Kapitel 76

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"Warum funktioniert dieser Mist nicht", fluchte Damian. "Was ist los?" "Ich bekomm diese blöden Lücken nicht aus dem Text. Und die Bilder bleiben auch nicht da wo sie sollen." "Lass mal sehen." Ich stand auf und sah über seine Schulter, um zu erkennen, wo das Problem lag. Damian zeigte mir, was er meinte und ich erkannte sofort, wo der Fehler lag. "Rutsch mal", sagte ich und Damian rollte mit dem Stuhl ein Stück zurück. Ich beugte mich nach vorne und fing an, das Problem zu lösen. Gedankenlos setzte ich mich und bearbeitete den Text weiter. "Du musst die Silbentrennung an machen und richtige Absätze machen, erst dann funktioniert Blocksatz richtig", erklärte ich. "Mhm", hörte ich Damian sagen. Blitzartig stand ich auf. Ich hatte mich jetzt nicht wirklich auf seinen Schoß gesetzt. Wie konnte ich vergessen, dass er auf dem Stuhl saß. Sowas konnte auch nur mir passieren. Seine Hand umfasste meine Hüfte und hielt mich an Ort und Stelle. "Jetzt kannst du den Rest auch fertigmachen", sagte er und zog mich sanft zurück auf seine Beine. "Du könntest es jetzt auch alleine machen. Ich habe es dir ja gezeigt." "Und wenn ich dir sage, dass ich nicht zugehört habe?" Als ich meinen Kopf leicht zu ihm umdrehte, begegnete ich seinem breiten Grinsen. "Dann muss ich sagen, dass du unmöglich bist, und besser aufpassen solltest." "Das nehme ich in kauf, wenn du dafür den Rest überarbeitest und hier sitzen bleibst." "Du schaust mir ja lieber dabei zu", murmelte ich, als ich mich daran erinnerte, das wir so ein ähnliches Gespräch schon einmal geführt hatten. Nur das er sich da darüber beschwert hatte, dass er nicht mehr bei mir abschreiben konnte. "Verdammt richtig. Und jetzt los, ich will endlich fertig werden", wies er mich an. Auf sein keckes Grinsen konnte ich nur die Augen verdrehen. Ich drehte mich wieder zum Laptop und musste auf meine Lippe beißen, um ein Lächeln zu unterdrücken. Sein Grinsen war frech und unschuldig in einem.

Während ich unserer Präsentation den letzten Feinschliff gab, lagen Damians Hände auf meinen Oberschenkeln und sein Kinn war auf meiner Schulter abgestützt. Aufmerksam folgte er dem, was ich tat und steuerte seine Ideen dazu bei. Das letzte Bild war eingefügt und somit war unsere Präsentation endlich fertig. "Wir sind fertig." "Na endlich, ich kann Architekturen nicht mehr sehen", sagte Damian. Ich auch nicht und ich war nach den ganzen Stunden wirklich Müde. Gähnend ließ ich meine Schultern rollen. So sehr ich es genossen hatte auf Damians Schoß zu sitzen, bequem war es auf keinen Fall. Ich stand auf und strecke mich erneut gähnend. "Ich mag eure Lehrerin nicht." "Ich auch nicht", sagte Damian, der die Präsentation abspeicherte und danach den Laptop herunterfuhr. "Du magst generell niemanden." "Das stimmt so auch nicht", sagte Damian, griff nach meinen Händen und zog mich erneut auf seinen Schoß, sodass ich seitlich auf ihm saß. "Ich mag dich zum Beispiel." Seine Hände verschränkten sich hinter meiner Hüfte. "Und wenn ich dich so ansehe, sehe ich, dass auch du mich magst." "Mögen ist vielleicht zu übertrieben, aber du bist doch ganz in Ordnung", sagte ich, bemüht mein Lächeln zurückzuhalten. "Nur ganz in Ordnung?", sagte er unbeeindruckt, er glaubte mir kein Wort. Ein schelmisches Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, seine Augen blitzten herausfordernd. Oh nein, dieser Blick bedeutete mit Sicherheit nichts Gutes.

Ehe ich mich versah, fing er an mich zu kitzeln. Erschrocken schrie ich auf und versuchte mich aus seinem Griff zu lösen. Aber ich hätte nicht einmal eine Chance, wenn er mich nicht erbarmungslos kitzelte und ich vor lauter lachen fast keine Luft mehr bekam. "Hör auf", presste ich heraus. "Erst wenn du sagst das du mich magst." Lachend machte er einfach weiter, erst als ich eine hektische Bewegung machte, bei der ich aufsprang und von seinem Schoß fiel, hörte er auf. Bei seinem Versuch, mich aufzufangen, stürzte er mit mir zu Boden. Damian stützt sich mit seinen Armen neben mir ab, um nicht mit seinem ganzen Gewicht auf mir zu liegen. Grinsend sah er mich kopfschüttelnd an. "Upsi", säuselte ich peinlich berührt. „Nur du schaffst es, das zwei Menschen von einem Stuhl fallen." Mit einem Räuspern stand er auf und reichte mir die Hand, die ich entgegennahm und mich von ihm hochziehen ließ. „Du bist nicht nur schreckhaft und ein tollpatschig, sondern auch noch kitzelig. Das ist eine gefährliche Mischung", sagte Damian, sein breites Grinsen zeigte deutlich, wie lustig er die ganze Situation fand. Bevor ich etwas darauf antworten konnte, klingelte es an der Haustür. Wer konnte das sein? „Ich bin gleich wieder da", sagte ich und ging zur Haustür.

DamianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt