Kapitel 56 - Breaking me

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Regina sollte Recht behalten, Emma war alles andere als begeistert. Die ersten zwei Tage ignorierte sie Regina, auch weil sie viel zu tun hatte, aber vor allem wegen der Lüge. Wieder ein Plan, in den Emma nicht eingeweiht wurde, obwohl er sie direkt betraf. Am Abend der Flucht war sie einfach nur wütend gewesen, daraufhin folgte die Enttäuschung und Trauer. War sie nicht erwachsen genug, um in diesen Plan eingeweiht zu werden? Sollte es sie schützen? Sie verbrachte viele Stunden damit, nur über das Warum nachzudenken, aber eine plausible Erklärung fiel ihr nicht ein. Aufgrund von Coras Anwesenheit, konnte sie kein Gespräch mit Regina führen, was die Situation nur verschlimmerte. Am dritten Tag klingelte es an der Tür und als Emma die Ohren spitzte erkannte sie, dass es Zelena war, die das Apartment betrat. „Snow, dein Bauch wächst und wächst, selbst die drei Tage sieht man dir an. Wann ist es soweit?", hörte sie Zelena fragen und presste ihr Ohr stärker gegen das kalte Holz. „Es sind nur noch 6 Wochen, die Zeit vergeht wie im Flug", antwortete Snow und Emma lächelte leicht. „Nur noch 6 Wochen? Das gibt es ja nicht", quiekte Zelena, die ganz aus dem Häuschen schien. Emma entfernte sich ein Stück von der Tür, atmete tief durch und versuchte sich zu sammeln, sollte sie runter gehen, oder nicht? Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, als sie Schritte auf der Treppe vernahm und es wenige Sekunden später an ihrer Tür klopfte. „Herein", sagte Emma, die sich auf ihren Schreibtischstuhl setzte und wenig später in Zelenas Gesicht blickte. „Emma", Zelena marschierte auf das blonde Mädchen zu, beugte sich zu ihr hinab, damit sie sie in den Arm nehmen konnte, „Wir müssen reden." „Das hab ich mir schon gedacht", antwortete Emma, umarmte sie zurück und zog dann eine Braue in die Höhe, „Sonst wärst du wohl nicht hier." Zelena musterte Emma für einen Moment, dann lachte sie laut auf: „Das hast du von meiner Schwester, definitiv." Emma spürte die Röte in ihr Gesicht schießen und versteckte es hinter ihrem Vorhang von Haaren, die über die letzten Monate unheimlich lang geworden waren. Zelena deutete aufs Bett, es war der einzige freie Platz und fragte: „Darf ich?" „Natürlich", murmelte Emma, die beobachtete wie Zelena sich auf ihrem Bett niederließ und daran dachte, dass es eindeutig die falsche Schwester war, die sich gerade hier in ihrem Zimmer befand.

„Alsooo...", fing Zelena an und dehnte ihr erstes Wort in eine unendliche Länge, „es gab einen Plan, für den Fall, dass unsere Mutter wieder einfach auftaucht." Emma blieb stumm und wartete ab, egal was sie nun sagen würde, Zelena wüsste eh wie sie dagegen kontern konnte. Zelena zog nur für einen Moment die Stirn kraus, verwirrt über Emmas Schweigen und fuhr dann fort: „Um genau zu sein, es war Kathryns Plan." Nun stutzte Emma, setzte sich ein Stück auf und sagte: „Kathryn? Was hat sie mit der ganzen Sache zu tun?" Zelena spürte die Gereiztheit in Emmas Stimme, atmete tief ein und aus und antwortete: „Kathryn hat es als erste mit euch rausbekommen. Sie kennt Regina schon so lange und hat vieles mit ihr durchgemacht. Sie kennt unsere Mutter und sie war es, die Regina auffing, als sich alle Ereignisse überschlugen. Unsere Mutter war nicht erfreut als sie von Reginas Schwärmerei für ein Mädchen erfuhr, Emma. Sie ist nicht wie Snow, oder viele andere Mütter. Sie ist eine grausame Frau, ich denke das weißt du mittlerweile." In Emmas Hals bildete sich ein Kloß, denn bisher war sie immer nur von ihrer Kindheit ausgegangen und nie von Reginas – obwohl sie schon einiges von Regina zu hören bekommen hatte. „Sie bestrafte Regina, verbot ihr auszugehen, sie isolierte Regina. Sie hat viel Zeit allein verbracht, doch Kathryn war immer da, sie schworen sich, die Liebe des anderen, egal für wen, niemals zu verurteilen...", wieder hielt Zelena inne, da nun der Part kommen würde, der Emma wohl am meisten verärgern würde, „Als sie das mit euch rausbekam und Regina ihr von unserer Mutter erzählte, schmiedete sie einen Plan. Niemand war davon begeistert, am allerwenigsten wohl Regina, aber sie ist bereit dafür, alles für dich aufzugeben, zu riskieren, Emma. Aber sie sollte nicht ihr Leben riskieren, findest du nicht auch?" Emma nickte eifrig, da sie sich ein Leben ohne Regina nicht mehr vorstellen konnte und wollte: „Hat eure Mutter ihr damit gedroht?" Eigentlich wollte sie die Antwort gar nicht hören, aber dieses Gespräch musste auf einer ehrlichen Basis stattfinden. „Nicht nur damit", Zelena presste die Lippen aufeinander bis sie weiß wurden, da es ihr schwerfiel, die nächsten Worte auszusprechen, „aber sie würde lieber die andere Person tot sehen als Regina." Die Worte sanken in Emmas Bewusstsein, deren Muskeln sich plötzlich verspannten und ein Zittern erfasste ihren Körper: Cora wollte sie tot sehen. Sie erinnerte sich an Rubys Erzählungen über Cora, in denen sie auch von einem mysteriösen Tod erzählt hatte, doch so richtig konnte Emma ihr damals keinen Glauben schenken, bis jetzt. „Was...?", fing Emma an, doch die Worte blieben in ihrem Hals stecken. „Unsere Mutter hat für alles und jeden einen Plan und wenn die Person nicht mitspielt, muss sie ihre Manipulation spielen lassen. Darin ist unsere Mutter wirklich gut, das war sie schon immer. Unsere Kindheit war voller manipulativer Handlungen und das hat bis heute nicht aufgehört. Ihr Fahrplan für Regina und vor allem für ihren eigenen Ruf, steht, seit Regina geboren wurde. Dazu gehört keine Abnormalität", Zelena zuckte kurz zusammen, dann fuhr sie fort, „wie eine Beziehung zu einer Frau. Sie will einen Mann für Regina, am besten einen Reichen und mit viel Einfluss, eine große Hochzeit, Kinder, die Übernahme der Firma. Auch Robin war ihr schon ein Dorn im Auge, manchmal, wenn er widerlich zu Regina war und sie sich wieder einmal trennten, hatte ich das Gefühl, dass Mutter dahintersteckte. Ich meine, ich kann es nicht beweisen, aber er verhielt sich manchmal äußerst merkwürdig. Anders merkwürdig als so schon." Zelena seufzte laut auf und blickte nun zum ersten Mal seit sie angekommen war, wieder in Emmas Gesicht. Diese war ganz blass und wirkte verschreckt, Zelena bereute es fast schon, so ausgeholt zu haben, aber Emma musste all das Wissen, um zu begreifen. Sie musste die Dringlichkeit des Plans erkennen, den Hintergrund, das Warum. Sie konnten jetzt gerade keine beleidigte, enttäuschte Freundin gebrauchen, die den Plan vielleicht noch gefährdete.

Evil never looked so good (Swanqueen)Where stories live. Discover now