Kapitel 2

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~Samstag, 30. Juli~

Heute ist Samstag, Gestern war mein erster Tag hier und ich muss sagen, dass ich mich doch recht wohl hier fühle. Die erste Nacht war auch nicht ganz so übel. Ich habe beschlossen, mich heute etwas in der Stadt umzusehen. Außerdem wollte ich mir einen Nebenjob suchen, um die Miete bezahlen zu können.

Als ich heute morgen aufgestanden bin, habe ich mich sofort frisch gemacht und bin in die Stadt, um zu Frühstücken. Ich laufe gerade in einem kleineren Stadteil, als mir ein Einladendes Schild auffällt. Coffee & Talk
Ich muss sofort lächeln, sieht sympathisch aus.
Mein Magen knurrt Augenblicklich und ich beschließe, dort zu essen.

Ich betrete das Cafe und eine kleine Glocke über der Tür läutet leise. Ich schaue mich kurz um und gehe dann zu einem Tisch, um mich zu setzen. Nach wenigen Minuten kommt eine ältere Frau zu mir, welche mir relativ bekannt vorkommt, und fragt mich was ich bestellen möchte. Als sie ihren Blick hebt, um mich anzusehen, fängt sie an zu lächeln.
"Madeline?", fragt die Dame, welche ich jetzt auch wiedererkenne.
"Miranda. So schnell sieht man sich wieder.", stelle ich erfreut fest. Miranda saß im Flugzeug neben mir und hat mich den ganzen Flug über Unterhalten.

"Wie schön, dich so schnell wiederzusehen. Wie geht es dir?", fragt sie.
"Mir geht es ganz gut. Ich habe mir das leben in der WG aber ehrlich gesagt etwas anders vorgestellt. Aber egal, wie geht es dir?"
"Auch sehr gut. Ich habe momentan nur leider etwas Stress, da mir die Arbeitskräfte in diesem Cafe fehlen.", gibt sie zu. Ich überlege kurz, doch dann kommt mir die Idee. "Ich suche aktuell einen Nebenjob. Ich könnte hier bei dir arbeiten, dieses Cafe ist auch am nächsten an meiner WG dran, das heißt ich hätte auch keinen allzu langen Weg."

"Oh, das wäre großartig! Ich kann jede Arbeitskraft gebrauchen. Hast du denn schon Erfahrungen mit diesem Job?", fragt sie.
"Ich habe in Los Angeles 2 Jahre in einem Cafe gearbeitet, also ja. Ich könnte auch sofort anfangen."
"Super. Am besten bringe ich dir erstmal dein Essen und danach kann ich dir gerne alles inruhe zeigen."

4 Sunden später bin ich fertig Eingearbeitet und habe auch meine drei Kollegen kennengelernt. Einmal ist da Kev. Er arbeitet in der Küche und bereitet alles vor. Er ist minimal älter als ich, und er ist Schwul. Das macht ihn unfassbar sympathisch. Und dann ist da noch Jamila. Sie kellnert mit mir zusammen. Sie müsste so drei Jahre älter als ich sein. Die dritte Kollegin kannte ich schon vorher. Samira von gestern aus dem Stall.

Am Montag habe ich meinen ersten richtigen Arbeitstag. Ich freue mich jetzt inzwischen schon richtig auf die Zeit hier in Chicago. Abgesehen von der WG, zu der ich jetzt auch schonwieder zurück muss. Nächste Woche Freitag bekomme ich auch endlich meine eigenen Schlüssel. Ich warte nämlich schonwieder darauf, dass das Arschloch die Tür öffnet.

Nach 3 Minuten öffnet er die Tür.
"Warst du einkaufen?", fragt er. Ich drängle mich an ihm vorbei. "Nein? Sollte ich?", gebe ich ihm als Antwort.
"Ja, der Kühlschrank ist leer."
"Warum bist du nicht einfach gegangen?"
"Weil du hier die Frau bist.", sagt er so selbstverständlich, das es nicht noch mehr geht und legt sich auf die Couch.
"Das ist nicht dein Ernst, oder? Ich bin jawohl nicht dafür zuständig, nur weil ich eine Frau bin!" Genervt verschwinde ich in meinem Zimmer. Was denkt er eigentlich wer er ist? Nur weil ich eine Frau bin? Wow, Arschloch. Am liebsten würde ich direkt wieder ausziehen. Ich freue mich jetzt schon auf Montag, da fängt die Uni endlich an und danach kann ich arbeiten, das bedeutet ich sehe dieses Arschloch garnicht.

~Montag, 01. August~

Heute ist der erste Tag in der Uni, und danach auch noch mein erster richtiger Arbeitstag. Wenn ich ehrlich bin, bin ich auch etwas aufgeregt. Heute startet ein neuer Lebensabschnitt. Ich werde unfassbar viele neue Leute kennenlernen und hoffentlich auch sehr viel Spaß haben.

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