Kapitel 48 - Die Befreiung

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Auch Tage später saß der Schock des Abends noch tief in Regina, die in dieser Zeit fast schon verzweifelt versuchte, das Gespräch mit ihrer Freundin Kathryn zu suchen. Diese schien jedoch nicht wirklich interessiert an einem zu sein, was Reginas Sorgenfalte auf der Stirn nur noch mehr vertiefte. Nervös ging sie in ihrem riesigen Foyer auf und ab, wo sie nun gleich auf Kathryn treffen würde. Sie gingen gemeinsam zur Überraschungsparty von Emma, was absolut nicht Reginas Idee gewesen war, sondern Snows. Snow konnte es nicht lassen alle einzuladen, die ihr in den Sinn kamen. Natürlich war es schön, als Snows beste Freundin, an der Feier teilzunehmen, denn wenn sie Emma nicht wegegeben hätten, wäre Regina mit Sicherheit ein großer und wichtiger Teil in dem Leben des Kindes geworden. Wäre da nicht Kathryn, die nun von ihrem Geheimnis wusste und die Schüler, die ebenfalls alle anwesend waren. Seufzend stöckelte Regina hin und her, auf und ab und blickte immer wieder nervös auf die Uhr. Kathryn war spät dran und an Regina nagte die Angst, sie könnte bereits bei Snow und David sein und ihnen alles verraten haben. Regina verbrachte die letzten Tage und Nächte damit, darüber zu grübeln, was Kathryn wohl machen würde. Doch als nach dem ersten Tag nichts geschah und auch nicht nach dem zweiten, wurde die Angst ein bisschen weniger – aber vergessen war sie nicht. Bewusst über die Tatsache entlarvt worden zu sein, verschwieg sie Emma dieses Detail, aber durch die Schule und andere wichtige Termine, konnten sie sich seit dem Abend im Diner eh nicht mehr treffen – nicht, wenn sie nicht auffallen wollten.

Das Schrillen ihrer Türklingel riss sie aus ihren Gedanken und eiligen Schrittes ging sie auf die Tür zu. Mit bebenden Fingern öffnete sie diese und blickte in das grinsende Gesicht von Kathryn. „Kathryn", sagte Regina fast schon atemlos und wirkte unheimlich verunsichert. Kathryn ging auf Regina zu, zog sie in ihre Arme und fragte: „Bereit?" Regina, der keine Zeit blieb zu antworten, marschierte mit Kathryn zum Auto, die keine Anstalten machte, den Abend im Diner zu thematisieren. Nach einer Weile des Schweigens, sie waren noch nicht losgefahren, hielt Regina es nicht mehr aus: „Willst du gar nichts mehr dazu sagen? Du hast meine Anrufe ignoriert und..." „Regina...", murmelte Kathryn, die sich den Nasenrücken massierte und dabei aussah, als hätte sie starke Kopfschmerzen, „muss das jetzt sein?" „Na wann denn sonst? Wie gesagt, du hast meine Anrufe ignoriert und...", setzte Regina erneut an, wurde aber wieder von Kathryn unterbrochen. „Ich musste diese Erkenntnis erst einmal sacken lassen, okay? Auch wenn ich es geahnt habe...", fuhr Kathryn sie an und Regina zuckte leicht zusammen. Entschuldigend sah Kathryn sie an und schüttelte energisch den Kopf: „Es hat mich einfach überrascht im Recht zu sein und ich habe wirklich Angst davor, was passiert, falls es rauskommen sollte, Gina. Du weißt, besser als jeder andere wahrscheinlich, dass das verboten ist, was ihr da tut! Vielleicht nicht vom Alter her, aber sie ist deine Schutzbefohlene" „Ist nicht gerade so, als hätte ich mir das ausgesucht, Kathryn!", verteidigte sich Regina und spürte wie ihre Kehle immer enger wurde. Tränen traten ihr in die Augen und plötzlich umschloss Kathryns Hand die ihre und drückte sie aufmunternd: „Das weiß ich doch... und alles was ich mir für dich wünsche ist, dass du glücklich bist, verdammt nochmal. Nach Robin und all den Jahren in denen du unglücklich warst. Nach den Tiraden deiner Mutter...aber ausgerechnet eine Schülerin? Die Tochter deiner besten Freundin?" „Kathryn...ich kann es nur wiederholen – hätte ich es gekonnt, hätte ich es mir anders ausgesucht. Es ist einfach passiert und ich habe mich noch nie so wohl gefühlt, wie bei und mit Emma. Dieses Kribbeln, all das, hab ich vorher nie erleben dürfen. Dass Emma Snows und Davids leibliche Tochter ist, konnte ich ja nicht ahnen. Klar, es war auch schlimm genug, als sie nur ihre Adoptivtochter war, aber..." „Du hast es dir nicht ausgesucht", wiederholte Kathryn und stierte aus der Windschutzscheibe heraus, „Das ist einfach verrückt." „Ich weiß", wisperte Regina und mit verschleiertem Blick blickte sie auf ihre Hände hinab, „Wirst du es ihnen sagen?" Diese Frage lag ihr noch immer auf der Seele, da sie beim letzten Aufeinandertreffen unbeantwortet blieb und ihr jede Nacht den Schlaf raubte. Kathryn sagte eine Weile nichts und Regina hätte schwören können, ihr Herz würde jede Sekunde aus der Brust springen, doch dann endlich begann sie zu sprechen und nahm damit eine unheimliche Last von ihren Schultern.

Evil never looked so good (Swanqueen)Where stories live. Discover now