Kapitel 60 - Better together

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Der Schultag zog nur so an Emma vorbei, sie hörte ihren Freunden und Lehrern nicht wirklich zu und bekam des Öfteren einen Ellbogen in die Rippen gerammt. Emma fühlte sich wie in einer Blase gefangen, Stimmen waren nicht mehr als ein dumpfes Nebengeräusch, während das Rattern in ihrem Kopf alles übertönte. Beide Partien reagierten erbost über ihre geistige Abwesenheit, doch Emmas Gedanken galten ihren Eltern, wie auch Regina. „Emma, du solltest lieber gleich aufpassen, Mister Gold wird nicht so verständnisvoll reagieren, wie die anderen Lehrer", mahnte Belle Emma, die seit fünf Minuten aus dem Fenster starrte. „Es ist bescheuert, dass ich hier sitzen muss", nuschelte Emma, die ihren Blick zur Tür richtete, in der wenig später Mister Gold erschien. „Ruhe", schnarrte Mister Gold und warf seine Bücher geräuschvoll auf das Holzpult, „Keine Gespräche während des Unterrichts!" Ein Stöhnen ging durch den Raum und auch Emma schaffte es kaum an sich zu halten, Mister Gold strapazierte ihre Nerven und ausgerechnet er vertrat heute Regina. Es herrschte absolute Stille im Raum, bis Mister Gold sich räusperte und etwas an die Tafel schrieb. Emma sah all dies nur aus dem Augenwinkel, als er sich jedoch erneut räusperte und seine Hände aneinander klatschte, riss sie sich vom grauen Himmel los und warf einen Blick auf ihren alten, verbitterten Lehrer. Seine Augen waren nicht mehr als Schlitze, während er seinen Blick durch die Klasse schweifen ließ. „Nuuuuun", fing er an und zog das Wort unnötig in die Länge, „wie ihr euch vielleicht schon denken könnt, oder auch nicht, wird Miss Mills nicht zurückkommen." Dieses Mal ging ein Raunen durch die Klasse, empörtes Geflüster setze ein und auch Belle schien auf Alarmbereitschaft, nur Emma wahrte die Fassung und schüttelte nur frustriert den Kopf. „Emma, hast du gehört was er gesagt hat? Wusstest du...", wisperte Belle, die nicht fassen konnte, dass ausgerechnet Regina Mills aufhörte an der Schule zu unterrichten, „etwas davon? Ich bin so schockiert, sie gehört einfach hierher. Ich meine klar, sie ist streng, aber durch dich..." „Psssst", kam es sofort von Emma, die sich fast schon panisch umsah, „bist du verrückt?" Belle schlug die Augen nieder, seufzte und murmelte: „Tut mir leid, ich habe mich wohl vom Moment mitreißen lassen, aber hat ja niemand gehört. Was ich sagen wollte, sie war mal die unbeliebte Eiskönigin, aber das gehört der Vergangenheit an und ich hatte immer das Gefühl, dass sie gerne hier unterrichtet." „Wir reden später, okay?", gab Emma knurrend von sich, die mit einem Auge immer ihren Lehrer im Blickfeld behielt. „Okay", murmelte Belle, die ihren Kopf über die neu gewonnene Erkenntnis zermarterte.

„Ruhe!", donnerte die Stimme von Mister Gold durch den Raum, „Ihr Verhalten spiegelt den Unterrichtsstil ihrer Lehrerin mehr als wider, unser neuer Lehrer wird Ihnen zeigen wie uns Respekt gezeigt werden sollte!" Nun war es Emma, die kaum noch an sich halten konnte, Belle legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter und murmelte Worte, die sie besänftigen sollten. Auch der Rest der Klasse wetterte gegen die Worte ihres Direktors, aber niemand wagte es ihm Gegenwind zu liefern – dafür war Mister Gold zu Angsteinflößend. Man traute ihm vieles zu, es gingen auch mehr als genug Gerüchte durch die Welt, weshalb die Schüler schnell gelernt haben, in den richtigen Momenten zu schweigen. „Dann wollen wir jetzt mal beginnen, ab nächste Woche wird euch Mister Nyx unterrichten", erklärte Mister Gold, der seine Fingerspitzen gegeneinanderpresste und einen verschwörerischen Blick durch die Klasse gleiten ließ.

Am Ende des Tages ließ Emma sich von Ruby nach Hause fahren, die ihr anbot, mit ins Grannys zu kommen, aber Emma lehnte ab. Auch das Gespräch mit Belle stand noch aus, aber immerhin war sie verständnisvoll und verschob das Gespräch auf einen Zeitpunkt, der besser passte. Emma versprach ihr, ihr alles zu sagen, damit gab sie sich zufrieden. Ruby dagegen war immer ein wenig hartnäckiger, sie merkte, dass etwas nicht stimmte und nicht alles nur mit der bevorstehenden Geburt zu tun hatte. „Und wann weihst du mich ein?", sagte sie, bevor Emma aussteigen konnte. „Was meinst du?", fragte Emma unbeholfen, in der Hoffnung Ruby würde auch dieses Thema einfach fallenlassen. „Ich bin nicht blöd, Emma", antwortete Ruby, die ihre rote Haarsträhne hinters Ohr klemmte, kurz ihre Lippen befeuchtete und dann wieder einen Blick in ihre Richtung warf, „Ihr verschweigt mir etwas. Du und Belle. Sie weiß etwas, das ich nicht weiß." Emma wischte sich nervös die Finger an ihrer Jeans ab, atmete tief aus und sagte: „Es wäre schön, wenn du mir vertrauen könntest, Ruby. Ich werde es dir erzählen, wenn der Zeitpunkt stimmt. Belle hat es irgendwie erraten und ist vom Prinzip bereits eine Person zu viel. Wäre es also okay, wenn du nicht weiter bohrst und auch Belle nicht mehr mit Fragen löcherst? Ich verspreche dir, du wirst es erfahren, nur nicht jetzt." „Okay", kam es in Windeseile von ihrer besten Freundin, weshalb sie überrascht ansah, „Glaubst du etwa, ich vertraue dir nicht?" Sie grinste Emma an, umarmte sie und scheuchte sie dann aus dem Auto: „Wenn der Zeitpunkt passt, wirst du schon mit der Sprache rausrücken. Meldest du dich, wenn du etwas von Mary Margret und David gehört hast?" „Mache ich", antwortete Emma, die bereits auf dem Gehweg stand, „Und Rubes? Danke!" „Du bist meine beste Freundin, Emma", war alles was sie sagte, dann schloss Emma die Autotür und Ruby verschwand am Ende der Straße aus ihrem Sichtfeld.

Evil never looked so good (Swanqueen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt