Kapitel 47 - Are you gonna go my way?

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„Wie sieht sie aus?", hakte Snow nun schon zum fünften Mal an diesem Abend nach und auch David blickte sie erwartungsvoll an. „Wie heißt sie?", schob er nach und seine Frau nickte eifrig. „Ihr nervt", sagte Emma lachend und schob ihre leere Kaffeetasse von sich fort, „so werdet ihr gar nichts erfahren." David und Mary Margret zogen überrascht die Augenbrauen in die Höhe und setzten ihre besten Schmollmienen auf, doch Emma blieb bei ihrem Wort – sie würde ihnen nichts sagen und dafür hatte sie ihre guten Gründe. Im Grannys herrschte ein reges Treiben und es war ihr traditioneller Burger-Dienstag, den Emma nicht schon wieder absagen wollte, bei dem sie sich nach der Schule und Arbeit trafen. Emma winkte die neue Bedienung heran, damit sie sich noch etwas zu trinken bestellen konnte und musterte sie eingehend. Ruby hatte ihr viel von diesem Mädchen erzählt, hauptsächlich weil Belle total gegen sie war und Emma wollte nun unauffällig herausfinden, ob sie sich wirklich für Ruby interessierte, oder ob Belle maßlos übertrieb. Granny hatte sie für die große Gesellschaft eingestellt und war so von ihrer Arbeit begeistert, dass sie nun festangestellt war. „Was darf es sein?", säuselte Leona, warf ihre langen, braunen Haare nach hinten und erinnerte sie damit stark an Eve. „Ein Vanille-Milchshake, bitte", sagte Emma und Leona war schon drauf und dran zu gehen, „Einen Momente noch!" Leona drehte sich um, verdrehte fast unbemerkt die Augen und Emma zog missbilligend eine Augenbraue in die Höhe. „Möchtet ihr auch noch was trinken?", fragte sie ihre Eltern, die diese Frage augenblicklich bejahten und ebenfalls eine Bestellung aufgaben. Leona zischte keine zwei Sekunden später ab und ließ gelangweilt ihr Kaugummi platzen, Emma seufzte genervt auf. „Das mit der Augenbraue", fing Mary Margret an und Emma blickte fragend in ihre Richtung, „das hast du definitiv von Regina." Mary Margret lachte und auch David stimmte mit ein, aber Emma gefror das Blut in den Adern, nur allein bei der Erwähnung ihres Namens. „Bitte was?", fragte sie stotternd nach und ihre Eltern lachten nur noch mehr. „Na dass du die Augenbraue hochziehst und so missbilligend dreinschaust, das hast du nicht von uns", antwortete Mary Margret noch immer lachend und David klopfte Emma auf die Schulter. „Da gebe ich deiner Mutter Recht. Macht sie das im Unterricht etwa auch so oft?", hakte er nach und Emma schob ihre Hände unter ihre Oberschenkel. „Ich kann euch nicht ganz folgen", antwortete sie leicht stockend und spürte wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. „Man könnte meinen, du verbringst zu viel Zeit mit ihr. Deine Mutter hat das auch mal eine Weile gemacht", erklärte David und merkte nicht, wie er mit seinen Worten der Wahrheit näherkam, als Emma lieb war. Emma blieb stumm und war dankbar, als Leona endlich mit den Getränken zurück an den Tisch kam und sie ihnen unsanft vor die Nase stellte. „Essen kommt gleich", sagte sie und beäugte Emma misstrauisch, da sie fast schon erwartete, wieder einen schnippischen Kommentar zu hören. „Danke", murmelte Emma, die nun viel zu sehr in ihren eigenen Gedanken versunken war. Mary Margret und David nippten an ihren Getränken, Mary Margret trank einen dampfenden Pfefferminztee und David einen selbstgebrauten Eistee, während Emma überlegte, ob sie wohl viele Charakteristika von Regina ausführte und es selbst nicht mitbekam.

Die Sonne verschwand langsam hinter den dicken Wolken, die den ganzen Tag bedrohlich über Storybrooke hingen und doch keinen Regenschauer mit sich brachten und tauchte das Diner in ein schummriges, orange-rotes Licht. Gäste traten ein, brachten einen kühlen Windzug mit, der durch das Diner fegte und an manchen Tischen die Servietten zum Flattern brachte. Jedes Mal ertönte die Glocke, die in einem tiefen, angenehmen Ton läutete und führte dazu, dass nicht nur Granny oder Ruby aufsahen, sondern auch Emma. Sie war so oft hier, dass es zu einer fast schon lästigen Angewohnheit geworden war. In der hinteren Ecke des Diners, auf den Weg zu den Toiletten, stand eine alte Jukebox, die vorhin von Aurora angeschmissen worden war und dudelte leise vor sich hin. Es waren alte Lieder, die die Stimmung im Diner unterstrichen und zu seiner Gemütlichkeit beitrug. Emma summte leise mit und entdeckte neue Lichterketten an den Decken, die Ruby gerade dabei war, anzuschalten. Sie wusste nicht wann diese Dekoration hinzugekommen war, aber Emma fand, es passte zum Herbst. „...und?", hörte sie Mary Margret sagen und riss ihre Augen von der Theke. „Hm?", Emma drehte sich zu ihrer Mutter um, bei der sie jeden Tag immer mehr Ähnlichkeiten entdeckte, die sie vorher nie wahrgenommen hatte. „Du bist eine echte Träumerin, Emma. Ich habe dich gefragt, ob du an deinem Geburtstag etwas machen möchtest. Wollen wir Essen gehen, oder hast du schon was geplant?", hakte sie nach, sah sie dabei erwartungsvoll und auch aufgeregt an. Emmas Herz schlug ein wenig schneller und sie dachte an Regina zurück, die in der Hütte davon sprach, den Geburtstag gerne mit ihr verbringen zu wollen und Emma konnte sich nichts Besseres vorstellen. Sie hasste ihren Geburtstag, ja das tat sie wirklich, doch mit all den neuen Erkenntnissen, die auf sie eingeprasselt waren, mochte es dieses Jahr vielleicht besser werden. „Naja, es ist dein 19.Geburtstag und es wäre schön, wenn wir auch ein wenig Zeit zusammen verbringen, aber ich würde verstehen, wenn...", brabbelte Snow drauf los, da Emma bisher noch immer schwieg und sie ein wenig die Panik ergriff. „Mom", sagte Emma und brachte Snow damit zum Verstummen, „ich möchte gerne meinen Geburtstag mit euch feiern, allerdings bin ich abends verabredet." „Mit deiner geheimen Freundin?", fragte David mit wackelnden Augenbrauen und kleine Fältchen bildeten sich um seine Augen herum. David sah immer so gutmütig aus, egal wie schlimm die Situation war, in ihm fand Emma immer eine Ruhequelle und fühlte sich sicher. „Dad", grummelte sie und versteckte sich hinter ihrem Shake. „Möchtest du hier Essen gehen, oder woanders? Und es ist dein 19. Geburtstag Emma und auch dein erster hier in Storybrooke, den willst du doch sicherlich auch mit deinen Freunden feiern, oder?", fragte David lachend, da er es liebte, wie leicht Emma verlegen wurde. „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht", antwortete Emma leise, da sie es vermied mit ihren Freunden über ihren Geburtstag zu reden. David, der längst Bescheid wusste, ließ seinen Blick unbemerkt in Rubys Richtung huschen, zwinkerte, woraufhin Ruby nickte und in der Küche verschwand.

Evil never looked so good (Swanqueen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt