Verlorene Seele

4. Nichts besonderes

Einige Zeit verging und Lizzy vernahm lautes Gekreische von draussen. Vor dem Tor haben sich viele Mädchen und einige Jungen positioniert. Anscheinend warteten sie darauf, dass die Nightclass rauskam. Yuki und Zero kamen vorbei und liessen ein wenig Ordnung walten. Die Gruppe wurde entzweit du ein Weg zum Schulgebäude entstand, damit die Nightclass normal hinlaufen kann. Während auf Zeros Seite alle schön hinter ihm stehenbleiben, hatte Yuki sehr Probleme, die Mädchen in Schach zu halten. In der Menge konnte ich sogar Ai und Hana entdecken. Beide waren ziemlich skrupellos. Sie schubsten und zwickten Yuki die gesamte Zeit. <<Ich sollte mich von ihnen fernhalten. Das sind keine guten Menschen>> Als sich Lizzy gerade wieder ihrem Buch widmen wollte, wurde das Gekreische lauter. Sie guckte wieder hin. In weiss gekleidete Schüler kamen heraus und einigen schien es wirklich zu gefallen im Rampenlicht zu stehen. Die Schüler schrien ihre Namen so laut, dass sogar Lizzy sie noch hören konnte. Aido-senpai, Kain-senpai, Shiki-senpai, Kaname-senpai, Ichijo-senpai. Wenn sich Lizzy das Verhalten dieser Leute ansah, kam ihr das kotzen. "Wie kann man sich so unterstellen lassen. Man demütigt sich doch selbst damit", murmelte sie zu sich selbst.

<<Ich sollte zurück. Ich will keine weiteren Probleme verursachen>> Lizzy stellte das Buch zurück und machte sich auf den Weg zum Wohnheim. Als sie gerade die Treppe runterlief, kamen ihre die Nightclass Schüler entgegen. Aido kam auf sie zu und meinte "Hast du dich verlaufen, Kleine? Brauchst du Hilfe?", fragte er schmeicheln. Sie lief an ihm vorbei und sagte "Nein danke, ich find den Weg schon allein. Ausserdem ist jeglicher Kontakt zu euch verboten! Als bring es nicht auch noch in Versuchung!" Alle lachten ihn aus und er rief "Du wirst schon noch sehen, was du davon hast! Lass mich los, Kain!" "Lauf weiter, Hanabusa. Wir haben Unterricht und sie hat recht. Kein Kontakt zu Dayclass Schülern", ermahnte ihn Kain. Lizzy verkniff sich ein Lachen. Kurz vor dem Ende der Treppe stolperte sie plötzlich und drohte auf den Boden zu fallen, wenn sie nicht jemand gefangen hatte. Sie sah nach oben und blickte in zwei kalte weinrote Augen. Sofort ging Lizzy auf Abstand, verbeugte sich und entschuldigte sich "Es tut mir leid, für die Umstände Kaname-senpai. Ich war gerade auf den Weg zu meinem Wohnheim. Ich hab die Zeit vergessen." "Ist schon in Ordnung. Beeil dich jetzt und geh zurück", waren seine Worte bevor er mich keines Blickes würdigte. Man merkte, dass er sich für was Besseres hielt. Ohne weiteres lief sie zurück ins Wohnheim. Gerade noch so konnte Lizzy den Augen von Mrs. Sasaki entgehen und huschte in ihr Zimmer.

Am nächsten Morgen machte sie sich fertig für den Unterricht. Im Klassenzimmer sah sie bereits Hana und Ai, welche ihr zuwinkten. Lizzy ignorierte sie eiskalt und würdigte sie keines Blickes. Als sie an ihnen vorbeilief, hielt Ai sie an der Hand fest und meinte "Ach Lizzy, du sitzt doch neben uns." Als sich ihre Augen mit denen von Ai trafen, lass sie los. Ihr lief es kalt den Rücken runter. Noch nie wurde sie so kalt und erbarmungslos angeguckt. "Ich sitze da, wo ich will. Ausserdem das mit dieser sogenannten Freundschaft wird nicht funktionieren, also versucht es gar nicht erst. Ich hab kein Interesse an euch", zischte Lizzy ihr zu und lief zu dem Platz ganz hinten in der Ecke. Allein damit man sie nicht stören konnte. Wieder fing man an zu tuscheln. "Typisch Reiche, die halten sich doch alle für etwas Besseres. Sie will bestimmt nichts mit uns Unterschichtlern zu tun haben", hörte sie jemanden murmeln. Yuki sah sie besorgt an. Eigentlich dachte sie, dass Lizzy es gut in dieser Klasse haben würde, aber anscheinend mochte man sie nicht besonders. Irgendwie bedrückte es Yuki, zu wissen, dass so ein freundliches und höfliches Mädchen, so wenig Respekt gezollt wird. "Stimmt was nicht, Yuki?", fragte Yori neben mir. "Weisst du, irgendwie tut mir Lizzy leid. Keiner zeigt ihr den nötigen Respekt, den sie verdient hat. Irgendwie hat jeder Vorurteile ihr gegenüber. Ich find das nicht so toll", beichtete die Braunhaarige ihrer besten Freundin. "Das wird sich bestimmt legen. Keine Sorge, dass wird sich  bessern", versuchte Yori sie aufzumuntern. Yuki lächelte nur bedrückt.

Auch während der Patrouille konnte die kleine Cross nicht aufhören über Lizzy nachzudenken. Sie sass auf dem Brunnen und seufzte laut. "Warum seufzt du denn? Stimmt was nicht?", hörte sie eine liebevolle Stimme. Kaname kam auf sie zu mit einem warmen Lächeln im Gesicht. Sie wurde rot und stotterte "G-Guten Abend, K-Kaname-senpai!" Kaname lachte leicht und streichelte ihren Kopf. "Erzähl doch, was bedrückt dich?", wiederholte er nochmals. "Ach es ist nur, es gibt da jemanden in meiner Klasse", fing die Braunhaarige an, "sie ist mega lieb und nett. Sie hat mir gestern auch bei den Reitstunden geholfen! Sie war mega hilfreich, aber irgendwie mögen sie die anderen nicht besonderen. Sie kommt anscheinend aus einer wohlhabenden Familie und jeder steckt sie in eine Schublade, aber sie ist nicht so! Sie ist nicht hochnäsig oder arrogant. Lizzy prahlt auch nicht mit dem, was sie besitzt. Sie ist einfach da und wir verurteilt und irgendwie missfällt mir das sehr." Kaname sah die gesamte Zeit in ihr hilfloses Gesicht. Es missfiel im, dass seine Geliebte über so etwas belangloses nachdachte. "Weisst du Yuki, das wird sich bestimmt von allein hinbiegen. Es wird nur etwas Zeit brauchen. Du wirst sehen, Lizzy wird sich bestimmt mit den anderen anfreunden. Am Anfang hat doch jeder Vorurteile, aber sobald die anderen sehen, wie sie ist, wird sich das bestimmt ändern. Zerbrich dir deinen kleinen Kopf nicht darüber", versicherte Kaname ihr. Yuki schien nicht ganz so überzeugt, aber liess es bleiben. "Hmm, wenn du meinst. Vielleicht sollte ich mir wirklich nicht so viele Gedanken darüber machen", murmelte sie. Kaname lächelte leicht und umarmte sie. Die Braunhaarige wurde direkt knallrot und war komplett überfordert. "Pass auf dich auf, meine geliebte Yuki", flüsterte er ihr zu, bevor er zurück zum Unterricht ging.