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Die Haustür fiel nicht hinter mir zu, da mich Jake eingeholt hatte

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Die Haustür fiel nicht hinter mir zu, da mich Jake eingeholt hatte.
"Wusste, nicht das der Kleine ein kleiner Spielverderber ist", neckte er mich. Aber ich sprang nicht darauf an.
Mrs. Walsh betrachtete uns von Kopf bis Fuß und kam zu dem Schluss, dass wir uns sofort ins Badezimmer begeben sollten. Das könnte Jake so passen.

Ich wartete in meinem Zimmer, bis ich sicher war, dass er fertig und in seinem Zimmer - oder wo auch immer - verschwunden war. Erst dann schlich ich mich in das Badezimmer im ersten Stock. Meine Nase war ein roter Eiszapfen, die braunen Locken mehr oder weniger ein nasses Vogelnest.

Gerade nachdem mein Shirt auf den weiß-grauen Fliesen gelandet war, ging die Tür auf. "Hey!" Ich verschränkte die Arme vor meiner schmalen Brust.
"Oh entschuldige."
Ich konnte nur die Augen verdrehen. Wer sollte es sonst sein?

"Kannst du mir nur mal meine Boxershorts geben?"
Ich starrte einfach nur in die blauen Augen. Seine was?
"Da." Sein Finger deutete auf den Badewannenrand.
"Ähm ...", war alles, was ich über die Lippen brachte. Eilig griff ich den klammen, schwarzen Stoff und schleuderte sie Jake entgehen. Der grummelte ein 'Danke' und verschwand wieder.

Ich wartete ein paar Sekunden, öffnete meine Hose und versuchte mich aus ihr herauszuschälen.
"Ach und Noah ..."
"Raus!", rief ich dem Störenfried entgegen. Ich befand mich in einer sehr unvorteilhaften Position. Mein Oberkörper war vorgebeugt, mein Hinterteil fast freigegeben. Es dauerte eine Sekunde, bis ich knallrot angelaufen war.

"Ganz ruhig Brauner. Ich wollte dich nur nochmal dran erinnern, dass du dir Hausschuhe aussuchen sollst."
"Ja, nachher."
"Okay." Jakes Stimme war weicher geworden, leiser. Und er musterte mich eindeutig ein paar Sekunden zu lang, bevor er die Tür endgültig hinter sich zu zog.

Ich atmete die angehaltene Luft stoßweise aus und tastete mein rotes Gesicht prüfend ab, nachdem ich es aus meinen Hosen geschafft hatte. Seine Augen haben mich definitiv von oben bis unten gemustert. Jeden Teil meines Körpers. Ein Kribbeln bäumte sich in meinem Bauch auf. Es war eigentlich nicht zu leugnen, was er wollte. Aber ich verschloss gekonnt die Augen.

Nach einer heißen Dusche ging ich die kleine, steile Holztreppe hinunter, nur um auf einen an der Wand lehnenden Jake zu treffen. Betont lässig stieß er sich von dieser ab und grinste mir zu. "Hier geht's zum Keller." Sein Kopf nickte zu einer kleinen Tür in der Wand. Das Blond seiner Haare schimmerte, weil sie noch nass waren. Außerdem rochen sie nach Zimt. Seufzend kniff ich die Augen zusammen.

"Nach dir", sagte er und wies eine noch steilere Treppe hinunter.
"Damit du mir auf den Arsch starren kannst? Kannst du vergessen!" Ich verschränkte zum zweiten Mal an diesem Tag vor ihm die Arme.
"Vielleicht wollte ich dich auch einfach nur die Treppe herunterschubsen." Sein Gesicht kam meinem erschreckend nahe. Ich reckte das Kinn. Sein Atme striff über meine Lippen.

Die kleine Lampe über der Treppe begann zu flackern. Jakes Hintern bewegte sich langsam und mit geübten Schritten die Treppe hinunter. Ich folgte und fühlte mich dabei wie ein junges Reh.

Der Keller war muffig. Ein anderes Wort fiel mir dafür nicht ein. Einige alte Handtücher und Regenmäntel hingen auf einer kleinen Wäscheleine. Der Fußboden bestand aus nacktem Beton. In diesem Moment hätte ich jeden Schuh angezogen.
Jakes große Statur führte mich zu einem Schrank. In dem Dämmerlicht hier unten konnte ich wirklich nicht mehr als Umrisse wahrnehmen. Aus einer Schublade zog mein Gegenüber ein Paar Hausschuhe.

"Die werden gehen", sagte ich ohne sie mir näher anzusehen.
"Jetzt probier sie erstmal an", forderte mich der blonde Junge auf.
"Können wir das nicht oben machen?"
"Hast du Angst vorm schwarzen Mann, oder was?!"

Ich riss ihm entschlossen die Schuhe aus der Hand und zog sie mir rasch über. "Passen."
"Sehr schön."
Ich wandte mich ab.
"Die Worte nach denen du suchst, lauten: Danke, Jake."

Ich drehte mich nur einmal kurz um und beugte mich kurz vor.
Was dachte er eigentlich, wer er war? Nur weil er ein paar Jahre älter war, machte ihn das noch lange nicht ranghöher. Aber vielleicht der Fakt, dass ich mich in seinem Zuhause aufhielt und für seien Familie arbeiten sollte. Dieser Gedanke versetzte mir ein Stich ins Herz.

"So leicht kommst du mir nicht davon!"
Plötzlich überholte mich Jake und griff mich bei den Hüften. "Sag wenigstens Danke."
Über uns hing die Glühlampe. Seine blauen Augen bekamen durch ihr Licht einen goldenen Schimmer. Der zimtige Geruch, der von seiner Haut verströmt wurde, kroch mir in die Nase.

Ich biss mir auf die Lippe und atmete tief ein. "Danke." Dann hauchte ich noch "Jake" hinterher.
Der Ältere blickte einfach nur auf mich herunter. Seine Hände lagen immer noch an meinen Hüften, krallten sich in den Stoff meines Hoodies. Kaum merklich zog er mich näher an sich. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Meine Arme hingen schlaff an meinem Körper herunter.

Jake kam näher, unaufhaltsam näher. Ich musste einen kleinen Schritt näher kommen, ansonsten wäre ich in seine Arme gefallen.
"Noah", kam mein Name über seine Lippen. Ich wusste nicht, ob er sich vor lehnte oder ob ich mir das einbildete.
"Ja?"

Doch die schrille Stimme von seiner Mutter ließ uns auseinander schnellen. "Seit ihr da unten im Keller?"
"Ja Mum! Wir ... wir kommen hoch." Er wollte mir die Hand geben. Ich konnte nur auf seinen ausgestreckten Handteller schauen und dann die Treppe hoch rennen.

Seine Schuhe an meinen Füßen waren genau wie seine Handschuhe zu groß an meinem Körper. Aber sie waren warm. Und es waren seine. Unsere Fußsohlen berühren sich, als ich die Küche betrat und später auch, als ich die Treppe in den ersten Stock hoch lief. Auf der Suche nach dem Jungen mit den glatten, blonden Haaren.

***
Nikolaus... HausSCHUHE, ja ich weiß, call me genius. Danke. HAhhahaha
Ich hoffe, ihr hattet was schönes im Stiefel!
Ich glaube, Jake fände es gar nicht so schlechte, wenn Noah in seinem gesteckt hätte.

Morgen wird ein früheres Update kommen, versprochen. Aber unter der Woche ist manchmal zu viel zu tun.

-> Schnee oder lieber kein Schnee?

ily, Lisa xoxo

The Irish Boys {boyxboy} ✔Where stories live. Discover now