60.

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Jakes Hände griffen nach meinen Hüften und pressten meinen Unterleib auf ihn herunter. In seinen blauen Augen stand ein undefinierbarer Ausdruck der Lust. Seine langen Haare klebten ihm nass in der Stirn. Ich wollte sie wegstreichen, hatte aber das Gefühl, dass ich bei dieser Bewegung mein Gleichgewicht verlieren und auf ihm zusammenbrechen würde.

Ich warf den Kopf in den Nacken, eine Geste, die ich immer für sehr feminin hielt, aber bei Sex mit Jake nicht unterdrücken konnte - schon gar nicht, wenn ich oben war.
Mein Mund war zu einem stummen O geformt und ich sah Sternchen vor meinen Augen tanzen, weil ich sie so stark zusammenpresste.

Als ich meinen Blick wieder auf Jakes Körper fallen ließ, durchzuckte mich ein Stromschlag. Seine Haut glänzte, seine Augen waren halb geschlossen und der Knutschfleck an seinem Hals, den ich ihm vor ein paar Tagen verpasst hatte, war immer noch sichtbar.
Ich schluckte und verlangsamte mein Tempo. Meine Beine zitterten von der Anstrengung.
Jakes Augen trafen auf meine, er sah mich beinahe fragend an. Das Blau seiner Iris war dunkler als sonst. Wann auch immer wir unsere Kleidung voreinander auszogen, verwandelten sich seine himmelblauen Augen in tiefe, aufbrausende Gewässer.

Ich liebte sein intensives Starren, weil es mich immer noch, nach all der Zeit nervös machte.
Meine Hände fanden seine Brust. Ich spürte seinen Schweiß und wie sich seine Muskeln unter der Haut abwechselnd an- und entspannten.
Ich ließ meine Hüften kreisen, wusste, dass es ihn verrückt machte und biss auf meine Lippe.
Dieses Spiel trieb ich so lange, bis ich über Jake zusammenbrach und er mir endlich einen langen, harten Kuss geben konnte.

Ich rollte mich neben Jake und schaute zur Decke. Es war das erste Mal seit knapp zwei Wochen, dass wir miteinander geschlafen hatten.
Ich hatte Zeit gebraucht nach der Sache mit Henry, nachdem all meine Unsicherheiten und Selbstzweifel mein Leben zurückerobert hatten.
Jake hatte mir diese Zeit gelassen, er war bei mir geblieben, auch wenn ich ihm meinen Körper verweigert hatte. Ich glaube, das war der Beweis, den ich brauchte. Der Beweis dafür, dass Henry Unrecht hatte.

Jake würde mich niemals ersetzten. Das sagte mir der Blick, mit dem er mich gerade von der Seite betrachtete.
Er hatte sich die nassen Haare selbst aus der Stirn gestrichen und seine roten Wangen sahen so unglaublich sexy aus! Ich seufzte und drehte mich zu ihm.
Sein strenges Parfum kitzelte in meiner Nase, als ich mich an seinen Hals schmiegte. Das hier war perfekt. Wir lebten in unserer eigenen kleinen Seifenblase, so wie damals auf der Farm.

Es war bereits Mitte April, was bedeutete, dass Jake nun schon längere Zeit nicht mehr als Escort arbeitete. Er hat Henry seinem Vorgesetzten gemeldet.
Ich wusste nicht viel von den Formalitäten, wie die Sachen genau abgelaufen waren, aber das wollte ich auch nicht. Alles, was ich wollte, war diesen Abschnitt in Jakes Leben vergessen - nicht verdrängen, einfach vergessen.
"Soll ich Frühstück machen?", fragte Jake mit seiner rauen Stimme an mein Ohr.
"Nein, bleib noch ein bisschen liegen."
Meine Stimme klang im Vergleich zu seiner beinahe wie ein Piepsen.

Sonntags musste keiner von uns Arbeiten. Das bedeutete, wir konnten so lange im Bett bleiben, wie wir wollten.
Danke Mia hatte Jake einen Job in einer nahegelegenen Tankstelle gefunden. Das Gehalt war nicht gerade berauschend und ich glaube, Jake fiel es sehr schwer, plötzlich mit so wenig Geld in der Tasche auszukommen. Aber wir teilten uns die Miete meiner Wohnung - unserer Wohnung.
Wir hatten ein Dach über dem Kopf, Essen im Kühlschrank und wir hatten uns.

Ich küsste sein Schlüsselbein und genoss die leichte Berührung von seinem Daumen an meinem Rücken.
"Ich muss morgen übrigens länger arbeiten. Ich übernehme die letzte Hälfte von Mias Schicht", sagte ich an Jakes warme Haut.
"Schade."
"Du weißt, wir stehen in ihrer Schuld."
Jake fuhr durch meine Haare.

"Was hältst du davon, wenn wir übermorgen in den Park gehen? Einfach nur du und ich und die Frühlingssonne", schlug er dann vor.
Ich streckte meine Beine unter der Decke aus. Die Idee klang gut, also nickte ich und beobachtete, wie die kleinen Schatten über Jakes markantes Gesicht huschten.
Durch ihn war mein bisschen Selbstbewusstsein zurückgekehrt und auch, wenn ich mich wegen meines Zusammenbruchs nach wie vor schämte, fühlte ich mich besser denn je.

Aber jede Seifenblase musste einmal zerplatzen. Und unsere tat es noch am selben Nachmittag.
Jakes Handy klingelte. Er ging ran, verließ den Raum.
Ich dachte mir nichts dabei, wir lebten nicht in einer Beziehung, wo ein solches Verhalten ausschlaggebend oder alarmierend war. Aber als er zurückkam und ich den Ausdruck auf seinem Gesicht sah, wurde mir schlecht.

"Was ist passiert?"
"Mein Vater."
Ich stand von der Couch auf. Mir war klar, was das bedeutete. Der Zustand von Jakes Vater hatte sich seit seinem Unfall, vor der Zeit als ich auf die Farm gekommen war, nicht wirklich verbessert.
Jakes Augen sagten mir, was er nicht aussprechen konnte: Er lag im Sterben.
"Wir müssen zurück auf die Farm."

***

Hello my babieesss :)

Ich war heute sehr fleißig und habe einiges im Voraus geschrieben ;) Jetzt tut meine Schulter sau weh, also halte ich mich kurz.

spamt mal gerne die Kommentare mit euren Lieblings Songs und/oder current favourits voll!!!!!!!! Ich freue mich drauf! <3

Eure (überarbeitete, aber zufriedene) Lisa xoxo

The Irish Boys {boyxboy} ✔Where stories live. Discover now