Dolorous Love

CAT - Kapitel 28

War Sam schon immer so ein Spießer? Warum ist mir das nicht früher aufgefallen?

Und warum muss er ununterbrochen auf Crow rumhacken? Seit er sich mit Max nicht mehr beharkt, hat er den Sänger auf dem Kieker. Das nervt.

Ich stehe auf und strecke mich. Tolle Idee ausgerechnet über Zungenpiercings zu reden! Den ganzen Tag spukt der Gedanke an Sex durch meinen Hinterkopf. Und ich weiß genau, wo ich den bekommen könnte. Wie praktisch! Aber ich kann Crow ja schlecht direkt fragen, ob er Lust hat mit mir zu schlafen? Was wenn er nein sagt?

„Hey, Crow! Was machst du grade?", schreibe ich ihn an.

„Bad putzen. Du?", antwortet er kurz darauf.

„Über Piercings nachdenken."

Er schickt mir ein „?" und ich erkläre ihm:

„Sam und ich haben uns grad über Piercings unterhalten und ich überlege mir, ob ich mir die Zunge piercen lassen soll."

Nach wenigen Sekunden kommt eine Nachricht von ihm, die lautet: „Deine Zunge, Piercing und Sam in einem Satz gefällt mir nicht!"

„Meine Zunge, Piercing und Crow in einem Satz wäre okay?"

„Das ist ein ziemlich geiler Satz, Cat", antwortet er und ich überlege, was ich schreiben soll.

„Wenn der Satz geil ist, ist wie klingt dann der: Meine Zunge, Piercing, Blasen und Crow."

Mit Herzklopfen warte ich auf seine Antwort.

„Das klingt, als ob ich mich jetzt im Bad einsperre und mir sofort einen runterhole und dich dann zum Piercen schleife." Was für eine Verschwendung wertvoller Ressourcen. Da fällt mir was Besseres ein mein Lieber. Also texte ich zurück:

„Oder wir fangen mit Blasen, meine Zunge, und Crow an und fahren später zum Piercen."

„Dein Ernst?"

„Absolut." Ich grinse in mich hinein, warte auf eine Antwort, doch enttäuscht stelle ich fest, dass ich keine bekomme.

Zehn Minuten später knöpfe ich seine Hose auf und er stöhnt heiser, als ich ihn in den Mund nehme:

„Cat, das ist so geil", wispert er.

Ich sauge und lecke an ihm, lasse mich von seinem Keuchen führen, um herauszufinden was ihm gefällt.

Er lehnt an der Wand, den Kopf zurückgelegt und seine Hand an meinem Hinterkopf gibt mir einen immer schnelleren Rhythmus vor, seine Augen sind geschlossen. Sein Griff wird fester, er krallt sich in meine Haare, stöhnt wieder und wieder meinen Namen und feuert mich mit seiner Lust an, bis ich glaube vor lauter Erregung gleich selbst zu zerfließen. Kurz bevor er kommt, zieht er sich zurück, das gibt naturgemäß eine ziemliche Sauerei, da hätte es eine sauberere Lösung gegeben.

Dann packt er mich, trägt mich rauf ins Bett, wo er dafür sorgt, dass ich weiß, wie geil die Wörter „Crow", „Zunge" und „Piercing" in einem Satz sein können.

„Ich glaube, du solltest dir so bald kein Piercing machen lassen, Cat", wispert Crow, nachdem wir beide wieder ruhig atmen. Seinen Arm hat er um meine Taille geschlungen. Mein Rücken ruht an seinem Brustkorb und seine Hand streicht träge über meinen Bauch. Seine Finger umkreisen zart meinen Bauchnabel.

„Warum?", seufze ich genervt. Was ist mit den Männern in meinem Leben nur los?

„Denk einfach mal darüber nach!", fordert er und küsst meinen Hals.

„Weil es nicht zu mir und zu dem Kreis passt, in dem ich mich bewege?", schlage ich vor.

„Das auch, Cat. Aber ich bin nicht deine Mutter. In welchen Kreisen du dich bewegst, ist mir scheißegal." Ich höre das Lächeln in seiner Stimme.

Er beugt sich über mich und küsst meinen Mundwinkel.

„Wenn du dich piercen lässt, kannst du mir bestimmt zwei oder drei Wochen lang keinen mehr blasen. Das würde ich persönlich sehr schade finden."