Kapitel 57

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~03. März~
M  A  D  E  L  I  N  E

Noah und ich bekommen also tatsächlich ein Baby. Auch, wenn wir es schon seit drei Wochen wissen, ist es immernoch unreal. Wir haben, nachdem der erste Test positiv war, noch die anderen vier Tests gemacht, welche Noah mitgebracht hat. Und alle haben 'schwanger' angezeigt. Kurze Zeit später sind wir dann zum Frauenarzt gegangen, welcher mir auch nochmal versichert hat, dass ich schwanger bin. Jetzt bin ich gerade in der neunten Schwangerschaftswoche, also noch ganz am Anfang.

Mittlerweile freue ich mich ein wenig. Klar, wir verdienen noch nicht so viel Geld, aber zusammen mit Noah schaffe ich das. Ich bin auch wirklich überrascht von ihm, weil ich wusste, dass er eigentlich keine Kinder haben wollte. Zumindest jetzt noch lange nicht. Aber jetzt hat sich das so krass geändert. Er ist mit allem so übervorsichtig wie es geht und sein Beschützerinstinkt ist definitiv gestiegen. Jeden Abend streichelt er meinen noch nicht vorhandenen Babybauch.

"Kannst du dir vorstellen, dass hier bald ein Baby liegt, welches aus uns beiden besteht?", fragt Noah verträumt und fährt mir durch die Haare. Es ist noch früh am Morgen, weshalb wir noch eingekuschelt im Bett liegen.
"Nein, aber ich freue mich darauf.", gebe ich zu und schaue ihn an.
"Ich finde die Vorstellung, dass dieses Wesen in deinem Bauch nur entstanden ist, weil wir miteinander geschlafen haben, so krass. Das ist so verrückt, dass sowas geht. Und dann sieht es uns später wahrscheinlich auch noch ähnlich. Das ist einfach unser Baby.", redet er weiter. Ich muss lachen. Wie süß er darüber nachdenkt, dass dieses Baby aus uns beiden entstanden ist, ist einfach nur niedlich.

"Ja, es ist nur entstanden, weil wir uns lieben.", füge ich hinzu und gebe ihm einen Kuss.
"Ich werde auch nie aufhören, dich zu lieben.", murmelt er und küsst mich zurück.
"Wann erzählen wir eigentlich, dass wir ein Baby bekommen?", fragt er und schaut mich an.
"Ich denke mal, wenn die 12 Wochen rum sind. Die ersten 12 Wochen-...", beginne ich, werde jedoch unterbrochen.
"Sind die gefährlichsten. Ich weiß, ich studiere immernoch Biologie.", meint Noah und lächelt mich an.

"Naja, jetzt müssen wir auf jeden Fall aufstehen, weil ich arbeiten muss.", verkünde ich und versuche mich aus Noahs Armen zu befreien.
"Nein, ich will noch weiter kuscheln.", jammert er und verstärkt seinen Griff.

"Erkläre das deiner Oma. Ich muss arbeiten, sonst haben wir kein Geld für unser Baby.", erkläre ich und versuche weiter, mich zu lösen.
"Schatz, ich will noch nicht aufstehen.", meint er und lässt mich dann los.
"Musst du ja auch nicht, du musst ja auch erst später los. Ich kann ja auch alleine Frühstücken. Wenn du willst kann ich dir auch noch Frühstück ans Bett bringen.", sage ich ironisch.

Er verdreht die Augen und steht dann auf. "Du bist so frech, ich wäre an deiner Stelle vorsichtig.", murmelt er, als er mich von hinten umarmt.
"Achja? Warum sollte ich vorsichtig sein?", frage ich provokant.
"Weil ich das verdammt sexy finde und du sonst zu spät zur Arbeit kommst. Und wenn du zu spät zur Arbeit kommst, hast du ein Problem mit Miranda.", raunt er gegen mein Ohr.

"Dann solltest du lieber aufpassen, denn im Gegensatz zu dir kann ich meine Geschlechtsteile kontrollieren.", flüster ich und drücke mich absichtlich gegen seine Mitte. Als ich spüre, wie sich sein Griff verändert und sich da unten etwas regt, löse ich mich aus seinem Griff und setze mich auf meinen Stuhl, um zu essen.

"Du bist so ein Biest, weißt du das?", knurrt er und geht dann ins Bad, um sich abzuduschen.
"Ich liebe dich!", rufe ich lachend hinterher.

Um 9.15Uhr mache ich mich gemeinsam mit Noah auf den Weg ins Café. Er wollte in der Zeit, in der ich arbeite, zu Brio gehen, um Zeit mit ihm zu verbringen. Als wir das Café jedoch betreten wollen, ist es abgeschlossen. Sofort merke ich, wie Noah in Panik verfällt.
"Warum ist nicht auf? Es ist immer schon ab 8Uhr auf?!", sagt Noah panisch.
"Schatz, beruhige dich, es gibt bestimmt eine logische Erklärung dafür. Wir gehen einfach mal klingeln.", sage ich ruhig und greife nach seiner Hand.

Wir gehen also rüber zu dem Haus von Miranda und Brio und klingeln einmal. Keine zehn Sekunden später wird die Tür bereits geöffnet und eine gut gelaunte Miranda schaut uns an.
"Guten Morgen! Na ihr zwei, habt ihr gut geschlafen?", fragt sie glücklich.
"Oma! Ich hab mir gerade solche Sorgen um dich gemacht. Warum ist das Café abgeschlossen?", fragt Noah seine Oma.
"Hab ich das garnicht erzählt? Oh tut mir leid, wir haben doch heute Jahrestag! Und deswegen wollten wir das Café heute zu lassen.", erklärt sie uns bittet uns, reinzukommen.

Nachdem wir sowohl Miranda, als auch Brio Beglückwünscht haben, gehen wir ins Wohnzimmer, in dem bereits Weintrauben, Erdbeeren und noch anderes Obst liegen. Außerdem steht dort eine Sektflasche mit Gläsern.
"Ich wusste ja, dass Noah kommen wird, daher haben wir vermutet, dass du auch mitkommst, Madeline. Ich dachte wir können alle zusammen anstoßen.", meint Brio, während Miranda schon die ersten Gläser mit Sekt gefüllt hat.

Noahs Blick wandert sofort zu mir und schaut mich fragend an. Als Miranda mir dann ein Glas geben will, nimmt Noah es mir sofort weg.
"Sie trinkt nicht.", sagt er bestimmt und schaut seine Oma an.
"Was? Aber du hast doch sonst auch immer getrunken. Außerdem darf sie das doch selber entscheiden, Noah!", meint Miranda und schaut mich an.
"Ich trinke wirklich nicht, danke.", sage ich schnell und greife nervös zu Noahs Hand. Es wird heute noch rauskommen, ich weiß es.

"Stimmt was nicht mit dir? Bist du krank, Liebes?", fragt Brio und schaut mich genau an. Ich schüttle den Kopf. "Nein, alles gut, macht euch keine Sorgen."
Miranda hingegen schaut bereits zwischen Noah und mir hin und her. Sie zieht ihre Augenbrauen etwas zusammen und verkleinert ihre Augen, indem sie sie etwas schließt.
"Ich wollt aber nicht indirekt sagen, dass Madeline schwanger ist, oder?", fragt sie dann und schaut uns weiterhin an.
Noah muss hart schlucken. Ich räusper mich einmal und schaue ihn dann an.

"Ich habe euch gerade etwas gefragt.", meint Miranda schon etwas strenger.
"Ja, Madeline ist schwanger.", sagt Noah und hält meine Hand etwas fester.
"Wirklich jetzt?", fragt sie schockiert.
Ich nicke sofort.
"Ich glaubs ja nicht!", ruft Miranda. Jedoch weiß ich nicht, ob sie begeistert ist, oder ob sie diese Information verabscheut.

"Herzlichen Glückwunsch!", ruft Brio begeistert.
"Ihr geht beide noch zur Uni, wie habt ihr euch das vorgestellt?", fragt Miranda nach einiger Zeit.
"Wir haben uns das garnicht vorgestellt, das war nicht geplant.", gibt Noah zurück.
"Habt ihr noch nie was von Verhütung gehört? Damit passiert das auch nicht ausversehen."
"Doch, wir haben sogar verhütet. Ich nehme seit fast vier Jahren die Pille. Mehr verhüten konnten wir garnicht. Ich habe sie auch nie vergessen oder sowas. Aber auch das beste Verhütungsmittel funktioniert nicht zu hundert Prozent.", erkläre ich und schaue zu Noah.

"Na wenn das so ist, wollte das Schicksal das wohl so. Ihr seid ja auch alt genug und ich freue mich auch auf mein erstes Ur-Enkelkind.", sagt Miranda lächelnd und umarmt erst Noah und dann mich.

"Wie weit bist du denn schon?", fragt Miranda.
"In der 9. Woche. Wir wollten auch eigentlich noch nichts erzählen, aber du findest ja alles so super schnell heraus.", erzähle ich.
"Das ist der Oma-Instinkt.", meint sie lachend und nimmt uns nochmal in den Arm.

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Frohes neues Jahr, ihr süßlinge!

Roommate | ✔️Where stories live. Discover now