Kapitel 51 - Something's on my mind

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Eine rothaarige Frau, die ihre Haare lang und lockig trug, marschierte selbstbewusst und schnellen Schrittes durch die Flure der Storybrooke High. Sie schien es wirklich eilig zu haben, denn auch vor den Massen der Schüler stoppte sie nicht, sondern bahnte sich ihren Weg mitten durch, der ihr von meckernden Schülern gewährt wurde. Die Menge teilte sich vor ihr und ein Grinsen huschte über ihr Gesicht. Emma, die am Rand stand und sich gerade mit Ruby unterhielt, sah auf und erhaschte einen kurzen Blick auf die außergewöhnliche Frau, die so gar nicht in das Bild dieser Schule passte. War sie eine neue Lehrerin? Eine Mutter? Sie trug einen langen, giftgrünen Mantel, darunter ein schwarzes Top mit ebenfalls schwarzer Hose. Eine dicke Kette, mit einem großen grünen Stein, baumelte an ihrem Hals hinab und endete genau über ihren Brüsten. Ihr Schritttempo erinnerte sie unweigerlich an Regina, denn auch diese marschierte immer wie eine Königin durch die Flure der Schule. Emma wandte den Blick wieder ab, als die Frau um die Ecke bog und Ruby von ihrem Streit mit Killian berichtete. „Er hat was?", entfuhr es Emma, die Ruby geschockt ansah, die nur nickte, dabei aber niedergeschlagen wirkte. „Ich habe keine Ahnung was mit ihm los ist", murmelte Ruby, „Naja vielleicht ein wenig, aber dass er so etwas zu Granny sagt! Damit habe ich nicht gerechnet!" „Was ist denn mit ihm los?", hakte Emma vorsichtig nach, auch wenn sie es gar nicht hören wollte. Es beschäftigte Ruby und sie war ihre beste Freundin, also würde sie sich auch die Eskapaden und Probleme von Killian anhören. „Nun...", sagte Ruby und dehnte das Wort ins Unendliche, „wie soll ich es sagen. Du musst mir versprechen, es niemandem zu sagen. Vor allem darf dir vor Killian nichts rausrutschen, okay?!" „Okay?", kam es von Emma, die Rubys Worte zunehmend irritierten. „Versprochen?", hakte Ruby nach und sah sich leicht panisch um, so als ob Killian gleich vor ihnen erscheinen würde, um Ruby zur Rede zu stellen. „Versprochen! Gott, was ist denn bloß los?", antwortete Emma und zog die Striemen von ihrem Rucksack ein wenig enger, „Man könnte ja meinen er habe etwas verbrochen!" „Nein, das natürlich nicht", fing Ruby an und fummelte nervös in ihrem Haar herum, welches dadurch wild von ihrem Kopf herabstand, „Er will dich zum Ball ausfragen." Emma runzelte die Stirn, tausende Fragezeichen schwirrten in ihrem Kopf umher und sie wollte gerade etwas erwidern, da fuhr Ruby fort: „Er hat sich in dich verliebt, Emma. Er redet nonstop von dir und möchte dich unbedingt zum Ball ausfragen. Ich habe versucht es ihm auszureden, dabei wurde er richtig wütend und wollte nichts davon hören... Dann ist er ein wenig lauter geworden, weshalb Granny sich einschaltete und den Rest kennst du ja bereits." Emma blieb der Mund offenstehen, sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Ihr fiel nichts ein, was sie hätte erwidern können, weshalb sie einfach schwieg und Killians Verhalten der letzten Wochen analysierte. Wie hatte sie so blind sein können, denn immerhin fragte er sie auf ihrer Party nach einem Date. „Aber...", fing sie an, verstummte jedoch wieder, da ihr die Worte fehlten, „Ich verstehe das nicht..." „Was davon? Dass er in dich verliebt ist, oder der Streit mit Granny? Oder der Part mit dem Ball?", fragte Ruby sarkastisch und sah sich wieder um, „Killian wird mich umbringen, wenn er erfährt, dass du es weißt, Emma." „Ich verstehe nicht, wieso er in mich verliebt ist... Ich meine...Ich bin nicht einmal sonderlich nett zu ihm", erklärte Emma, zuckte entschuldigend mit den Achseln und schob hinterher, „Du weißt hoffentlich wie ich es meine." „Emma", setzte Ruby an und blies ihren Atem angestrengt durch die Nasenlöcher nach draußen, „Du bist eine tolle, witzige und charmante Frau, attraktiv noch dazu, was verstehst du daran also nicht? Du musst dich mal ein wenig mehr wertschätzen, Emma. Das tut ja auch die Mills." Emma blickte verwirrt hoch, runzelte erneut die Stirn und legte den Kopf schief: „Was meinst du?" „War klar, dass du hellhörig wirst, wenn ich ihren Namen erwähne", lachte Ruby und knuffte in Emmas Seite, „Ich meine damit, dass du dich selbst wertschätzen solltest, da du eine wundervolle Frau bist. Das hat auch Miss Mills erkannt, so wie sie dich immer ansieht und von dir redet. Jetzt musst du nur noch selbst an dich glauben..." Tränen traten in Emmas Augen und sie fühlte sich augenblicklich in ihre Zeit im Heim zurückversetzt, egal was sie versuchte, sie konnte es nicht mehr aufhalten. Bestürzt sah Ruby sie an und riss sie in ihre Arme: „Habe ich was Falsches gesagt? Es tut mir leid!" „Nein alles gut", nuschelte Emma in Rubys Haare, die ihr an den Wangen klebten vom Weinen, „Wohl eher das Gegenteil." Ruby strich Emma beruhigend über den Rücken, ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen und drückte Emma Richtung Toiletten. Dort angekommen reichte sie ihr ein Taschentuch, etwas zu trinken und ließ sich auf der Bank nieder, die im Flur völlig deplatziert stand: „Du weißt hoffentlich, wie sehr ich dich mag, oder?" Mit schweren Augen blickte sie ihre beste Freundin an, die plötzlich so verunsichert aussah, dass sie in diesem Moment wie ein kleines Kind wirkte. Mit ihren Worten schien sie Emma wirklich zurück in die Vergangenheit katapultiert zu haben und Ruby war sich noch immer nicht sicher, ob das etwas Gutes oder Schlechtes war.

Evil never looked so good (Swanqueen)Where stories live. Discover now