Damian

Kapitel 45

Morgens alleine Zuhause zu sein ist noch immer komisch. Mein Bruder kam gestern nicht mehr nach Hause und mein Dad ist schon zur Arbeit gefahren. Ich war bereit angezogen und saß auf der Treppe und wartete auf Noah. Ich hatte beschlossen, wieder öfter mit ihm zufahren. Seit dem ich alleine fahren kann, sehen wir uns noch weniger als vorher. Er fehlt mir. Mein bester Freund fehlt mir und vor allem unsere morgendlichen Gespräche. Wie er versucht, ein Gespräch aufzubauen, um mich wach zu halten, bis ich meinen Kaffee hatte.

Wir haben uns vorher schon selten gesehen, weil er viel Training hatte, aber seit dem ich Motorrad fahre, habe ich das letzte Mal wirklich mit ihm an meinem Geburtstag. Selbst in den Mittagspausen reden wir nicht mehr so viel. Das Gespräch mit Charlie vor ein paar Wochen hat mich zum Denken bewegt und mir wurde klar, wie wichtig mir die beiden waren. Und das ich keinen der beiden verlieren darf. Immerhin keine ich die beiden schon fast mein Leben lang.

Noahs Hupe ließ mich zusammenzucken. Ich stand auf und nahm meine Tasche bevor ich aus der Haustüre trat und zu Noah ins Auto stieg.

" Guten Morgen Fremde", begrüßte er mich lächelnd und gut gelaunt wie immer. "Guten Morgen Fremder", antwortete ich ihm grinsend. Nach dem ich mich angeschnallt hatte, fuhr Noah rückwärts die Einfahrt runter und fuhr auf die Straße. Er sah mich kurz von der Seite an und ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht "Starbucks?" "Starbucks.", antwortete ich ihm breit grinsend und wir mussten lachen.

"Also Fremde, was gibt es neues in deinem Leben. Haben lange nicht mehr geredet", sagte er, während er den Blinker betätigte und den Fahrstreifen wechselte. "Ich habe mit Charlie geredet. Sie weiß von Cole und von den rennen" "Du hast es ihr erzählt?" Ich nickte "Ja und sie hat definitiv anders reagiert, als wir dachten" Noah war auch der Meinung das, sobald Charlie davon erfahren würde, sie ausrasten würde und das sie das alles nicht verstehen würde. "Sie war am Anfang zwar nicht sehr begeistert darüber, das ich ihr nichts erzählt habe, aber als ich ihr mehr erzählte, fing sie an sich dafür zu interessieren und sie will sogar, das ich sie nächstes Mal mit hole " "Du sollst was?", fragt er mich verwirrt, als er auf den Starbucks Parkplatz fuhr. "Ich hab auch gedacht, ich hätte mich verhört, aber sie war sich so sicher, das sie unbedingt mit will."

Noah parkte seinen Wagen und wir stiegen aus und gingen in das Gebäude hinein. "Holst du sie den mit?", fragte er mich, während er mir die Tür aufhielt. "Ich weiß noch gar nicht wann, ich noch mal hingehe. Ich will ungern alleine da auftauchen, aber Cole will ich auch nicht nerven."

Gerade als Noah antworten wollte, kam eine Frau an die Kasse. Als sie uns beide sah, lächelte sie und breit an. "Ach wie schön, ihr seid wieder zusammen hier. Seid ihr denn wieder zusammen?", fragte die Frau. Ich sah Noah an und musste mir ein Lachen verkneifen. Anscheinend dachte wirklich jeder Noah und ich seien zusammen. Aber bei ihr störte es mich nicht. Die Frau war schätzungsweise Mitte 50 und war jedes Mal da, wenn Noah und ich herkamen. Sie war so eine liebe Frau. Ich mochte sie sehr. Auch wenn ihre neugierige Art nicht jeder mochte, mochte ich sie deshalb noch mehr. "Wir werden nun wieder öfter zusammen herkommen", antwortete Noah ihr lächelnd.

"Das freut mich. Einen Iced Coffee Latte für die Dame und einen Coffee Latte für den Herrn?", fragte sie und machte sich bereits an die Arbeit. Noah und bejahten gleichzeitig. Wir waren eindeutig zu oft hier. Kurze Zeit später waren unsere Getränke fertig und wir gingen weiter zur Kasse. "Nein nein, das geht dieses Mal aufs Haus." "Aw das ich lieb von Ihnen, aber das ist nicht nötig", antworte ihr Noah, während er sein Geldbeutel aus seiner hinteren Hosentasche zog. "Doch doch. Es freut mich so sehr euch wieder zusammenzusehen. Seht es als Geschenk von mir." "Das ist sehr lieb von Ihnen. Vielen viel dank." Ich lächelte sie an und nahm unsere Getränke. Die Frau lächelte uns an und wir gingen zur Tür, die Noah wieder aufhält.