Kapitel 13 - Distasteful Memories

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Emma und Neal lagen friedlich nebeneinander auf seinem Bett, schauten eine Serie die Emma nicht interessierte und knabberten Popcorn, welches zwischen ihnen stand. Es lenkte Emma von ihren Gedanken ab, von dem was Robin in ihr ausgelöst hatte und darüber war sie dankbar. Ihr Freund bemühte sich darum sie zu unterhalten, erzählte ihr von seiner Unterhaltung mit Killian über seine Zukunftspläne und drängte sie nicht darüber zu reden was passiert war. Emma stand mit Tränen in den Augen vor seiner Tür, eigentlich wollte er sie abholen, und bat darum hereinzukommen. Neal spürte das etwas vorgefallen war, er sah es Emma an, aber er war schlau genug ihr Zeit zu geben. „Und er will wirklich zur Marine?", fragte Emma und schmiss ein Popcorn in die Luft, nur um es dann mit dem Mund aufzufangen. „Jap. Das hat er gesagt. Granny ist nicht begeistert, aber Killian macht immer was er will, weißt du ja. Ich habe das Gefühl er will einfach weg aus Storybrooke", entgegnete Neal und nahm einen Schluck von seinem Bier. „Was macht denn sein Bruder? Ist er auch bei der Marine?", Emma beobachtete wie Neal sein halbes Bier mit diesem einen Schluck leerte und kräuselte die Nase. „Natürlich!", Neal lachte auf, „Er macht seinem Bruder alles nach. Seit er weg ist, ist Killian nicht mehr derselbe." Neal stellte das Popcorn links von sich, um Emma in den Arm zu nehmen und küsste ihre Schläfe. Emma kuschelte sich an ihren Freund und blockte die Emotionen ab, die sich langsam, aber sicher an die Oberfläche kämpften. „Schade, dass ich Liam nie kennengelernt habe. Er scheint einen großen Einfluss auf Killian und euch gehabt zu haben", murmelte Emma und unterdrückte ein Gähnen. „Wir haben damals so viel zusammen gemacht, es war als hätte ich auch einen Bruder verloren", Neal schob seine Unterlippe nach vorne und vergrub sein Gesicht in Emmas Halsbeuge. Emmas Nackenhaare stellten sich auf, aber sie ignorierte das Brodeln in ihrem Bauch und fuhr ihm durch seine kurzen, blonden Haare. „Das tut mir leid. Ich wollte die Stimmung nicht kaputt machen", erwiderte sie und kraulte seinen Rücken. „Ich wüsste etwas was mich von meinen Gedanken ablenkt", antwortete Neal mit einem Grinsen und schob seine Hand unter Emmas Shirt. Heute würde sie ihn nicht wieder abblocken, seine Eltern waren nicht zu Hause und ihre Eltern waren nicht hier, heute sah Neal seine Chance. Emmas Freund strich mit seinem Finger Kreise über ihre zarte, weiße Haut und küsste Emmas Hals mit feuchten Lippen. Emma legte den Kopf in den Nacken, um ihrem Freund mehr Platz zu verschaffen, auch wenn sie nicht wusste ob es das war was sie in diesem Moment wollte. Aber vielleicht lenkte es sie ja auch ein wenig ab. Neal spürte den schwindenden Widerstand und glitt mit seinen Fingern an ihren Rippen hinauf und stoppte kurz unter ihrem BH. Wieder küsste er ihren Hals, biss vorsichtig hinein und verursachte doch ein Ziepen an Emmas Haut. Emma atmete tief aus und versuchte sich dem Gefühl, ihrem Freund hinzugeben, aber nichts an dieser Situation war wirklich romantisch. Neals Hände umfassten Emmas Brüste grob und ohne Zärtlichkeit, er langte zu und schob ihr kurz darauf das Shirt über den Kopf. Emma ließ es geschehen, um Robins Gesicht und auch Reginas aus ihren Gedanken zu verbannen. Und seines.

Reginas besorgtes und wunderschönes Gesicht erschien trotz ihrer Mühe vor ihren Augen auf und brachte Emma zum Lächeln. Diese Lippen, die sich zu einem wundervollen Lächeln formten und ihre Augen zum Glänzen brachten. Was war nur falsch mit Emma? Wieso musste sie in solch einer Situation an Regina denken? Warum genoss sie nicht den Moment mit ihrem Freund, versuchte sich fallen zu lassen und sich auf nichts anderes zu konzentrieren als ihn?

Erst als sie die Lippen ihres Freundes an ihren Brüsten spürte, bemerkte sie wie wenig sie nur noch trug. In kürzester Zeit entledigte Neal sich ihres BHs und ihrer Jeans, sowie seines Shirts und seiner Jeans. Es war das erste Mal, dass sie Beide so wenig trugen und ihre nackte Haut aufeinander spürten. Neal zitterte vor Aufregung, Emma vor Angst. Momente, Momente, die sie vergessen wollte, blitzten vor ihrem inneren Auge auf und Emma spürte wie sich ihr Brustkorb schmerzhaft zusammenzog. „Neal", hauchte sie als seine Hand an ihrem Bauch hinabglitt. Er befreite sich mit einer Hand aus seinen Boxershorts und presste seinen Unterleib an Emmas Bein. Seine Härte rieb sich an Emmas Haut und Neal entwichen grunzende Laute, die Emma nur noch mehr an etwas erinnerten, was sie so lange verdrängt hatte. „Neal", wiederholte sie und wollte nach seiner Hand greifen, um ihn daran zu hindern in ihre Unterhose zu gleiten. Neal, der viel zu sehr vertieft war, bemerkte diese Geste nicht und riss Emmas Unterhose hinunter. Außerdem waren die Hintergrundgeräusche im Zimmer so laut, dass Emmas Wispern ungehört blieb. „Neal bitte", flüsterte sie erneut, aber Neal hörte sie noch immer nicht, das Adrenalin pumpte in seinen Ohren und verursachte ein lautes Rauschen, „Hör auf." Emma wimmerte auf, versuchte die Bilder zu verdrängen und nur an ihren Freund zu denken. Sie hätte nie gedacht, dass es sie Jahre später noch so mitnehmen und vor allem einnehmen würde. Neal küsste Emmas Bauch, ihre Hüften und wanderte wieder hinauf zu ihren Brüsten. Dabei schob er seinen Körper das Bett hinauf und legte sich seitlich auf seine Freundin. Seine Finger tanzten über ihre Porzellanhaut und landeten aufgeregt zwischen ihren Beinen. Emma entwich ein erschrockener Hickser, doch Neal missverstand ihre Reaktion. Emma schloss die Augen und versuchte sich auf den Moment, auf ihren Freund zu konzentrieren, es zu genießen, aber alles in ihr schrie danach aufzuhören. Ob sie wollte oder nicht, aber ihre Vergangenheit hatte sie noch immer im Griff. Seine Hand glitt tiefer hinab und Emma rutschte ruckartig ein Stück das Bett hinauf, um seinen Fingern zu entkommen. Neal schwebte über Emma, die, ohne es bemerkt zu haben Tränen in den Augen hatte und als er aufsah, hielt er inne. „Emma? Was ist los?", fragte er geschockt und entfernte sich von seiner Freundin, die am ganzen Körper zitterte. „Habe ich dir weh getan? Emma? Rede mit mir?!", besorgt deckte er seine Freundin zu und zog sich seine Boxershorts an, Panik ergriff ihn und er verfluchte sich dafür zu schnell vorgegangen zu sein. „Emma?", Tränen liefen wie ein Wasserfall an ihren Wangen hinab und sie zitterte wie Espenlaub, doch sie reagierte nicht auf seine Worte. Plötzlich handelte sie nach ihrem Instinkt, sprang aus dem Bett, zog ihre Klamotten in Windeseile an und flüchtete aus Neals Haus. Er rief immer und immer wieder ihren Namen, mit tränenerstickter Stimme flehte er sie an zu bleiben, oder sich von ihm nach Hause bringen zu lassen. Emma jedoch dachte nicht daran stehen zu bleiben und rannte in die stockfinstere Nacht hinein.

X

Emmas Lunge brannte, ihre Beine kribbelten und ihr Herz raste, aber sie dachte noch immer nicht daran stehen zu bleiben. Sie wusste nicht genau wo sie war, aber es war definitiv nicht in der Nähe der Nolans und dort wollte sie auch nicht hin. Sie wollte sich nicht rechtfertigen müssen, ihnen Rede und Antwort stehen. Scheinwerfer, die sie von vorne blendeten, ließen Emma für eine Sekunde innehalten und zur Seite sehen, aber sobald sie verschwunden waren lief sie wieder los. Sie lief ohne Ziel, angetrieben von ihren Ängsten und ihrer Vergangenheit. Alles in ihr schrie danach anzuhalten, ihrem Körper eine Pause zu gönnen, aber ihr Kopf dachte etwas anderes. Sie wollte weglaufen, vor sich selbst und dem was sie war – ein kaputter, nicht liebenswerter Mensch. Jemand der es verdiente zu leiden, sie war einfach nichts wert. Emma entwich ein Wimmern und wieder vernebelten die Tränen ihre Sicht. Sie eierte nach links auf die Straße zu, doch das bemerkte Emma nicht einmal. Autoreifen quietschten, eine Tür wurde aufgerissen und zugeschlagen und Arme umfassten Emmas zerbrechliche Erscheinung. Sie wehrte sich, war sich nicht einmal sicher ob sie schrie oder nicht, aber sie hörte auf sich zu wehren, sobald sie etwas roch was sie schlagartig runterkommen ließ. Lavendel.

„Emma? Beruhige dich!", die zarte Stimme von Regina holte sie langsam, aber sicher zurück auf den Boden der Tatsachen, ihre Hand fuhr rhythmisch an ihrem Rücken auf und ab und besänftigte sie. Emma hickste einige Male und zitterte mittlerweile vor Kälte, was Regina zum Anlass nahm Emma auf ihren Beifahrersitz zu bugsieren. Emmas Kiefer klapperte, die Tränen rannen stumm über ihre gereizte Haut. Regina schloss ihre Tür, setzte sich auf den Fahrersitz und starrte Emma an, die nicht mehr als ein Häufchen Elend war. „Emma?", sie griff nach Emmas Hand, welche unter ihren Oberschenkeln lag und umschloss sie mit ihren. „Es tut mir so leid was Robin gesagt hat und ich weiß auch gar nicht was mit ihm los war. Er wollte dich nicht verletzen und...", ratterte Regina runter und Emma begann der Kopf zu schwirren. Gerade ging es nicht um Robin, auch wenn er es ausgelöst haben mochte. Emma sagte noch immer nichts, was Regina langsam Sorgen bereitete und sie startete ihren Motor, um Emma nach Hause zu bringen. „Was tust du?", entfuhr es Emma und ihre Stimme brach während sie sprach. Regina sah sich hastig um und entdeckte nichts als Angst und Schmerz in den Augen ihrer Schülerin. „Ich bringe dich nach Hause...oder zu Neal?", fragte Regina stockend, die kaum seinen Namen über die Lippen brachte. „Nein!", entfuhr es Emma ein Tacken zu schnell und Regina runzelte die Stirn. „Nein?", erwiderte sie verunsichert und suchte Anzeichen in Emmas Gesicht die ihr verrieten was los war. „Nein", wisperte Emma und senkte den Kopf, damit Regina ihr Gesicht verborgen blieb. „Okay...", antwortete Regina leise und fragte sich was sie nun tun sollte, „Du kannst auch..." Regina beendete ihren Satz nicht, biss sich auf die Zunge es nicht auszusprechen und rang mit ihren Fingern. Emma sah hoffnungsvoll auf, wusste selbst nicht warum und musterte Regina die nervös aussah. „Ich kann was?", fragte Emma und langsam versiegten ihre Tränen. „Zu mir...ich habe ein Gästezimmer", sagte sie und verfluchte sich dafür es ausgesprochen zu haben, aber bei Emma konnte sie nicht anders. Sie sah Emmas geschocktes Gesicht und bereute es, wahrscheinlich hielt sie sie nun für verrückt. „Ist Robin da?", fragte Emma und überraschte Regina mit ihrer Frage. „Nein...er ist in irgendeiner Bar verschwunden und dann wird er wohl zu sich nach Hause gehen", antwortete Regina wahrheitsgemäß und Emma fragte sich, wieso sie nicht in einer Wohnung lebten, immerhin waren sie verlobt. „Okay", flüsterte Emma in die Dunkelheit hinein und Reginas Herz machte einen Sprung, den sie nicht einordnen konnte. „Okay?", brachte sie mühsam heraus und schluckte stark. „Wenn das okay ist, würde ich gerne mit zu dir kommen...ich weiß nicht wohin...", Emma sprach so leise, dass Regina Mühe hatte sie zu verstehen. „Okay...", mehr schaffte Regina nicht zu sagen, dann startete sie den Motor und fuhr zu sich nach Hause. Reginas Gedanken kreisten wie wild und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, Emma neben sich im Auto zu haben, fühlte sich richtig und doch falsch an. Wieso hatte sie ihrer Schülerin, der Tochter ihrer guten Freundin, vorgeschlagen, bei sich zu übernachten? „Weil ich Schuldgefühle habe, Robins Verhalten war unmöglich", dachte Regina, um sich selbst davon zu überzeugen, dass nur das der Grund war. „Oder weil sie aussieht, als wäre sie gerade der Hölle entkommen", mutmaßte Regina weiter und sah aus den Augenwinkeln zu Emma, die ihren Kopf an die Scheibe lehnte und nach draußen stierte. Ihr zierlicher Körper zitterte nicht mehr so sehr, da Regina die Heizung voll aufgedreht hatte und spürte selbst, wie sie ins Schwitzen kam. Emma schien es nicht so zu gehen, weshalb Regina sich nicht beschwerte und die Hitze einfach hinnahm. „Was tust du hier, Regina. Das ist doch verrückt. Du solltest sie zurück zu Snow bringen", dachte sie und fuhr sich nervös durch die Haare als sie an einer roten Ampel zum Stehen kamen. „Danke", hörte sie plötzlich Emma flüstern und ihre Gedanken und Zweifel waren verpufft. „Hm", brachte sie hervor und wartete darauf, dass die Ampel auf Grün sprang, „Kein Problem." „Mhmhm", summte Emma und wandte sich wieder von ihr ab, aber nicht ohne kurz Reginas Hand zu drücken, die auf der Armlehne ruhte. Reginas Augen weiteten sich für einen Moment, dann war Emmas Hand auch schon wieder verschwunden und Regina fragte sich, ob sie sich diese Geste nur erträumt hatte, denn Emma saß komplett von ihr weggedreht. Die Beiden fuhren über die leeren Straßen und redeten kein Wort mehr miteinander, aber die Stille war so vertraut, dass es ihnen nichts ausmachte.

Evil never looked so good (Swanqueen)Where stories live. Discover now