tattoos II | larry

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Einerseits war Harry überglücklich. Er war seit ein paar Monaten mit Louis zusammen. Und Louis war alles wovon er jemals geträumt hatte. Wenn er in seinen Armen einschlief fühlte Harry Dinge, von denen er nicht gewusst hatte, dass man sie fühlen konnte. Wenn er ihn küsste wollte er nie wieder etwas anderes tun. Wenn er ihn ansah hatte er Angst ihn zu verlieren, weil er so wunderschön war.

Andererseits war Harry nicht glücklich. Jedes Mal wenn er Louis ansah brach es ihm das Herz, denn Louis ging es nicht gut.

Absolut nicht. Er versuchte das zu überspielen, aber Harry konnte da hindurchsehen.

Das ging schon länger so, aber jetzt war es natürlich noch deutlich schlimmer.

Vor zwei Wochen war Jay, Louis' Mutter, verstorben. Harry hatte sie kennengelernt und er hatte sie sehr gemocht. Sie hatte sogar gesagt wie schön sie es fand Harry an Louis' Seite zu sehen und das bedeutete Harry unglaublich viel.

Louis und seine Schwestern waren am Boden. Verständlicherweise. Aber Louis konnte das nicht zeigen. Er wollte stark sein, stark für seine Schwestern.

Louis konnte sich nicht um sie kümmern. Also technisch gesehen schon, er machte das schließlich auch schon eine ganze Weile, aber das war doch keine langfristige Lösung (zumindest fand Harry das, Louis wollte einfach so weitermachen). Louis sollte seinen Schulabschluss machen und studieren gehen. Er sollte seinen Träumen folgen, er konnte kein Elternteil ersetzen. Er war ihr Bruder. Aber immer wenn Harry ihn darauf ansprach, blockte Louis ab.

Er wollte nichts davon hören. Für ihn war klar wie das alles lief.

Harry seufzte. Er war vor ein paar Stunden nach Hause gekommen (er war bei Louis gewesen) und musste eigentlich Geschichtshausaufgaben machen (würg), aber seine Gedanken waren nur bei seinem Freund.

Er konnte es nicht mitansehen wie kaputt Louis war. Louis schaffte es zwar ziemlich gut seine Emotionen zu verstecken, aber Harry kannte ihn. Auch wenn Louis es nicht zugab und so tat als wäre alles super...das war es nicht. Es ging ihm nicht gut. Natürlich nicht.

Aber Harry konnte ihm nicht helfen, wenn er immer abblockte.

Er seufzte nochmal und warf seinen Stift auf den Schreibtisch. Es war inzwischen zehn Uhr abends, draußen war es dunkel und seine Mutter war dieses Wochenende mit einer Freundin in London. Gemma war zu Hause, aber sie war in ihrem Zimmer.

Harry schob seinen Stuhl zurück, stand auf und streckte sich. Dann verließ er sein Zimmer und lief die Treppe herunter in die Küche. Manchmal trank er einfach ganz gerne ein Glas kalte Milch.

Er öffnete den Kühlschrank und nahm die Milch raus, aber bevor er sich ein Glas nehmen konnte klingelte es.

Harry runzelte die Stirn. Es war zehn Uhr abends, wer konnte das denn sein?

„Ich geh schon", rief er in Richtung Gemma und ging zur Haustür.

Er öffnete und blickte überrascht in das Gesicht von Louis. Aber bevor Harry ihn fragen konnte was er denn wolle, kam er rein, schloss die Tür, griff nach Harrys Hand und zog ihn nach oben in sein Zimmer.

„Äh Lou, was...", begann Harry, aber Louis drehte sich nur zu ihm um und Harry verstummte. Louis hatte heute eh schon ziemlich fertig ausgesehen, aber...jetzt sah er wirklich schlimm aus. Seine Wangen waren eingefallen, seine Augen glasig und darunter zeichneten sich tiefe Ringe ab. Außerdem fiel Harry, jetzt wo Louis so fertig aussah, erst auf, wie stark sein Freund abgenommen hatte.

Er machte sich so unglaublich Sorgen um ihn.

„Harry, ich...", begann Louis schwach, stockte aber. Dann rannte er auf Harry zu und warf sich in seine Arme. „Ich kann nicht mehr!" Er begann zu schluchzen und Harry schlang nur seine Arme um ihn und zog ihn eng an sich. „Oh Baby", hauchte er in Louis' Haare und zog ihn zum Sofa. Er ließ sich darauf fallen und strich vorsichtig über Louis' Rücken.

one shot sammlung 1D boyxboyWhere stories live. Discover now