59. Das Königshaus

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Die restliche Woche verging in Windeseile und Lizzy durfte wieder zurück in ihren normalen Alltag. Am Montagmorgen klopfte es auch schon an ihrer Tür. Verschlafen öffnete sie die Tür nur einen ganz kleinen Spalt. Breit grinsend entgegnete ihr die kleine Cross. "Na, bist du wieder fit und munter für den alltäglichen Schulablauf? Yori-chan und ich haben dich schon vermisst, weisst du?", brabbelte sie schon darauf los und quetschte sich zwischen Lizzy und die Tür.
Im Zimmer hielt sie ihre Nase und meinte "Mein Gott, hier drin ist es ja mega stickig! Wie konntest du so nur schlafen?" In der nächsten Sekunde wurde auch schon das Fenster aufgerissen und die Sonnenstrahlen brannten in Lizzys Augen. Langsam und verpeilt zog sich die Umino ihre Uniform an. Irgendwie fühlte sie sich gut, sehr erfrischt sogar.
<<Ob es vielleicht an Aidos Blut liegt, dass es mir so gut geht?>> Sie war so in Gedanken, dass sie gar nicht merkte, wie Yuki sie von oben bis unten beobachtete und musterte. Erst als sie von ihr an der Schulter angetippt wurde, gab Lizzy der Braunhaarigen Beachtung.
Yuki gab ihr einen Bändel mit dem Vertrauensschülerabzeichen drauf. "Der Rektor hat mich gebeten, dir das zu geben. Immerhin bist du jetzt eine von uns", lächelte sie Lizzy entgegen. Genau dieses Lächeln hatte sie vermisst. Es war so voller Wärme und liess sie fühlen, als wäre sie willkommen. "Danke Yuki, obwohl es sich noch ein wenig falsch anfühlt, es zu tragen", murmelte sie und beide machten sich auf den Weg ins Klassenzimmer.
Yuki berichtete ihr von allen Geschehnissen, die sie verpasst hatte und gab ihr sogar noch Notizen vom Unterricht. Als sie ins Zimmer eintraten, wurde es still. Man hätte eine Stecknadel fallen lassen können und man hätte diese gehört. Getuschel und Gemurmel breitete sich aus, doch Lizzy schenkte ihnen keine Beachtung und setzte sich hin.
Erst als der Schülersprecher sie ansprach, wurde es wieder still "Es stimmt also, dass du zur Vertrauensschülerin gemacht wurdest." Dabei rückte er seine Brille zurecht. "Ja, das stimmt. Der Rektor hat mir die Aufgabe übergeben und bestand darauf, dass ich sie mache", erklärte Lizzy. Die Eifersucht und Anspannung konnte man regelrecht spüren, doch es kamen keine dummen Kommentare. Auch Hana und Ai waren nur am Beobachten. Lizzy bekam ein Ungutes Gefühl.
<<Irgendetwas stimmt hier nicht. Dass die anderen ruhig sind, ist ja normal, aber diese beiden Oberzicken haben noch kein Wort zu meiner Rückkehr gesagt. Was ist hier los?>> Der Unterricht verlief völlig normal und es gab keine Probleme.
Bei Schulschluss bekam sie von Yagari das Signal, dass sie noch bleiben solle, weswegen sie extra langsam aufräumte. "Wir sehen uns dann nachher beim Übergang. Mach dich darauf gefasst, überrannt zu werden!", verabschiedete sich Yuki mit einem Grinsen und verliess gemeinsam mit Yori den Saal. Als jeder weg war, lief Lizzy mit ihren Sachen zu ihrem Lehrer.
"Was gibt's, Sensei?" "Der Verband hat einen Auftrag für dich", brummte der alte Mann. "Du scheinst nicht gerade erfreut darüber zu sein", bemerkte Lizzy an und nahm den Brief entgegen. "Aus gutem Grund. Der Verband hat seit geraumer Zeit keine Aufträge mehr verteilt und fangen erst jetzt wieder damit an. Ich bin mir nicht sicher, was es damit auf sich hat", erklärte der Sensei seine Sorgen. Während Lizzy sich den Brief durchlas, meinte sie "Vielleicht gibt es auch einfach weniger Vampire, die gefährlich sind, wer weiss. Du machst dir einfach viel zu viele Gedanken bei der Sache, Yagari-Sensei."
"Hmm vielleicht drehen meine Gehirnzellen wirklich durch. Falls du Probleme hast, ruf mich an oder Akito, obwohl ich sagen muss, dass ich von dem auch schon lange nichts mehr gehört habe", murmelte er vor sich hin. Lizzy fing an zu überlegen. Von Akito hatte sie auch schon seit längerem nichts mehr gehört.
"Ach dem alten Knacker geht's schon gut. Wahrscheinlich sitzt er irgendwo im Suff und versucht Frauen aufzureissen. Du kennst ihn doch", vermutete Lizzy und steckte den Zettel wieder zurück in den Umschlag. "Kriegst dus hin?", fragte Yagari. "Klar, einfacher Auftrag. Ich geh hin, such den Vampir, erschiess ihn und komm zurück. Zur Zeit muss er aber noch ein wenig warten, immerhin kann ich nicht in den ersten paar Tagen als Vertrauensschülerin fehlen, aber vor dem Ball sollte er tot sein", erklärte sie ihren genialen aber simplen Plan.
Yagari gab nichts von sich und liess die Schülerin einfach machen. Sie wusste, wie das alles lief. Lizzy verstaute den Umschlang in ihren Rucksack, verabschiedete sich von ihrem Lehrer und ging.
Als sie von ihrem Zimmer aus das Gekreische der Mädchen hörte, wusste sie, dass der Übergang gleich stattfand. Ohne alles rannte sie los und sah bereits, wie Yuki massive Probleme hatte mit der Masse zurechtzukommen. Zero war die Ruhe selbst und seine Seite verhielt sich sehr höflich. Umkehrschluss Lizzy half Yuki und deren wilden Hühnern.
"Nun macht mal ein wenig Platz!", rief sie zu der Meute hin, doch nichts tat sich. Nach etwa 8 Minuten konnte man die Mädels bändigen und das Tor ging auf. Lizzy war ziemlich aus der Puste, denn mit sowas hatte sie nicht gerechnet. Als man die Nightclass Schüler sah, hörte man überall verliebte Geräusche. Die Braunhaarige war sich bemüht, ihren Blick unten zu behalten, um kein Aufsehen zu erregen.
Viele der Nightclass beachteten sie auch gar nicht. Nur eine einzige Person konnte sich einfach nicht zurückhalten. "Ach wen haben wir denn da? Meine liebste Lizzy, wie schön dich mal wiederzusehen!", rief Aido und legte seinen Arm um ihre Schulter. Viele der Mädels hinter ihr wurden böse. "Aido, ich muss dich bitten deinen Arm wegzunehmen. Ich bin im Dienst als Vertrauensschülerin und als ein Nightclass Schüler gehört sich so ein Verhalten nicht", predigte Lizzy ihn. Einige der Vampire mussten ihr Lachen zurückhalten, weil schon lange niemand mehr den blonden Vampirn so blossgestellt hat.
Der Reinblüter kam ins Spiel "Du hast es gehört, Hanabusa. Lass Lizzy ihre Arbeit machen und belästige sie nicht weiter." Seine Distanz und Kälte konnte man nur zu gut heraushören, aber was anderes war man ja von ihm nicht gewohnt. Ein wenig genervt liess Aido von Lizzy ab und lief weiter. "Tut mir leid für die Komplikationen an deinem ersten Tag", entschuldigte sich der Kuran. Lizzy winkte ab. Wie sehr sie ihn auch hasste, schätzte sie es trotzdem wert, dass er darauf schaute, dass seine Vampire anständig blieben.
"Lass sein, das ist nun Mal Aido", murmelte sie und würdigte ihn keines Blickes. Der Reinblüter bemerkte natürlich, dass er von ihr keine weitere Beachtung bekam und liess es bleiben.
Die drei Vertrauensschüler vertrieben die Mädchen in ihre Wohnheime, bis sie nur noch zu dritt dastanden. "Ich würde sagen, du kommst mit mir mit, Lizzy. Dann kann ich dir zeigen, wo wir überall patrouillieren und was wir machen, wenn wir Nachtschwärme entdecken", schlug Zero vor. Die Braunhaarige war einverstanden und lief mit ihm mit, ohne auf Yukis Antwort zu warten. Diese sah den beiden nur leicht eifersüchtig hinterher und machte sich dann selbst auf, um ihre Runde zu starten.
Bis Zero Lizzy alles gezeigt und erklärt hatte, war es bereits spät in der Nacht. Zu guter Letzt standen sie auf einen Balkon und beobachteten den Campus.
"Und wie ist es gelaufen, diese eine Woche bei den Blutsaugern?", fragte der Grauhaarige. "Naja, es wurde gut geheim gehalten, dass ich dort war, also ziemlich angenehm. Ich hab sogar ganz viele Bücher gekriegt, um mich zu beschäftigen. Gesamte Zeit über war ich sowieso nur in meinem Zimmer und hatte keinen Kontakt zu den Schülern. Ausser wenn ich etwas brauchte, dann bin ich in Kanames Büro rüber gehuscht, um es mir bringen zu lassen", erzählte die Umino von ihrem kleinen Abenteuer in die Nightclass.
"Weisst du eigentlich, was mit unserer Klasse los ist? Ich hab noch keinen einzigen Kommentar gekriegt oder wurde irgendwie runtergemacht. Es macht mich ziemlich nervös, dass es so ruhig ist", fragte Lizzy nach. Zero zuckte nur mit den Schultern "Vielleicht haben sie es endlich mal aufgegeben. Geniess es doch einfach, dass du dich nicht ständig mobben lassen musst. Immerhin hast du schon genug durchmachen müssen, wegen diesen lästigen Schülerinnen."
<<Vielleicht hatte er recht und sie habens wirklich aufgegeben>> "Na gut, dann kann ich ja mal endlich meine Schulzeit geniessen"; murmelte sie.
Die nächsten paar Tage waren sehr mühsam für die neue Vertrauensschülerin. Es standen nicht nur die Prüfungen an, sondern auch die nächtlichen Patrouillen, die ihr ziemliche Mühe bereiteten. Yuki und Zero waren sich dies gewöhnt, jedoch war es nicht der Rhythmus von Lizzy, weswegen sie im Unterricht immer einschlief. Irgendwann bestand Lizzys Nahrung nur noch aus Kaffee. Da jeder mit seinen eigenen Vorbereitungen beschäftigt war, fiel es nicht besonders auf. Auch als alle Prüfungen vorbei waren, hatte die Braunhaarige immer noch Schwierigkeiten und fühlte sich schlapp, was absolut nicht passend war.
Sie stand nämlich gerade vor einer Meute kreischender Mädchen, welche alle ihre Schokolade ihrem Geliebten überbringen wollen. Lizzy stand nur fassungslos Zero gegenüber, während Yuki vor dem Tor stand mit einem Megafon. Zero schüttelte ebenfalls nur angewidert den Kopf. Die Ansage von Yuki begann "Gut, dann begrüsse ich euch zum jährlichen Valentinstag! Ihr wisst, wie das läuft! Jeder stellt sich hinter die richtige Absperrung hin und die Nightclass wird dann zu ihren Ständen gehen und die Schokolade annehmen. Weitere Konversationen sind nicht gestattet, wie auch Körperkontakt! Möge der Valentinstag beginnen!"
Das Gekreische wurde noch lauter und die Tore öffneten sich. Lizzy hatte wegen ihrem Schlafmangel Mühe mit lauten Geräuschen, weswegen sie gerade in ihrer persönlichen Hölle stand. Artig wurden die Geschenke verteilt und natürlich musste Aido mal wieder eine Show abziehen. Allem in allem verlief der Übergang reibungslos und es gab keine Zwischenfälle. Einzig allein mussten die Schüler in ihre Wohnheime verscheucht werden.
"Gut machen wir unseren Rundgang. Jetzt wo die Prüfungen vorbei sind, wird es wieder häufiger Nachtschwärme geben, weil sie jetzt wieder so viel Zeit haben", grummelte Zero und lief los. Yuki und Lizzy huschten beide in eine andere Richtung.
Neben einem Baum, welcher sie gut versteckt hielt vor fremden Blicken, checkte Lizzy, ob sie alles dabei hatte. Denn heute Nacht musste ein Level-E sterben. Sie hatte es bereits viel zu lange hinausgezögert. Pistole und Dolch waren gut versteckt unter ihrem Rock. Sie liess sich ein Taxi herbeirufen und nannte ihm die Adresse.
"Sind sie sicher, dass sie um diese Zeit dorthin wollen? Ist eine sehr zwielichtige Gegend", murrte der Fahrer besorgt. "Keine Sorge, ich weiss, wie ich mich verteidigen kann", erklärte sie ihm und er fuhr los. Es dauerte nicht lange und sie kamen an einem Park an. Lizzy stieg aus und guckte sich in der Gegend rum. In der Beschreibung stand, dass sich eine junge Frau hier nachts rumtreiben soll.
Lizzy hielt ihre Augen und Ohren offen, doch es war niemand in der Nähe. Ein mulmiges Gefühl beschlich sie und sie entschied sich zurückzuziehen. Gerade als Lizzy aus dem Park rauskam, wurde sie von einer Gruppe betrunkener Männer angerempelt.
"He Kleine, pass doch auf wo du hinläufst!", beschwerte sich ein alter Opa. "Oh du bist aber ein hübsches junges Ding. Suchst du etwa nach Spass um diese Uhrzeit?", fragte ein andere. "Ihr widert mich an. Ich war bloss auf der Suche nach jemanden und das seid ganz bestimmt nicht ihr", Lizzy wollte die Sache friedlich lösen, doch die Säcke hörten nicht. Sie wurde zurückgezogen und festgehalten.
Lizzy wollte ihnen gerade drohen, da kam ihr ein nur all zu bekannter Geruch. Einer nach dem anderem fiel um. Lizzy ging das alles ein Ticken zu schnell und bewegte sich aus Schock kaum. Vor sich stellte sich eine bildhübsche junge Frau mit Blonden Haaren. Ihrem Aussehen nach war sie Ausländerin. Durch die schäbige Beleuchtung konnte sie erkennen, dass die Frau dunkel gefärbte Hände hatte und etwas in diesem hielt.
"Bedankt man sich heutzutage etwa nicht mehr?", fragte sie zickig. Sie hatte einen Akzent, was Lizzy nur noch mehr irritierte. Die Blonde nahm sich eine Leiche und fing an, an ihr zu saugen. Da machte es endlich Klick und die Braunhaarige konnte sich wieder aus ihrer Schockstarre lösen, was den Nachteil mit sich brachte, dass nun der Blutgeruch einen Affekt auf sie hatte.
Die Frau sass direkt vor ihr und vergriff sich an den Leichen. Mit verkrampfter Hand holte sie ihre Waffe heraus und murmelte "Stirb Drecksvampir." Gerade noch so wich sie aus, aber musste einen Streifschuss in der Schulter erleiden. "Ich wusste doch, dass du komisch riechst. Zuerst dachte ich du wärst, wie ich ein Vampir, aber du gehörst zu dieser Drecksgesellschaft, die uns Tod sehen will. Das wirst du bereuen", durch ihren Akzent vermutete Lizzy, dass sie sie aus dem Englisch sprachigem Raum kam. Ihr kam es komisch vor, dass sich dieser Vampir noch so gut unter Kontrolle hatte. Level-Es haben sich nur anfangs im Griff, aber das dauert nur ein, zwei Wochen und dann verfallen sie dem Wahnsinn.
Die Vampirin raste auf die Umino zu, wodurch sie mehreren Schüssen ausweichen musste. Stück für Stück kam sie näher, bis sie Lizzy mit ihren Händen angreifen konnte. Die Blonde war flink und hatte gute Reflexe. Immer wieder versuchte sie das Mädchen aufzuspiessen. Lizzy musste sich stark konzentrieren nicht getroffen zu werden, was den Blutgeruch aber nicht gerade leichter machte.
"Warum hast du dich so gut unter Kontrolle? Du kannst niemals erstgerade zu einem Vampir gemacht worden sein. Dafür habe ich den Auftrag schon zu lange", fragte die Braunhaarige mitten im Kampf. Die Vampirin musste schmunzeln "Für ein Schwätzchen hast du wohl Zeit was? Und zu deiner Information ich bin keine Level-E mehr. Ich wurde vor einigen Tagen von meiner Meisterin mit ihrem Blut beglückt. Ich bin nach Japan gekommen, um die Unreinheiten zu beseitigen, damit sie in einer sauberen und freien Welt leben kann."
Lizzy runzelte die Stirn und wollte gerade etwas fragen, doch da wurde sie an der Kehle gepackt und in die Luft gehalten. "Was für ein Federgewicht. Nun verabschiede dich von dieser Welt, dreckige Jägerin!", zischte die Ausländer und drückte zu. Lizzy krächzte nach Luft. Ihr gesamter Körper war auf Überlebensmodus eingestellt und das Adrenalin pumpte nur durch ihre Blutbahnen.
Verzweifelt versuchte sie die Pistole an ihren Kopf zu schlagen, jedoch wurde sie ihr entrissen. "Was für ein erbärmlicher Versuch. Und du nennst dich selbst einen Vampirjäger? Ich kanns nicht fassen, wie erbärmlich ihr hier seid in Japan", brummte die Frau. Lizzy sah langsam nur noch schwarze Punkte vor ihren Augen. Mit letzter Kraft schnappte sie ihren Dolch und rammte ihn ihr ins Handgelenk. Sofort fiel sie zu Boden und ein ätzender Schrei ertönte. Lizzy hechelte nach Luft und sah zu ihrer Gegnerin. Fassungslos starrte diese ihr Handgelenk an, welches einen tiefen Schnitt drin hatte, der nicht direkt verheilte.
"Du klein Göre hast es gewagt mich zu verletzen?!", kreischte die Vampirin, doch im nächsten Moment war sie still und starrte die Schülerin an. "Dieser Dolch... Du gehörst also zum Königshaus", hauchte sie entgeistert.
"Königshaus? Was für ein Königshaus? Weisst du etwa etwas über diesen Dolch?!", fragte Lizzy. "Nein, mit jemanden wie euch, lege ich mich nicht an", flüsterte die Ausländerin und machte sich so schnell wie möglich aus dem Staub.
Lizzy hatte keine Kraft ihr nachzurennen. Sie hatte immer noch Schwierigkeiten zu atmen und mit ihrer Sicht. Als langsam wieder eine klare Sicht eintrat, bekam Lizzy ein weiteres Problem. Es lagen vier Leichen vor ihrer Nase, welche allesamt kein Herz mehr besassen und in einer Blutlache verendeten.
Stumm stand sie da, guckte sich in der Umgebung um und ging in die Hocke. Ihre Augen verfärbten sich blutrot und sie liess ihren Vampir raus.
<<Nur für 10 Sekunden>>
Sie schnappte sich ein Handgelenk, biss kräftig rein und saugte das Blut aus. Sie erinnerte sich daran, wie sie der einen Frau beim Auftrag mit Akito das Blut probiert hat.
Es war nicht viel, aber es schmeckte gut. Aidos Blut war einfach ein Menü von einem 5 Sterne Restaurant, doch dieses hier hatte einen Geschmack nach toter Ratte. Auch wenn Lizzys Verlangen wahnsinnig gross war, nie im Leben würde sie hier von zwei Mal trinken. Angewidert liess sie die Hand fallen und wischte die Blutflecke vom Gesicht.
Als sie einigermassen wieder klar denken konnte, fühlte sie sich angeekelt von sich selbst. Niemals wollte sie ihren Vampir rauslassen. Er sollte immer versteckt tief in ihrem Inneren sein, aber gleichzeitig lechzte sie nach dieser Flüssigkeit. Durch die anstrengenden Tage wollte sie es umso mehr.
Die Sache mit der Ausländerin ging ihr ebenfalls nicht mehr aus dem Kopf. Ein Level-D Vampir, der gerade verwandelt wurde und sich gestärkt hatte, war für Lizzy nicht möglich zu töten. Der Blutgeruch erschwerte die Sache massivste. Sie wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Sie könnte in Schwierigkeiten geraten, falls man herausfand, dass sie beteiligt war an dieser Sache. Vor allem wird sie noch grössere Schwierigkeiten haben, wenn der Verband rausfände, dass sie den Vampir nicht töten konnte.

Verlorene SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt