defenceless | larry

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Harrys p.o.v.
Anfang 2015

Erschöpft lag ich auf meinem Bett und atmete. Das war alles wozu ich im Stande war.

Ein und aus.

Ich lebte. Solange ich einfach atmete war alles gut.

Auch wenn es mir gerade nicht so leicht fiel zu atmen. Es war, als ob etwas Schweres auf meiner Brust lag und versuchte mich zu ersticken.

Es tat so weh. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich jeden Tag einen weiteren Schritt von Louis entfernte. Dabei war alles was ich wollte doch nah bei ihm zu sein. Aber irgendwie gelang mir das nicht.

Wir waren jetzt seit vier einhalb Jahren zusammen. Theoretisch sogar verlobt, aber für wir-heiraten-dann-in-zehn-Jahren-oder-so, weil wir uns beide für eine Hochzeit einfach zu jung fühlten. Wir hatten Höhen und Tiefen, hatten uns 2013 sogar für einen Monat getrennt, aber wir hatten alles zusammen durch- und überstanden.

Und jetzt? Jetzt schirmte ich mich immer mehr von allen Leuten ab, die mir nahestanden. Also auch von Louis. Ich wusste nicht mal warum. Ich hatte vermutlich einfach Angst. Der ganze Druck, der auf uns lastete, die ständigen Schlagzeilen...Louis ständig mit Eleanor an seiner Seite zu sehen...es tat mir unglaublich weh.

Aber ich wollte ihm das nicht zeigen. Es war für ihn schon schwer genug, da wollte ich nicht, dass er sah, wie sehr mich das Ganze zerbrach.

Er war derjenige, dem die PR-Beziehungen aufgebrummt wurden, weil er es nicht hatte aushalten können mich mit Taylor zu sehen. Oder mit Kendall. Er war daran ziemlich zerbrochen.

Ich hingegen wusste, dass Louis nie was mit Eleanor anfangen würde, sie war wirklich wundervoll und sorgte sich um uns beide, trotzdem tat es irgendwie immer mehr weh ihn auf irgendwelchen Dates zu sehen. Dates, die nicht mit mir waren.

Ich hatte in letzter Zeit so viele Mauern um mich herum aufgebaut ohne es zu wollen und das trieb einen gewaltigen Keil zwischen Louis und mich. Ich hatte wirklich Angst.

Erst hatte Zayn uns verlassen und jetzt würden Louis und ich bald zu Bruch gehen.

One Direction stand am Ende, das war uns allen bewusst.

Zayns Ausstieg hatte uns alle ziemlich mitgenommen. Louis und ich waren beide sehr eng mit ihm befreundet gewesen, Niall fühlte sich hintergangen, versuchte aber das zu überspielen und Liam...ja...Liam war zwar eigentlich „hetero", aber ich glaube insgeheim hatten Zayn und er eine ziemliche Schwäche füreinander gehabt. Dass Zayn jetzt weg war machte ihm schwer zu schaffen.

Ich ließ niemanden mehr an mich ran und ich wusste einfach nicht warum, aber ich konnte es auch nicht ändern. Louis hatte oft versucht mit mir darüber zu sprechen. Genau wie Liam und Niall und auch meine Schwester, aber ich hatte nicht einmal Gemma an mich herangelassen. Ich hatte Angst meine Verletzlichkeit zu zeigen.

Mein Handy vibrierte und ich zuckte erst kurz zusammen, dann griff ich danach und guckte nach was los war.

Band Meeting bei Liam im Zimmer. Kommt so schnell es geht. Niall.

Hm. Ich sah auf die Uhr und erschrak erneut. Himmel, es war ja schon richtig spät. Louis war ja schon seit Stunden wieder da. Wieso war er nicht zu mir gekommen?

Andererseits konnte ich ihn verstehen. Immer wenn er zu mir kam wandte ich mich von ihm ab, schloss ich ihn aus von meinen Gefühlen und schottete mich immer weiter ab. Es war alles meine Schuld. Louis versuchte es ja. Er versuchte es wirklich. Aber irgendwie konnte ich mir nicht helfen. Ich hatte Angst.

Wieder durchzog mich ein Gefühl von Trauer und ich stand auf, um meinen Freund zu suchen. Wir mussten schließlich trotzdem zu Liam.

Als ich das Schlafzimmer unserer Suite verließ drangen leise Gitarrentöne aus der kleinen Küche zu mir. Ich runzelte die Stirn und ging in die Richtung.

one shot sammlung 1D boyxboyWhere stories live. Discover now