21. Lizzys Herz langsam herausreissen

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Der Reinblüter wusste nicht so recht, was er machen sollte. Er hätte nie gedacht die Umino in so einem verletzlichen Moment erleben zu müssen. Er fasste sie leicht an der Schulter an und Lizzy zuckte sofort zusammen und riss ihre Augen auf. Im erste Moment dachte sie, dass es nicht Kaname war, der sie anfasste. Alles in ihr schrie wegzurennen, aber schon wieder konnte sie sich nicht bewegen. Ohne weiter nachzufragen hob der Reinblüter das verängstigte Mädchen hoch und brachte sie auf ihr Zimmer. Lizzy klammerte sich an sein nasses Hemd und zitterte immer noch sehr sehr stark. Sie war nicht fähig sich gegen ihn zu wehren, noch etwas zu sagen und liess ihn einfach machen. Es widersprach ihr zwar, sich von ihm helfen zu lassen, aber momentan hatte Lizzy einfach die Kraft dazu nicht. Das Blut tropfte auf Kanames Arm herunter. Kaname öffnete ihr Zimmer und legte sie in ihr Bett. Kaum hörbar sagte die Braunhaarige "Unterste Schublade hat es Pflaster und Desinfizier Sachen." Ihre Stimme war schwach und sie versuchte es in keiner Weise zu überspielen. Stumm holte Kaname die Sachen heraus. Lizzy setzte sich auf und wollte die Sachen entgegen nehmen, doch der Reinblüter schüttelte den Kopf. "Bleib liegen, du hast relativ viel Blut verloren und siehst sehr blass aus. Ich mach das schon", murmelte er. Eigentlich wehrte sich alles in ihm ihr zu helfen, aber gleichzeitig konnte er sie auch nicht ihrem Schicksal überlassen. Er war neugierig, wovor sie solche Angst hatte. Da wo sie hinstarrte, war nichts zu sehen gewesen. Vielleicht war es ihre Einbildung. 

Er versorgte die Wunde und klebte ein Pflaster drauf. Lizzy war währenddessen eingeschlafen. Ihr gesamtes Bett war patschnass, wie auch sie selbst. Kaname seufzte "So wirst du dir eine Erkältung zu ziehen und daran hätte der Rektor absolut keine Freude." Mit Gewissensbissen zog er das Mädchen aus und trocknete sie mit einem Handtuch ab. Einige Blicke auf ihren Körper konnte er nicht vermeiden. Sie hatte eine sehr schöne Figur und einen gepflegten Körper. Ohne weitere Gedanken zog er ihr eine Schlafhose und ein T-shirt an, welche er aus der Schublade gefischt hatte. Kaname wusste nicht so recht, ob er sie jetzt einfach im nassen Bett liegen lassen sollte oder sich nach einem trockenem umsehen soll. Er kannte sich im Mädchenwohnheim nicht aus und zu viel Unruhe wollte er sowieso nicht auslösen. "Du machst mir nur Probleme", murmelte er, dabei bemerkte der Reinblüter ihr Blut, welches seinem arm hinunterlief. Es roch wirklich sehr gut. Es musste bestimmt Jahrhunderte her sein, seitdem er solch köstliches Blut gerochen hatte. Der Reinblüter leckte über das Blut und war wirklich überrascht. Es schmeckte wirklich unwiderstehlich. Er fragte sich, wie sich Zero und Aido bei diesem Geschmack beherrschen konnten. Aus ihrem Blut schmeckte er aber auch noch eine furchtbare Angst heraus. Kaname konnte sie regelrecht spüren und wieder fragte er sich, was der Auslöser davon war.

Er trug das Mädchen zu sich ins Mondwohnheim. Irgendwo hatte er noch die Befürchtung, dass einer der Vampire sich zu ihr ins Zimmer schleicht und sie beisst. Die Party fand hinter dem Wohnheim statt, weswegen er ohne irgendwelche Befürchtungen in sein Büro und Zimmer laufen konnte. In seinem Zimmer legte er das Mädchen in sein Bett und deckte sie zu. "Du siehst so verloren aus in dieser befleckten Welt. Wo gehörst du nur hin?", flüsterte der Reinblüter und strich ihr eine Haar aus dem Gesicht. Seine Hand streifte ihren Hals und er drückte leicht zu. "Eigentlich sollte ich dich erledigen bevor irgendwas anderes noch geschieht. Du bist ein zu grosses Mysterium. Leider liebe ich es Geheimnisse zu lüften und es für meinen Vorteil zu benutzen. Ich werde dich schon noch in mein Schachspiel einbauen, keine Sorge", mit diesen Worten verliess er das Zimmer und ging ins Bad um sich ihr Blut abzuwaschen. Trotzdem erwischte er sich dabei, wie er es noch ein wenig ableckte.

Yagari durfte sich gerade im Büro des Rektors eine Predigt anhören. "Was glaubst du eigentlich, was du getan hast, Yagari?! Du hättest einen meiner Schüler verletzt und eine Schülerin traumatisiert! Das ist wirklich unverantwortlich von dir! Ich wusste, ich hätte dem Verband das nicht erlauben dürfen, auch wenn es für Zeros Sicherheit und die der anderen ist. Ihr seid alle so aggressiv!", motzte der Rektor. "Tzz, wenn Zero eine Gefahr ist, dann werde ich ihn erledigen, das ist mein Auftrag. Er hat eine Schülerin angegriffen, die anscheinend sich freiwillig beissen lassen hat! Freiwillig, Kaien! Findest du das nicht etwas zu merkwürdig? Anscheinend weiss sie auch über Vampire und Jäger Bescheid", sagte Yagari beleidigt. "Ja, sie weiss Bescheid. Das Mädchen ist Elizabeth Mei Umino. Wahrscheinlich erinnerst du dich noch an den Vorfall von vor über zehn Jahren, bevor Yuki überhaupt zu mir kam und ich noch als Jäger tätig war", erzählte Kaien. Yagari sah ihn überrascht an "Sie ist der Umino Vorfall? Das Mädchen, das gleich zweimal von einem Level-E gebissen wurde?" Kaien nickte "Ja, damals waren Akito und ich für den Vorfall verantwortlich. Grundsätzlich hat sie ihr Leben nur Akito zu verdanken, da er sie aus den Fängen dieses Vampir befreit hat. Akito ist ein wirklich sehr guter Jäger mit einem unglaublichen Instinkt." "Dieses Mädchen hat aber auch einen sehr guten Instinkt. Sie hat Zero ohne zu zögern beschützt und sich vor die Pistole gestellt. Sie zeigte weder Furcht noch Angst und sie konnte spüren, dass ich trotzdem schiessen würde. So schnell hab ich noch nie jemanden gesehen, aus dem Wasser zu kommen", teilte Yagari mit. "Hmm, achso das könnte daran liegen, dass sie sehr viel Zeit früher mit Akito verbracht hat. Er hat ihr einige Dinge gezeigt, um sich selbst verteidigen zu können. Er hatte glaube ich Mitleid mit ihr und wollte, dass sie sich wehren kann, falls was passiert. Leider habe ich Akito vor Jahren aus den Augen verloren. Ich frag mich wie es dem Jungen geht", meinte Kaien. Yagari schwieg und zündete sich im Büro eine Zigarette an. Kaien sah ihn bitterböse an, schlug ihm die Zigarette aus dem Mund und zerstampfte sie auf dem Boden. "In meinem Büro wird nicht geraucht!", motzte er herum. Yagari sah ihn nur monoton an.

Verlorene SeeleWhere stories live. Discover now