Kapitel 51 - No.

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Es war nun eine Woche vergangen. Eine Woche in der ich Alice anlügen musste. Eine Woche in der ich so ein massiv schlechtes Gefühl hatte. Eine Woche in der ich mir überlegt hatte, was ich sagen soll.

Alice hatte nichts geahnt. Und wenn doch, dann konnte sie es sehr gut verbergen es nicht zu veräußerlichen.

Heute war dieser Tag, an dem ich beschlossen hatte es ihr zu erzählen. In einer Beziehung sollten keine Lügen vorkommen. Nein. Und darauf wollte ich auch nicht eingehen.

Es war Freitag nach der Schule und ich hatte mit ihr ausgemacht, dass ich mit ihr reden wollte. Wo? Natürlich an der Bank am Park.

Also machte ich mich direkt nach der Schule auf den Weg in den Park. Alice, die auf eine andere Schule ging, wollte nach kommen. Die Kette fest umschlungen in der Hand.

Ich lief den knirschenden Kiesweg entlang, noch keiner zu sehen. Mit meinen nervösen Fingern fuhr ich die Kette entlang. Mein Herzschlag erhöhte sich deutlich und Tränen stiegen in meine Augen. Wieso Tränen? Diese Entscheidung. Diese Entscheidung machte mich fertig. Tour oder Alice. Beides geht nicht. Ich kann sie nicht mit auf Tour nehmen.

Wenn ich bei ihr geblieben wäre, hätte ich die Tour verpasst und den Start für meine Musik.

Wäre ich auf Tour, hätte ich mit ihr Schluss machen müssen. Ich konnte keine Fernbeziehung führen. Wenn ich sie nicht mehr sehen würde, würde meine Liebe zu ihr weniger werden. Und bald sogar gar nicht mehr sein.

Mit auf Tour nehmen konnte ich sie ebenfalls nicht. Wir würden uns nicht gut tun auf so engem Raum zusammen zu sein. Ich würde keine Zeit mehr haben für sie und sie vernachlässigen. Und dann wären wir beide nicht glücklich geworden.

Meine Entscheidung war bereits gefällt. Egal wie ich mich entschieden hätte, es hätte genau so geschmerzt.

Mit meinen glasigen Augen und dem Schmerz im Herzen lief ich weiter. Ich lief weiter und weiter. Ich wollte einfach weiter gehen. Doch ich musste stehen bleiben.

Ich setzte mich auf das kalte Holz der Bank. Meine Beine zusammen gepresst denn ich zitterte. Es war nicht kalt. Im gegenteil. Es war sogar sehr warm. Doch diese Angst machte mich zu sehr fertig.

Meine verschwommenen Augen erkannten meine Freundin. Sie hatte einen grauen Pullover, eine hellblaue Jeans, schwarze Chucks und eine dünne dunkelgrüne Jacke an. Ihre Haare hatte sie offen.

Als ich sie sah wurde mir wieder bewusst wieso ich hier war und so vergrößerte sich der Schmerz in der Brust.

Ihr wundervolles Lächeln sah man und ihre großen blauen Augen sahen zu mir.

"Hey" lächelte sie mir entgegen und setzte sich direkt neben mich. Ihre Hände lagen auf meinen Knien. Zur Begrüßung ein Kuss.

"Hey" flüsterte ich und versuchte ein Lächeln. "Ich muss dir etwas sagen" schluckte ich und sah auf keine Hände. "O-Okay" meinte sie und blinzelte erschrocken.

"A-Also" wollte ich anfangen doch ich konnte es plötzlich nicht aussprechen. Meine Unterlippe zitterte und die nächste Träne rollte meine Wange herunter.

"Stop. Bevor du weiter redest." sagte sie leise. Ihre Stimme war mit trauer gefüllt.

"Ich liebe dich" flüsterte sie.

"A-auch wenn wir irgendwann einmal nicht mehr zusammen sein sollten, will ich das wir immer Freunde bleiben. Du bist ein Teil meines Lebens, Luke. In dieser kurzen Zeit bist du es geworden. Bleibst du für immer?"

Ich hörte das Schluchtzen. Die ungewollten Tränen auf ihrer Jacke tropfen. Diese Liebe.

Ich versuchte stark zu sein. Bevor ich antworten konnte, nahm ich die Kette und versuchte sie ihr anzulegen.

Für diese Kette lies ich noch einen silbernen Anhänger anfertigen lassen. 'Forever and always'.

"Nein" war meine Antwort bevor ich meine Tränen freien Lauf ließ. Meine Stimme brach. Ich brachte kein einziges Wort heraus.

"Wieso?" fragte sie nach und versuchte noch weitere Tränen zurück zu halten.

Ich schüttelte nur den Kopf.

"Wieso schüttelst du deinen Kopf?" brachte sie noch mit letzter Kraft heraus bevor sie ihre Hände an ihre Augen legte um ihre Tränen weg zu wischen.

Ich würde sie nicht mehr wieder sehen. Die Hoffnung machte ich mir gar nicht erst.

"Ich mach Schluss." war meine Antwort. Und diese machte mich um so mehr trauriger.

"Okay" flüsterte sie und weinte los.

Ich wollte nichts sagen. Ich konnte nichts sagen und ließ sie gehen. Alleine saß ich da und mir wurde bewusst das ich das Mädchen, welches ich liebe, gehen gelassen habe. Und dieser Schmerz in meinem Herzen wollte nicht aufhören und will es immer noch nicht...

Just one word (Luke Hemmings FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt