15.

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Jake verschwand hinter einem der Traktoren und ich hatte alle Mühe meine Hose zuzumachen, bevor Mary noch näher herantrat

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Jake verschwand hinter einem der Traktoren und ich hatte alle Mühe meine Hose zuzumachen, bevor Mary noch näher herantrat.
Doch sie schien nichts zu bemerken, stellte uns die heißen Getränke hin und schaute sich die Motorhauben an.
"Macht nicht mehr allzu lange, Jungs. Der Wind soll noch mal auffrischen und es wäre besser, wenn ihr dann im sicheren Haus seid."
"Wir beeilen uns Mutter."

Ich schaute nur auf meine klobigen Winterstiefel und wünschte mich an einen fernen Ort. Jake traute sich gar nicht zu mir rüber zu sehen, aber er bemerkte meine Blicke und kratze sich verlegen im Nacken, während er mit seiner Mutter über irgendwelche Ersatzteile redete.

Als Mrs. Walsh endlich wieder abgezogen war, war jegliche Stimmung zwischen uns verpufft. Ich bekam meinen Mund nicht auf und Jake hatte nichts besseres zu tun, als mich in diesem Moment mit unnötigen Kommentaren aufzuziehen. Ich ignorierte ihn. Zum ersten Mal fiel mir das wirklich nicht schwer.

"Ich wünschte, wir wären hier allein", sagte der Ältere dich hinter mir, als wir alles zusammengepackt und wieder verstaut hatten.
"Tja, solche Wünsche gehen selten in Erfüllung", seufzte ich nur und öffnete die Tür.

Dicke Schneeflocken fielen in die Scheune. Der Wind war zwar noch nicht stärker geworden, aber es lag praktisch in der Luft, dass das Wetter erneut zum Negativen umschlagen würde.
Jake legte mir einen Arm auf den Rücken und wir gingen über den Hof zum Haus. Ich mochte diese Geste. Ich mochte es, wie sein schwerer Arm auf mir lastete und mich daran erinnerte, dass er da war.

Kurz bevor wir ins Haus gingen, fiel mir etwas ein. "Ich weiß, wo wir alleine sein könnten!", platze es aus mir heraus.
Jake wusste sofort, was ich meinte. Die Hütte.
"Vergiss es. Bei dem Wetter gehe ich da nicht rauf."
Er tat beinahe so, als müsste man eine Tageswanderung einplanen.

"Guck nicht so. Uns ging der Schnee letzes Mal bis zu den Knien, was glaubst du, wie es da oben jetzt aussieht?" Er wies mit dem Kopf hinter das Haus. Ich gab klein bei und zog meine Stiefel aus. Jake blieb genau hinter mir stehen. Ich drehte mich um und lachte auf.
Er konnte es nicht lassen.

Das Abendbrot schmeckte heute besonders gut. Die kleine Küche war warm und gemütlich, Mr. Walsh saß nicht mit uns am Tisch und Jake legte abwechselnd eine Hand auf mein Bein oder seinen Fuß auf meine. Niemand bemerkte etwas. Ich grinste einfach nur in meine Tasse hinein, sodass es niemand bei Tisch bemerkte.

Jakes Hand auf meinem Bein war warm und erinnerte mich daran, wie nah wir uns noch bis vor ein paar Stunden waren.
Mary ging früh ins Bett. Fiona und Patrick blieben noch eine Weile bei uns vor dem Fernseher sitzen, bis Jake es schaffte sie endlich zu vertreiben.

Dann gab es nur noch uns im Erdgeschoss und ich traute mich, mich an Jakes Schulter zu schmiegen und in das Feuer des Kamins zu blicken. Nach einer Weile sank mein Kopf auf ihn herab und ich verbrachte einen wundervollen Abend in einem halbwachen Zustand auf der Couch, mit Jake neben mir, der mir alle möglichen Geschichten über die Farm und ihre früheren Bewohner erzählte.

Ich hatte die Redewendung "Die Ruhe vor dem Sturm" noch nie wirklich verstanden. Aber hätte ich dort auf dem Sofa darüber nachgedacht, dann wäre mir vielleicht so einiges klar geworden.

***

Gott morgen ist schon wieder Montag, ist das zu fassen?!
Manchmal frage ich mich echt, wer meine Zeit klaut.

Einen schönen 3. Advent ihr süßen Schneehasen hrhr

Lisa♡

The Irish Boys {boyxboy} ✔Where stories live. Discover now