Kapitel 31

3.1K 80 8
                                    

~31. Dezember~
N O A H

Gestern hat Maddy mir mein Herz rausgerissen. Aber vielleicht habe ich das auch nicht anders verdient. Ich hätte sie niemals darum bitten sollen, meine Freundin zu spielen. Das war ein Fehler. Ich habe keine Sekunde geschlafen, dementsprechend fühle ich mich jetzt auch. Ich beschließe, zu Miranda zu gehen und ihr mein Herz auszuschütten. Ich hatte zu ihr schon immer das beste Verhältnis, daher bin ich auch damals zu ihr gezogen. In meiner Pubertät hatte ich extreme Probleme mit meinen Eltern, weshalb ich mit 15Jahren mit Miranda und Brio hierher gezogen bin.

Ich betrete das kleine Café meiner Oma. Als sie mich entdeckt, winkt sie mich zu sich rüber.
"Hey, wie siehst du denn aus? Hast du Party gemacht?", fragt sie und scannt mich von oben bis unten ab. Ich sehe wirklich schlimm aus. Verwuschelte Haare, Augenringe, Jogginghose und Hoodie.

"Ne, leider nicht. Hast du Wodka oder so hier?", frage ich sie.
"Ja, aber nicht für dich. Was ist denn los Noah? Was hast du für einen Grund, um dich Morgens um halb 10 schon zu betrinken?"
"Man Oma, du hattest recht. Das war wirlich dumm von mir.", gebe ich zu und setze mich an die Bar.
"Was war dumm von dir?", hakt sie nach.
"Na das mit Maddy und dieser Fake-Scheiße da."
"Was ist denn passiert?"
Ich lege meinen Kopf auf meine Hände. "Es ist genau das passiert, was du mir vorausgesagt hast. Ich habe mich in Maddy verknallt.", beichte ich ihr.

Sie schaut mich verwundert an. "Das ging ja noch schneller, als ich erwartet habe."
"Du bist mir eine riesen Hilfe, danke.", sage ich ironisch und will nach der Wodkaflasche greifen.
"Ey, lass deine Griffel da weg. Es bringt dir absolut nichts, dich jetzt zu besaufen. Was bist du für ein Mann, wenn du nicht kämpfst sondern säufst?", meint sie und nimmt mir die Flasche weg.
"Was soll ich denn machen? Sie denkt, ich spiele ihr das alles vor."

"Erzähl mir mal bitte alles, was so zwischen euch passiert ist.", fordert sie mich auf. Normalerweise wäre es unangenehm, mit seiner Oma über seine Gefühle und so zu sprechen, aber Oma hat mich schon bei Sachen erwischt, die die Unangenehmheitsgrenze gelöscht haben.

"Wir sind letztens mit dem Auto zu einem Ort gefahren, um den Sonnenuntergang anzuschauen und auf dem Rückweg habe ich mich verfahren und dann war der Tank leer. Netz gab es da auch nicht und dann haben wir uns gestritten. Als dieser Streit dann eskaliert ist, habe ich sie geküsst und dann haben wir ein bisschen rumgemacht. Irgendwann waren wir dann halbnackt und ich habe ihr gesagt, dass ich nicht mit ihr schlafen will, das hat sie dann aber falsch aufgefasst und war dann sauer.", fange ich an, zu erzählen.

"Warum sagst du sowas?", fragt Miranda unverständnissvll.
"Weil sie noch nie Sex hatte. Und ich wollte nicht, dass sie ihr erstes Mal in einem dreckigen Auto hat. Und vorallem wusste ich, dass sie es bereuet hätte, wenn wir es getan hätten.", erkläre ich.
"Das heißt du fandest sie da schon gut. Und sie dich anscheiend ja auch. Noah, rede mit ihr und beweise ihr, dass du wirklich Gefühle für sie hast.", überredet sie mich.

Ich bedanke mich bei ihr und gehe wieder zurück zur Wohnung, kaufe aber auf dem Weg noch einen Blumenstrauß. Als ich die Wohnung betrete sitzt Maddy auf der Couch und schaut ihre Serie auf Netflix.
"Hey.", sage ich und gehe zu ihr. "Lass mich reden und unterbrich mich nicht, bitte.", ergänze ich und warte, bis sie mich anschaut.

"Pass auf, das war dumm von mir, dass ich dich darum gebeten habe, meine Freundin zu spielen. Es war klar, dass das nach hinten losgehen würde.  Ich bereue es zwar nicht, aber es war dumm. Und ich kann nicht glauben, dass ich das jetzt zu dir sage, aber ich habe mich wirklich in dich verknallt. Ich weiß nicht, wie ich dir beweisen soll, dass es wirklich so ist, aber ich will, dass du weißt, dass ich das ernst meine. Letztens als ich nicht mit dir schlafen wollte, war es, weil ich wollte, dass du es mit jemandem tust, bei dem du dich wohlfühlst, dem du vertraust und den du liebst. Aber wenn ich daran denke, dass du jemand anderen hast, dann werde ich wütend. Madeline, ich habe wirklich Gefühle für dich entwickelt. Du musst mir nicht unbeding glauben, aber ich will es dir gesagt haben. Du machst mich verrückt.", beichte ich meine Gefühle. Wenn sie wollen würde, dann könnte sie mich innerhalb von wenigen Minuten komplett zerstören und auf meinem Herzen herumtrampeln.

Ich habe mich verletzbar gemacht, indem ich ihr mein Herz ausgeschüttet habe. Ich stelle ihr noch die Blumen hin und will dann ins Zimmer gehen, um ihr ihrem Raum und ihre Zeit zu geben.
"Noah warte.", sagt sie und schaut mich an. "Meinst du das wirklich ernst?", fragt sie.
"Würde ich dir sonst mit Blumen in der Hand mein Herz ausschütten?", frage ich zurück.
Sie zieht mich in eine Umarmung.

"Ich weiß nicht was ich sagen soll.", gibt sie zu.
"Du brauchst nichts sagen. Ich lasse dich erstmal inruhe."
"Nein. Ich muss dir wohl auch etwas beichten. Ich habe mich auch in dich verliebt. Und das schon länger. Ich habe schon etwas für dich empfunden, als wir im Auto festsaßen. Ich weiß nicht, was du an dir hast, aber ich fühle mich bei dir wohl. So weit wie wir da im Auto waren, so weit war ich nichtmal mit Dean, obwohl wir zwei Monate zusammen waren. Du gibst mir das Gefühl, besonders zu sein. Ich weiß nicht wie du das machst, aber ich habe nichtmal interesse an dir verloren, als du mir die ganze Mafia Sache erzählt hast. Eigentlich müsste ich dich hassen und Angst vor dir haben, aber ich habe es nicht.", erklärt sie.

Wow. damit habe ich nicht gerechnet.

"Wirklich?", frage ich und sie nickt.
"Darf ich dich bitte einfach küssen?", frage ich und sehe, wie sie sich ein Lachen verkneifen muss.
"Ich bitte dich darum.", meint sie lächelnd.
Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände und ziehe sie an mich. Dann beuge ich mich ein Stück runter und lege meine Lippen auf ihre. Vorsichtig fängt sie an, den Kuss zu erwiedern. Ein einziger Kuss mit ihr reicht schon, um mich völlig verrückt zu machen.
Ich beiße ihr spielerisch auf ihre Unterlippe, was sie kurz aufkeuchen lässt. Dann löse ich mich von ihr, denn wenn ich jetzt nicht aufhöre, dann kann ich mir sicher sein, dass ich bald ein Problem in meiner südlichen Region haben werde.

Da heute Silvester ist, gehen wir gegen irgendwann runter und warten auf Mitternacht. Als es dann soweit ist, küsse ich Maddy, um ihr zu zeigen, dass ich das nee Jahr definitiv nicht ohne sie verbringen will. Sie ist die letzte Person, die ich das letzte Jahr geküsst habe, und die erste Person, die ich in dem neuen Jahr geküsst habe. Wir schauen uns noch den hell Beleuchteten Himmel an, als alle Leute ihre Raketen anzünden und in den Himmel schicken und gehen dann rein, um nebeneinander einzuschlafen.

******

Roommate | ✔️जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें