22.

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Wenige Tage vor Weihnachten wollte Jake unseren selbst geschlagenen Baum im Wohnzimmer aufstellen

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Wenige Tage vor Weihnachten wollte Jake unseren selbst geschlagenen Baum im Wohnzimmer aufstellen. Er bestand darauf dies allein zu tun und nicht gestört zu werden. Es sollte sein Meisterwerk werden.

Ich ging allerdings trotzdem in regelmäßigen Abständen zu ihm herein, um ihm über die Schulter zuschauen. Ich provozierte ihn in den letzten Tagen gerne und oft. Und heute machte es mir Jake besonders leicht, denn nach einer Stunde stand der Baum immer noch nicht.

"Verdammt, Noah, du nervst!"
"Auch schön dich zu sehen, Jake", lachte ich und schaute auf meine Füße. Sie steckten wieder in Jakes alten Hausschuhen. Nach unserer Versöhnung hatte er sie mir wiedergegeben. Ich schmunzelte und sah dann Jake dabei zu, wie er versuchte, den Baum aufzurichten.

Er konnte mir nichts vormachen, ich wusste, dass er noch genau dasselbe für mich empfand, wie vor unserer Abmachung nur Freunde zu sein. Unsere Rollen waren praktisch getauscht. Jetzt war ich derjenige, der Jake zu nah kam oder ihn mit Worten in Verlegenheit brachte. Aber ich versuchte es, nicht zu übertreiben. Denn eins hatte ich begriffen, Jake gab sich nicht einfach hin. Er tat es bewusst und nur, wenn er sich sicher war.

Ich musste sein Vertrauen zurückgewinnen. Und das tat ich mit jedem Tag.
Ich machte ihm manchmal sein Frühstück oder half ihm unaufgefordert beim Schneeschippen. Ich suchte seine Nähe, beobachtete ihn aus der Ferne, bis er mich bemerkte.

Jetzt näherte ich mich Jake von hinten und frage belustigt: "Soll ich dir wirklich nicht helfen?"
Der Baum rutschte aus Jakes Händen. Er drehte sich um, die Arme vor der Brust verschränkt, eine Augenbraue hochgezogen. "Ich sagte doch, ich mache das allein."
"Ich meine ja nur." Im selben Moment griff ich nach seiner Taille und schob ihn sanft beiseite. Perplex sah er mir in die Augen.

Mein Oberkörper prickelte, als ich mich nach dem Baum bückte. Mit angespannten Muskeln wuchtete ich den Zwei-Meter-Baum hoch.
"Leg ihn sofort wieder hin."
"Nein." Ich reckte mein Kinn in die Luft.
"Ich wiederhole mich ungern, Kleiner."
"Und was willst du jetzt machen?"

Mein Gesicht wurde heiß, als er als Antwort dicht vor mich trat.
"Ich weiß nicht." Er grinste auf mich herunter. Ich konnte riechen, dass er eben einen der Schokoladenkekse, die Fiona gebacken hatte, gegessen haben musste. Aber ich wollte es nicht nur riechen, ich wollte diesen verdammten Keks auf seiner Zunge schmecken.

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, legte eine Hand auf Jakes Brust, die andere umklammerte immer noch den Weihnachtsbaum, damit dieser nicht wieder umfiel.
"Nein, Noah", flüsterte der Ältere.
Seine Augen flehten mich an. Meine taten das Gleiche, sie flehten diesen Jungen vor mir an, mich endlich zu küssen. Mich endlich wieder zu küssen.
"Jake, bitte."

Er schüttelte den Kopf, seine Hand wanderte an meinem Arm entlang und umfasste meine Faust, die den Baumstamm umklammerte. Ich öffnete meine Hand willenlos und die Tanne gilt wieder zu Boden.
"Und jetzt raus." Er sagte dies mit seiner Stimme wie aus Samt. Und meine Füße gehorchten ihm, ohne das ich sie daran hindern konnte.

Er schloss die Tür vor meiner Nase. Nicht ohne mir diesen langen Blick zu zuwerfen. Seufzend und mit hängenden Schultern betrat ich die Küche. "Nichts zu machen. Er bleibt stur", sagte ich zu Fiona und ihrer Mutter.
"So ist er eben." Mary sah von einem Kochbuch auf. "Fiona, was hältst du davon uns einen schönen Schneemann vor dem Fenster zu bauen?"
"Au ja!", jubelte das kleine Mädchen und stürmte aus der Küche, sodass ihre Zöpfe nur so flogen.

Ich blieb mit meinen Gedanken bei Jake und seiner Hand auf meiner.
Mary belächelte mich vom Küchentisch aus. "Ihr versteht euch gut, du und Jake, nicht wahr?"
Ich schnappte nach Luft. "Ja, wir ... sind ganz gute Freunde geworden." Verlegen strich ich mir die Locken aus der Stirn.
Sie ältere Frau nickte nur und wendete sich dann wieder ihrem Kochbuch zu.

Ich ging rückwärts aus dem Raum und verzog mich in mein Zimmer. Jeden Tag war ich Jake dankbar für den Heizstrahler, den er mir aufgestellt hatte.

Für heute hatte ich keine weiteren Aufgaben bekommen. Somit lag ich auf meinem Bett und dachte über meine Weihnachtsgeschenke nach. Ich konnte den Walsh's wirklich nicht viel schenken, aber Mr. Walsh sollte mein Taschenmesser bekommen, Fiona den kleinen Basketball, den sie mir so oft geklaut hatte und Mary hatte ich vor ein paar Tagen ihren angeblichen Lieblings-Kochtopf repariert.

Und Jake? Mir schwebte eine Idee im Kopf, aber sie war ziemlich gewagt.

Gegen Abend verließ ich mein Zimmer nur mit einem Handtuch um den Hüften. Solche Aktionen brachte ich seit unserer Versöhnung öfters. Jake sollte seine Beherrschung verlieren, so wie ich meine verloren hatte!
Aber heute, so wie auch die anderen Mal, war mein Opfer nicht in Sichtweite.

Im kühlen Bad angekommen legte ich das Handtuch ab und stieg in die Dusche. Danach hatte ich zwar keinen klareren Kopf bekommen, aber mein Körper roch nach Jakes Duschgel. Gerade als ich meine Haare zurückwarf, öffnete sich die Tür. Geistesgegenwärtig griff ich nach einem Handtuch und bedeckte mein bestes Stück.
Ein erschrockener Jake stand mir gegenüber. "Oh, entschuldige ... ich, ich ..."

Ich grinste ihn an. "Ist schon okay. Du kannst auch reinkommen. Hauptsache du machst die Tür zu, es ist kalt."
"Wenn's okay ist? Ich brauche nur ... meinen Rasierer."
Seinen Rasierer?
Ich trat beiseite und macht ihm Platz. Jake schob sich an meinem nassen Körper vorbei. Ich legte das Handtuch beiseite. All inn, pflegte ich früher immer zu sagen.

Jake wühlte in einer kleinen Schublade herum.
"Weißt du noch, als ich dir hier deine Hand versorgt habe?", frage ich leise.
"Ja. Wie sollte ich das vergessen, hat ja auch scheiße wehgetan!"
"Ja ... aber erinnerst du dich noch, was wir getan haben?"

Er drehte sich zu mir um. Mit einem Mal schien alle Anspannung aus seinem Gesicht zu fallen. Er blickte mit seinen blauen Augen auf mich hinunter. "Ja."
Sein Blick war auf mein Gesicht fixiert. Wir standen uns lediglich gegenüber. Er in Alltagskleidung, ich völlig nackt. Jake auf mich schauend, ich aufblickend, wie zu einem Heiligen. Vor mir stand der Junge, der alles für mich geändert hatte.

"Jake", flüsterte ich.
Er lehnte sich vor und sein strahlend blondes Haar kam in Kontakt mit meinem triefend nassen Schopf. Seine Stirn presste sich gegen meine. Dieser Moment war unglaublich intensiv. Und dann ging er.

Mein Kopf war leer. Ich wusste nicht, was da eben passiert war, ich konnte nicht mehr klar denken. Alles was ich vor Augen hatte, als ich zurück in mein Zimmer taumelte, war Jake, der vor mir stand, während ich nackt war. Lachend legte ich meinen Kopf in meine Hände. Was zur Hölle hatte ich da getan?!

Meine Zimmertür wurde aufgerissen und ein großer blonder Junge kam auf mich zugestürmt und presste mich mit einer Hand gegen die Wand. Bevor er unsere Lippen kollidieren ließ, murmelte er noch: "Scheiß drauf."

***
Hello cuties! Wow über 600 reads in 21 Tagen! Dankeeee!
glaubt es oder glaubt es nicht, ich habe heute schon wieder gebacken. Junge...

Leute? Soll die Story nach Weihnachten weitergehen?

Packt morgen schön eure letzten Geschenke ein!;)

see ya xoxo

The Irish Boys {boyxboy} ✔Where stories live. Discover now