacht sie.
"Wann soll ich das gecheckt haben? Ich hab dich zwei Wochen nicht gesehen und mich in den letzten Stunden ehrlich gesagt nicht darauf konzentriert."
"Ja?"
"Tu nicht so Unschuldig, Frau Weiss!"
"Ich weiss gar nicht, was Sie meinen, Herr Weiss. Ich bin unschuldig."
"Ja genau" lache ich und kann es mir irgendwie einfach nicht verkneifen, sie zu kitzeln.
Zu meiner Überraschung kitzelt es sie aber auch wirklich.
"Was ist denn jetzt los?" lache ich.
"Hör auf!" bringt sie nur schwer hervor.
"Was bekomme ich, wenn ich aufhöre?"
"Einen Kuss?"
"Den bekomm ich doch auch so!"
"Willst du es riskieren?"
"Hast gewonnen... Vorerst."
"Idiot" lacht sie und steht auf.
Mira richtet ihr Oberteil wieder etwas und verschwindet aus dem Zimmer. Ich ziehe mir Jogginghose und Shirt über und folge ihr nach unten.
Mira sitzt auf dem Teppich und packt zwei Pakete aus.
"Ich bekomme doch bestimmt eine Modenschau" grinse ich und werfe ein Blick auf die Klamotten.
Sieht schonmal sehr vielversprechend aus.
"Für ein paar Kleider, Shirts und Hosen? Nope, die siehst du, wenn ich sie so mal anziehe. Mal sehen, ob du es bemerkst."
"Ich kenne deine Klamotten. Ich merke das schon."
"Werden wir ja sehen."

Wir sitzen beide auf dem Sofa. Ich hab meinen Laptop auf dem Schoss und beantworte ein paar Mails, während Mira leicht an mir lehnt und ebenfalls irgendwas arbeitet.
"Was musst du noch alles machen?" frage ich dann und schaue auf den Laptop meiner Frau.
"Nur ein paar Konzepte. Morgen bin ich damit durch. Was musst du noch machen?"
"Ich hab nur Mails. Aber im Vergleich zu sonst recht wenig."
"Klingt doch gut" lächelt sie zu mir hoch.
"Ja" murmle ich und lege meine Lippen kurz auf ihre.
Mira legt, ganz hingegen meiner Erwartungen, ihre Hand in meinen Nacken und zieht mich noch dichter zu sich runter.
"Schatz, die Hormone gehen mit dir durch" nuschle ich, intensiviere den Kuss aber weiter und schaffe es irgendwie, unsere Laptops wegzuschieben.
"Und wenn schon" murmelt sie.
"Hab ich gesagt, dass es mich stört?" grinse ich gegen ihre Lippen und drücke sie auf den Rücken.
"Ich wollte das ja eigentlich noch fertig bekommen" nuschelt Mira zwischen meinen Küssen.
"Eigentlich" murmle ich.
"Ja eigentlich" grinst sie leicht und intensiviert unsere Küsse nochmal.
"Ich liebe deine Hormone" murmle ich und schiebe meine Hand unter ihr Shirt.
"Noch liebst du sie."
"Mh..."
Ich gehe gar nicht weiter drauf ein, sondern mache einfach weiter und küsse mich runter zu ihrem Hals. Während ich dort meine Spuren hinterlasse, streichle ich mit dem Daumen etwas über ihren Bauch.
Sie seufzt leise auf und vergräbt ihre eine Hand in meinen Haaren und lässt die andere einfach auf meinem Rücken liegen.

Auf ganzem Weg Onde histórias criam vida. Descubra agora